Florian: Herzlich Willkommen bei Das Universum, dem Podcast, in dem Ruth und Florian
Florian: über Das Universum reden.
Florian: Und zwar mit Ruth.
Ruth: Und mit Florian. Jetzt ist das fast nicht mehr bis zum Ende geschafft.
Ruth: Ich habe es genau gehört. Fast abgesoffen.
Florian: Ja, wir haben es auch erst 118 Mal gesagt. Da kann man das schon mal vergessen,
Florian: unser Intro. Wo ich auch noch am Anfang sagen möchte, was mir jetzt wieder eingefallen
Florian: ist, was ich wirklich kurz gestockt habe beim Intro, weil ich darüber nachgedacht
Florian: habe, was ich zu Beginn sagen möchte.
Florian: Ich möchte zu Beginn sagen, nebenan ist eine Baustelle.
Florian: Die ist hier zwar schon seit Sommer.
Florian: Da ist das Haus, das neben dem Haus steht, in dem ich sitze.
Florian: Ja, im Wesentlichen auf die Außenbauern reduziert worden. Jetzt machen sie innen drin alles neu.
Ruth: Entkernen nennt man das.
Florian: Es ist nicht komplett entkernen. Also die haben einfach nur irgendwie alles,
Florian: sämtliche Fenster, sämtliche Böden, sämtliche Heizungen, alles rausgerissen,
Florian: was man irgendwie so rausreißen kann, ohne dass man die Wände rausreißt.
Florian: Ja, jetzt tun sie alles neu rein und zwischenzeitlich war es auch mal eine Zeit
Florian: lang ruhig und jetzt fängt es wieder an und heute haben sie was besonders Lautes.
Florian: Also wenn ihr Geräusche hört, die nicht in einem Podcast zu hören sein sollten, dann tut es mir leid.
Florian: Vielleicht machen sie eh bald Mittagspause. Ein Großteil wird vermutlich in
Florian: der Nachbearbeitung noch weggehen durch die diversen Filter,
Florian: aber ich wollte vorwarnen, es kann zu Baustellengeräuschen kommen.
Ruth: Wenn du sagst, es sollte nicht in einem Podcast vorkommen, es sei denn,
Ruth: es ist ein Baupodcast. Gibt es sowas? Baupod?
Florian: Es gibt sicherlich Bauarbeiter-Podcasts oder sowas.
Ruth: Das würde ich mir anhören, glaube ich.
Florian: Sehr ernsthaft.
Ruth: So Home Improvement, Heimwerker, da gibt es gar nicht Tausende wahrscheinlich.
Florian: Wahrscheinlich, ja.
Ruth: Das wäre was für mich, ja. Wenn ich Baustellenlärm höre, dann werde ich wahrscheinlich
Ruth: ein bisschen abdriften und daran denken, was ich als nächstes in Angriff nehmen kann.
Florian: Ja, du bist ja auch mittlerweile erfahrene Podcasterin. Kannst du deinen eigenen
Florian: Heimwerkerin-Podcast machen?
Ruth: Das stimmt, das könnte ich. Das würde sogar richtig Spaß machen, glaube ich.
Ruth: Achso, jetzt nicht, dass das nicht...
Ruth: Es ist noch früh, es geht schon wieder los. Okay, back to science.
Florian: Back to science. Und wir sind auch back, weil wir waren, wenn diese Folge veröffentlicht
Florian: wird, schon in Darmstadt und haben unser Universum live in Darmstadt aufgeführt.
Florian: Ich hoffe mal, es ist gut gelaufen. Ich hoffe mal, die Züge sind alle so gefahren, wie sie fahren sollten.
Florian: Oder zumindest so, dass wir dahin kommen, früher oder später,
Florian: wo wir hingewollt haben.
Ruth: Oh Gott, ich kriege schon wieder, mir stellt schon wieder die Nackenhaare auf,
Ruth: auch nur beim Gedanken am Zug fahren.
Florian: Und wir werden das schon hingekriegt haben.
Ruth: Es wird alles gut gelaufen sein.
Florian: Wir werden eine Show gespielt haben und sie wird hoffentlich gut gewesen sein
Florian: und ihr werdet hoffentlich Spaß gehabt haben, ihr, die ihr dort wart.
Ruth: Und wir werden viele von euch getroffen haben.
Florian: Ja, vermutlich mal.
Ruth: Weil das haben schon einige Leute angekündigt. Bis Darmstadt,
Ruth: wir sehen uns in Darmstadt. Und man hat gedacht, okay, cool.
Florian: Es waren auf jeden Fall mehr als zwei. Also das heißt, das Kompi ist größer
Florian: als die Leute auf der Bühne.
Ruth: Schauen wir mal, wie viel es dann wirklich gewesen sein werden.
Florian: Genau, das werden wir in der nächsten Folge erzählen können.
Florian: wenn wir dann auch wirklich wissen, was passiert ist in Darmstadt.
Florian: Ihr könnt übrigens auch noch am 6. Dezember, weil das ist auch schon bald,
Florian: es ist glaube ich in drei Tagen, wenn diese Folge veröffentlicht wird,
Florian: nach Wiener Neustadt kommen.
Florian: Da gibt es auch nochmal das Universum live in der Bibliothek im Zentrum und
Florian: der Eintritt ist frei und die restlichen Termine gibt es dann wie immer am Ende
Florian: dieser Folge, wo wir noch überall zu sehen sind.
Florian: Aber ich dachte, ich fange nochmal mit Wiener Neustadt an, weil das ist schon bald.
Ruth: Damit es niemand verpasst. Genau.
Florian: Und dann habe ich gedacht, mache ich das, was du in der letzten Folge gemacht
Florian: hast und was diverse Hörerinnen und Hörer gesagt haben, das öfter gemacht werden sollte, nämlich Tipps.
Florian: Du gibst dir immer Musiktipps, weil du lieber Musik hörst, statt Bücher zu lesen.
Florian: Ich lese lieber Bücher anstatt Musik zu hören, deswegen gebe ich Buchtipps.
Florian: Und zwar mehr als zwei, aber zwei Kategorien an Buchtipps.
Florian: Zuerst mal so ein bisschen was zur Realitätsflucht, habe ich gedacht.
Florian: Das kann ja nie schaden angesichts der Realität.
Florian: Wenn man ein bisschen so eine Welt haben will, eine Buchwelt,
Florian: in die man sich flüchten kann, in die man sich verlieren kann,
Florian: dann empfehle ich die Bücher von Octavia Butler.
Florian: Die kann man wirklich sehr, sehr schön lesen und vor allem, also eh alle,
Florian: aber insbesondere die, ich weiß gar nicht, wie es auf Deutsch heißt,
Florian: die Patternist-Serie. Pattern-Master.
Ruth: Pattern, also in Muster?
Florian: Muster, genau.
Ruth: Musterist wird es nicht heißen?
Florian: Die Wikipedia sagt tatsächlich Musternisten, was ich für einen ziemlichen Quatsch halte.
Florian: Also da ist auch gleich ein Problem, also viele der Bücher, die ich jetzt gerade
Florian: empfehle, sind noch nicht auf Deutsch erhältlich oder beziehungsweise sind antiquarisch
Florian: auf Deutsch erhältlich.
Florian: Aber diese Patternist-Serie von Octavia Butler, die ist wirklich hervorragend
Florian: und Patternist ist eine Person, die das Pattern kontrollieren kann.
Florian: Damit ist nicht viel geholfen, wenn man nicht weiß, worum es geht,
Florian: aber im Wesentlichen ist es eine Buchserie, die von telepathisch begabten Menschen handelt.
Florian: Also das erste Buch der Serie, also das erste Buch, das erschienen ist, 1976,
Florian: das spielt auf einer Zukunftserde, also auf der Erde in der Zukunft und da leben halt Menschen,
Florian: die telepathisch begabt sind und der Pattern Master ist derjenige,
Florian: der quasi die Gedanken aller anderen Menschen kontrollieren kann.
Florian: Das muss jetzt nicht irgendwie böse sein, sondern der ist halt einfach der Chef
Florian: von allen Telepaten und der kann die telepathischen Kräfte aller anderen Telepaten
Florian: verwenden und einsetzen und so weiter und muss die nutzen,
Florian: um gegen eine mutierte Version der Menschheit zurückzunehmen.
Florian: zu kämpfen, sich zu schützen, die alle irgendwie eine fiese,
Florian: ansteckende, böse Krankheit haben.
Florian: Ja, es klingt jetzt so, wie ich es jetzt so beschreibe. Wir haben ja schon festgestellt,
Florian: ich will die gute Bücher beschreiben.
Ruth: Es klingt so ziemlich, mein Bullshit-Alarm ist gerade schon ziemlich hochgegangen.
Florian: Nein, aber...
Ruth: Fiese, mutierte Menschen, es ist so Zombie.
Florian: Nein, überhaupt nicht. In den weiteren Bänden wird es auch noch ausgeführt,
Florian: beziehungsweise auch in dem ersten Buch wird es ausgeführt.
Florian: Also die Menschen, für die ist eh alles okay. Das sind einfach nur Menschen,
Florian: die sich durch eine außerirdische Krankheit genetisch verändert haben und einfach anders sind.
Florian: Und das ist auch eines der großen Themen von Octavia Butler in den Büchern.
Florian: Also alles so, dass die Angst vorm Anderssein, Geschlecht, Rasse und so weiter,
Florian: das sind alles Themen, die in ihren Büchern sehr, sehr relevant sind und auch
Florian: in dem Buch sehr, sehr relevant sind.
Florian: Und dafür hat sie dann auch jede Menge Preise bekommen für die meisten ihrer Bücher.
Florian: Und diese Patternmaster-Patternist-Serie ist wirklich absolut hervorragend.
Florian: Wie gesagt, es gibt insgesamt fünf Bücher. Ein Buch davon hat sie quasi verstoßen.
Florian: Das ist, weißt du, das ist irgendwie so, ja, halt irgendwie grottig.
Florian: Wenn man es sucht, kann man es immer noch irgendwo finden. Ich habe es gelesen,
Florian: ja, es ist wirklich grottig.
Florian: Es muss auch nicht gelesen werden, wenn man die ganze Serie verstehen will.
Florian: Insgesamt sind es vier Bücher, Patternmaster, Mind of My Mind,
Florian: Wild Seed und Clay's Ark, die so die komplette Geschichte beschreiben.
Florian: So unterschiedliche Stadien dieser Entwicklung hin von der normalen Welt,
Florian: wie wir sie kennen, bis dann eben zu dieser Science-Fiction-Welt,
Florian: wo die telepathischen Patternists mit den mutierten Clay-Arcs,
Florian: wie sie heißen, zu tun haben.
Florian: Und es ist klassische Science-Fiction, aber halt Science-Fiction,
Florian: die halt wirklich ja Probleme verhandelt, die heute immer noch absolut relevant sind.
Florian: Also wie gesagt, Rassismus, Sexismus, Angst, Unterdrückung.
Florian: All das, das hat Octavia Butler aufgrund ihrer Biografie vermutlich alles selbst
Florian: erlebt, Aber dann eben auch ziemlich gut in diese Bücher eingearbeitet und ich
Florian: habe die im Sommer, glaube ich, alle gelesen und wirklich in einem Rutsch alle durch.
Florian: Ist wirklich absolut hervorragend. Man kann sich alle Bücher als ein E-Book
Florian: kaufen, man kann die Taschenbücher alle kaufen. Auf Deutsch habe ich jetzt auf
Florian: die Stelle nichts gefunden.
Florian: Es sind alle mal übersetzt worden, irgendwann in den 80ern, vielleicht kriegt
Florian: man sie noch und überraschenderweise ein Buch ist,
Florian: aktuell übersetzt worden. Also eins von den vier ist eine aktuelle Übersetzung, alle anderen nicht.
Ruth: Aber nur eins.
Florian: Vielleicht kommt da auch noch was, weil Octavia Butler, nachdem sie so in den
Florian: 70er, 80ern sehr populär war, zumindest in der Science-Fiction-Szene sehr populär war,
Florian: hat sie jetzt so in den letzten Jahren wieder noch einen Popularitätsschub bekommen,
Florian: was ihr persönlich nichts benutzt, sie ist 2006 gestorben, aber nach ihr zum
Florian: Beispiel ist der Landeplatz am Mars benannt, wo Perseverance,
Florian: Perseverance habe ich schon vergessen, wie das Ding heißt, Perseverance,
Florian: der Mars Rover mit dem Hubschrauber obendrauf. Als der gelandet ist,
Florian: ist er auf einem Ort des Mars gelandet, der mittlerweile offiziell Octavia E.
Florian: Butler Landing heißt. Er ist nachher benannt worden, obwohl sie meines Wissens
Florian: nach nichts über ein Mars geschrieben hat. Aber ist ja auch wurscht,
Florian: kann man ja trotzdem machen.
Ruth: War jemand ein Fan wahrscheinlich.
Florian: Durchaus. Und eines ihrer Bücher ist vor kurzem auch als Serie,
Florian: ich glaube, auf Netflix veröffentlicht worden. Kindred heißt es.
Ruth: Kindred spricht man das.
Florian: Kindred? Echt? Ist mein Leben lang falsch ausgesprochen, schauen.
Ruth: Ich habe auch immer Perseverance, ich weiß es nicht.
Ruth: Das ist ja das Problem, die Engländer korrigieren einen ja nicht.
Ruth: Man kann ja dort irgendwie jahrelang leben und alles immer falsch sagen.
Ruth: Man merkt es dann nach einer gewissen Zeit, wenn man so ihr oberes Augenlid
Ruth: so ganz leicht, ganz leicht minimal zucken sieht.
Florian: Wenn du zum hundertsten Mal die Worcester-Soße bestellt hast. Ja, genau.
Ruth: Während du in Glowchester zu Mittag gegessen hast.
Florian: Genau, ja.
Florian: Ja, auf jeden Fall hier, was ich habe schon vergessen, Kindred.
Ruth: Kindred.
Florian: Kindred, okay.
Ruth: You're a kindred spirit zum Beispiel, das sagt man da.
Florian: Gut, also Kindred ist auch eins ihrer Bücher aus dem Jahr 1979 und das ist jetzt
Florian: verfilmt worden, auf Disney Plus ist es, Entschuldigung, nicht auf Netflix,
Florian: Disney Plus und auch eine sehr, sehr gute Serie.
Florian: Da geht es um eine Schriftstellerin, junge schwarze Schriftstellerin aus den
Florian: USA, die dann plötzlich durch nicht näher spezifizierte Wege in der Zeit zurückreist.
Florian: Also sie wacht quasi auf und ist in der Vergangenheit und zwar in der Vergangenheit,
Florian: wo Sklaverei in den USA noch gang und gäbe war und trifft dort dann quasi ihre
Florian: Vorfahrin oder ihre Vorfahren,
Florian: die halt da als Sklafinnen auf einer Plantage leben und springt dann mehr oder
Florian: weniger unkontrolliert immer hin und her zwischen Gegenwart und Vergangenheit
Florian: und ist eine sehr, sehr spannende Serie und ein sehr, sehr gutes Buch.
Florian: Also ihr könnt eh alles von Octavia Butler lesen, was ihr so kriegt,
Florian: ist vermutlich alles gut, was man so findet.
Ruth: Bis auf das verstoßene Buch.
Florian: Ich habe es auch gelesen, man kann es eh lesen, aber das ist wirklich nichts Besonderes.
Ruth: Ich wünschte, ich wäre auch so cool und würde einfach ein Buch von mir verstoßen.
Florian: Ja, du hast ja erst zwei.
Ruth: Ich habe erst zwei, da fällt die Auswahl leicht.
Florian: Also das ist mein Science-Fiction- oder Roman-Buchtipp für die Feiertage.
Florian: Octavia Butler, insbesondere die Paterniss-Serie oder alles andere, was sie noch findet.
Florian: Lest das, da kann man sich wirklich schön verlieren in dieser Welt.
Florian: Und wer sagt, nein, ich will keine fiktiven Geschichten, ich will harte wissenschaftliche
Florian: Realität, ich will nur Sachbücher lesen und sonst nix,
Florian: habe ich auch was, was ich vor kurzem gelesen habe und sehr gut befunden habe.
Florian: Und zwar das aktuelle Buch von Marcus du Sotoy.
Florian: Das ist ein Mathematiker aus Großbritannien, der insbesondere bekannt dafür
Florian: ist, dass er sehr gut Wissen vermitteln kann.
Florian: Und der schreibt schon seit Jahren absolut wunderbare Bücher über Mathematik.
Florian: Und sein aktuelles Buch heißt Around the World in 80 Games.
Florian: Und es ist im Prinzip das, er reist um die Welt und schaut sich an,
Florian: was spielen die Leute dort für Spiele und was hat das mit Mathematik zu tun
Florian: und was hat das mit den Menschen zu tun und wie haben sich diese Spiele entwickelt,
Florian: welche Spiele haben welche anderen Spiele inspiriert, welche Spiele haben Mathematik
Florian: inspiriert, welche Mathematiker hat Spiele inspiriert und so weiter.
Florian: Also wirklich ein sehr, sehr schönes Buch, meines Wissens nach auch noch nicht
Florian: auf Deutsch erhältlich,
Florian: aber wer es unbedingt auf Deutsch lesen will, wird es vermutlich bald irgendwann
Florian: auf Deutsch bekommen, beziehungsweise hat die Möglichkeit, die anderen Bücher
Florian: von Düsseldorf zu lesen, die auf Deutsch schon erschienen sind.
Florian: Da kann man auch alles lesen.
Florian: Von dem ist alles hervorragend, verständlich und unterhaltsam und faszinierend
Florian: beschriebene Mathematik.
Ruth: Cool. Ich glaube, das werde ich meiner Nichte schenken.
Ruth: Die macht gerade Matura und hat so, mit Mathematik zu kämpfen.
Ruth: Ich würde mich, Gott sei Dank, mich hassen.
Florian: Ja, für das sind Tanten da.
Ruth: Stimmt, der Luxus einer Tante.
Florian: Das mache ich aber auch immer. Meine Neffen und Nichten, die kriegen auch immer
Florian: nie die Geschenke, die sie sich wünschen. Die kriegen das, was ich ihnen schenken will.
Ruth: Ja, eh.
Florian: Die kriegen das, was ich für sie als richtig empfinde und fertig.
Ruth: So ist es. Aber ich bin da voll bei dir. In meinen Wünschen kann man sich immer was.
Ruth: Aber wozu sind Wünsche da? Ja, wohl nicht, um erfüllt zu werden,
Ruth: oder? Sonst wären sie ja keine Wünsche mehr.
Florian: Die Eltern haben den Job. die müssen die Wünsche der Kinder erfüllen.
Ruth: Zumindest manche.
Florian: Aber Tanten und Onkel, die können sich da frei bewegen. Das ist meine Theorie der Verwandtschaft.
Ruth: Nein, das ist absolut korrekt. So ist es.
Florian: Ja, soweit zu den Buchempfehlungen. Und jetzt zur Wissenschaft.
Florian: Zur Wissenschaft, die wir in der letzten Folge diskutiert haben.
Florian: Aber das war noch off-air, wie wir noch nicht aufgenommen haben.
Florian: Die Wissenschaft wurde auch in der Telegram-Gruppe diskutiert.
Florian: Und ich habe gedacht, ich nehme sie so als Einleitung für die eigentliche Geschichte,
Florian: die ich heute erzählen will.
Florian: Wenn du dich erinnerst, beim letzten Mal, als wir aufgenommen haben,
Florian: haben wir kurz über einen Artikel diskutiert, der die Überschrift trug,
Florian: Interstellarer Tunnel entdeckt.
Florian: Forscher, die empfindet Verbindung zu anderen Sternensystemen.
Florian: Das hat viele in unserer Telegram-Gruppe aufmerksam gemacht.
Florian: Und es ist ja tatsächlich eine Schlagzeile, wenn man sie jetzt einfach nur so
Florian: für sich hernimmt, die durchaus dazu geeignet ist, dass man mal so die Augenbraue
Florian: hochzieht, wenn man es kann.
Ruth: Und vor allem, weil wir dann vielleicht auch gesagt haben, dass es jetzt nicht
Ruth: ganz komplett total falsch ist.
Florian: Ja, aber das ist fast schon zu positiv ausgedrückt. Es ist nicht ganz komplett
Florian: total falsch, aber wenn man sagen will, ich möchte eine Schlagzeile schreiben,
Florian: die wirklich maximal irreführend, aber nicht ganz komplett total falsch ist,
Florian: ja, dann schreibe ich sowas.
Ruth: Man könnte, die schöne Beschreibung, es ist nicht einmal falsch wählen für diese Schlagzeile.
Florian: Ja, stimmt.
Ruth: Das würde auch passen.
Florian: Es geht um Forschung. Es ist echte Forschung. Das hat sich nicht einfach irgendwer
Florian: aus dem Hintern gezogen, diese Schlagzeile. Und zwar geht es um einen wissenschaftlichen
Florian: Artikel, der den zugegebenermaßen nicht ganz so dramatischen Titel,
Florian: SRG Erosita Diffuse Soft X-Ray Background Part 1 The Local Hot Bubble in the
Florian: Western Galactic Hemisphere trägt.
Ruth: Boah, was für ein Satz. Boom.
Florian: Also der SRG Erosita diffuse weiche Röntgenhintergrund Teil 1 die lokale heiße
Florian: Blase in der westlichen galaktischen Hemisphäre.
Florian: Das ist die Arbeit, um die es geht, wo angeblich interstellare Tunnel entdeckt wurden.
Ruth: Ja.
Florian: Über Erosita haben wir auch schon mal gesprochen, glaube ich.
Florian: Das war ja diese große Röntgendurchmusterung des gesamten Himmels,
Florian: das Projekt, das dann nicht ganz zu Ende geführt werden konnte.
Ruth: Naja, eben nicht des ganzen Himmels.
Florian: Es sollte der ganze Himmel sein, aber es war ja nicht der ganze Himmel,
Florian: weil die Hälfte des Projekts von Russland betrieben wurde.
Florian: Und ja, Russland hat dann irgendwann beschlossen durchzudrehen.
Florian: Darum hat man da die Zusammenarbeit eingestellt, aber Daten gibt es.
Florian: Und jetzt hat man sich das angeschaut und mit Röntgenstrahlen kann man jede
Florian: Menge schauen. Zum Beispiel da, wo heißes Gas irgendwo sich befindet,
Florian: heißer Staub und so Zeug, da kommt oft Röntgenstrahlung weg davon.
Florian: Aber wenn man sich so die Röntgenstrahlung kortiert, kann man halt schon,
Florian: ja, wie ist das ganze Gas verteilt, die interstellare Materie,
Florian: das ganze Zeug, was zwischen den Sternen ist und so weiter und das haben die
Florian: gemacht in einer sehr, sehr schönen langen Arbeit, sehr, sehr technisch und so weiter.
Florian: Und eins der Dinge, die Sie da unter anderem entdeckt haben,
Florian: sind, ich zitiere das jetzt mal aus dem Abstract, Tunnels of Dust Cavities filled
Florian: with Hot Plasma potentially forming a wider network of hot interstellar medium.
Florian: Oder, anders gesagt auf Deutsch, du hast halt den interstellaren Raum.
Florian: Da ist nicht viel, aber es ist ein bisschen was da, unter anderem eben Staub.
Florian: Ja, so ein Staubteilchen, Zeug, das halt so rumfliegt zwischen den Sternen und
Florian: mal mehr, mal weniger. Das heißt, du kannst die Dichte messen und es gibt Bereiche,
Florian: wo die Staubdichte im interstellaren Raum geringer ist.
Florian: Und das ist das, was die Höhlen genannt haben.
Florian: Es ist auch ein bisschen irreführend, das so zu nennen.
Ruth: Naja, es sind Aushöhlungen.
Florian: Ja, also es ist natürlich alles etwas, was man sich auf sehr,
Florian: sehr großen Maßstäben anschauen muss.
Florian: Also wenn du da jetzt rumfliegst als einsame Astronautin, dann siehst du ein
Florian: Staubteilchen und dann fliegst du wahrscheinlich nochmal in die zehn Jahre weiter,
Florian: bevor du das nächste Staubteilchen siehst, so ungefähr. Ein bisschen überspitzt gesagt.
Florian: Aber auf großen Skalen, ja, da ist natürlich die Staubdichte unterschiedlich,
Florian: weil immer wieder mal Sterne explodieren, Supernova, die Supernova schiebt den
Florian: Staub dann ein bisschen hin und her, also du hast halt unterschiedliche Verteilungen.
Florian: Und ja, jetzt hast du halt Bereiche geringer Staubdichte, diese Regionen,
Florian: wo die Staubdichte gering ist, da ist tendenziell heißes Plasma drin,
Florian: also halt Gasteilchen, die halt
Florian: von Supernova-Explosionen oder Sternminden aufgeheizt worden sind und so.
Florian: Da gibt es Schockwellen, die verdrängend sind und dann haben sich eben diese
Florian: hohlen, tunnelartigen Strukturen gebildet und das, was die Daten jetzt erwähnt.
Florian: bei der ersten Betrachtung zeigen, ist noch nicht hundertprozentig bestätigt,
Florian: da müssen wir noch weiterschauen, aber es könnte potenziell so ein Netzwerk
Florian: geben, das dieses interstellare, das heiße interstellare Medium durchzieht.
Florian: Also dass da wirklich so interstellare Tunnel sind. Insofern ist der Begriff
Florian: aus der Schlagzeile tatsächlich korrekt, aber wenn man nicht erklärt,
Florian: was das ist, dann kriegt man die völlig falsche Empfindung zu dem ganzen Thema.
Ruth: Ja.
Florian: Du bist beeindruckter vom interstellaren Tunnel.
Ruth: Ja, naja. Nein, ich finde es schon, ich meine, man muss ja Dinge ja auch immer
Ruth: so formulieren, dass man einen Bezug dazu hat.
Ruth: Naja, also zu diesem Röntgen, also das ist ja alles so unfassbar dünn und da
Ruth: ist ja eigentlich so unfassbar nichts.
Ruth: Da ist ja so viel weniger als in einem jetzt perfekten Ultrahochvakuum auf der Erde.
Ruth: Ich weiß nicht, um irgendwie eine Art von Realitätsbezug oder dass man sich
Ruth: das irgendwie vorstellen kann, herzustellen, verwendet man dann halt irgendwie
Ruth: so Begriffe. Also ich würde jetzt mal sagen, dass sie es nicht unbedingt sogar
Ruth: böse gemeint haben, das mit den Tunneln. Vielleicht schon.
Florian: Ja, ich nehme alles zurück. Ich nehme alles zurück. Also dieser Artikel,
Florian: das war von der Seite T3N, was immer auch das sein mag.
Florian: Digital Pioneers. Keine Ahnung, was für eine Nachrichtseite das ist.
Florian: Ich habe jetzt mal interstellarer Tunnel in eine Suchmaschine eingegeben und
Florian: mir alle Nachrichtenartikel ausgeben lassen.
Florian: Und nachdem ich das gesehen habe, was da rauskommt, ist das,
Florian: was T3N geschrieben hat, noch absolut das Seriöseste.
Florian: Also wirklich, der MDR, der eigentlich ein öffentlich-rechtlicher Sender ist,
Florian: und man denkt, da sollte zumindest ein paar Leute dabei sein,
Florian: die irgendwie Ahnung haben, aber okay, gut, da geht es um Astronomie,
Florian: da ist es selten mehr dabei, der, der die Ahnung hat, aber das ist wirklich,
Florian: das schockiert mich jetzt gerade echt.
Florian: Der Artikel ist überschrieben mit Wurmlöcher?
Florian: Forscher entdecken interstellaren Tunnel in der Milchstraße.
Florian: Und der Teaser, also der erste Absatz, lautet so, Forscherinnen und Forscher
Florian: haben eine erstaunliche Entdeckung gemacht.
Florian: In unserer Milchstraße gibt es interstellare Tunnel, die verschiedene Sternbilder
Florian: miteinander verbinden.
Ruth: Oh Gott, da kriegt man so richtig so ein flaues Gefühl in der Magengegend.
Ruth: Vor allem, was schade ist, dass es halt das, was richtig Beeindruckend und richtig
Ruth: cool an dem Ding ist, da irgendwie runterspielt oder verbirgt.
Ruth: Weil, dass man das interstellare Medium mittlerweile über seine Röntgenstrahlung
Ruth: mit der Auflösung irgendwie kartografieren kann, dass man da irgendwie Verdichtungen
Ruth: und Strukturen und Netzwerke entdeckt, ich meine, das ist ja das Coole eigentlich.
Ruth: Und nicht, dass das irgendein irgendwas, Zivilisation, blablabla, ich meine, ja, eh.
Ruth: Leute wollen das immer hören, wo sind die anderen und so, klar,
Ruth: aber das eigentlich Leihunde ist ja, was Rosita kann und das Tragische halt
Ruth: auch, warum Rosita nicht das kann,
Ruth: was es eigentlich gekonnt hätte, nämlich noch irgendwie der fünf Jahre länger
Ruth: all das beobachten, was es bis jetzt beobachtet hat und dann halt eine richtig, richtig tiefe,
Ruth: richtig orge Karte vom interstellaren Medium und zwar nicht nur in der Milchstraße,
Ruth: sondern überall rundherum zu erstellen.
Florian: Das ist alles schwer zu erklären vermutlich und das ist wahrscheinlich der Grund,
Florian: warum die Artikel so schlecht sind, weil auch das mit dem Verbinden verschiedener
Florian: Sternbilder miteinander.
Ruth: Ja, es ist so.
Florian: Ich gehe davon aus, dass irgendeiner der beteiligten Forscherinnen und Forscher
Florian: erzählt hat, gesagt hat, oder vielleicht steht es sogar in der Pressemitteilung
Florian: drin, müssen wir jetzt mal nachschauen, dass die nächstgelegene Bubble quasi
Florian: die ist von unserem nächstgelegenen Stern, Alpha Centauri.
Florian: Das heißt, da wird es irgendwo was mit Zentaurus heißen wahrscheinlich und dann
Florian: hat vielleicht mal wer erwähnt, ja, Alpha Centauri, Sternbild Zentaurus und
Florian: dann bumm, hast du schon einen Tunnel durch die Sternbilder und so.
Ruth: Ja, ja, so schnell geht das. Es ist wieder unfassbar, wie wenig Vorstellung
Ruth: die meisten Leute eigentlich haben.
Ruth: Ich meine, ihr natürlich nicht, aber so der Durchschnittsmensch.
Ruth: Man weiß nicht, mit Sternbildern, aha, wo ist das alles? Ach so Sterne,
Ruth: ah ja, stimmt, Feuerbälle, urweit weg, aha.
Ruth: Die Leute haben das überhaupt nicht parat und sind ihnen überhaupt nicht irgendwie
Ruth: abrufbar und bewusst, was das alles ist da oben da draußen.
Florian: Ja, weil die Leute unseren Podcast nicht hören. Es müssen eher Leute unseren Podcast hören.
Ruth: Nur dann wird das was mit der Welt. Es muss noch niederschwelliger sein.
Florian: Oder das Gegenteil von niederschwellig. Also man muss den Leuten anschreien auf der Straße.
Florian: Es muss wirklich so gigantische Leinwände, Autos mit Lautsprechern,
Florian: die durch die Straße fahren und schon in unserem Podcast abspielen und so.
Ruth: Ja, aber das ist ja niederschwellig, wenn es überall auf dich einprasselt,
Ruth: wenn null Barriere zum Konsum der Informationen besteht. Genau das bedeutet ja niederschwellig.
Florian: Das ist Gehirnwäsche.
Ruth: Keine Barriere. Tja, es ist ein schmaler Grad, wie immer. Oder ein schmaler
Ruth: interstellarer Tunnel zum nächsten Sternbild.
Florian: Ja, genau. Ich möchte jetzt gar nicht so sehr weiter eingehen auf diese Arbeit,
Florian: weil wie gesagt, ich wollte es nur erwähnen,
Florian: weil sie gut zu dem Hauptthema passt und weil halt unsere Telegram-Gruppe und
Florian: anderswo auch drüber geredet wurde und weil es halt wirklich ja grauenhafter
Florian: Wissenschaftsjournalismus in dem Fall war.
Florian: Aber die eigentliche Geschichte handelt von was ganz anderem.
Florian: Und zwar handelt sie von...
Florian: Tunneln in der Milchstraße. Nein, nicht ganz.
Ruth: Quantentunnel.
Florian: Nein, überhaupt nicht. Tunnel kommen eigentlich gar nicht vor.
Florian: Ich habe die Geschichte die Tür zum Sonnensystem genannt.
Ruth: Okay. Die Tür in der Glaskugel, die uns umgibt, wo die Sterne drauf festgemacht sind.
Florian: Oder wie? Ja, in einem gewissen Sinne ja. Also es geht um Folgendes.
Florian: Das ist auch etwas, was sich viele Leute, die jetzt nicht so sehr in der Astronomie
Florian: drin sind, schwer vorstellen können.
Florian: Es geht um die Frage, wie die Dinge sich bewegen da draußen.
Florian: Wie kommt überhaupt zum Beispiel etwas ins Sonnensystem hinein?
Florian: Beziehungsweise, fangen wir an.
Florian: Stell dir vor, du hast eine Raumsonde und du fliegst mit der Raumsonde zum Jupiter
Florian: und dann soll die Raumsonde den Jupiter umkreisen.
Florian: Dass man nicht einfach da hinfliegen kann und dann so lenken,
Florian: einschlagen und die Bremse drücken.
Ruth: Genau, sich einschleifen.
Florian: Das ist alles nicht so einfach, weil das kannst du schon machen.
Florian: Aber wenn du es nicht richtig machst, wenn du einfach nur den Jupiter anvisierst
Florian: und dann hinfliegst und ausreichend schnell bist, weil du musst ja schnell sein,
Florian: dass du von der Erde bis zum Jupiter kommst.
Florian: Aber wenn du dann zu schnell bist, dann wird dich die Gravitationskraft des
Florian: Jupiters natürlich einfangen, ablenken und dann schleudert es dich einmal um
Florian: den Jupiter rum und dann bist du wieder weg.
Florian: Dann hast du ihn einmal kurz gesehen, aber du bist nicht in einer Umlaufbahn um den Jupiter.
Ruth: Was ja Raumsonden auch machen.
Florian: Machen die auch, ja genau. Aber wenn du wirklich eingefangen werden willst,
Florian: also dauerhaft ein Objekt umkreisen willst, das ist gar nicht so einfach,
Florian: wie man es sich vorstellt.
Florian: Das hängt alles von den Geschwindigkeiten ab. Du musst die richtige Geschwindigkeit
Florian: haben. Du musst im richtigen Moment bremsen.
Florian: Du kannst nicht einfach irgendwie von irgendwo angeflogen kommen und so weiter und so fort.
Florian: Und was für Raumsorten gilt, gilt natürlich für alle anderen Himmelsobjekte auch.
Florian: Und deswegen ist die Frage, wie kommt etwas ins Sonnensystem rein,
Florian: Eine Frage, die gar nicht so trivial ist. Also es geht jetzt wirklich nicht
Florian: jetzt um sowas wie zum Beispiel Oumuamua.
Ruth: Das Raumschiff.
Florian: Dieses interstellare Objekt, diesen Asteroiden, der eben aus dem interstellaren
Florian: Raum kam, der von einem anderen Planetensystem ausgeworfen wurde und dann durch
Florian: den interstellaren Raum geflogen ist und ja,
Florian: zufällig halt ins Sonnensystem reingeflogen ist. Der ist einmal um die Sonne
Florian: rumgeflogen und dann wieder raus.
Florian: Genauso wie ich es gerade bei der Raumsonde von Jupiter erzählt habe.
Florian: Es hat mir nicht gefallen.
Ruth: Was sie gesehen haben. Kann man ihnen nichts verübeln.
Florian: Der Wald war sehr schnell, weil er von draußen gekommen ist.
Florian: Und die Geschwindigkeit war zu schnell, als dass die Sonne ihn festhalten hätte können.
Florian: Das ist so ein temporärer Einfang. Die Frage, die wir uns jetzt anschauen wollen,
Florian: ist wirklich, wie kann etwas von außen dauerhaft eingefangen werden?
Florian: Also wirklich ein interstellarer Komet, Asteroid. Vielleicht sogar einer von
Florian: diesen vagabundierenden Planeten, die da überall rumfliegen.
Florian: Es ist jetzt nicht akut, dass sowas kommt. Wir brauchen es auch nicht dringend,
Florian: Also wir brauchen jetzt nicht einen extra Planeten, brauchen wir eh nicht,
Florian: aber man kann sich überlegen,
Florian: was müsste passieren, damit das Sonnensystem sich einen zusätzlichen Planeten
Florian: von außerhalb einfangen kann, sodass da wirklich dauerhaft die Sonne umkreist.
Florian: Nicht wieder rausgeschaut wird, auch nicht mit der Sonne kollidiert,
Florian: sondern dauerhaft die Sonne umkreist.
Ruth: Und da vernachlässigen wir jetzt mal irgendwie die anderen Planeten,
Ruth: die schon da sind und die das irgendwie stören können, sondern es geht nur um die Sonne, ne?
Florian: Ja, die anderen Planeten sind da jetzt wurscht. Also in der Praxis natürlich
Florian: nicht, da wird schon Dynamik abgehen, aber jetzt für den Einfang ist die Sonne das Relevante.
Florian: Und da ist eine wissenschaftliche Arbeit erschienen vor einiger Zeit und die
Florian: heißt passenderweise Permanent Capture into the Solar System.
Florian: Mal genau darum geht, wie kommt was ins Sonnensystem rein und zwar so, dass es auch da bleibt.
Florian: Wie gesagt, wir haben keinen temporären Einfang, geht um den dauerhaften Einfang
Florian: und natürlich hat sich...
Florian: die Wissenschaft, in dem Fall die Himmelsmechanik, mit sowas schon beschäftigt.
Florian: Aber das waren jetzt immer ja erstens Computersimulationen, also wirklich rein
Florian: so numerisch durchgerechnet und meistens auch immer mit Zeitlimit,
Florian: weil gesagt, du hast halt einen Computer, den kannst du nicht unendlich lang laufen lassen.
Florian: Das heißt, man hat mir gesagt, okay, wenn das Ding jetzt da eine Milliarde Jahre
Florian: um die Sonne rumgekreist ist, dann sagen wir halt, das bleibt jetzt dauerhaft da.
Florian: Das ist eh nicht unplausibel, aber man kann es auch anders machen,
Florian: wenn man es theoretisch durchrechnet.
Florian: Also jetzt nicht am Computer simuliert, sondern wirklich so mit Formeln und
Florian: Gleichungen und Theorie halt. Und das haben die gemacht.
Florian: Und, das wird dich freuen, da ist noch etwas anderes inkludiert,
Florian: was in den früheren Arbeiten zum Thema nicht inkludiert war.
Florian: Weil auch das ist etwas, was man sich klar machen muss.
Florian: Es reicht nicht, wenn du jetzt die Sonne hast und du hast eben,
Florian: sagen wir mal, einen vagabundierenden Planeten von außerhalb.
Florian: Der fliegt da so frei durch die Milchstraße, mal hier, mal dort.
Florian: Und jetzt überlegen wir, kann dieser Planet eingefangen werden von der Sonne?
Florian: Und die Antwort ist nein.
Florian: Weil das zwei Himmelskörper, die Sonne und diesen Planeten, und die sind zu
Florian: Beginn nicht in einer gebundenen Konfiguration.
Florian: Der Planet umkreist nicht die Sonne.
Florian: Und wenn er das nicht tut, dann wird er es auch nie tun von selbst.
Ruth: Nie?
Florian: Von selbst nicht, weil der hat eine Geschwindigkeit, der bewegt sich.
Florian: Und wenn die Geschwindigkeit groß genug ist, weil da fliegt der frei durch die Milchstraße.
Florian: Das heißt, der hat auf jeden Fall schon mal mehr als die Fluchtgeschwindigkeit
Florian: aus dem Sonnensystem, weil sonst wäre er an irgendwas gebunden.
Florian: Und der fliegt frei rum. Und wenn der jetzt an die Sonne rankommt,
Florian: wenn der nahe genug an der Sonne vorbeifliegt, dann wird er abgelenkt.
Florian: Aber dann fliegt er wieder raus. Der muss irgendwie Energie verlieren.
Ruth: Ja, aber gibt es da nicht eine Möglichkeit, dass die Sonne ihm genau so entgegenkommt,
Ruth: dass es sich genau ausgeht mit der Geschwindigkeit und mit den Toren und Richtungen
Ruth: und so weiter? Ist es wirklich unmöglich?
Florian: Wirklich unmöglich? Ich kann dir jetzt spontan nicht sagen, zu lange her,
Florian: dass ich mich diese ganzen mathematischen Formeln damit beschäftigt habe,
Florian: aber in der Praxis ist es möglich.
Ruth: Extrem, extrem unwahrscheinlich.
Florian: Weil du brauchst irgendwas, was die Energie verändert. Das Ding muss irgendwie
Florian: Energie verlieren. Das muss die Geschwindigkeit ändern.
Florian: Nur dann kann es eingefangen. Das heißt, du brauchst irgendetwas Drittes,
Florian: Drittes, was die ganze Sache stört.
Ruth: Naja gut, aber das Dritte gibt es ja da in der Milchstraße zur Genüge.
Florian: Ja, genau.
Ruth: Das ist ja auch das Vierte, das Fünfte, das Hundertmilliardste.
Florian: Ja, ganz genau. Es ist jetzt für dieses Problem Einfang im Sonnensystem ziemlich
Florian: wurscht, was ein Stern hunderttausend Lichtjahre weiter weg macht.
Florian: In den bisherigen Arbeiten hat man meistens immer Jupiter genommen als Drittes
Florian: und geschaut, okay, wenn der gerade richtig an Jupiter vorbeifliegt,
Florian: dieser Planet von außen oder der Asteroid von außen, kann der von Jupiter so
Florian: gestört werden, dass er dann eingefangen wird.
Florian: Das kann man machen. Aber die haben was anderes gemacht. Die haben sich die Störung durchgeführt.
Florian: Milchstraße angeschaut, weil die Milchstraße als Ganzes hat ja auch eine Gravitationskraft.
Florian: Also die Sonne spürt ständig die Gravitationskraft der gesamten Milchstraße
Florian: und die Gezeitenkraft der gesamten Milchstraße, weil die Milchstraße natürlich
Florian: ein sehr ausgedientes Objekt ist und Teile der Milchstraße näher an der Sonne sind, Teile weiter weg.
Florian: Also die Sonne bewegt sich durch das Gravitationspotenzial der Milchstraße und
Florian: die Kraft, die sie spürt, ändert sich.
Florian: Und das gleiche gilt für unseren potenziellen Neuzugang im Sonnensystem.
Florian: Das heißt, der spürt das auch.
Florian: Und die haben sich jetzt eben theoretisch mit mathematischen Analyse angeschaut,
Florian: kann ein Objekt eingefangen werden oder wie kann ein Objekt eingefangen werden,
Florian: wenn man die Störung durch die Milchstraße berücksichtigt.
Florian: Was natürlich dann deutlich realistischer ist, weil die Milchstraße ist ja immer da.
Ruth: Und das kann man sich analytisch ausrechnen?
Florian: Wenn man es kann.
Ruth: Und mit einer Formel? Wie die ganze Milchstraße sich aussieht?
Florian: Naja, natürlich ist es ein Ernährungskonzept. Dazu komme ich jetzt gleich.
Florian: Das Setup von dem Ganzen waren drei Objekte. Du hast die Sonne,
Florian: du hast das Objekt, um das es geht, das einzufangende Objekt,
Florian: das Opfer, wenn man so will. Aber das geht nicht so nett.
Ruth: Jetzt geht es wieder um Politik.
Florian: Wir nennen es Objekt. Und dann haben sie die Milchstraße genähert mathematisch
Florian: durch ein drittes Objekt.
Florian: Das dritte Objekt ist eine Masse, die sich Dort befindet, wo das Zentrum der
Florian: Milchstraße ist und das die Virialmasse der Milchstraße hat.
Florian: Also einfach gesagt, das ist halt quasi ein Objekt, dessen Masse und Entfernung
Florian: so gewählt ist, dass du dort, wo die Sonne ist, die Effekte von der Gravitation
Florian: spürst, der Milchstraße, die du haben möchtest.
Ruth: Aber das geht. Die Milchstraße ist ja überall um uns herum.
Ruth: Wie kann ich das reduzieren auf ein Ding, auf ein Objekt, dass dort sowas Zentrum wäre?
Ruth: Was ist mit dem ganzen links und rechts und oben und unten und hinten und vorn?
Florian: Ja, so genau habe ich die Mathematik jetzt nicht durchgeschaut.
Florian: Aber du hast schon eine Massenverstellung drin.
Florian: Also in der Formel für die Kraft hast du dann eine abstandsabhängige Masse.
Florian: Du hast da so ein Potenzial drin und so weiter.
Florian: Es ist ein sehr, sehr mathematiklastiges Paper. Es ist frei zugänglich.
Florian: Wer keine Hemmungen hat, sehr, sehr komplexe Mathematik sich anzuschauen.
Ruth: Ja, da gibt es ein paar Kandidaten in unserer Telegram-Gruppe. Go for it.
Florian: Auf jeden Fall hat man das gemacht und aus rein mathematischer Sicht entspricht
Florian: diese Näherung einem eingeschränkten Dreikörperproblem,
Florian: weil du hast eben Milchstraße und Sonne als zwei Körper und der einzufangende
Florian: Planet, das einzufangende Objekt hat halt im Vergleich zu den beiden so eine
Florian: kleine Masse, dass man es vernachlässigen
Florian: kann und sowas nennt sich eingeschränktes Dreikörperproblem.
Florian: Und was sie sich angeschaut haben, ist der sogenannte schwache Einfang.
Florian: Und schwacher Einfang heißt, dass man sich die Kepler-Energie anschauen muss.
Florian: Das ist eigentlich die Energie eines Objekts, kinetische Energie,
Florian: Bewegungsenergie und die Energie aus dem Gravitationspotenzial,
Florian: bezogen auf ein Zentralobjekt.
Florian: Also im Sonnensystem, jeder Planet hat eine Kepler-Energie in Bezug auf die
Florian: Sonne und wenn diese Energie negativ ist, dann ist das Objekt an die Sonne gebunden
Florian: und wenn die Energie positiv ist, dann kann der weggehen.
Florian: Und schwacher Einfang heißt eben, du hast ein Objekt, wo diese Kepler-Energie
Florian: von positiv zu negativ wechselt und der Übergang passiert durch einen Energieverlust
Florian: wegen gravitativer Wechselwirkung. Das ist das, um was es hier geht.
Ruth: Klingt logisch so farb.
Florian: Ja, es wird auch weiterhin logisch bleiben, aber wir müssen noch ein bisschen
Florian: mehr Fachbegriffe klären.
Florian: Ein paar davon haben wir schon mal gehabt, glaube ich, Hillsphäre.
Florian: Haben wir schon mal über die Hillsphäre gesprochen?
Ruth: Ich war persönlich nicht dabei, zumindest nicht im Vollbesitz meiner geistigen
Ruth: Kräfte, war noch immer das.
Florian: Ja, aber Hillsphäre ist lustig. Mit Hillsphäre kann man so tolle Fragen beantworten.
Florian: können Monde Monde haben zum Beispiel.
Florian: Oder kannst du als Astronautin, wenn du es doch nochmal ins Weltall schaffen
Florian: solltest, kannst du die Raumstation umkreisen?
Ruth: Gute Frage. Naja, wenn ich ein Jetpack habe, schon.
Florian: Ja, okay, jetzt ohne andere, rein gravitationsmäßig.
Ruth: Spielverderber.
Florian: Jetpack durchs Weltall fliegen, was hast du für Science-Fiction-Forscher?
Florian: Kein Wunder, dass ich in Leben bei der ESA.
Florian: Ja, also Hillsphäre, das ist, wenn man es jetzt vereinfacht erklären will,
Florian: die Umgebung eines Himmelskörper in der,
Florian: Gravitationskraft dieses Himmelskörpers dominierender ist als die eines anderen
Florian: Körpers, den er umkreist.
Florian: Mit dem Beispiel wird es einfacher. Wir haben die Sonne, wir haben die Erde und wir haben den Mond.
Ruth: Ich dachte, das heißt Lagrange-Punkt.
Florian: Lagrange-Punkt, die gibt es auch. Die sind auch noch wichtig.
Florian: Wir haben den Mond, der umkreist die Erde und wenn du jetzt nahe an der Erde dran bist,
Florian: dann spürst du, obwohl die Erde viel weniger Wasser als die Sonne hat,
Florian: spürst du trotzdem mehr Anziehungskraft von der Erde als von der Sonne.
Florian: Wenn du weit weg von der Erde bist, dann ist irgendwann die Anziehungskraft
Florian: der Sonne stärker als die von der Erde.
Florian: Und der Hillradius, die Hillsphäre, ist halt die Kugel, gedachte Kugel um ein
Florian: Objekt herum, in dem Fall zum Beispiel um die Erde rundherum,
Florian: innerhalb der die Erde das dominierende gravitative Objekt ist.
Florian: Und das kann man sich ausrechnen. Bei der Erde beträgt der Hillradius zum Beispiel
Florian: 1,5 Millionen Kilometer.
Florian: Der Mond ist 400.000 Kilometer weit weg, das heißt der Mond ist innerhalb der
Florian: Hillsphäre der Erde. Das heißt, der Mond umkreist die Erde und nicht die Sonne.
Florian: Wenn du den Mond irgendwie zwei Millionen Kilometer weit wegschiebst,
Florian: dann wird er nicht mehr die Erde umkreisen, sondern eigenständig die Sonne,
Florian: weil die Anziehungskraft der Sonne stärker ist.
Ruth: Und in diesen Lagrange-Punkten, da hebt sie es gerade auf.
Florian: Ja, deswegen kommen wir noch. Jetzt ist es nicht so ungeduldig.
Ruth: Langweiliger Himmelsmechanik.
Florian: Ja, ich komme eh schon zur Raumstation und zur Astronautin. Wenn du als Astronautin
Florian: ins Weltall fliegst und dann aussteigst und dir denkst, so, jetzt lasse ich
Florian: mich von der Gravitation treiben und schaue, wie ich die Raumstation umkreisen
Florian: kann, kannst du auch ausrechnen.
Florian: Du hast die Raumstation, du hast die Erde, die Raumstation umkreist die Erde
Florian: und Ruth will die Raumstation umkreisen.
Florian: Das heißt, du musst dich innerhalb des Hill-Radius der Raumstation befinden
Florian: und kannst dir genauso ausrechnen wie bei den anderen Himmelskörpern.
Florian: Wenn du das machst, wirst du feststellen, der Hill-Radius der Raumstation, also mit,
Florian: Durchschnittswerten halt der ISS, 400 Kilometer Höhe, paar Tonnen,
Florian: ich weiß nicht, wie viele Tonnen Masse sie hat, aber wenn sie da alles einsetzt,
Florian: kommst du auf den Hill-Radius der Raumstation von 1,20 Meter.
Florian: Und da die Raumstation größer als 1,20 Meter ist, kannst du die Raumstation nicht umkreisen.
Ruth: Sehr interessant. Ich kreise immer gemeinsam mit der Raumstation um die Erde.
Florian: Genau, die Erde ist immer das dominierende Objekt. Du machst halt eine Raumstation,
Florian: die ein paar Tonnen wiegt und kleiner als ein Meter ist.
Florian: Dann könnte es klappen, aber schwer zu bauen, macht auch keinen Sinn, um sowas zu bauen.
Florian: Also das ist die Hilfsphäre, die wir brauchen. Und dann gibt es auch die Jakobi-Konstante,
Florian: die erkläre ich jetzt nicht so im Detail.
Florian: Die Jakobi-Konstante oder das Jakobi-Integral, das ist eine Erhaltungsgröße
Florian: im eingeschränkten Dreikörperproblem, so wie Energieerhaltung oder Massenerhaltung und sowas.
Florian: Aber Energieerhaltung zum Beispiel,
Florian: das ist im eingeschränkten Dreikörperproblem ein bisschen kritisch.
Florian: Aber die Jakobi-Konstante, das ist eine Erhaltungsgröße in diesem Problem,
Florian: das wir haben. Das ist so die Gesamtenergie eines Objekts in einem rotierenden Bezugssystem.
Florian: Und diese Jacobi-Konstante, die spielt eine Rolle, wenn du wissen willst,
Florian: wohin kann sich ein Objekt bewegen, wie viel Spielraum hat das Objekt bei der Bewegung.
Florian: Und die Lagrange-Punkte, die du schon zweimal angesprochen haben wolltest,
Florian: das sind genau die theoretischen Konzepte, die jetzt Jacobi-Konstanten und Hill-Sphären
Florian: verknüpfen, wenn man so will.
Florian: Die Größe der Hill-Sphäre, Hill-Regionen sind durch den Wert dieser Jacobi-Konstante
Florian: bestimmt und die Jacobi-Konstante bestimmt auch, wo die Lagrange-Punkte sind.
Florian: Und die Lagrange-Punkte, das sind genau, wenn man so will, die Enden der Hill-Sphäre.
Florian: Du hast vorhin gesagt, Lagrange-Punkte sind diese Punkte, wo sich die Kräfte,
Florian: die von zwei Himmelskörpern auf den dritten wirken, vereinfacht gesagt gerade
Florian: aufheben und wo die Hill-Sphäre aufhört, wenn man so will.
Florian: Und jetzt kann man das alles da durchrechnen mit den Formeln und so und fasse
Florian: es jetzt sehr stark zusammen, weil die Mathematik dahinter sonst die Folge springen würde.
Florian: Aber im Wesentlichen haben sie die Hill-Sphäre für Sonnensysteme ausgerechnet
Florian: in diesem Modell. Wirst du schätzen, wie groß die ist?
Ruth: Uh, okay. Ein Lichtjahr.
Florian: 3,81 Lichtjahre. Das ist die maximale Ausdehnung unseres Sonnensystems,
Florian: wenn man diese ganzen galaktischen Störungen macht.
Florian: Und das fand ich auch interessant, das haben sie in der Arbeit noch angemerkt,
Florian: wenn man die dunkle Materie nicht mitrechnet, weil die steckt natürlich in der
Florian: Masse der Milchstraße mit drin, die sie da verwendet haben, wenn man die dunkle
Florian: Materie nicht mit einbezieht, dann wäre das Sonnensystem noch größer,
Florian: also die Hilfsfähre des Sonnensystems.
Ruth: Ja, weil halt weniger Gesamtmasse.
Florian: Genau, aber ich dachte.
Ruth: Ich sag's mal. Und was ist mit Alpha, Proxima, Centauri und so weiter?
Ruth: Pfuschen die da nicht auch mit hinein? Also wenn ich in der falschen Richtung
Ruth: dreieinhalb Lichtjahre von der Sonne weg bin, dann wäre ich ja schon,
Ruth: wenn ich nah an Alpha-Zentauri-System bin, dann wäre ich ja schon von denen angezogen, oder?
Florian: Ja, genau.
Ruth: Da müsste es ja ein bisschen eingedäpscht sein, die Hilfsphäre des Sonnensystems, oder?
Florian: Darum haben wir den Tunnel zum Sternbild Centaurus.
Ruth: Ah, da können wir da durchtunneln, sehr gut, ja.
Florian: Theoretisch, in dem Modell haben wir Alpha-Zentauri nicht drin.
Florian: Wir haben ja nur die Sonne, die Straße und die Planeten. Aber natürlich,
Florian: klar, in der Realität ist es dann wieder anders, weil es ist genauso wie im Sonnensystem.
Florian: Wenn wir Lagrange-Punkte berechnen, die gelten auch streng mathematisch nur
Florian: für den Fall von Sonne, Planet und drittes Objekt.
Florian: Wenn du Lagrange-Punkte im 4, 5, 6, 7 Körpermodell ausrechnest,
Florian: dann schaut das auch anders aus.
Florian: Dann kriegst du mehr als 5 Lagrange-Punkte oder gar keine Lagrange-Punkte mehr.
Florian: Also es sind alles nur Annäherungen. Und natürlich in der Realität ist irgendwo
Florian: der Punkt, du kannst jetzt nicht irgendwie 3,8 Lichtjahre vom Sonnensystem weg
Florian: sein, ohne damit zu rechnen, dass du von einem anderen Stern beeinflusst wirst.
Florian: Aber in dem Modell ist es so.
Florian: Und jetzt wieder rein in dem Modell, alles was sich außerhalb der Hillsphäre
Florian: befindet, also außerhalb dieser 3,8 Lichtjahre, diese Objekte sind nicht dauerhaft
Florian: an das Sonnensystem gebunden, die außerhalb der Hillsphäre sind.
Florian: So, und jetzt die Frage, wie kommen Sie rein?
Ruth: Wo ist die Tür?
Florian: Wo ist die Tür? Ja, die Tür, es ist tatsächlich eine Tür, es ist kein Tunnel,
Florian: obwohl kann auch ein Tunnel sein, ist ja alles 3D, meinetwegen.
Florian: Die Tür, die Tür ist an den Lagrange-Punkten L1 und L2.
Florian: Lagrange-Punkt L1 und L2, die sind links und rechts der Sonne,
Florian: 3,81 Lichtjahre weg, mit rotierend.
Ruth: Wo ist links und wo ist rechts? Relativ zum Zentrum der Milchstraße.
Ruth: Entlang der Bahn? Entlang der Umlaufbahn?
Florian: Entlang der Umlaufbahn? Du hast die Sonne, du hast das Zentrum der Milchstraße
Florian: und einmal in Richtung Zentrum der Milchstraße eine Linie von der Sonne weg, 3,81 Lichtjahre.
Ruth: Also normal zur Umlaufbahn quasi.
Florian: Genau und wenn du dann in die andere Richtung gehst, 3,81 Lichtjahre weg ist nochmal ein Punkt.
Florian: Also diese beiden, das sind die Punkte L1 und L2. Um die geht es und das sind
Florian: die Punkte, wo man ins Sonnensystem reinkommt.
Florian: Also da ist der Eingang in die Hill-Sphäre aus dynamischen Gründen.
Florian: Das hängt mit der Rotation und alles zusammen. Das sind eben gerade die Punkte, wo sich das aufhebt.
Florian: Und das ist eben keine komplette Sphäre. Es ist nicht wurscht,
Florian: wo du bist, weil du musst halt an dem Punkt sein, der zwar einfach gesagt der
Florian: Milchstraße genau gegenüber liegt oder genau auf der anderen Seite.
Florian: Also du musst auf einer Linie mit der Milchstraße sein, nur dann kriegst du
Florian: halt diese Kraftbedingungen, dass du in die Hillsphäre reinkommst.
Florian: Weil das ja alles rotiert auch noch.
Florian: Darum kannst du nicht einfach irgendwo in diese Hillsphäre rein,
Florian: sondern musst da rein, wo die Milchstraße am stärksten oder am wenigsten stark wirken kann.
Florian: Je nachdem. Und das ist eben L1 und L2.
Florian: Und wie breit quasi diese Öffnung ist, das hängt dann wieder von der Jacobi-Konstante
Florian: ab. Aber das lasse ich jetzt aus, weil das wird so kompliziert.
Florian: Ich erkläre lieber, dass diese Einfangregionen,
Florian: also diese Türen an den Lagrange-Punkten, fraktale Türen sind.
Ruth: Hui, das sieht sicher hübsch aus.
Florian: Das sieht gar nicht aus, aber fraktal ist immer wieder der Chaos-Theorie und
Florian: auch das wird zu weit für das im Detail zu erklären.
Florian: Aber im Wesentlichen heißt es, dass es wirklich stark darauf ankommt, wo du genau bist.
Florian: Also wenn ich jetzt so als Planet bin, da ist es nicht eine Punktmasse in dem
Florian: Modell, in der Realität ist es wieder anders, Aber als Punktmasse,
Florian: da kann ich in einem Punkt reinkommen ins Sonnensystem, dann werde ich auf einer
Florian: stabilen Bahn landen, wo ich dann stabil sofort die Sonne umkreisen kann.
Florian: Wenn ich auf einem anderen Punkt lande, dann bin ich auf einer instabilen Bahn
Florian: und fraktal heißt, dass es nicht einfach eine glatte Grenze gibt,
Florian: bis dahin ist alles stabil, bis dahin ist alles instabil,
Florian: sondern dass diese Grenze maximal ausgefranst ist und eben so ausgefranst ist,
Florian: dass du sie nicht mal mehr durch eine Linie zeichnen kannst.
Florian: Selbst wenn die Linie komplett irgendwie verwurschtelt ist und durcheinander
Florian: ist und sich in sich selbst verdreht und so weiter, ist es nicht ausreichend
Florian: verwurschtelt und ausgefranst, sondern es ist eben auch selbstähnlich,
Florian: das heißt ich kann da beliebig reinzoomen.
Florian: Die Grenze, egal wie sie verwurschtelt ist, wird dann auf kleinen Skalen genauso
Florian: verwurschtelt ausschauen, wie sie auf großen Skalen verwurschtelt ausschaut.
Florian: Und in der Praxis heißt das, dass du in dieser fraktalen Region nie weißt, was abgeht.
Florian: Da kann eine minimale Änderung schon zu einem komplett anderen Zustand führen.
Florian: Also Fraktal und Chaos, das bedingt sich wechselseitig. Wenn du dich in einer
Florian: fraktalen Region bewegst, dann ist deine Bewegung tendenziell immer chaotisch,
Florian: weil eben kleinste Änderungen schon zu komplett anderen Endzuständen führen können.
Florian: Also weil die stabile und instabile Phasenraumregion, wie es offiziell heißt,
Florian: so ineinander verschachtelt ist, dass man sich da nicht vernünftig abgrenzen
Florian: kann zwischen den beiden.
Ruth: Ja, das passiert oft im Leben, dass man sich nicht vernünftig abgrenzen kann,
Ruth: da muss man echt vorsichtig sein.
Ruth: Ich stelle mir das ein bisschen so wie so ein Perlvorhang vor oder so ein wilder,
Ruth: regenbogenfarbener, gehäkelt, ein gehäkelter Perlvorhang bedeckt die Tür zum
Ruth: Sonnensystem mit Räuchestäbchen-Duft, wo man ganz vernebelt wird und sich nicht mehr auskennt.
Ruth: Wieso, wenn man zu so einer Wahrsagerin hineingeht? Genau, so.
Ruth: Und erwartet die große leuchtende Glaskugel auf einen in der Mitte.
Ruth: Ich glaube, ich muss was essen.
Florian: Du schon ein paar Räucherstäbchen konsumiert hast, wollte ich gerade fragen.
Florian: Also in Wahrheit ist da überhaupt nichts zu sehen. Es ist halt einfach Weltraum.
Florian: Und das, was die ganzen Phänomene verursacht, sind die Gravitationskräfte, die du da spürst.
Ruth: Aber das heißt, man weiß nie, ob es quasi gelingt, ob der Eintritt ins Sonnensystem
Ruth: dann gelingt oder was dann passiert.
Ruth: Man kann das quasi nicht eben vorher berechnen, sondern das ist dann irgendwie
Ruth: fraktal abhängig von den Anfangsbedingungen, kommt immer was anderes raus und so.
Florian: Ja, aber nein, also du kannst das auch in bestimmten Fällen schon berechnen,
Florian: das haben die auch in der Arbeit gemacht.
Florian: Also du kannst sagen, okay, da kommt jetzt irgendwie so ein Objekt von außen,
Florian: das kommt halt dann durch L1 und L2 oder beide kommt es nicht durch,
Florian: ist ja kein quantenmechanisches Experiment.
Florian: Er kommt durch L1 oder L2 durch und ist dann eben in dem Bereich,
Florian: wo die Gravitationskraft der Sonne dominiert.
Florian: dann sinkt die Geschwindigkeit dieses Objekts, weil die galaktische Gravitation
Florian: und so weiter diese Störung ausübt und die Kepler-Energie wird negativ und dann
Florian: ist das Ding eingefangen.
Florian: Das ist so das große Bild von außen, aber wenn man es jetzt im Detail anschaut,
Florian: dann bewegt sich das Ding eben zuerst chaotisch.
Florian: Das ist eine Phase, die kann ein paar Milliarden Jahre dauern,
Florian: weil der immer wieder so, auch wieder aufgrund des Einflusses der galaktischen
Florian: Gezeiten, von stabil zu instabil hin und her springt und so weiter.
Florian: Und das Ganze kann man eben mathematisch, wie sie es da in der Arbeit gemacht haben, ausrechnen.
Florian: Du kannst Formeln aufstellen, da hast du irgendwelche Reihen drin und dann kannst
Florian: du in der Reihe die Zeit gegen unendlich gehen lassen und so weiter und kannst
Florian: sowas ausrechnen und siehst halt dann,
Florian: dass die Menge an Punkten, wenn die Zeit gegen unendlich geht,
Florian: die zu einer stabilen Bahn führt, dass das eben eine fraktale Menge ist und
Florian: so weiter, das kann man alles ausrechnen.
Florian: Aber in der Praxis jetzt zu sagen, okay, da genau da durch bei dem Punkt,
Florian: da bist du safe und da nicht.
Florian: Also das geht natürlich nicht, weil es ja eh nur ein mathematisches Modell ist.
Florian: Aber du kannst schon mathematisch ausrechnen, wie die Menge der Eintrittspunkte
Florian: aussieht, die eine stabile Umlaufbahn erlaubt.
Florian: Das haben die gemacht und du kommst trotzdem im Ergebnis, das Ding kommt rein,
Florian: dann ist es so ein paar Milliarden Jahre chaotisches Hin und Her und nähert
Florian: sich an eine stabile Bahn an.
Florian: Aber bei den Punkten, wo es dann eben am Ende in einer stabilen Bahn landet.
Florian: Da kommt es dann eben nach ein paar Milliarden Jahren chaotischen hin und her
Florian: auf eine stabile Umlaufbahn.
Ruth: Und wenn man woanders reinfliegen will, nicht bei der Hegeltür?
Florian: Ja, dann ist da der Türsteher und sagt, Ausweis.
Ruth: So wie damals im O4.
Florian: War ich nie.
Ruth: Echt?
Florian: Ich bin da mit der O4-Ubahn gefahren, aber im O4 selbst war ich nicht drin.
Ruth: Nicht ganz das Gleiche.
Florian: Ja, aber dann bist du halt zu schnell. Dann fehlt dir halt die bremsende Störung
Florian: der galaktischen Gezeiten und dann bist du zu schnell und fliegst auf der anderen Seite raus.
Ruth: Also man kann schon rein, aber man kann nicht drinbleiben.
Florian: Genau.
Ruth: Das ist vielleicht eher das. Der Türsteher haut dich dann halt einfach während
Ruth: dem ersten kleinen Bier schon raus.
Florian: Wenn du jetzt urschnell ins O4 am Türsteher vorbei reinläufst,
Florian: dann kommt er dir hinterher und schmeißt dich gleich wieder raus.
Ruth: Ja, das ist auch mal ein interessantes Experiment. Das habe ich mich damals
Ruth: nicht getraut. Natürlich ist das Ganze nur für Dinge, die quasi keinen Antrieb haben.
Florian: Ja, selbstverständlich. Mit der Antrieb ist das natürlich etwas komplett anderes.
Ruth: Also falls ihr jetzt schon denkt, boah, dann müsste man eigentlich wissen,
Ruth: wo die Aliens herkommen, weil die nur dort reinkommen.
Ruth: Nein, nein, es geht um Dinge, die einfach so durch die Gegend fliegen.
Ruth: Nicht jetzt Dinge, die, wenn du einen Antrieb hast, dann kannst du natürlich am Türsteher vorbei.
Florian: So wie du willst. Wenn ich genug Energie habe, dann kann ich rumfliegen, wie es mir Spaß macht.
Ruth: Genau. Das sind die Art und Weise, wie die Dinge sich bewegen,
Ruth: so wie man am Trapez quasi hin und her schwingt und sich dann fangen lässt von jemand anderem.
Ruth: Da hat man ja auch kein Jetpack. Life without a Jetpack.
Florian: Genau, also es nutzt jetzt nichts, wenn wir sagen, da 3,81 Lichtjahre,
Florian: da stellt man irgendwie unseren Grenzbalken auf oder wenn es der Trump hört,
Florian: dann wird er wahrscheinlich auch der Zoll erheben oder irgendwie sowas, keine Ahnung.
Ruth: Geht schon. We built a wall.
Florian: Also das nutzt uns nichts, weil wenn irgendwas mit Antrieb kommen sollte,
Florian: dann können die natürlich irgendwie lang fliegen, wo wir Lust haben.
Florian: Das ist da, aber es ist interessant, wenn man sich so...
Ruth: Und ist Oumuamua auch durch diese Tür gekommen? Wissen wir das?
Florian: Weiß ich nicht, aber wie gesagt, es ist ja wurscht.
Ruth: Naja, ist er ja nicht, weil er ist ja wieder rausgefahren.
Florian: Genau, genau. Aber das haben die am Ende dieser Arbeit sich noch ein bisschen angeschaut.
Florian: Also einerseits, wie das jetzt zum Beispiel mit diesen vagabundierenden Planeten,
Florian: den Vogue Planets, ausschaut. haben ein bisschen so abgeschätzt,
Florian: die Dichte, die wir zu erwarten haben von diesen Objekten, weil wir wissen ja,
Florian: es gibt jede Menge von denen, also da gibt es Milliarden.
Florian: Vagabondierenden Planeten, die ohne Stern durch die Milchstraße rumfliegen,
Florian: weil halt immer wieder mal bei der Entstehung von Planetensystemen Planeten
Florian: rausgeschmissen werden von ihrem Stern und die bewegen sich halt dann so frei
Florian: durch die Milchstraße und da kann man grob abschätzen,
Florian: wie viel das sind und die kommen auf so eine Dichte von 0,08 pro Kubiklichtjahr
Florian: in der Umgebung des Sonnensystems.
Florian: Und dann kommt es zu einer Wahrscheinlichkeit, dass wir so einen Rogue Planet
Florian: einfangen, dauerhaft einfangen von irgendwie 10 hoch minus 6 bis 10 hoch minus
Florian: 9, also irgendwie so Millionen bis zu einer Milliarde.
Florian: Also es ist jetzt keine große Wahrscheinlichkeit. Interessanter ist das,
Florian: was Sie gesagt haben, wo man dann tatsächlich wieder mal probieren könnte.
Florian: Beobachtungen zu machen oder langfristig Beobachtungen zu machen oder wo es
Florian: sich lohnen würde, zumindest das theoretische Modell ein bisschen genauer auszuarbeiten,
Florian: ist das, was du gesagt hast.
Florian: Wie ist es jetzt mit den Sternen in unserer Nähe?
Florian: Aktuell haben wir 131 Sterne ungefähr im Umkreis von 6 Parsec.
Florian: Also 6 Parsec, das sind 20 Lichtjahre. Also im Umkreis von 20 Lichtjahren ungefähr 131 Sterne.
Florian: Und wenn man auch wieder da so Statistik macht, Sternbewegung sich anschaut,
Florian: kommt man darauf, dass zwei Sterne
Florian: pro Million Jahre näher als so ein paar Lichtjahre an uns rankommen.
Florian: Und sechs Sterne, das wissen wir schon ziemlich genau, weil da die Zeitskalen kürzer sind,
Florian: sechs Sterne werden in den nächsten 50.000 Jahren so unter Anführungszeichen
Florian: knapp ans Sonnensystem rankommen und so knapp, dass die ortschen Wolken dieser
Florian: Sterne sich überschneiden.
Florian: Und Ortsche Wolke, das ist eben der Bereich im äußeren Sonnensystem,
Florian: ja auch so, keine Ahnung, bis zu ein, eineinhalb Lichtjahre weit weg ungefähr,
Florian: wo sich die ganzen Kometen, Asteroiden und so weiter aufhalten,
Florian: die ab und zu mal ins innere Sonnensystem reinkommen.
Florian: Und das haben halt nicht nur wir, haben andere Sterne auch.
Florian: Wenn die beiden Sterne dann vielleicht eh ein, zwei Lichtjahre voneinander entfernt
Florian: vorbeifliegen, dann passiert jetzt erstmal nichts Dramatisches.
Florian: Aber wenn die beiden Ortschen Wolken dann auch sich überschneiden,
Florian: dann kann es durchaus sein, dass die Sonne mit ein paar neuen Kometen weggeht
Florian: und dafür ein paar andere verloren hat.
Florian: So wie zwei Kindergartengruppen, die sich bewegen und dann…,
Florian: Genau.
Ruth: Oder kennst du das eine Video mit dem Pinguin?
Florian: Ja, genau. Ja, so ungefähr kann das auch mit den Asteroiden und Kometen des Sonnensystems sein.
Florian: Und wenn man das genau verstehen will, wie die Chancen sind,
Florian: wie viele Asteroiden wir quasi
Florian: von woanders bekommen haben, dann muss man dieses Modell ausarbeiten.
Florian: Und da sagen sie auch, das ist theoretisch etwas, wo diese sehr,
Florian: sehr theoretische Arbeit und vielleicht auch mit der Beobachtung zusammenkommen
Florian: könnte, weil wenn du das Modell ein bisschen genauer ausarbeitest, da kannst du schon auch,
Florian: Bessere Statistik machen, du kannst es ja abgleichen auch mit den Sternbegegnungen,
Florian: die wir in der Vergangenheit hatten und kannst sagen, okay, im Schnitt sollten
Florian: wir in den letzten x Jahren so und so viel Asteroiden von anderen Sternen mitgenommen haben und so.
Florian: Und wenn du dann es schaffst, irgendwo eine Raumsonde da rauszuschieben oder
Florian: vielleicht sogar von der Erde aus mit irgendwelchen Teleskopen,
Florian: die wir jetzt noch nicht gebaut haben,
Florian: eine albwegs brauchbare Statistik von Objekten so weit draußen zu machen,
Florian: dann kannst du es vielleicht abgleichen.
Florian: Dann kannst du aus Spektroskopie oder so weiter vielleicht die Zusammensetzung
Florian: der Objekte rauskriegen und dann schauen, ob die mit der Zusammensetzung unserer
Florian: Sonnensystemobjekte zusammenstehen.
Florian: Also es ist nicht unmöglich, dass wir da vielleicht Beobachtungsdaten irgendwann
Florian: mal kriegen könnten, die uns zeigen, wie viel Zeug wir von anderen Stellen wirklich
Florian: schon mitgenommen haben.
Ruth: Ja, voll. Das Besondere an der Arbeit ist, dass die mathematische Grundlage gelegt wurde,
Ruth: um sich das, was dynamisch in unserer Nähe passieren kann, auf alle möglichen
Ruth: Arten und Weisen nochmal genauer anzuschauen, mit dem Einfluss der Milchstraße
Ruth: als underlying potential,
Ruth: als Grundlage der Kräfte, die da so wirken.
Florian: Man könnte das Ganze vermutlich genauer machen, wenn man einfach nur eine simple
Florian: numerische Simulation hat.
Florian: Also wenn man sich alles in den Computer schmeißt und den dann durchrechnen
Florian: lässt, das kann man ja machen.
Florian: Aber die haben es halt theoretisch gemacht und das ist halt schwieriger,
Florian: weil die Mathematik der Bewegung schwierig ist, weil das Dreikörperproblem halt
Florian: schon mal nicht mathematisch exakt lösbar ist. Das heißt, da musst du immer
Florian: irgendwie mit Vereinfachungen rumtun.
Florian: Aber du hast halt den Vorteil, wenn du jetzt nicht nur reine Numerik hast,
Florian: sondern eben Analytik, wie es offiziell heißt, dann kannst du halt das System besser verstehen.
Florian: Weil bei der Numerik siehst du nur, was am Ende rausgekommen ist.
Florian: Und das ist eh interessant genug.
Florian: Aber wenn du es analytisch machst, also die ganzen Formeln hast,
Florian: dann kannst du halt auch in den Formeln die Beziehungen zwischen den Dingen
Florian: sehen und sehen, was hängt von was ab und was beeinflusst was und so weiter.
Florian: Und das haben die halt gemacht, eben mit dem Gravitationspotenzial der Milchstraße.
Florian: Und damit kann man halt dann jetzt, Besser verstehen, wie das Sonnensystem dynamisch
Florian: mit dem Rest der Milchstraße interagiert, mit den anderen Sternen interagiert
Florian: und schauen, wie ist so der Massenaustausch, wenn man so will, zwischen den Sternen.
Florian: Was holen wir uns von anderen? Was könnten wir kriegen?
Florian: Was geben wir her? In gewissen Sinne ist es ein vorweihnachtliches Thema.
Ruth: Wichteln unter Sonnensystemen. Du nimmst da meinen Asteroiden,
Ruth: ich gebe dir drei Kometen dafür.
Florian: Ja, genau. Ja, so ungefähr. Das war die Geschichte von den realen Tunneln in
Florian: der Milchstraße, Brotzeug von A nach B kommen kann.
Ruth: Sehr interessant. Ich habe immer noch das Bild von der mit Häkel eingefassten
Ruth: Tür, wo Räucherstäbchen, Qualm rauskommt, vor meinem geistigen Auge.
Florian: Ja, da musst du auch mal eine Tür häkeln für dich zu Hause, dann hast du es immer bei dir.
Florian: Und bis es soweit ist, widmen wir uns den spannenden Fragen unserer Hörerinnen
Florian: und Hörer, die sie uns geschickt haben.
Ruth: Nur her damit, nur her damit.
Florian: Ja, also zum schwachen permanenten Einfang und Himmelsmechanik war jetzt spezifisch wenig dabei.
Florian: Auch wenig Fragen über Hilfsfern und Jacobi-Integrale, aber ich habe ein paar
Florian: trotzdem interessante Fragen gefunden, die so mehr oder weniger mit dem Thema
Florian: zu tun haben. Wir haben eine Frage von GPA.
Ruth: Der Gewerkschaft für Privatangestellten.
Florian: Ja, vielleicht hat die uns geschrieben,
Florian: ich weiß es nicht, das war die Signatur unter der E-Mail, EPA.
Florian: Wie auch immer es sein mag. Aber die Frage war ganz schön, die lautet,
Florian: können wir wissenschaftlich beweisen,
Florian: dass um die Erde herum keine riesen TV-Leinwand existiert, die alle von uns
Florian: beobachteten Frequenzen des elektromagnetischen Spektrums Richtung Erdboden sendet?
Florian: Das hat jetzt nur am Rande mit dem zu tun, was ich erzählt habe.
Florian: Da geht es auch um etwas, was um etwas anderes herum ist. Er,
Florian: sie, die GPA hat weiter ausgeführt.
Florian: Ja, also unendliche Ressourcen, Rechenpower, Entwicklungsstand vorausgesetzt.
Florian: Könnte man sowas machen, die ja immer alles macht, weil wir waren ja schon auf dem Mond.
Florian: Also müsste die TV-Kugel zumindest jenseits der Mondbahn liegen.
Florian: Aber abgesehen davon gibt es einen wasserdichten Beweis, dass das Universum
Florian: außerhalb der Mondbahn existiert.
Florian: Vielleicht an Gravitationswellen oder sowas.
Ruth: Ich habe gerade ein Problem mit dem Wort wasserdicht. Wie ist jetzt da irgendwie
Ruth: ein zum Beispiel großes Weltraumteleskop jenseits der Mondbahn installiert zu
Ruth: haben? Nicht wasserdicht genug?
Ruth: Oder war da auch eine Tür, wo das dann zufriedig durchgeflogen ist?
Florian: Naja, vielleicht geht die Tür auf, dann geht die Tür zu, dann schnappen die
Florian: Alien sich das Teleskop und dann...
Florian: da auf der großen TV-Kugel simuliert, wir hätten ein Teleskop und da kommen
Florian: halt die Signale zurückgeschickt.
Ruth: Okay, aber das ist, ich meine, das ist irgendwie so, okay, mittlerweile gibt
Ruth: es ja diese LED Planetarien zum Beispiel, wo du keine Projektion mehr hast,
Ruth: sondern wo die ganze Kuppel ein Bildschirm ist. Das ist geil.
Ruth: Naja, das hat ein Durchmesser von nicht 20, 25 Meter, da sind wir jetzt gerade.
Ruth: Wenn du das jetzt hochskalierst, das wäre ein guter Auftrag,
Ruth: ein guter Arbeitsauftrag für Zeiss et al.
Ruth: Eine schöne Kuppel um die Erde herum zu bauen, aber jetzt mal von den ganzen
Ruth: Stabilitätsconcerns abzusehen, dann hätte es trotzdem das Problem,
Ruth: dass das nicht alle Wellenlängen ausstrahlt.
Ruth: Das ist ja auch nur ganz, ganz bestimmte Wellenlängen, die da ausgesandt werden.
Ruth: Wenn du jetzt sagst, okay, man kann eine Leinwand bauen oder keine Leinwand
Ruth: mehr, einen Bildschirm bauen, der alle Wellenlängen ausstrahlen kann,
Ruth: naja, aber dann kann der ja wohl Gravitationswellen auch erzeugen, oder?
Ruth: Entschuldigung. Also wo ist dann der Punkt, wo du sagst, das können die Alien
Ruth: jetzt nicht mehr und ist deswegen ein wasserdichter Beweis, dass es nicht alles
Ruth: eine Fake-Simulation und so weiter ist.
Ruth: Wenn du dich auf diesen Standpunkt oder in dieses Rabbit Hole,
Ruth: in diesen Tunnel der Möglichkeiten begibst, die wir jetzt noch bei weitem nicht
Ruth: haben und dann sagst, so ist es, dann ist alles möglich und dann ist nichts
Ruth: mehr wasserdicht und nichts mehr irgendwie einwandfrei beweisbar, oder?
Florian: Wäre auch meine Antwort gewesen und in der E-Mail steht es ja drinnen,
Florian: unendliche Ressourcen, unendliche Rechnerpower vorausgesetzt.
Florian: Ja, wenn ich unendliche Ressourcen und Power und Entwicklungsstatt voraussetze,
Florian: dann rede ich jetzt nicht von Elend, sondern rede ich von einem Gott,
Florian: der von Allmacht. Wenn ich unendliche Ressourcen habe und unendliche Rechenpower
Florian: habe, dann bin ich quasi allmächtig und dann kann ich alles machen.
Florian: Und wenn ich alles machen kann, ja, dann kann ich alles machen.
Florian: Also das ist halt das Problem unter den Voraussetzungen dieser Frage,
Florian: dass ich eben allmächtig bin. Klar kann ich dann einen riesigen Leimann um die
Florian: Erde rumziehen, sodass es keiner merkt, weil dann bin ich allmächtig,
Florian: dann mache ich das halt so, dass es keiner merkt, fertig.
Florian: Wenn man es probiert mit halbwegs Begrenzung durch irgendwie Naturgesetze und
Florian: so weiter zu betrachten, dann ja, erstmal die Frage, ja, warum soll man das machen? Ja, wozu?
Ruth: Vor allem, du müsstest ja mehrere, also du bräuchtest ja mehrere Kuppeln.
Ruth: Dann hast du mal eine für die Hintergrundstrahlung, dann hast du dann halt so
Ruth: ein Planck-Spektrum, wo du halt alle möglichen Wellenlängen emittierst mit einem
Ruth: Maximum genau bei der richtigen Temperatur,
Ruth: dann hast du das und dann musst du die verschiedenen Einzelobjekte da irgendwie
Ruth: drauf haben in den verschiedenen Wellenlängen und so weiter.
Florian: Also halten wir fest als Antwort, allmächtige Aliens können machen,
Florian: was sie wollen und solange wir nicht wissen, ob es allmächtige Aliens gibt oder
Florian: nicht, lässt sich die Frage nicht mit wasserdichten Beweisen beantworten.
Ruth: Leider, aber interessante Idee.
Florian: Man kann darüber diskutieren, die GPA hat auch geschrieben, dass sie in der
Florian: Schule im Philosophieunterricht Platons Höhlengleichnis durchgenommen haben und dann halt,
Florian: kurz so ein bisschen drüber rumgesponnen haben und da ist es quasi rausgefallen, diese Frage.
Ruth: Ja, also sagen wir es so, was wäre da jetzt die Antwort?
Ruth: Meine Antwort darauf wäre, ja, aber was ist mit Naturgesetzen?
Ruth: Wenn man jetzt sagt, Naturgesetze gelten, also allmächtig im Rahmen der Naturgesetze,
Ruth: was ja auch mit unendlicher Energie und so dann nicht mehr geht.
Ruth: Gäbe es eine Möglichkeit, eine Art Bildschirm zu erschaffen in den Dimensionen
Ruth: oder überhaupt eine Art Bildschirm zu erschaffen, der in allen Wellenlängen
Ruth: so emittieren kann, wie wir es von der Erde aus beobachten. I don't think so.
Florian: Ja, glaube ich auch. Und das Problem an der Sache ist, wenn wir sagen,
Florian: im Rahmen der Naturgesetze, wir sind ja bei weitem noch nicht bei einem Punkt
Florian: angelangt, wo wir sagen können, wir kennen alle Naturgesetze und sind uns sicher,
Florian: dass es keine neuen mehr gibt, die wir noch nicht kennen.
Ruth: Das kommt noch dazu.
Florian: Vielleicht gibt es ein Naturgesetz, wo du ursimpel gigantische TV-Leinbänder
Florian: mit allem elektromagnetischen Spektrum bauen kannst. Die haben wir noch nicht gefunden.
Ruth: Und vor allem, du könntest dann auch fragen, wann ist das Rätsel aufgelöst,
Ruth: wenn du selbst auf einem Raumschiff sitzt und dann rausfliegst und dann einmal
Ruth: um die Sonne herumfliegst.
Ruth: Ja, aber was ist, wenn jetzt die beinahe allmächtigen Aliens das dir auch irgendwie
Ruth: simulieren und dein Raumschiff einfangen und in eine eigene Bubble,
Ruth: die dich umgibt, platzieren und dann hast du auch nur eine Leinwand um dich herum.
Ruth: Also das sind so Gedanken, die man genau so hat, wenn man Teenager ist und einen
Ruth: guten Philosophieunterricht hat in der Schule oder Sophies Welt liest,
Ruth: so ist es mir gegangen mit 14,
Ruth: dann kriegt man diese Gedanken und da kommst du aber eigentlich nicht mehr raus.
Florian: Genau, so wie wir aus unserer Schale um die Mondbahn herum.
Ruth: Ja, genau. Genauso wenig, wie man die Weltraumstation, die Raumstation umkreisen kann.
Florian: So, nächste Frage von Göran. Göran hat auch was über vagabundierende Planeten gefragt.
Florian: Und zwar hat Göran sich einen vagabundierenden Gasriesen vorgestellt.
Florian: Also sowas wie Jupiter, die werden genauso rum vagabundieren wie alle anderen.
Florian: Also die werden auch aus Sonnensystemen bei der Entstehung rausgeflogen sein.
Florian: Und Göran stellt sich jetzt vor, wir haben so einen vagabundierenden Gasriesen,
Florian: der durch eine dieser vielen interstellaren Gaswolken durchfliegt.
Florian: Die sind auch da draußen und ja, warum sollen da nicht der eine durch das andere durchfliegen?
Florian: Und jetzt möchte Göran wissen, wenn man davon ausgeht, dass der irgendwie da
Florian: so ein bisschen gebremst wird, wenn er durch das ganze Material durchpflügt,
Florian: wäre es möglich, dass er dabei so viel Material aus der Wolke abzieht und aufnimmt,
Florian: dass er zu einem Stern kollabiert.
Florian: Ist ein bisschen so ähnlich wie das, was wir in der letzten Folge mit Evi diskutiert
Florian: haben, wo wir darüber diskutiert haben, ob Jupiter ein Stern werden hätte können,
Florian: so wie es im Film 2010 dargestellt wird.
Ruth: Ja, naja, die Antwort ist, da fehlt viel. Da fehlt sehr viel.
Ruth: Da fehlt mehr, als man da so einsammeln könnte, oder?
Florian: Genau, auch das lässt sich nicht letztgültig beantworten. Aber wir haben schon
Florian: festgestellt, wir brauchen mindestens mal so 75, 80 Jupitermassen,
Florian: damit wir einen kleinen Stern kriegen, den echten. Das heißt,
Florian: wenn wir mit einem Jupiter anfangen, dann muss der mal irgendwie das 80-fache
Florian: seiner Masse irgendwie zusammensammeln.
Florian: Und diese Gaswolken, das sind extrem dünne Wolken.
Florian: Also wenn du so ein Stück Gaswolke rausnehmen könntest und in ein Labor auf
Florian: der Erde bringen könntest und dann die Dichte misst da drin,
Florian: dann kriegst du ein Vakuum, das besser ist als alles, was wir mit unseren Geräten
Florian: erzeugen können. Also das ist quasi ein perfektes Vakuum da draußen.
Florian: Da sind wirklich, keine Ahnung, es sind ein bis zehn Atome pro Kubikzentimeter
Florian: und irgendwie sowas. Das ist wirklich nichts.
Florian: Das ist nur deswegen eine Wolke, weil es ein paar hundert Lichtjahre groß ist,
Florian: das Ding. Sonst würde man das gar nicht sehen.
Florian: Also das ist so wenig. Das heißt, selbst wenn der einmal durchpflügt,
Florian: der wird ja nicht eingefangen. Der rennt ja nicht im Kreis, doch die Wolke hin und her.
Florian: Also da ist die Chance, dass der ausreichend viel Material aufsammelt,
Florian: deutlich geringer, als es sein müsste, damit man dann einen Stern rauskriegt.
Florian: Und dann haben wir auch noch ein bisschen das, was du in der letzten Folge erzählt
Florian: hast, nämlich das Eddington Limit.
Florian: Weil die Aggression von Material, also das Anziehen von Material,
Florian: wird auch den Strahlungsdruck der Strahlung, die abgegeben wird, gehemmt.
Florian: Und in dem Fall hast du ja auch Strahlung, wenn sich das Ding aufwärmt.
Florian: Also wenn Zeug auf den Gasplaneten drauf fällt, dann wird der aufgewärmt.
Florian: Und die Wärme erzeugt auch Strahlung, Infrarotstrahlung.
Florian: Also du hast auch da wieder Probleme, ausreichend viel Material aufnehmen zu
Florian: können. Selbst wenn es da wäre, also es ist nicht unmöglich,
Florian: gibt kein Naturgesetz, das es verbietet, dass das passiert, aber...
Florian: ist so unwahrscheinlich, dass man nicht unbedingt damit rechnen muss, dass sowas passiert.
Ruth: Der Planet müsste lang sammeln.
Florian: Und dann ist meine letzte Frage. Bin mir nicht sicher, ob wir sie schon mal beantwortet haben.
Florian: Aber sie stand im E-Mail-Ordner als unbeantwortet. Darum machen wir es einfach
Florian: nochmal, wenn es schon mal war.
Florian: Die hat auch nichts direkt im Thema zu tun, aber mit dem, was wir am Anfang
Florian: kurz erwähnt haben, ja mit den Sternbildern.
Florian: Und zwar fragt uns Tobi. Tobi, der auch einen sehr schönen Podcast betreibt.
Florian: Den Einschlafen-Podcast. Falls ihr ihn noch nicht kennt. Der Tobi.
Florian: Der hat uns gefragt, wie das mit den Sternbildern ist.
Florian: Sternbildern, sagt er, sind natürlich ein vom Menschen interpretierter Zusammenhang.
Florian: Aus der Perspektive im Weltall wird das ganz anders aussehen.
Florian: Aber er hat gehört, dass viele Sterne im Sternbild des großen Bären doch aus
Florian: einer gemeinsamen Entstehungsregion kommen.
Florian: Also es da zumindest doch einen Zusammenhang gibt, was das angeht.
Florian: Also dass das nicht einfach irgendwie wahllos von uns als Figur zusammengebastelte
Florian: Sterne sind, von denen der eine hundertmal weiter weg ist als der andere,
Florian: sondern dass die alle schon zusammen können im großen Bären.
Florian: Und er wollte wissen, ist das was, was schon mal untersucht worden ist?
Florian: Gibt es das als Unterscheidungskriterium, ob Sternbilder aus Sternen bestehen,
Florian: die eine gemeinsame Historie haben, oder ob sie nur zufällig sind?
Florian: Oder ist eh für alle Sternbilder ein paar sind vielleicht gemeinsam entstanden,
Florian: ein paar sind nur zufällig am Himmel beieinander?
Ruth: Mhm, das soll ich jetzt beantworten, oder?
Florian: Ich kann es auch beantworten, aber eigentlich hat es Tobi sich selbst beantwortet.
Ruth: Ja, genau. Also mir wäre das nicht jetzt bekannt, dass es ein Sternbild gibt,
Ruth: wo die Sterne tatsächlich was miteinander zu tun haben.
Ruth: Also im großen Bären, wahrscheinlich meinen sie auch den großen Wagen,
Ruth: das sind diese sieben helleren Sterne im großen Bären, die man immer sehen kann.
Ruth: Die sind ja irgendwo so zwischen 70 und 120 Lichtjahre von uns entfernt.
Ruth: Also der große Wagen, wenn man sich das vorstellt, am Himmel,
Ruth: ist in seiner Tiefe quasi mehr oder weniger beinahe genauso weit aufgespannt,
Ruth: wie sein nächster Stern jetzt zu uns entfernt ist.
Ruth: Ich weiß nicht, kann es sein, dass es da irgendwie einen Zusammenhang gibt,
Ruth: weil die Sterne sich natürlich im Laufe ihres Lebens auch bewegen?
Florian: Genau, diese Ursa-Major-Gruppe, wie es heißt, oder Bärengruppe,
Florian: das ist ein offener Sternhaufen und ein Bewegungssternhaufen.
Florian: Also das ist schon ein Sternhaufen, wenn man davon ausgeht, dass die alle irgendwo
Florian: aus der gleichen Riesenmolekülwolke entstanden sind.
Ruth: Ja, aber das sind jetzt nicht alle Sterne im großen Wagen.
Florian: Nein, nein, nein, da sind viele Sterne dabei, die man vom großen Wagen kennt, aber eben nicht alle.
Florian: Also das sind schon ein paar, die halt dann die gleiche Entstehungsgeschichte haben.
Florian: Aber wenn man sich anschaut, wie wir unsere Sternbilder gemacht haben,
Florian: dann ist es eigentlich relativ klar, dass es da keine irgendwie gearteten astrophysikalischen
Florian: Zusammenhänge geben kann, weil wir haben die Anfang des 20.
Florian: Jahrhunderts letztgültig festgelegt, die Sternbilder und die Sternbildgrenzen
Florian: und davor natürlich im Laufe der Jahrtausende einfach zum Himmel geschaut und
Florian: wirklich verstehen, wie das ist mit Sternentstehung, Riesen,
Florian: Molekülwolken, Bewegungshaufen und so weiter. Das ist ja alles erst im 20. Jahrhundert gekommen.
Florian: Also die Sternbilder sind nie irgendwo unterteilt worden, unterschieden worden
Florian: nach, ja, das ist jetzt Zufall so, was eine hübsche Figur war und die gehören
Florian: wirklich zusammen. Also es gibt immer wieder...
Florian: Gruppen von Sternen am Himmel, die zusammengehören, die Plejaden zum Beispiel,
Florian: oder halt auch, wo es nicht so offensichtlich ist wie eben bei dieser USA-Mayer-Gruppe und so weiter.
Florian: Aber ansonsten, die Sternbilder haben mit, egal was du dir aus der modernen
Florian: Astronomie aussuchst, nichts zu tun, weil die aus einer Zeit stammen,
Florian: wo es keine moderne Astronomie gab.
Florian: Also was auch immer für einen Zusammenhang zwischen Sternbildern und moderner
Florian: Astronomie existieren könnte, ist reiner Zufall.
Ruth: Ja, und es ist auch so, dass die zwar irgendwie vielleicht eine ähnliche Entstehungsgeschichte
Ruth: haben, die Sterne, aber jetzt auch nicht so ähnlich.
Ruth: Also dann, ich meine, da ist die Sonde ja fast auch dabei.
Florian: Ja, genau, genau. Wir gehören zum Randbereich von diesem Ursula-Mayer-Strom
Florian: dazu. Also wenn man es so betrachtet, dann gehören wir da auch dazu, ja.
Ruth: Also abgesehen davon sind die Sternbilder natürlich, wie du gesagt hast,
Ruth: vollkommen willkürlich und haben nichts mit der Entstehungsgeschichte zu tun.
Ruth: Und das ist jetzt auch ein ganz seltener Fall, dass da überhaupt Sterne in einem
Ruth: Sternbild gibt, die tatsächlich auch irgendwie mehr oder weniger zusammengehören.
Ruth: Und so eigentlich ist die Unterscheidung Sternbild gehört nicht zusammen, ausgedacht.
Ruth: Und Sternhaufen gehört zusammen. Und da gibt es halt das eine,
Ruth: das auch von Leuten oft mit dem Wagen verwechselt wird, mit dem kleinen Wagen,
Ruth: die Plejaden, die diese Form haben, diese Kiste plus Anhängsel irgendwie,
Ruth: die eine ähnliche Form haben und Leute dann oft sagen, oh, das ist der kleine
Ruth: Wagen, es ist halt noch viel kleiner.
Florian: Das spielt Matchbox-Auto, wenn man so will. Die Plejaden sind ja wirklich pinzig.
Ruth: Aber es hat die gleiche Form und die gehören halt wirklich zusammen.
Ruth: Also die sind wirklich ein Sternhaufen, der wirklich gemeinsam entstanden ist
Ruth: vor noch nicht allzu langer Zeit.
Ruth: Oder die Hyaden ist ein anderer.
Ruth: Das sind diese offenen Sternhaufen.
Ruth: So haben alle Sterne mehr oder weniger ihr Leben begonnen als offener Sternhaufen
Ruth: und dann driften sie halt langsam auseinander. Aber gute Frage, ja.
Florian: Und wenn ihr auch Fragen habt, dann schickt sie an fragen-at-das-universum.at,
Florian: damit wir sie beantworten können, wenn wir eine Antwort darauf wissen.
Florian: Und eine Frage hat diesmal auch Evi.
Florian: die Hörerschaft. Und was für eine Frage das ist, das werdet ihr jetzt gleich hören.
Flo2: Wir sind bei Science Frames mit Evi. Hallo Evi.
Evi: Hallo.
Flo2: Was machen wir heute?
Evi: Wir machen heute etwas vorweihnachtliches, weil ja Weihnachten mehr oder weniger
Evi: vor der Tür steht und an Weihnachten die Hörerwünsche in Erfüllung gehen.
Evi: Habe ich mir gedacht, machen wir diesmal was Besonderes als Vorbereitung zu Weihnachten.
Evi: Und zwar möchte ich auch mal jemandem einen Wunsch erfüllen.
Evi: Dann habe ich mir gedacht, dass wir zu Weihnachten die Aufforderung machen,
Evi: dass uns jeder aus der Hörerschaft gerne einen Film oder eine Filmempfehlung zuschicken kann.
Evi: Einen von denen werden wir dann bei der Weihnachtsfolge besprechen,
Evi: habe ich mir gedacht. Das heißt, wir suchen Vorschläge für natürlich Weihnachtsfilme.
Flo2: Ich wollte gerade fragen, weil geht es jetzt um Weihnachtsfilme oder geht es um irgendwelche Filme?
Evi: Nein, nein, natürlich sollen es Weihnachtsfilme sein. Und weil wir ja wir sind,
Evi: wäre es natürlich am besten, wenn es Science-Fiction-Weihnachtsfilme sind.
Flo2: Okay, Science-Fiction-Weihnachtsfilme. Ich wollte gerade sagen,
Flo2: das schlagen wir sicherlich eine Million Leute, stirbt langsam vor.
Evi: Wahrscheinlich, ja. Vielleicht gibt es noch ein paar andere kreative Ideen dazu.
Evi: Und natürlich würde mich dabei auch interessieren, welche Science euch denn
Evi: in dem Film genau fasziniert hat.
Evi: Also welcher Aspekt ist es, weil es gibt ja oft mehrere Science-Sachen.
Evi: Und da würde mich natürlich brennend interessieren, welcher Aspekt das denn
Evi: jetzt ist von der Science, die in dem Film vorkommt oder besprochen wird,
Evi: behandelt wird und die ihr besprochen haben wollt.
Flo2: Ja, bin ich auch schon gespannt. Also ich habe auch schon überlegt,
Flo2: ob es einen Weihnachtsfilm gibt, der auch ein Science-Fiction-Film ist gleichzeitig.
Flo2: Also Fantasy und Weihnachtsfilme findet
Flo2: man jede Menge. Action-Filme und Weihnachtsfilme findet man jede Menge.
Flo2: Science-Fiction-Filme und Weihnachtsfilm findet man auch. Es gibt tatsächlich
Flo2: einen Film, der definitiv ein Science-Fiction-Film ist und definitiv ein Weihnachtsfilm ist.
Evi: Und definitiv Doctor Who vorkommt, oder?
Flo2: Ja, okay, gut, Doctor Who gibt es natürlich auch jede Menge Weihnachtsfolgen,
Flo2: aber du wolltest ja Filme haben. Wenn es um Serien geht, dann ist die Auswahl etwas größer.
Flo2: Aber ich habe einen Film gefunden, der ein Film ist und ein Science-Fiction-Film
Flo2: ist und ein Weihnachtsfilm ist.
Flo2: Allerdings ist es ein Stummfilm aus dem Jahr 1913.
Evi: Oh, okay. Das ist nicht der, den ich im Kopf habe.
Flo2: Also weiß ich nicht, ob wir den besprechen. Vielleicht besprechen wir ihn kurz
Flo2: in irgendeiner Weihnachtsfolge.
Flo2: Das ist ein Film mit dem Titel A Message from Mars.
Flo2: Ich glaube gar nicht, dass es eine deutsche Version gibt, weil Stummfilme synchronisiert
Flo2: man eher selten. Also wird er wahrscheinlich auch auf Deutsch irgendwie ein
Flo2: Message from Mars heißen, ist aber der erste britische Science-Fiction-Film überhaupt.
Flo2: Und zwar ist es im Wesentlichen eine Version der Weihnachtsgeschichte von Charles
Flo2: Dickens, nur dass dem Geist der vergangenen Weihnachten kommt da irgendein Kerl vom Mars,
Flo2: der sich auch irgendwie unsichtbar machen kann, um dem bösen,
Flo2: geizigen Kriegsgramm zu zeigen, was im Leben falsch läuft.
Evi: Okay, ja, klingt spannend.
Flo2: Ja.
Evi: Und ein bisschen abstrus auch, aber okay, ja.
Flo2: Aber das wäre der einzige mir bekannte reine Science-Fiction-Film und reiner
Flo2: Weihnachtsfilm. Also ich bin gespannt, was die Hörerschaft da noch findet dazu.
Evi: Okay. Hast du nachgesehen? Kann man den wo streamen?
Flo2: Ja, den kann man sogar direkt von der Wikipedia-Seite aus anschauen.
Flo2: Eine Stunde dauert das Ding.
Evi: Ach cool. Oh ja, das schauen wir uns doch an. Da bin ich jetzt neugierig. Da hast du mich jetzt.
Evi: Ich habe mir tatsächlich auch überlegt, ob wir vielleicht für dieses Special
Evi: mal die Regel aufweichen sollten und vielleicht wirklich Serien-Specials auch
Evi: zulassen sollten. Was meinst du?
Flo2: Ja, das ist deine Rubrik, das musst du entscheiden.
Evi: Okay, ich mache es jetzt mal so. Also in erster Linie natürlich Filme,
Evi: also damit habt ihr mich natürlich.
Evi: Aber wenn euch jetzt eine Folge einfällt von einer Serie,
Evi: die wirklich super duper Weihnachten mit Science verbindet und ein absolutes
Evi: Must-See ist, und ihr mich überzeugen könnt, dann dürft ihr mir ausnahmsweise
Evi: auch eine Serienempfehlung schicken.
Evi: Aber nur ausnahmsweise, nicht, dass das jetzt einreißt.
Flo2: Okay, dann schickt eure Empfehlungen an hello-at-das-universum.at und dann sind
Flo2: wir gespannt, was wir in der nächsten Folge Weihnachtliches zu sehen bekommen.
Evi: Ja, und bis dahin habe ich noch eine kurze Empfehlung, und zwar,
Evi: weil ich die Zeit verkürzen möchte.
Evi: Ich habe jetzt auf Amazon eine Dokumentationsreihe entdeckt,
Evi: die heißt In Search of Tomorrow, die Geschichte des Science-Fiction-Kinos, und zwar der 80er Jahre.
Evi: Also es ist wirklich eine Hommage an so Science-Fiction-Filme aus den 80er Jahren
Evi: mit kurzen Hintergrundgeschichten.
Evi: Ja, eine Folge dauert ungefähr eine Stunde und ich finde sie ganz unterhaltsam.
Evi: Also für alle, die ein Faible für 80er Jahre Filme haben, speziell Science-Fiction-Filme,
Evi: so wie ich, dann kann ich empfehlen.
Flo2: Dann macht das und schaut nicht zu lange, weil ihr müsst euch ja Weihnachtsfilme
Flo2: wünschen, damit wir bei der nächsten Folge was zu besprechen haben.
Evi: Ja, stimmt, genau.
Flo2: Dann wünschen wir frohe Weihnachten und sagen bis zum nächsten Mal.
Evi: Bis dann, tschüss.
Flo2: Tschüss.
Florian: Ja, Ruth, was ist dein Lieblingsweihnachtsfilm?
Ruth: Also als Kind bin ich ja voll auf diese ...
Ruth: alten Märchenfilme gestanden. Das waren immer so tschechische Filme.
Ruth: Die waren immer im Wald und mit weißen Pferden. Und da gab es immer Prinzessin Fantagiro.
Florian: Ja, das habe ich auch gesehen. Das war gut.
Ruth: Das war gut, oder? Naja, die Erinnerung ist irgendwie lückenhaft.
Ruth: Also ich könnte jetzt, ehrlich gesagt, wenn du mich so schnell fragst,
Ruth: nicht mehr die Geschichte nacherzählen, um die es gegangen ist.
Ruth: Aber es war immer sehr, ich weiß auch nicht.
Florian: Ein Film, den du wahrscheinlich gesehen hast, den du meinst mit Prinzessin im
Florian: Wald und so weiter, Da ist Drei Nüsse für Aschenbrödel.
Florian: Das ist so der Weihnachtsfilm in Deutschland.
Florian: Der läuft auf allen Sendern rauf und runter, vor allem im Osten von Deutschland.
Florian: Für die deutsche Hörerschaft wahrscheinlich steinig, aber ich habe den nie gesehen.
Ruth: Ja, ich weiß nicht. Also es ist schon schwierig mit dieser Weihnachtsunterhaltung,
Ruth: weil irgendwie ist man ja dann doch dabei.
Ruth: Man ist ja doch in dieser Gesellschaft groß geworden.
Ruth: Aber es ist dann immer alles so cringe, oder?
Florian: Ich weiß nicht. Kommt aber darauf an, wie ich gerade so in Stimmung bin.
Florian: Mittlerweile ist ja Weihnachten oder Dezember durchaus auch arbeitsmäßig intensiver
Florian: geworden als früher, weil da ist Hochsaison in den Theatern und mit Auftritten. Das heißt, da
Florian: habe ich wenig Gelegenheit, so richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen.
Florian: Und dann überrumpelt mich das Fest dann meistens immer ein bisschen.
Florian: Aber seit drei Haselnüsse für Aschenbrödel habe ich es nie geschafft anzuschauen.
Florian: Vielleicht mache ich es dieses Jahr. Mal schauen. Tschechischer Film von 1973,
Florian: den man, glaube ich, auch nur dann wirklich super findet, wenn man ihn schon als Kind gesehen hat.
Florian: Ansonsten, wenn man ihn heute anschaut, weiß ich gar nicht, ob er einen dann
Florian: so catcht, wie er es früher gemacht hat.
Florian: Aber vielleicht schaue ich ihn mir mal an. Was ich wirklich gern habe als Film ist schöne Bescherung.
Florian: Christmas Vacation mit Chevy Chase. Der hat dich auch schon mal gesehen.
Florian: Die Familie Griswold, den finde ich jedes Jahr. Den finde ich großartig.
Florian: Da amüsiere ich mich immer noch jedes Jahr drüber, wenn ich es schaffe, ihn mir anzuschauen.
Florian: Es ist der mit dem Juppie-Ehepaar nebenan und mit der Weihnachtsbeleuchtung
Florian: und dem Eichhörnchen im Weihnachtsbaum.
Ruth: Gott, ja, oh Gott. Aber das ist auch so, es tut immer so weh.
Ruth: Obwohl man natürlich mit diesen ganzen Kindheitserinnerungen immer so,
Ruth: aber gleichzeitig rinnt es einem dann immer so ein bisschen kalt über den Rücken runter.
Florian: Ja, aber sowohl in Drei Haselnüsse für Aschenbrödel als auch in Schulterbescherung
Florian: wäre mir jetzt nichts an Wissenschaft bekannt.
Florian: Da sind wir gespannt, ob es die Hörerschaft schafft, Science-Fiction-Weihnachtsfilme aufzutreiben.
Ruth: Bestimmt. Kann nicht sein, dass es sowas nicht gibt, weil wenn es sowas nicht
Ruth: gibt, dann kann man selber einen machen, oder?
Florian: Ja, was wahrscheinlich viele einschicken werden, Alien vs. Predator,
Florian: glaube ich, das hat irgendwas mit Weihnachten zu tun.
Ruth: Und wo ist da Weihnachten?
Florian: Ich weiß es nicht, ich glaube, irgendwo kommt da Weihnachten drin vor.
Florian: Oder Gremlins, ist es nicht Science Fiction im engeren Sinn,
Florian: aber Gremlins, da geht es um Weihnachtsgeschenke.
Ruth: Es kommt halt darauf an, was man genau mit Science meint und vor allem mit Science Fiction.
Florian: Also ich wüsste jetzt einen Film, der ein astreiner Science Fiction Film ist
Florian: und wo Weihnachten jetzt nicht die Hauptrolle, aber zumindest einen wichtigen Aspekt darstellt.
Florian: Den kennst du auch, den Film. Sag ich dir nachher.
Ruth: Wo Weihnachten einen wichtigen Aspekt darstellt. Ein Science-Fiction-Film,
Ruth: in dem Weihnachten einen wichtigen Aspekt darstellt.
Florian: Wie gesagt, nicht der Hauptpunkt, aber etwas, was handlungstragend ist.
Florian: Ich sag's dir nachher. Aber vielleicht kommt die Hörerschaft auch drauf.
Florian: Es gibt noch einen zweiten, das ist ja ein Fantasy-Film, nicht ganz so bekannter,
Florian: aber da ist Weihnachten fast schon im Titel drin.
Florian: Und da kommt sogar Astronomie vor, sehr schöne Astronomie. Aber wir schauen
Florian: mal, was die Hörerschaft sagt.
Florian: Aber wenn ihr Filme findet, die dann unter Umständen sehr obskure Filme sein
Florian: könnten, dann freut sich Evi sicher, wenn ihr auch gleich mögliche Bezugsquellen
Florian: dafür bekannt gebt, wo man das Ding dann auch anschauen kann,
Florian: weil das ist dann oft schwierig.
Ruth: Ich bin auch schon gespannt.
Florian: Du musst dann der nächsten Folge dann an ein Weihnachtsthema ausdenken.
Ruth: Oh Gott.
Florian: Erzähl was über die Spitzen und den Sternen, die es in Echt gar nicht gibt.
Ruth: Ja, das sind wir aber schnell durch. So in einer 30-Sekunden-Folge.
Ruth: Ich überlege mir was. Ich verspreche es.
Florian: Genau, in zwei Wochen wird es weihnachtlich und davor kann man noch schauen, wo man was erleben kann.
Florian: Nicht nur auf Weihnachtsmärkten, sondern auch mit uns, denn wir sind auch unterwegs.
Florian: Du bist immer noch am 11.12.
Florian: in der Bücherei Meidling und am 12.12. im Hackerhaus in Bad Erlach.
Florian: Das hast du letztes Mal schon gesagt.
Ruth: So ist es, ja. Gut mitgedacht. Dann ist nichts mehr, wo ihr hinkommen könnt.
Ruth: Erst dann wieder nach Weihnachten natürlich zu den Bauern-Sylvester-Shows.
Ruth: Sie seien es fast, dass Bauern-Sylvester-Shows mit mir und Florian.
Florian: Genau, und Martin Puttigam.
Ruth: Das Dream-Team der Wissenschaftskommunikation.
Florian: Ja, sicherlich ist das so, genau. Mit Martin Puttigam machen wir Bauern-Sylvester-Shows am 27.
Florian: Dezember in Linz, am 28.
Florian: Dezember in Graz und zweimal am 29.
Florian: Dezember in Wien. Infos natürlich in den Shownotes. Wir sind auch am 6.
Florian: Dezember, habe ich schon gesagt, zu Beginn am 6. Dezember in Wiener Neustadt.
Florian: Das Universum, die Podcast-Show bei freiem Eintritt in der Bibliothek im Zentrum.
Florian: Da könnt ihr gerne hinkommen.
Ruth: Zeigt Wiener Neustadt, zeigt der Bibliothek im Zentrum, wie man diesen Saal,
Ruth: wie leicht man diesen Saal vollkriegen kann, weil sie sagen,
Ruth: sie machen coole Veranstaltungen und sind dann oft irgendwie ein bisschen enttäuscht,
Ruth: dass dann halt irgendwie nur 50 Leute dort sind, wobei irgendwie,
Ruth: ich weiß nicht, das ist ein großer Raum, ne?
Florian: Ja, der Raum ist groß, ja.
Ruth: Passen sicher auch irgendwie an die, weiß ich nicht, 200 Leute werden da schon reinpassen, oder?
Florian: Ja, sicherlich glaube ich, dass da reingeht.
Ruth: Also, kommet, kommet und nehmt alle davon.
Florian: Von was? Was sollst du nehmen? Wir bringen ja nichts mit.
Ruth: Von uns, von unserer Weisheit, Humor, von guter Laune und Weihnachtlichkeit.
Ruth: Oh Gott, kann das jetzt endlich aufhören?
Florian: Wer macht die gute Laune, die Weihnachtlichkeit, macht das so als du?
Ruth: Ah, du! Naja, ich bin ja normalerweise eher für die gute Laune zuständig, oder?
Florian: Na gut, dann mache ich halt die Weihnachtlichkeit.
Ruth: Schauen wir mal, wo ich es schaffe.
Florian: Und außerdem gibt es noch normale Sidesbusters-Shows, wo ich mit dabei bin,
Florian: Am 5.12. in Tulln und am 10.12.
Florian: in Amstetten. Und dann natürlich auch die Silvester-Show im Stadtsaal in Wien.
Ruth: Kommt zum Bauern-Silvester, ist viel lustiger als die Silvester-Show.
Florian: Ja, man könnte überall hinkommen, man möchte ja nicht vorstellen, wo man hinkommen soll.
Ruth: Ist Silvester nicht wahrscheinlich eh schon ausverkauft mittlerweile?
Florian: Die eine ist ausverkauft, es gibt aber jetzt auch eine zweite Show am Nachmittag,
Florian: die ist noch nicht ausverkauft.
Ruth: Oh, na dann.
Florian: Also kommt dahin, wo ihr wollt.
Florian: Sagt Bescheid, dass ihr da hingekommen seid, weil dann freuen wir uns,
Florian: wenn ich und Ruth, wenn wir Podcast-Hörerschaft auch live treffen.
Florian: Ich habe in Berlin viele getroffen.
Florian: Ich war ja letzte Woche in Berlin bei einem Auftritt mit den Science-Posters
Florian: und da war sehr viel Podcast-Hörerschaft dabei.
Ruth: Ja, da müssen wir irgendwie mal was machen, gell?
Florian: Genau.
Ruth: Jetzt ja auch in Berlin, habe ich das schon erzählt? Habe ich das hier schon offiziell erzählt?
Florian: Ja, das erzählst du immer. S-Bahn, Bahnhof Berlin, bist angesprochen worden.
Florian: Das hast du fünfmal erzählt, glaube ich.
Ruth: Oh Mann. Hallo übrigens.
Florian: Ja, wer auch immer du bist, du hast bei Ruth einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Ruth: Total. Vor allem, das passiert nicht so oft, oder?
Ruth: Du stehst dir rum am Bahnhof, dein Zug fährt gerade ein und bist irgendwo ganz
Ruth: woanders und plötzlich sagt jemand, Entschuldigung, bist du Ruth, die Astronomin?
Ruth: Ich habe mich schon sehr gefreut.
Florian: Vielleicht ist das der übliche Anmachspruch und das erste Mal war eine Ruth, die Astronomin ist.
Florian: Ich habe gedacht, wenn ich mal eine treffe, die Ruth heißt, die Astronomin ist,
Florian: dann ist die Uhr begeistert.
Ruth: Voll, dann ordentlich. Und so schnell haben sich unsere Wege wieder getrennt.
Ruth: Das Leben ist tragisch. Gut.
Florian: Das sind die Veranstaltungen für 2024 und 2025. Gibt es natürlich auch noch
Florian: jede Menge, aber das klären wir dann 2025.
Ruth: So ist es. Und jetzt bleibt uns nur noch eins, wie immer zum Schluss,
Ruth: nämlich uns bei euch für eure Unterstützung zu bedanken.
Ruth: Und ihr wisst, ihr wisst, wir bekommen von niemandem Geld, nur von euch.
Ruth: Ihr habt uns finanziell in der Hand.
Ruth: Und das wird auch weiterhin so bleiben, sage ich jetzt mal, für die absehbare Zukunft.
Ruth: Und ihr könnt uns auf verschiedene Arten natürlich unterstützen,
Ruth: die nicht finanzieller Natur sind.
Ruth: Ihr könnt uns bewerten, ihr könnt uns hören, ihr könnt uns weitersagen, weitergeben.
Ruth: Ihr könnt so vielen anderen Leuten wie möglich von dem Podcast erzählen und
Ruth: sie dazu zwingen, sich das anzuhören.
Florian: Es gibt übrigens, das habe ich vor kurzem erfahren, mittlerweile die Möglichkeit,
Florian: bei Spotify Kommentare zu schreiben.
Florian: Das habe ich nämlich erfahren, nachdem mir eine Hörerin geschrieben hat,
Florian: sie hat bei Spotify einen Kommentar geschrieben und dann sich jetzt aber nochmal
Florian: per Instagram, glaube ich, an uns geschickt, weil sie nicht sicher war,
Florian: ob wir das gelesen haben und dann habe ich erfahren, dass es bei Spotify Kommentare gibt.
Florian: Da ging es um einen Hinweis zu dem Film, den wir erwähnt haben,
Florian: Einstein und Eddington.
Florian: Das war nämlich keine Serie, wie ich gesagt habe, sondern ein Film.
Florian: Ich habe es dann eh in den Shownotes korrekt verlinkt. Ein Film mit Andy Serkis
Florian: und David Tennant, die das gespielt haben.
Florian: Das haben wir als Kommentar bei Spotify bekommen.
Florian: Man kann anscheinend bei Spotify Kommentare abgeben. Ich muss erst noch rausfinden,
Florian: wo ich die genau lesen kann. Aber man kann es auf jeden Fall machen.
Ruth: Ich wollte gerade sagen, Florian wird sie dann auch lesen. Ich wahrscheinlich eher weniger.
Ruth: Wenn ihr wollt, dass wir eure Kommentare wirklich lesen, dann könnt ihr sie
Ruth: entweder schicken an hello at das Universum.at Fragen, wie gesagt, Fragen,
Ruth: dasuniversum.at oder ihr könnt eurer Spende, eurer finanziellen Spende,
Ruth: einen Kommentar beifügen, den wir auch immer lesen.
Ruth: Und das geht über spenden at dasuniversum.at am einfachsten über Paypal.
Ruth: Und das haben es halt im letzten Mal auch wieder einige Leute gemacht.
Ruth: Wir bedanken uns ganz, ganz, ganz herzlich bei Bruno, bei Thomas,
Ruth: danke Stefan, danke Mario, Oliver, Daniel und danke Roman, ganz herzlichen Dank und Walter.
Florian: Vielen, vielen Dank.
Ruth: Und dann gibt es auch noch die Möglichkeit, bei Steady oder Patreon ein Abo abzuschließen,
Ruth: wo wir dann automatisch regelmäßig von euch unterstützt werden,
Ruth: was uns natürlich eine gewisse Planungssicherheit verspricht.
Ruth: Also da freuen wir uns auch, wenn ihr das macht.
Ruth: Und seit dem letzten Mal sind auf Steady und Patreon in unsere Unterstützerinnen-Gemeinde dazugekommen.
Ruth: Marco und Nicole. Ganz herzlichen Dank.
Florian: Vielen, vielen Dank. Und ich habe währenddessen probiert rauszukriegen,
Florian: wo ich Kommentare auf Spotify sehen kann.
Florian: Das Problem ist, ich sehe zwar unseren Podcast bei Spotify und ich sehe,
Florian: dass wir 946 Bewertungen haben mit insgesamt 4,9 Sternen.
Florian: Ich hoffe, dass es maximal 5 ist, aber nicht 10 oder so.
Ruth: Rotten Podcasts, oder wie ist das dann?
Florian: Ja, aber wenn ich da, ich sehe keine Kommentare und wenn ich auf die Sterne
Florian: draufklicken will, um mehr zu sehen, dann sagt man mir, hör dir erst die Show
Florian: an, nur Hörerinnen dieser Show können sie bewerten.
Florian: Offensichtlich muss man auf Spotify das anhören, um es bewerten zu können.
Florian: Und ich höre ja meine Podcasts nicht bei Spotify und den Podcast hier höre ich
Florian: sowieso nur ganz selten, weil ich ihn ja eh schon höre, wenn ich ihn mache.
Ruth: Du musst ihn nicht schon stundenlang hören, während du ihn schneidest.
Florian: Das auch nochmal, ja. Also irgendwo wird man die Kommentare vielleicht sehen.
Florian: Sachtiliche Hinweise nehmen wir auch gerne entgegen.
Ruth: Oder screenshotet sie und schickt sie uns. Vielleicht lieber nicht,
Ruth: wenn es wie viel hundert.
Florian: Das sind nur die Bewertungen. Da hat jemand Sterne vergeben.
Florian: Sterne vergeben konnte man auf Spotify ja eh schon immer. Aber jetzt kann man
Florian: anscheinend auch Kommentare dazu schreiben.
Ruth: Okay, also kommentiert bitte fleißig und fröhlich auf Spotify.
Ruth: Kann nie schaden. Aber am besten schickt ihr, wenn ihr wollt,
Ruth: dass wir auch was davon mitkriegen, schickt uns die Kommentare nochmal als E-Mail.
Florian: Ganz klassisch. Oder wie gesagt, geht auf dasuniversum.at. Das ist unsere Seite.
Florian: Da kann man auch Kommentare schreiben zu den Folgen.
Florian: Das sehe ich dann auch. Da kriege ich jetzt mal eine E-Mail,
Florian: wenn jemand einen Kommentar schreibt. Ja.
Ruth: Macht das.
Florian: Ja, macht das.
Ruth: Wir wollen euch hören. Wir wollen eure Nachrichten hören beziehungsweise lesen.
Florian: Genau. Macht das. Und wenn ihr noch Weihnachtsgeschenke braucht,
Florian: dann kauft das neue Buch von Rot, Sternenjahr auf Unsichtbar.
Florian: So ein bisschen Werbung machen.
Florian: Das kann man schön unter den Weihnachtsbaum legen. Ihr könnt natürlich auch
Florian: Bücher von mir kaufen. Da gibt es sogar kein neues. Obwohl, nein, es gibt ein Neues.
Florian: Das kann man vorbestellen. Das erscheint erst nächstes Jahr,
Florian: aber man kann schon vorbestellen. Es ist ein Hörbuch. Sternengeschichten, das Hörbuch.
Ruth: Heißt das so wirklich so? Sternengeschichten, das Hörbuch.
Florian: Es heißt Sternengeschichten, die Geheimnisse des Universums.
Florian: Und es ist nicht einfach nur rauskopierte Podcast-Folgen.
Florian: Es sind natürlich schon Podcast-Folgen, die da die Basis sind,
Florian: aber sie sind natürlich alle überarbeitet.
Florian: Sie sind so zusammengestellt, dass es eine halbwegs vernünftigen roten faden
Florian: gibt und ich habe sie dort
Florian: wo es nötig war, erweitert. Ich habe auch ein paar Kapitel dieses Hörbuchs quasi
Florian: komplett neu geschrieben.
Florian: Also es ist schon was dabei, was auch Leute interessieren könnte,
Florian: die den Podcast schon hören.
Florian: Und es wird es als CD auch geben.
Florian: Natürlich kann man das bei, wo hat man irgendwie so Spotify oder keine Ahnung,
Florian: wo Audible, wo man überall seine Hörbücher herkriegt.
Florian: Aber wer gerne etwas in der Hand haben will, was man mir zum Beispiel vorlegen
Florian: kann, damit ich meinen Namen drauf schreibe, kriegt das Ganze auch als MP3-CD.
Florian: Also da ist jetzt eine CD drin mit MP3s drauf, wo man dann das Ganze auch hören
Florian: kann, ohne dass man sich mit dem Internet verbinden muss.
Ruth: Wie wild. Eine MP3-CD.
Florian: Ja, erscheint erst nächstes Jahr im März, aber ist auch schon vorbestellbar.
Ruth: Seinen Namen schreibt er übrigens
Ruth: nie drauf. Das kann ich euch gleich sagen. Er macht immer noch FF.
Florian: Da ist der Rest vom Namen. Das ist halt eine Unterschrift. Ich meine...
Ruth: Kauft es. Kauft alles. Kauft, kauft, kauft.
Florian: Genau, das ist Weihnachten. Das kauft alles, was es zu kaufen gibt.
Florian: oder macht es einfach nicht und lest Bücher, die ihr zu Hause habt oder geht
Florian: es in die Bibliothek und holt euch da Bücher zum Lesen oder hört euch Podcasts
Florian: an, für die ihr nichts zahlen müsst, so wie diesen hier,
Florian: was das nächste Mal in zwei Wochen möglich ist, wenn dann Weihnachten schon
Florian: vor der Tür steht und hoffentlich den richtigen Lagrauschpunkt findet, dass es auch reinkommt.
Florian: So, jetzt schauen wir auf.
Ruth: Alles untergebracht.
Florian: Macht das gut.
Ruth: Bis zum nächsten Mal.
Florian: Tschüss.