Soundboard: Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins.
F2: Nein, ich bin zu langsam.
E2: Überschweckung.
F2: Ja, das ist das, was immer passiert, wenn man eine Secksflasche aufmacht.
R2: Soll ich die Gläser neigen?
F2: Ja, du kannst einfach mal eingießen, während ich kurz ein Tuch hole, um das aufzuwischen.
F2: oder Evi geht gerade und holt ein Tuch, weil unsere Silvesterbegrüßung, die so gut geplant war,
F2: mit unserem Countdown und dem fast zeitgleichen Öffnen der Flasche,
F2: zwar funktioniert hat, aber dann kam, wie so oft, der Sekt aus der Flasche raus,
F2: obwohl noch kein Glas bereit stand.
R2: Das ist sicher ein gutes Zeichen, das bringt auch sicher Glück, oder?
F2: Wenn man will, bringt alles Glück.
F2: So, aber während Ruth den Sekt einschenkt und Evi sich wieder zurück an ihrem
F2: Platz begibt, haben wir dann alle gleich ein Glas in der Hand und dann können
F2: wir auch anstoßen auf unsere erste Silvester-Folge, die wir,
F2: glaube ich, produzieren. Prost!
R2: Prost!
E2: So!
R2: Euch auch! Au!
F2: Das klingt immer blöd, warte mal, wir haben noch gescheit gemacht.
F2: Es war okay. Gut. So, frohes neues Jahr in...
E2: Frohes neues!
Florian: Ungefähr, die Folge erscheint um 7 Uhr morgens, das heißt, dann sind es noch wie viele Stunden?
Ruth: 17.
Florian: 17, genau. 24 minus 7 ist 17. Das heißt, ihr habt noch 17 Stunden Zeit, bevor...
Florian: neue Jahr beginnt. Und bis es soweit ist, machen wir noch eine Podcast-Folge.
Florian: Aber wir nehmen natürlich nicht live zu Silvester auf.
Ruth: Ich wollte nicht sagen, für uns bedeutet das, dass wir schon vor Silvester an
Ruth: einem Random Day Sekt trinken können.
Florian: Und zwar am Nachmittag.
Ruth: Es ist noch hell draus.
Florian: Das war gerade noch so.
Evi: Vielen Dank.
Florian: Ja, es ist nach 4 Uhr, da kann man schon mal Sekt trinken.
Ruth: Es ist 4 o'clock somewhere.
Florian: Nach 4 Uhr, kurz vor Weihnachten, da braucht man das dann auch ab und zu.
Ruth: Allerdings.
Evi: Ich glaube, es ist okay. Wir haben uns das verdient. Das sage ich jetzt mal so.
Florian: Ja, wir müssen noch Weihnachten und Silvester hinter uns kriegen.
Florian: Das heißt, wir haben uns das verdient. Gibt es was, was wir seit der letzten
Florian: Folge besprechen müssen? Haben wir was erlebt?
Ruth: Oh Gott, du stellst dann immer so schnell so Fragen, auf die ich keine schnellen
Ruth: Antworten habe. Bestimmt, aber fällt mir jetzt gerade nichts ein.
Florian: Ja, mir auch nicht. Na gut, wenn es uns noch einfällt, wenn es was Relevantes
Florian: gewesen ist, dann sollte erwähnen wir es im nächsten Jahr.
Florian: Das heißt, wenn wir dann hier nichts mehr zu erledigen und zu besprechen haben,
Florian: dann können wir jetzt einfach weiter Sekt trinken oder probieren noch ein bisschen
Florian: die Folge zu Ende zu machen, die ja gerade erst angefangen hat.
Florian: Ich habe gedacht, ich schaue mal kurz, was im nächsten Jahr so passiert.
Florian: Weil die Astronomie ist ja in den wenigen Wissenschaften, die Dinge vorhersagen
Florian: kann. Können ja andere nicht.
Florian: Die Astrologie schon gar nicht, aber die Astronomie kann es.
Florian: Besonders dann, wenn es um Himmelsereignisse geht.
Florian: Die habe ich jetzt gar nicht rausgesucht, weil das ist ja langweilig. Ich habe was. Ja?
Ruth: Ich habe was. Ich habe nämlich genau das Gleiche gemacht wie du.
Ruth: Aber ich bin ja Planetariumsbetreiberin. Das heißt, ich kenne mich aus mit Himmelsereignissen.
Florian: Ein Himmelsereignis hätte ich auch erwähnt noch, aber vielleicht ist das selbe. Sag mal du.
Ruth: Es gibt ein sehr schönes Himmelsereignis an einem sehr schönen Datum.
Florian: Okay, dann haben wir dasselbe.
Ruth: Mondfinsternis am P-Tag, dem 14. März. Allerdings ist dieses wunderschöne Ereignis
Ruth: leider für uns nicht zu beobachten, es sei denn, wir begeben uns schnell mal
Ruth: auf die andere Hälfte der Erde, dann vielleicht schon.
Ruth: Aber ich weiß nicht, ob ihr das vorhabt, im März in Amerika zu sein. Nein, ich auch nicht.
Florian: Halle Mondfinsternis am 14. März, der nicht nur P-Tag ist, sondern auch Albert
Florian: Einstein's Geburtstag und Stephen Hawking's Todestag.
Ruth: Das ist, das muss was bedeuten, oder?
Evi: Das ist Zufall.
Ruth: Leider erst um 6 in der Früh geht es los, glaube ich, mit der totalen Phase
Ruth: und da ist der Mond schon unter dem Horizont.
Ruth: Also für uns jetzt in Mitteleuropa wird das nichts. Ich glaube,
Ruth: wenn man jetzt ganz so im Westeuropa ist, geht es sich vielleicht gerade aus,
Ruth: aber besser noch in Amerika, Südamerika.
Ruth: Also wenn ihr in Südamerika oder Nordamerika oder irgendwo auf der Erdhälfte
Ruth: uns zuhört, dann schaut euch das an am 14. März.
Evi: Ich glaube, da haben wir sogar Hörer.
Florian: Ja, das kann gut sein, dass wir welche haben. Gut, wer die Mondfinsternis nicht
Florian: sehen kann, kann auch nicht sehen das, was ich gerade jetzt rausgesucht habe,
Florian: nämlich aus Raumfahrtinformationen des nächsten Jahres.
Ruth: König der schlechtesten Überleitungen bist du. Wirklich wahr.
Florian: Ja, was soll ich machen? Am 20. April, da hat auch wer Geburtstag,
Florian: aber den ignorieren wir. Am 20. April. Mein Bruder.
Florian: Den ignorieren wir nicht, aber von den vielen anderen Menschen,
Florian: die an dem Tag Geburtstag haben, gibt es einen, den wir ignorieren.
Florian: Und am 20. April 2025 wird die Raumsonde Lucy ihren Flyby am Asteroid Donald Johansson haben.
Florian: Lucy war sicherlich auch schon mal Teil hier im Podcast. dass Lucy ist die Raumsonde,
Florian: die zu den Jupiter-Trojanern fliegt und auf dem Weg dorthin an diversen anderen,
Florian: also diversen zwei anderen Nicht-Trojaner-Asteroiden vorbeifliegt.
Florian: Einer war schon dran, Dickinesch.
Ruth: Ja, ich bin schon wieder leer.
Florian: Ja, Hut muss ich mir noch Sekt nachschenken währenddessen. Sie ist schon am
Florian: Asteroid Dickinesch vorbeigeflogen und fliegt jetzt am Asteroid Donald-Johansson vorbei.
Florian: 922 Kilometer Abstand, ist jetzt nicht wahnsinnig knapp, aber auch nicht wahnsinnig weit weg.
Ruth: Das ist schon ziemlich nah.
Florian: Ja, aber dafür, dass Donald-Johansson nicht das Ziel ist dieser Mission, ist das schon okay.
Florian: trotzdem spannend werden. Wir werden wieder einen Asteroid aus der Nähe sehen
Florian: und Donald Johansson ist übrigens der Typ, der Lucy entdeckt hat.
Florian: Weil Lucy ist ja dieses Skelett vom Australopithecus. Dieser Australopithecus.
Ruth: Ich habe mir gedacht, wie entdeckt man einen Satelliten, der ist doch gebaut.
Florian: Weil Lucy ja den Ursprung des Sonnensystems, quasi die Fossilien.
Ruth: Das Missing Link.
Florian: Genau und die Trojaner Asteroiden sind ja Asteroiden, die uns viel über den
Florian: Ursprung des Sonnensystems sagen können.
Florian: Und darum ist die Raumsonde Lucy genannt worden. Und die beiden Asteroiden,
Florian: die halt auf dem Weg gelegen sind, die haben vorher noch keinen Namen gehabt.
Ruth: Das wäre jetzt ein Riesenzufall, wenn Donald Johansson gut auf dem Weg von Lucy gelegen wäre.
Florian: Vor allem, weil der erste Asteroid, an dem es vorbeigeflogen ist, Dikinesh.
Florian: Das ist der, ich weiß gar nicht, welche Sprache das ist, aber in der afrikanischen
Florian: Sprache, wo dieses Lucy-Sklett gefunden worden ist, der Name für Lucy.
Florian: Also das wäre ein noch größerer Zufall. Ist es aber nicht. Man hat die extra
Florian: so benannt. Auch interessant, das wird dich Ich freue mich, Evi, am 31.
Florian: August 2025. Mein Vater Geburtstag, schau, immer hat er Geburtstag.
Evi: Ja, das freut mich auch immer sehr.
Florian: Am 31. August 2025 wird Juice hoffentlich weiter existieren.
Florian: Das ist jetzt einmal voraus.
Florian: Und wenn Juice die Raumsonde, die zum Jupiter fliegt, über die Evi eine komplette
Florian: Folge gestaltet hat, weil sie ja bei der, oder ich muss ja nicht in der dritten
Florian: Person über dich reden, weil du ja damals beim Start dabei warst in Darmstadt. Die Frau.
Florian: da wird Juice einen Swing-By bei Venus machen.
Ruth: Das Ding ist immer noch im inneren Sonnensystem.
Evi: Ja, das ist ziemlich lang.
Florian: Dieses Jahr, ich glaube irgendwann Oktober oder sowas, wie wohl irgendwann Spätsommer,
Florian: Frühherbst irgendwie rum, hat Juice ihren ersten Swing-By bei Erde-Mond gemacht.
Florian: Dann nächstes Jahr kommt eben Venus dran. 26, 226 kommt noch ein Swing-By bei der Erde.
Florian: 229 nochmal ein Swing-By bei der Erde. Also 2029 hängt immer noch bei der Erde rum.
Florian: Und erst 2031 wird es dann durch diese ganzen Swingbys genug Schwung haben, um aufzubauen.
Florian: Jupiter anzukommen.
Ruth: Das heißt, es ist im Endeffekt dann eh schnell von der Erde weg beim Jupiter,
Ruth: aber halt nur mit dem ganzen Schwung holen vorher dauert das so lang.
Evi: Ja, wobei ja die NASA, also das Europa-Kipper ist das ja, die startet ja später
Evi: und sollte früher dort sein, die machen weniger Swing-Bies, wobei die verspäten
Evi: sich ja jetzt auch, da gibt es ja auch irgendeine Verschiebung,
Evi: also ich bin jetzt gespannt, wer jetzt als Erster dann dort sein wird.
Florian: Werden wir sehen. Und ich weiß, unsere Hörerschaft hat in der Vergangenheit
Florian: oft gefragt, wie diese Swing-Bie-Manövers was genau funktionieren,
Florian: das war vielen nicht klar.
Florian: Das ist auch nicht trivial, aber das werden wir mal in einer anderen Folge ausführlich erklären.
Ruth: Ich glaube, du hast ja irgendwann, das letzte Mal, hast du irgendeinen Blödsinn
Ruth: gesagt und da hat sich wer aufgeregt.
Florian: Ich habe nicht einen Blödsinn gesagt, sondern ich habe es, wir haben das beide beantwortet.
Ruth: Vereinfacht, du hast es zu sehr vereinfacht.
Florian: Es ist halt nicht einfach.
Evi: Nein, es ist wirklich nicht trivial, weil ich war, wie ich in Darmstadt war,
Evi: und da haben wir ja dann auch so eine Führung durchgemacht und da hat es wirklich
Evi: ein eigenes Büro gegeben mit ziemlich vielen Leuten, die ständig diese Sachen
Evi: halt irgendwie auch neu berechnen. und das anschauen, dass das ja passt und so.
Evi: Also man muss das offensichtlich auch die ganze Zeit dann irgendwie nochmal
Evi: kontrollieren und schauen, ob das passt.
Evi: Also am liebsten hätte ich mich da gleich mal reingeschummelt und hätte gesagt, zeigst mir das mal.
Ruth: Wie geht das noch einmal?
Evi: Genau, wie funktioniert das?
Ruth: Wahrscheinlich, weil sich halt durch irgendwelche minimalen Änderungen in der
Ruth: Geschwindigkeit und Richtung dieses Dings die Parameter dann so ändern,
Ruth: dass es nicht mehr funktionieren könnte. Und das wäre natürlich blöd.
Florian: Schauen wir mal, hoffen wir mal, dass es funktioniert, damit Juice an der Venus
Florian: vorbeikommt. Und vielleicht auch währenddessen, ich weiß nicht,
Florian: was die Pläne sind der ESA, ob währenddessen dann auch Messungen Wissenschaft
Florian: bei der Venus durchgeführt wird.
Florian: Irgendwas wird man schon machen wahrscheinlich, aber ich wüsste jetzt gerade
Florian: auswendig nicht, was da gemacht wird.
Florian: Aber es wird nächstes Jahr auch was gemacht bei der Venus vermutlich.
Florian: Es wird nämlich eine Sonde geben, die sich ein Thema anschaut,
Florian: das wir auch schon oft besprochen haben in der Vergangenheit,
Florian: denn es gab ja vor einigen Jahren mal diese schöne Entdeckung,
Florian: die sich dann als nicht so schöne Entdeckung herausgestellt hat.
Florian: Man wollte Phosphin in der Atmosphäre der Venus nachgewiesen haben und Phosphin
Florian: ist so ein chemischer Stoff, den wir hier auf der Erde eigentlich nur kennen
Florian: als Produkt von Leben, also so von Mikroorganismen.
Florian: Und es gibt ja schon seit längerem die Hypothese, dass auch in der Venusatmosphäre
Florian: Mikroorganismen existieren können.
Florian: Da komme ich später noch dazu. Aber wie sie dann herausgestellt hat,
Florian: war dieser Nachweis von Phosphinen in der Venusatmosphäre nicht so deutlich,
Florian: wie er sein hätte sollen, damit man es auch akzeptieren kann.
Florian: Das heißt, die Lage ist weiterhin unklar.
Florian: Das heißt, es bräuchte mehr Daten. Und es gibt eine Mission mit dem schönen
Florian: Namen Venus Life Finder.
Florian: Ja, habe ich auch nicht gewusst. Das ist die erste private Weltraummission zu
Florian: einem anderen Planeten.
Ruth: Cool.
Florian: Sind das die Franzosen? Nein, also keine Ahnung, ob da ein Franzosen mit dabei ist.
Florian: Das ist von einer Firma namens Rocket Lab. Hat mir nichts gesagt.
Florian: Ich weiß nicht, ob sie einer von euch etwas sagt.
Evi: Aber ist das nicht die französische Firma?
Florian: Nein, Rocket Lab ist eine Firma aus Neuseeland.
Evi: Ah, okay.
Ruth: Sachen gibt es. Klingt irgendwie wie ein Podcast, oder? Rocket Lab.
Evi: Stimmt, ja. Sagt mir mal einladen.
Florian: Nein, also der Gründer ist ein gewisser Peter Beck, der überraschenderweise
Florian: kein komischer Milliardär ist, sondern tatsächlich, der hat sowas studiert.
Florian: Zuerst war er irgendwie ein Werkzeugmacher-Lehrling bei irgendeiner Firma und
Florian: dann hat er rumgebastelt, hat ein Raketenfahrrad gemacht, einen Raketenscooter,
Florian: ein Jetpack, hat er sich so rumgebaut und hat immer gedacht,
Florian: so jetzt möchte er das gescheit machen und ist Ingenieur geworden und hat da
Florian: seine eigene Firma gegründet.
Ruth: Sind das die, die auch mal bei diesem Google X Prize mitgemacht haben?
Ruth: Das kann ich nicht sagen.
Florian: Das weiß ich nicht. So genau habe ich das nicht recherchiert.
Florian: Auf jeden Fall hat er so eine Rakete gemacht, Electron heißt die,
Florian: die Rakete, die Rocket Lab baut.
Florian: Und die haben schon einiges Zeug, also vor allem kleineres Zeug,
Florian: ins Weltall gebracht. Also das funktioniert recht gut.
Florian: Sie haben auch noch andere Raketen, die heißen dann, glaube ich, Neutron und Photon.
Ruth: Haben sich ausgetobt.
Florian: Ja.
Ruth: Im Teilchen so.
Florian: Also ist also eine kleine Weltraumfirma, die mir nicht so ganz bekannt war,
Florian: aber die arbeiten mit MIT zusammen und machen diese Mission zur Venus und gestartet
Florian: werden soll im Januar 2025,
Florian: also das könnte jetzt gleich passieren oder vielleicht ist es schon gestern
Florian: passiert, weil der letzte Stand, den ich gefunden habe zu dieser Mission ist,
Florian: der Start wird Januar 2025 erfolgen, auf jeden Fall aber not earlier than Venus.
Florian: 30. Dezember 2024.
Ruth: Das Launch-Window.
Florian: Also theoretisch, ich glaube es zwar nicht, aber theoretisch hätte die Sonde
Florian: gestern schon starten können.
Florian: Ist eine ziemlich coole Mission. Das ist der erste Schritt einer längeren Liste
Florian: von Missionen, die das MIT sich daraus gedacht hat.
Florian: So Morningstar-Programm oder sowas heißt es.
Florian: Die Sonde ist 20 Kilogramm schwer, wird dann in der Atmosphäre abgesetzt,
Florian: um dort Messungen zu machen.
Florian: Schätzt mal, wie lang die Lebensdauer der Sonde ist. Wie lange wird die in der
Florian: Venus-Atmosphäre messen?
Evi: Naja, wenn sie nicht abgebremst wird, dann wird es wahrscheinlich nur ein paar
Evi: Minuten sein, weil dann der atmosphärische Druck und die Hitze zu groß ist.
Florian: Fünf Minuten ist die Mission Lifetime.
Ruth: Du schickst einen Rucksack zur Venus und dann lebt das Ding fünf Minuten lang,
Ruth: um Messungen zu machen. Und dann verglüht es quasi.
Evi: Das ist bei diesen ganzen Venus-Missionen. Die Russen haben auch so viele Sonden
Evi: schon draufgeschmissen Und dann habe ich gewusst, dass das nur ein paar Minuten halten wird.
Ruth: Aber die eine, die gelandet ist, die hat dann schon zumindest irgendwie eine Woche überlegt.
Florian: Oder? Nein, nein, nein, auch nicht so lange. Oder ein paar Tage.
Florian: Nein, das waren auch nur Stunden.
Ruth: Waren auch nur Stunden.
Florian: Da ist es sehr ungemütlich.
Ruth: Da ist es sehr, sehr ungemütlich.
Florian: Womit wir jetzt eigentlich sofort beim richtigen Thema sind.
Florian: Es geht nämlich jetzt um Leben auf der Venus und die Menschen,
Florian: die sich das erste Mal Gedanken über Leben auf der Venus gemacht haben.
Florian: Also ja gut, Science Fiction hat sich schon länger Gedanken auf der Venus.
Florian: Gedanken, auf der Venus hat sich das als Fiction nicht gemacht,
Florian: aber Gedanken über Leben auf der Venus.
Florian: Aber die ersten wissenschaftlichen Gedanken, die ersten korrekten wissenschaftlichen
Florian: Gedanken konnte man sich machen, als am 12.
Florian: Februar 1961 die sowjetische Sonde Venera 1 gestartet wurde.
Florian: 1961, die sollte da hart landen, wie es so schön heißt.
Florian: Das heißt halt irgendwie aufprallen, das war der erste Versuch,
Florian: also 91. waren wir noch ganz früh dran. Das heißt, ich habe vorhin gespoilert.
Ruth: Ist auch eine Art Landung.
Florian: Ja, aber das waren die allerersten Missionen, auch die ersten Versuche,
Florian: auf dem Mond zu landen. Das waren alles so Crash-Landings.
Ruth: Ja, aber eh, wenn man sich das vorstellt, wenn man sich die Venus anschaut,
Ruth: gerade ja wunderschön am Abendhimmel zu sehen, als superheiler Punkt,
Ruth: ist eben ein Punkt, also den muss man halt auch erst mal treffen.
Florian: Ja, aber in Wahrheit ist er größer, also das geht schon.
Ruth: Eh, aber ich meine, das ist halt auch schon weit weg und auch gar nicht so leicht,
Ruth: weil das Ding ist ja auch sehr schnell.
Florian: Ja, in dem Fall hat es eh nicht funktioniert. Also ich glaube,
Florian: Venera 2 war die, die das erste Mal wirklich eben dann tatsächlich...
Ruth: Also nicht einmal in die Venus hineingeflogen, sondern dran vorbei.
Florian: Ja, 100.000 Kilometer Abstand ist sie vorbeigeflogen, aber die war flott.
Florian: Ich meine, die ist Februar 61 losgeflogen, Mai 61 ist vorbeigeflogen an der Venus.
Ruth: Ja, naja, ist ja nicht so weit.
Florian: Nein, eben, ja, aber trotzdem konnten die Daten sammeln.
Florian: Und das waren die ersten wirklich seriösen wissenschaftlichen Daten über die
Florian: Venus, was dazu geführt hat, dass ein Artikel erschienen ist,
Florian: Mit dem Titel The Planet Venus in der Zeitschrift Science kann man auch noch
Florian: im Internet finden. Ich verlinke es in den Shownotes.
Florian: Und zwar von einem gewissen Carl Sagan.
Florian: Und über Carl Sagan kann man immer reden.
Florian: Und ich habe gedacht, wir nutzen auch nochmal unsere Jahresendfolge,
Florian: um ein bisschen auch nicht nur über das zu reden, was so passieren wird im nächsten
Florian: Jahr, sondern auch über Carl Sagan zu sprechen.
Florian: Denn der wäre nämlich tatsächlich dieses Jahr 80 Jahre alt geworden.
Ruth: So jung, der ist so jung gestorben.
Florian: Ja, er ist am 9. November 1934 geboren worden und am 20.
Florian: Dezember 1996 gestorben.
Ruth: Also wäre er 90, nicht 80.
Florian: Wenn er 34 geboren ist.
Ruth: Dann wäre er 90.
Florian: Warte mal, 70, dann wäre er 90.
Ruth: Der Himmelsmechaniker hat es nicht so mit Zahlen.
Florian: Ja, okay, er wäre dieses Jahr 90 Jahre alt geworden, okay.
Ruth: Trotzdem jung gestorben.
Florian: Ja, und in zwei Jahren sind wir den 50. Todestag, oder? Habe ich schon wieder verrechnet, nein, 40.
Ruth: 96, ja, 40.
Florian: Was? 30.
Evi: Sag einmal, das ist der Sekt.
Florian: Ja, also auf jeden Fall quasi nicht nur einfach so, sondern auch ein biografischer
Florian: Anlass, um über Carl Segen reden zu können.
Florian: Aber man kann ja eigentlich immer über Carl Segen reden, weil er wirklich ein
Florian: sehr beeindruckender Mensch und Wissenschaftler war.
Florian: Und alles kann man eh nicht erwähnen, was er so gemacht hat.
Florian: Aber bevor wir darüber reden, was er in Sachen Venus zu sagen hat,
Florian: Da dachte man, eine ganz, ganz kurze Biografie von Carl Sagan,
Florian: damit auch alle wissen, worüber wir reden und warum wir das reden.
Florian: Also der Sagan ist, wie gesagt, 34, geboren in New York, aufgewachsen.
Florian: Seine Eltern waren keine Wissenschaftler, hat er sogar selbst gesagt.
Florian: Also muss man jetzt nicht Bescheid kriegen von ihm, aber ein Zitat von ihm,
Florian: das ist mir aufgeschrieben, lautet, meine Eltern waren keine Wissenschaftler.
Florian: Sie wussten fast nichts über Wissenschaft, aber indem sie mir gleichzeitig Skepsis
Florian: und Staunen nahe brachten, lehrten sie mich die beiden unruhig nebeneinander
Florian: existierenden Denkweisen, die zentral für die wissenschaftliche Methode sind.
Florian: Er hat trotzdem ja aus einem wissenschaftsfernen Haushaltsstand das mitbekommen,
Florian: was man so braucht und den Rest hat er sich dann halt so selbst organisiert.
Florian: Also er war immer schon wissbegierig, auch in der Schule schon und hat halt
Florian: geschaut, dass er das Wissen herkriegt, das er haben will.
Florian: Zum Beispiel Internet gab es damals nicht, also ist er in die Bibliothek gegangen
Florian: und auch da gibt es ein wirklich schönes Zitat von ihm, also wie er da als Kind in der Bibliothek war.
Florian: Da hat er gesagt, ich ging zur Bibliothekarin und fragte nach einem Buch über Sterne.
Florian: Und die Antwort war überwältigend. Es war so, dass die Sonne ein Stern ist, aber wirklich nahe.
Florian: Die Sterne waren Sonnen, aber so weit entfernt, dass sie noch keine Lichtpunkte waren.
Florian: Plötzlich eröffnete sich mir die Dimension des Universums. Es war eine Art religiöse Erfahrung.
Florian: Es hatte eine Erhabenheit, eine
Florian: Größe, eine Dimension, die mich nie mehr losgelassen hat. Wirklich nie.
Ruth: Und der Anfang der Geschichte, den du jetzt ausgelassen hast,
Ruth: war ja der, dass er in die Bibliothek ging und ein Book about Stars wollte und
Ruth: dann ein Buch über Stars, also so wie Dancing Stars, Celebrities bekommen hat und irgendwie,
Ruth: da muss ich mal vorstellen, ein Siebenjähriger geht in die Bibliothek und sagt,
Ruth: ich hätte kein Buch über die Stars. Und er so, here you are.
Ruth: Und er so, not the stars I had in mind. Das finde ich auch süß.
Florian: Ja, aber er hat anscheinend sein Interesse an den echten Stars,
Florian: in allen Sinnen des Wortes, an den echten Stars angefangen und dann hat er halt studiert.
Florian: Also zwischendurch hat er noch Schule gemacht, aber das lasse ich jetzt aus.
Florian: Also er hat studiert, er hat studiert bei Hermann Müller, der Müller,
Florian: man schreibt den Müller, habe ich auch nicht gewusst, dass es den gibt,
Florian: aber der hat den Nobelpreis bekommen und zwar für die Entdeckung,
Florian: dass Röntgenstrahlung Mutationen verursacht.
Florian: Er hat seine Bachelorarbeit über die Entstehung des Lebens geschrieben.
Ruth: Achso, das heißt, er war eigentlich Biologe.
Florian: Nein, ich bin noch nicht fertig, er war viel. Aber er hat seine Bachelorarbeit
Florian: über die Entstehung des Lebens geschrieben.
Florian: Und zwar mit oder bei, das habe ich jetzt nicht ganz herausgefunden,
Florian: Harold Urey, das ist der Typ vom Urey-Miller-Experiment mit der Ur-Super.
Florian: Wo besser kann man über die Entstehung des Lebens studieren.
Florian: Dann hat er eben nach dem Bachelor in Biologie, einen Bachelor in Physik auch noch gemacht.
Florian: Hat dann einen Master in Physik gemacht. und Doktor, natürlich in Astronomie.
Florian: Da hat er mit Gerard Kuyper gearbeitet, der Typ mit dem Kuyper-Gürtel und mit
Florian: George Gamow, das ist der vom Urknall und so.
Ruth: Also das ist quasi so ein Who is Who, bei dem er studiert hat.
Ruth: Er hat sich auch an die richtige Wissenschaft angenähert im Laufe seiner Karriere,
Ruth: mit der Biologie angefangen und über die Physik, okay, zur Astronomie.
Florian: Genau. Dann hat er seine Doktorarbeit geschrieben, die hieß Physical Studies of the Planet.
Florian: So allgemein, wie oft Doktorarbeit Titel sind, wenn man noch nicht genau weiß, was man machen will.
Florian: Er hat Geheimforschung gemacht, teilweise auch für die geheime Forschung fürs Militär gemacht.
Florian: Unter anderem, was passieren würde, wenn man Atombomben auf dem Mond explodieren lässt.
Florian: Das war jetzt der Projekt, das er mit erforscht hat.
Ruth: Na bumm.
Florian: Aber haben sie nicht gemacht.
Ruth: Okay, naja, das ist klar. Aber was seine Empfehlung war?
Florian: Weiß ich nicht, das kann ich nicht sagen.
Ruth: Don't fucking do it.
Florian: You moron. Vielleicht hat er auch gesagt, das wäre cool, das zu tun,
Florian: weil wir irgendwie was rausfinden. Das ist ja geheim. Vielleicht ist es auch
Florian: öffentlich. Mittlerweile ist es öffentlich, sonst wüsst man es nicht.
Florian: Aber habe ich mir nicht angeschaut. Er hat dann in Harvard gearbeitet und dort
Florian: wollte er dann irgendwann mal so eine Dauerstelle, also eine Tenure-Tourist.
Florian: wie es im Englischen heißt, das ist einfach eine dauerhafte Professur,
Florian: hat er nicht bekommen. Unter anderem, weil der Harold Urey dagegen war.
Ruth: Weil er zu viel Wissenschaftskommunikation schon gemacht hat, oder?
Florian: Kommen wir später dazu. Nein, vor allem, weil er so viele unterschiedliche Interessen
Florian: gehabt hat, weil er so viele Sachen interessiert hat.
Florian: Und das ist ja tatsächlich etwas, was in der Wissenschaft früher,
Florian: also wirklich ganz früher, ein paar hundert Jahre noch normal war,
Florian: aber auch heutzutage, da ist schon fast zu viel, wenn du dich in einer Wissenschaft
Florian: mit zu vielen Dingen beschäftigst.
Florian: Also ich habe mich mit Asteroiden und Planeten beschäftigt Und das war fast schon so viel.
Florian: Ich habe mich auf Asteroiden oder Planeten beschränken sollen.
Florian: Und dass man sagt, okay, ich schaue mal an, wie Planeten funktionieren und wie
Florian: Galaxien funktionieren und wie Sterne funktionieren, kann man machen,
Florian: aber es tut der Karriere nicht gut.
Ruth: Ja, vor allem noch viel mehr, nicht nur ein Thema, sondern man sollte sich idealerweise
Ruth: auch noch auf eine Methode spezialisieren, oder?
Ruth: Du hast quasi ein Thema und du weißt
Ruth: genau, wie man ein bestimmtes Ding herausfindet, berechnet, whatever.
Ruth: So kannst du dann quasi dir deine Nische graben und dann bekommst du sicher
Ruth: einen Job, weil man dich braucht, weil du der bist, der genau das kann, so irgendwie.
Evi: Okay, jetzt muss ich aber als quasi diejenige, die keine akademische Laufbahn,
Evi: also noch nicht gestartet hat, bin ja dann noch hier, wenn ich mir noch am Gas gebe.
Evi: Ja, also wer gibt das vor oder was ist das dann? Also wie wird das bestimmt?
Evi: Oder wenn du sagst, es wird nicht
Evi: gewollt, dass du zu interessiert oder zu vielseitig dich da beschäftigst?
Florian: Das ist Selektion, also natürliche akademische Selektion.
Florian: Also wenn du dir ein Arbeitsgebiet aussuchst, ich habe es an mir gemerkt.
Florian: Ich habe angefangen mit meiner Diplomarbeit, da ging es um Chaos-Theorie,
Florian: mathematische Methoden der Chaos-Theorie mit astronomischen Anwendungen.
Florian: Dann während ich an meiner Doktorarbeit gearbeitet habe, da habe ich mit Asteroiden
Florian: gearbeitet, aber meine Arbeitsgruppe ist währenddessen umgeschwenkt auf Exoplaneten.
Florian: Das heißt, ich habe immer ein bisschen mit Exoplaneten mitgearbeitet,
Florian: Planetensysteme. Und bin dann ganz später, haben wir noch ein bisschen so angefangen,
Florian: so Planetenentstehung, Trojaner und sowas zu machen.
Florian: Ich habe zwar immer Himmelsmechanik gemacht, aber eigentlich waren es viel zu viele Interessen.
Florian: Weil, wenn du dich dann auf eine Stelle bewirbst, dann ist ausgeschrieben,
Florian: wir haben hier eine Stelle für dieses oder ein Präggeld für dieses,
Florian: Dynamik von Exoplaneten.
Florian: Und dann bewerbe ich mich und dann bewerben sich hundert andere.
Florian: Und die hundert anderen haben angefangen, ihre Diplomarbeit über Exoplaneten
Florian: zu machen, ihre Doktorarbeit über Exoplaneten zu machen, ihre Postdoc-Arbeit
Florian: über Exoplaneten zu machen.
Florian: Die haben nur das gemacht und haben 30 Papers.
Florian: Und ich habe halt irgendwie fünf Papers über Exoplaneten und fünf über Astorien
Florian: und fünf über mathematische Methoden.
Florian: Und auch wenn ich mich genauso gut auskennen sollte, ich habe halt einfach nicht
Florian: die formale Qualifikation um so eine Stelle zu kriegen.
Florian: Und wenn du dann sowas machst wie der Segen, der dann nicht nur innerhalb einer
Florian: Subdisziplin der Astronomie zu viele Themen hat, sondern unterschiedliche Naturwissenschaften
Florian: noch interessiert, dann kann das durchaus sein, dass er da auf Widerstand gestoßen ist.
Ruth: Also es ist nicht aktiver Widerstand, wenn man sich das vorstellt,
Ruth: wie du meintest, wer selektiert das.
Ruth: Genau deswegen meine ich ja genau. Niemand aktiv sagt dir quasi niemand, mach das nicht oder so.
Ruth: Wenn man vielleicht, wenn man einen guten Mentor oder eine gute Mentorin hat,
Ruth: dann sagen die einem das vielleicht, wenn man jung ist, so als Empfehlung.
Ruth: Und wenn man jung ist, denkt man sich, so ein Blödsinn, mich interessiert halt
Ruth: das und ich mach das trotzdem oder so. Aber es ist mehr so, dass es dir halt
Ruth: dann im Laufe deiner Karriere wahrscheinlich eher zum Nachteil gereicht,
Ruth: wenn du dich nicht auf ein Ding spezialisiert hast.
Evi: Okay, das heißt, je spezieller ich bin, desto bessere Karrierechancen habe ich
Evi: dann. Kann man das dann so sagen?
Ruth: Das ist halt ein bisschen ein Gamble. Weil dann musst du halt auch genau eine
Ruth: Stelle in dem Bereich haben und finden und die muss dann auch ausgeschrieben sein.
Evi: Ja, eben.
Ruth: Das hat alles seine Vor- und Nachteile. Und es gibt natürlich schon auch Leute,
Ruth: die nicht so drauf sind. Es gibt wenige, aber es gibt auch Leute,
Ruth: die sagen, hey, ich finde das cool, du hast verschiedene Sachen gemacht,
Ruth: verschiedene Erfahrungen.
Ruth: Wenn Leute quasi die Voraussicht haben, das als positiv zu tun,
Ruth: zu sehen, was es ja eigentlich ist, weil man stellt sich auf ein neues Thema
Ruth: ein, man erarbeitet sich ein neues Forschungsthema, das ist ja eigentlich ein
Ruth: Zeichen dafür, dass man selbstständig arbeiten kann und das auch will und so weiter und so fort.
Ruth: Also es ist eigentlich was Positives, kommt darauf an, es kommt ein bisschen
Ruth: darauf an, was man will und was man auch bereit ist, dafür zu opfern oder einzugehen.
Florian: Ja, und einer, der genau so drauf war und der das anerkannt hat,
Florian: dass man durchaus profitieren kann davon, wenn man mehr weiß und aus mehreren
Florian: Gebieten mehr weiß, war Thomas Gold. Ich weiß nicht, sagt euch der Name was?
Ruth: Nein.
Florian: Thomas Gold kommt quasi aus Österreich. Also er war so österreichischer, er war Amerikaner.
Ruth: Das heißt, er heißt Thomas Gold.
Evi: Ja, ich will auch gerade sagen so.
Florian: Er war Amerikaner österreichischer Herkunft und er war einer,
Florian: der mit Fred Hoyle zusammengearbeitet hat in Großbritannien und mit einem dritten,
Florian: ich glaube Bondi war das noch.
Florian: Bondi, Gold und Poil, die haben das Steady-State-Modell entwickelt in der Kosmologie.
Florian: Also dieses Modell, nachdem das Universum keinen Anfang hat,
Florian: keinen Urknall und kein Ende, sondern sich ständig quasi selbst erneuert und
Florian: quasi ewig existiert in ständiger Erneuerung, wenn man so will.
Florian: Erkläre jetzt nicht im Detail, ich verlinke gerne mehr dazu,
Florian: wo man sich anschauen kann, wie das funktioniert.
Florian: Aber dieser Thomas Gold hat dann eben mittlerweile in Cornell in den USA gearbeitet
Florian: und hat dort eine Stelle gehabt und auch eine Stelle, wo er Leute einladen und
Florian: einstellen konnte. und er hat schon einen eingestellt, nämlich Frank Drake.
Florian: Den kennen wir jetzt wieder alle. Das ist der mit der Drake-Formel, mit den Aliens.
Florian: Und Carl Sagan meinte, der kommt doch auch her. Da ist gerade gute Stimmung
Florian: bei uns hier. Wir machen da coole Sachen.
Ruth: All die Wahnsinnigen. Ich glaube, deswegen Cornell.
Florian: Genau. Und hat Sagan eingeladen, nach Cornell zu kommen.
Florian: Und dann ist Sagan da hingegangen und hat dort dann tatsächlich nach ein paar
Florian: Jahren Assistenzprofessur auch wirklich eine dauerhafte Stelle bekommen.
Evi: Wann sind wir da so? 60er-Jahre-mäßig?
Florian: Ja, ungefähr so. und all das, was Segen gemacht hat.
Florian: Und wissenschaftlich, das wird wirklich zu weit führen. Da müsste man wirklich
Florian: eine oder mehrere Folgen machen.
Florian: Aber einer der Pioniere bei der Planetenwissenschaft, also all das,
Florian: was dann in den 60ern, 70ern bei der NASA passiert ist, wo Sagan auch massiv
Florian: mitgearbeitet hat ständig bei allen Projekten, Visionen Mars,
Florian: Venus, die Voyager-Missionen, also all die ganzen Planeten-Missionen,
Florian: war überall Sagan mit dabei.
Florian: Ich habe gerade gesagt, er hat was über die Venus gemacht. Das erkläre ich nachher
Florian: noch ausführlich. Aber er hat natürlich auch Mars, Jupiter.
Florian: Beim Mars hat er durch die Erforschung dieser ganzen Staubstürme auf dem Mars
Florian: und so weiter, ist er dann auf die Idee gekommen des nuklearen Winters.
Florian: Also diese Geschichte, dass wir auch heute wissen, okay, es ist nicht so super,
Florian: Atombomben großflächig zu zünden, weil dann kann so viel Staub in der Atmosphäre
Florian: kommen, dass es dann wirklich so eiskalt wird auf dem Planeten,
Florian: solange das alles ausstirbt.
Florian: Also das ist auch von ihm, diese nukleare Wintergeschichte.
Florian: Er war einer derjenigen, die sich als erstes intensiv mit dem Titan beschäftigt
Florian: haben und die die absurden Dinge, die auf diesem Saturnmond abgehen mit diesem
Florian: ganzen Methan-Zyklus, flüssiges Methan,
Florian: Methan-Seen, Wolken und so weiter, dass da irgendwelche ganzen komischen Molekülen
Florian: sind, dass da die Moleküle und die ganzen Chemikalien rumschwimmen könnten,
Florian: wo das Leben entstanden ist auf der Erde.
Florian: Also all das hat er gemacht und im Zuge all dieser Forschung auch die Astrobiologie
Florian: quasi mitentwickelt. Er hat angefangen mit der Bachelorarbeit,
Florian: mit der Entstehung des Lebens.
Florian: Also da war er auch interessiert, also er hat diese ganze astrobiologische Forschung
Florian: mitbegründet und am meisten kennt man ihn wahrscheinlich von den Plaketten auf
Florian: den Pioneer-Sonden und den Voyager-Sonden.
Florian: Die Schallplatte, wo er dann ein bisschen Interesse an außerirdischem intelligenten
Florian: Leben ausgelebt hat. Da war ja auch sehr interessant.
Florian: Er hat auch viel UFO gemacht und
Florian: Palio, Astronautik hat auch tatsächlich wissenschaftlich publiziert dazu.
Florian: Also auch alles wieder eigene Folgen wert, das ganze Zeug.
Florian: Aber ja, also da hat er dann probiert, sich zu überlegen, wie würde man denn
Florian: mit außerirdischen Lebewesen kommunizieren?
Florian: Was könnte man denn sagen? Wie müsste man das machen? Also diese ganzen Pioneer-Plaketten
Florian: und Voyager-Schallplatten waren jetzt nie wirklich gedacht oder sind nicht gemacht
Florian: worden mit dem Ziel und der Idee, dass das wirklich mal Aliens lesen,
Florian: sondern eher mit der Idee.
Florian: Wir überlegen uns jetzt mal in Ernst, wie man es machen müsste.
Florian: Und dann kommen wir wahrscheinlich auch sehr viel drauf, wo es schwierig ist.
Florian: Und das war ja bei der Voyagers.
Florian: Und die Auswahl, was man da drauf gibt für Bilder, für Geräusche,
Florian: um ein realistisches Bild der Menschheit zu vermitteln.
Florian: Oder will man überhaupt ein realistisches Bild der Menschheit übermitteln?
Florian: Und so weiter. So all das war da gemacht.
Florian: Und natürlich seine Wissenschaftskommunikation, über die wir später aber auch
Florian: noch ein bisschen reden werden, also seine Kosmos-Serie, seine Bücher.
Florian: Aber ich habe gesagt, wir schauen uns kurz an, was er zur Venus gesagt hat,
Florian: weil das ist erstaunlich aktuell zum Teil, was er über die Venus damals schon
Florian: Anfang der 60er gesagt hat.
Florian: Also in diesem Paper, das wirklich schön zu lesen ist, fasst am Anfang mal den
Florian: Stand des Wissens zusammen und so ungefähr 1918 gibt es auch noch wissenschaftliche
Florian: Arbeiten, wo die gedacht haben, auf der Venus ist alles im Wesentlichen nass, feucht, sumpfig.
Florian: damals schon gesehen, von der Erde aus mit Teleskopen, die Venus ist voll mit Wolken.
Florian: Die ganze Venus ist mit Wolken bedeckt. Und die einzigen Wolken,
Florian: die man sich so sinnvoll aber vorstellen hat können, sind Wolken aus Wasser.
Florian: Also hat man gedacht, okay, Wasser.
Florian: Die Venus ist auch nicht so nah an der Sonne, dass da jetzt kein Wasser existieren könnte.
Florian: Die ist ja nur ein bisschen näher dran. Also rein prinzipiell müsste es ein
Florian: bisschen wärmer sein, aber jetzt nicht so extrem heiß, wie wir wissen, dass sie ist.
Florian: Und der Typ, der das geschrieben hat, damals mit den sumpfigen und Wasserwolken,
Florian: war übrigens der Svante Arrhenius, der es eigentlich besser wissen hätte können,
Florian: weil das war ja auch der Typ, der den menschengemachten Treibhauseffekt dann
Florian: im Wesentlichen entdeckt hat.
Ruth: Naja, vielleicht deshalb, weil er sich das ja mit der Venus beschäftigt hat.
Ruth: Aber das heißt, wenn die Venus keine CO2-Atmosphäre hätte, dann wäre sie gerade
Ruth: noch kühl genug, dass flüssiges Wasser existieren könnte.
Florian: Ja, also ich glaube die Gleichgewichtstemperatur, also so nennt man das die
Florian: Temperatur, die ein Planet hat, hat aufgrund seines Abstands zur Sonne,
Florian: liegt bei der Venus bei 50 Grad, glaube ich, oder sowas.
Ruth: Ach so niedrig, wirklich.
Florian: Okay.
Ruth: Bio-Sauna quasi.
Florian: Also bei uns liegt sie auf der Erde bei irgendwas minus 10 Grad,
Florian: minus 15 Grad. Und halt der natürliche Treibhauseffekt macht es halt halbwegs warm bei uns.
Florian: Und bei der Venus hat halt, die hat halt dann einen außer Kontrolle geratenen
Florian: Treibhauseffekt, eben weil sie näher dran war.
Florian: Das Wasser, was die Venus von Anfang an gehabt hat, ist halt dann sofort durch
Florian: die hohen Temperaturen ziemlich schnell in die Atmosphäre gekommen.
Florian: Wasserdampf ist ein sehr starkes Treibhaus. Gas.
Florian: Dadurch ist die Venus extrem heiß geworden. Das CO2 ist dann auch irgendwie da reingekommen.
Florian: Was Gestein, glaube ich, oder so genau weiß ich auch nicht, oder Vulkanausbrüche,
Florian: die es auch auf der Venus gibt. Also Venus hat dann irgendwie...
Ruth: Und Methan natürlich auch jede Menge.
Florian: Also Venus hat einen absurden, hohen Treibhauseffekt mit irgendwie,
Florian: weiß nicht, 500 Grad oder sowas, 450 Grad auf der Oberfläche,
Florian: aber wusste man damals eben noch nicht.
Florian: Das war der Stand der Dinge und wirklich gewusst hat man es erst ab den 60er
Florian: Jahren, als diese Sonne vorbeigeflogen ist.
Florian: Und Sagan war eben einer der Ersten, der das irgendwie erkannt hat und untersucht
Florian: und publiziert hat, dass eben die Venus tatsächlich sehr heiß ist und zu heiß fürs Leben.
Florian: Und es gibt in dem Artikel von Sagan, das ist ein langer Artikel,
Florian: aber es gibt ein Kapitel, der heißt Leben.
Florian: Und da hat er festgestellt, okay, auf der Oberfläche ist es definitiv zu heiß für Leben.
Florian: Da können keine Moleküle, keine Proteine, kann nichts existieren.
Florian: Aber so in den Wolken, da könnte es kühl genug sein.
Florian: Er hat dann gesagt, ja, da könnte es ja ausgehen, aber es ist eher unwahrscheinlich,
Florian: weil zu wenig Zeit war, dass ich Leben entwickeln konnte, weil es auf der Venus
Florian: nie lange genug gleichzeitig Wasser
Florian: am Boden und niedrige Temperaturen zur Entwicklung des Lebens gegeben hat.
Florian: Hat er gesagt, also Leben könnte es geben, also es wäre lebensfreundlich,
Florian: aber es gibt wahrscheinlich kein Leben.
Florian: Und dann sofort, das ist wieder typisch Sagan, in diesem Science Paper,
Florian: wo es zuerst um die Planetologie der Venus geht, die Oberfläche,
Florian: die Atmosphäre und so weiter, dann kommt dieser Abschnitt und sagt,
Florian: okay, aber wenn es da kein Leben gibt und wenn wir nachweisen können, dass da kein Leben gibt,
Florian: Können wir Venus terraformen?
Florian: Da steht da wirklich, after the physical environment has been thoroughly investigated
Florian: and if indeed Venus proves to be without life, there will exist the prospect
Florian: of microbiological planetary engineering.
Florian: Das hat man damals noch so in der Planetologie-Paper reinschreiben können,
Florian: ohne dass er es aufgeregt hat.
Evi: Ja, ich glaube, da war man sehr optimistisch. Ich finde es voll lustig,
Evi: dass du es jetzt ansprichst, weil ich habe erst vor kurzem, also jetzt im Sommer,
Evi: bei Cosmoglatt eine eigene Folge gemacht über Venus Terraforming,
Evi: wo ja auch Carl Sagan drinnen vorkommt. Ich glaube, man hat sich so ein bisschen leichter vorgestellt.
Evi: Also man wusste, glaube ich, auch nicht, dass die Bedingungen auf der Venus
Evi: dann derart extrem sind.
Florian: Ja, ja, das hat sich dann ja auch selbst noch verbessert. Also er hat dann ein
Florian: paar Jahre später noch ein neues Paper geschrieben, wo er gemeint hat,
Florian: ja, seine Idee war, man bringt da Mikroorganismen in die Venusatmosphäre ein,
Florian: die halt dann Photosynthese machen und so weiter und so im Laufe der Zeit das alles umstellen.
Florian: Und dann kann im Wasser kommen und so weiter. und dann kann man irgendwie noch
Florian: mehr Mikroorganismen, Fauna, Flora und so weiter einbringen.
Florian: Er hat dann später veröffentlicht ein neues Paper, wo er gesagt hat,
Florian: ja, auf der Win ist es doch ärger, als wir gedacht haben, das funktioniert für mich.
Evi: Er hat dann auch gesagt, dass das damals ein bisschen naiv von ihm war,
Evi: also hat er dann auch gesagt.
Ruth: Ja, aber das ist halt, wir sind halt alle irgendwie auch Kinder unserer Zeit.
Ruth: Man muss sich vorstellen, so in den 60ern, da war das ja, oder 70er,
Ruth: Anfang 70er, war das ja alles noch ein bisschen wilder.
Ruth: Und diese We're going out there, conquering the universe-Mentalität war noch
Ruth: ein bisschen mehr. Cowboy-mäßig, ne?
Florian: Karl Sagan war einer der Ersten, die halt erkannt hat, dass die Venus tatsächlich
Florian: eben diesen massiven Treibhauseffekt hat, die er wirkt.
Florian: Er hat dann auch irgendwie so diese ganzen Strahlungstransfer und alles wirklich
Florian: Modelle, Algorithmen entwickelt, die tatsächlich auch eben verwendet worden
Florian: sind, um das Erdklima zu untersuchen später und die immer noch eine Rolle spielen,
Florian: wenn wir heute das Klima untersuchen.
Florian: Also jetzt, natürlich hat sie viel getan, aber auch da war er ein Pionier.
Florian: Er war ein Pionier in der Planetenwissenschaft und der hat es auch am Planet,
Florian: also das heißt, da haben wir auch jede Menge von ihm gelernt.
Florian: Also Karl Segen war einer, der nicht nur bekannt war als einer,
Florian: der Wissenschaft erklären kann und wir reden später noch ein bisschen über das,
Florian: was er so erklärt hat, aber er war auch ein absolut hervorragender,
Florian: bedeutender Wissenschaftler, der viele Dinge,
Florian: die wir heute so als Standard nicht weiter erwähnenswertes Wissen wahrnehmen,
Florian: die hat er herausgefunden.
Ruth: Es ist schon auch erstaunlich, dass er einer der wenigen ist,
Ruth: die eine Karriere in beiden, in sowohl der Forschung als auch der Popularisierung
Ruth: der Wissenschaft gemacht haben, eine große Karriere.
Ruth: Und er ist eigentlich fast berühmter für seine Öffentlichkeitswirksamkeit als
Ruth: für seine Wissenschaft.
Florian: Ja, und das liegt am sogenannten Sagan-Effekt.
Florian: zu dem Begriff, die offizielle Definition, oder eine offizielle Definition, die ich gefunden habe,
Florian: die beschreibt das als wahrgenommene negative Voreingenommenheit oder Skepsis
Florian: gegenüber WissenschaftlerInnen, die sich aktiv in der Wissenschaftskommunikation
Florian: engagieren oder populärwissenschaftliche Inhalte schaffen.
Florian: Der Begriff wurde nach Carl Sagan benannt, der trotz seiner bahnbrechenden wissenschaftlichen
Florian: Beiträge oft von seinen Kolleginnen kritisiert wurde, weil er als Promi-Wissenschaftler
Florian: und wenig als ernsthafter Forscher wahrgenommen wurde.
Evi: Genau, urgemein. Okay, ich hätte jetzt eher gedacht, dass der Sägen-Effekt was
Evi: Positives ist, aber da ist es ja eigentlich was Negatives.
Florian: Nein, nein, nein, ist es ja auch. Das ist etwas, was sich mittlerweile gebessert hat.
Florian: Aber Sagan ist ja auch sehr, sehr lange nicht und ich weiß gar nicht,
Florian: ob er überhaupt nie oder irgendwann dann doch in die Nationale Akademie der
Florian: Wissenschaften in den USA aufgenommen worden.
Florian: Eben weil da die Leute alles so dünkel gehabt haben, wenn da einer ständig da
Florian: irgendwie rum erzählt in der
Florian: Öffentlichkeit. Und Sagan war ja wirklich massiv in der Öffentlichkeit.
Florian: Der war ja nicht nur so, wie man es halt sieht, dass er auf der Uni einen Vortrag
Florian: hält für die Öffentlichkeit.
Evi: War im Fernsehen.
Florian: Er war im Fernsehen, er hat eine jahrzehntelange Kolumne geschrieben in einer
Florian: Zeitung, die man wahrscheinlich so mit Kronenzeitung oder Bildzeitung vergleichen könnte.
Florian: Nicht ganz so arg wahrscheinlich, aber weil er gesagt hat, okay,
Florian: da erreiche ich Leute, die ich sonst nicht erreichen würde.
Florian: Und das hat dann halt vielen in der Wissenschaft nicht gefallen,
Florian: dass einer wirklich sich so sehr...
Florian: in die Öffentlichkeit wirft und jetzt so ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit
Florian: ist ja okay, wenn du dich da am Tag der offenen Tür hinstellst und so einen
Florian: Vorderkält für die zehn Leute, die kommen, das kann man schon machen,
Florian: oder vielleicht ein gelehrtes Buch schreibst oder so,
Florian: aber sowas wie das Sägen gemacht hat, das war damals doch ein Problem und es
Florian: ändert sich langsam, aber ich habe das auch noch erlebt, dass ich blöd angeredet
Florian: worden bin aus der Wissenschaft für damals nur meine Arbeit im Internetblock,
Florian: also das ganze Zeug, was ich jetzt mache, habe ich damals überhaupt nicht gemacht,
Florian: aber wie gesagt, Es ändert sich mittlerweile.
Florian: Ich kann es nicht sagen, wir sind alle nicht mehr auf der Uni und wir haben
Florian: alle nicht mehr vor, zumindest zwei von drei haben nicht mehr vor,
Florian: eine wissenschaftliche Karriere zu machen.
Florian: Aber ich glaube, es hat sich geändert, dass es heute nicht mehr so schlecht angesehen ist.
Ruth: Nein, aber es ist auch noch nicht gut angesehen. Also da ist noch viel Luft
Ruth: nach oben. Und es ist immer noch so ein bisschen Suspekt.
Ruth: Du musst dich nicht mehr so entscheiden vielleicht wie früher,
Ruth: wo es quasi war, entweder du machst das eine oder das andere. Beides ist ja absurd.
Ruth: Du bist im Fernsehen, Du kannst nie genug erstens Zeit haben für eine ernsthafte
Ruth: wissenschaftliche Karriere und zweitens ist das ja auch, also Leute nehmen das
Ruth: auch ein bisschen als Bedrohung wahr,
Ruth: weil irgendwie die Ernsthaftigkeit ihrer Arbeit, die Unverständlichkeit und
Ruth: Schwierigkeit ihrer Forschung muss gewahrt bleiben, weil stell dir vor,
Ruth: die normalen Menschen da draußen würden verstehen, was ich erforsche.
Ruth: Da wäre meine Forschung nicht mehr wirklich so viel wert.
Ruth: Es ist natürlich ein bisschen zugespitzt formuliert, aber das ist die emotionale
Ruth: Grundlage dieser Skepsis.
Ruth: Und das ist eine emotionale Geschichte,
Ruth: die Skepsis gegenüber der Wissenschaftskommunikation in der Wissenschaft.
Florian: Ja, aber Karl Sagan war da wirklich auch da Pionier.
Ruth: Total, ja.
Florian: Und halt irgendwie auch, ich behaupte auch, bis heute unerreicht.
Florian: Also es gibt, mir fällt spontan niemand ein,
Florian: der oder die Wissenschaft mit der gleichen Intensität und der Eindringlichkeit
Florian: und Gravitas vermittelt, wie es Sagan vermittelt hat.
Ruth: Ja, aber gleichzeitig war er halt auch einfach ein cooler Typ, glaube ich.
Ruth: Also er hatte diese Gravitas, aber auf eine angenehme Art und Weise. Und das ist das Seltene.
Florian: Genau, also vermutlich werden in den Kommentaren jetzt Leute Vorschläge bringen
Florian: für Leute, die Sagan-Nachfolger oder Nachfolgerinnen sein könnten.
Florian: Und Neil Tyson zum Beispiel wird oft genannt.
Ruth: Naja, der ist ja der literal Nachfolger mit dem Kosmos. Ja, okay.
Ruth: Naja, Brian Cox gibt es auch noch.
Evi: Habe ich auch gesagt.
Florian: Die neue Kosmos-Serie, wir reden vielleicht nachher noch kurz über die alte
Florian: Kosmos-Serie, aber die neue Kosmos-Serie von Tyson in der Nachfolge von Sagens
Florian: Kosmos-Serie, die ist eh gut. Und Neil Tyson macht auch gute Sachen.
Florian: Er kann auch wirklich so gut reden wie Sagan, fast so gut reden wie Sagan reden konnte.
Florian: Aber ich finde, Tyson fehlt dieses Demütige, was Sagan gehabt hat.
Evi: Was mir aufgefallen ist, weil wir uns ja auch erst vor kurzem diese alten Kosmos-Folgen
Evi: wieder angesehen haben.
Evi: finde ich, ja, und deswegen finde ich, dass diese Legacy offen ist,
Evi: ja, also auch ein Brian Cox zwar in die Nähe kommt und das Potenzial hat,
Evi: aber nicht ganz rankommt, weil ich finde, bei Segelmann, er das erklärt, ja,
Evi: dann hast du so, eben wie du ja auch gesagt hast, ganz am Anfang,
Evi: dass er ja so ein bisschen diesen religiösen Moment auch gehabt hat,
Evi: dass alles so groß ist und ich finde, genau das vermittelt er, diese,
Evi: Ehrfurcht und diese Demut, die er selbst empfunden hat, gleichzeitig diese Leidenschaft
Evi: und diese Größe und das etwas größer ist als wir und genau das ist es aber, dieser Punkt,
Evi: ja, wo du dann, wenn er das erklärt, dass du total berührt bist,
Evi: so wow und ergriffen eigentlich, genau, ergriffen ist das richtige Wort.
Ruth: Ohne zu viel zu sein, weil das ist ja echt auch schwierig, also da ist man ja
Ruth: schnell auf der slippery slope, wo es dann peinlich wird.
Evi: Nein, aber es ist genau diese Gratwanderung, diese Ergriffenheit, die dich total,
Evi: diese Faszination in dir auslöst, weil du dann halt erkennst,
Evi: wow, das ist eigentlich total gigantisch und groß und toll und das,
Evi: finde ich, macht es so aus, weil das ist das, was dich berührt und das merkst
Evi: du dir dann auch, ach, das nimmt dich mit.
Florian: Und es gibt viele, die halt Wissenschaft gut vermitteln können,
Florian: auch nach Sagan, aber bei denen fehlt alle immer irgendwie so ein Element.
Florian: Also die können halt irgendwie vielleicht gut erklären oder können irgendwie
Florian: was faszinierend erklären, aber dann sind sie halt wie Tyson wieder einer so hautrauf mäßig.
Ruth: Egomane.
Florian: Ja, also das, oder andersrum. Also ich habe doch, mir wird spontan wirklich
Florian: niemand einfallen, der oder die Wissenschaft auf die gleiche Art vermittelt, wie Sagan getan hat.
Florian: Und vielleicht kann man das heutzutage auch gar nicht mehr machen in der heutigen
Florian: Medienkommunikationswelt.
Evi: Ich glaube halt auch, dass Sägen halt auch seine Zeit einfach getroffen hat.
Evi: Also ich weiß auch gar nicht, ob Sägen heute in der jetzigen Zeit mit diesen
Evi: ganzen lauten Social Median, was wir
Evi: alles haben, ob das überhaupt auch so funktionieren würde. Keine Ahnung.
Florian: Ich habe aber damit die Hörerschaft auch einen Eindruck bekommen, was Sägen so gesagt hat.
Florian: Ich habe ein paar Einspieler vorbereitet und einen können wir uns anhören.
Florian: Der ist aus der ersten Folge von Sägens Kosmos Serie.
Florian: Immer noch sehr empfehlenswert. Das ist in den 1980ern und ich hoffe,
Florian: ich erwische jetzt auf die Schreie den richtigen Knopf. Warte mal.
Soundboard: Die surface der Erde ist die shore der Kosmik-Ocean.
Soundboard: Auf dieser shore haben wir die meisten von uns erfahren.
Soundboard: Recently haben wir ein bisschen weiteres, vielleicht anklend tief,
Soundboard: und die Wasser sieht in Widen.
Soundboard: Some part of our being knows das ist, wo wir kamen. Wir longen zu zurück.
Soundboard: Und wir können, weil der Kosmos ist auch in uns. Wir sind aus der Star-Stelle.
Florian: Ja, das ist auch ein Satz, wo Sagan sagt, we are made of star stuff.
Florian: Das hört man heute auf jeder populärwissenschaftlichen Veranstaltung über Astronomie.
Florian: Aber er hat es formuliert, das erste Mal so richtig, dass wir star stuff sind,
Florian: dass wir die Verbindung im Universum haben.
Florian: Und diese erste Szene von der ersten Folge der Kosmos-Serie,
Florian: die ist wirklich sehr, sehr schön, wo er an dieser Küste steht.
Ruth: Steht er hoffentlich knöcheltief im Wasser, oder?
Florian: Nein, er steht oben an so einer Steilküste. Shores of the cosmic ocean und da
Florian: draußen gibt es ganz viel Wissen und wir haben uns bis jetzt noch nicht so wirklich
Florian: reingetraut, aber das Wasser sieht einladend aus.
Ruth: Ja und vor allem auch der letzte, also ich finde den letzten Satz ja den besten,
Ruth: we are the way of the universe to know itself.
Ruth: Wir sind die Art, wie das Universum sich selbst erkennt und sich selbst untersucht.
Ruth: Das ist irgendwie der Hauptsatz auch, die Einleitung für diese,
Ruth: was machen wir da überhaupt, wir erforschen das Universum, warum und so weiter.
Florian: Ja, ich habe noch ein paar mehr Einschüler vorbereitet, die kommen dann später.
Florian: Ich überlege gerade, ob ich jetzt noch die Geschichte vom Pale Blue Dot erzählen soll.
Ruth: Ja, ich wollte auch gerade sagen, mich juckt es schon in den Startlöchern,
Ruth: weil ich finde, dass es auch vom Konzept her, dieser Pale Blue Dot,
Ruth: eines der berühmtesten Bilder von der Erde ist.
Ruth: Das wir haben, auf dem ja die Erde nicht wirklich als solche zu erkennen ist,
Ruth: sondern eben nur ein Pale Blue Dot, ein kleiner, schwacher, vor sich hin glimmernder Punkt ist.
Florian: Ein halber Pixel.
Ruth: Ein halber Pixel. Und die Idee, wie dieses Bild zustande gekommen ist,
Ruth: das haben wir auch Carl Sagan zu verdanken, der die glorreiche Idee hatte,
Ruth: die Voyager-Sonde oder die Kamera der Voyager-Sonde,
Ruth: nachdem sie an allen Planeten vorbeigeflogen ist und nachdem sie ihre Mission
Ruth: erledigt hat, sagen wir mal so, und dann einfach nur ungebremst weiter hinaus
Ruth: geflogen ist aus dem Sonnensystem mehr oder weniger hinaus.
Ruth: Wie wäre es, wenn wir das Ding jetzt einfach nochmal umdrehen und zurückschauen nach innen?
Ruth: Und du denkst irgendwie so, die erste Reaktion wäre, was?
Evi: Warum, ja.
Ruth: Warum was? Was will da von uns der Wahnsinnige? Aber das war ja auch etwas,
Ruth: was er besonders gut konnte, dieses wirklich sprichwörtliche Thinking outside of the box.
Ruth: etwas zu machen, was sonst niemand machen würde, wo niemand drauf gekommen wäre
Ruth: und was vielleicht davor auch noch niemand gemacht hat oder noch niemand die Idee hatte.
Ruth: Und dann siehst du diesen Punkt zwischen den Staubstreifen, die Bahnen der anderen
Ruth: Planeten, die man dann auch noch sieht und dann hast du diesen kleinen Punkt
Ruth: und dann natürlich auch noch seinen Kommentar.
Florian: Genau, das wollte ich gerade sagen. Das Bild an sich ist komplett lächerlich, wenn man so will.
Florian: Es ist einfach so ein Bild, das du halt, sicher Bilder gibt es überall,
Florian: und es wird keinem Menschen einen zweiten Blick drauf werfen,
Florian: wenn nicht jemand wie Carl Segen hingeht und dir erklärt, was dieses Bild bedeuten kann.
Florian: Dieses Bild hat überhaupt keinen wissenschaftlichen Wert, aber es hat einen
Florian: wissenschaftskommunikatorischen Wert, der kaum zu überschätzen ist.
Ruth: Total.
Florian: Das hätte ich auch gerne als Einspieler vorbereitet und es gibt einen Einspieler, also ich habe,
Florian: das, was Sagan dazu gesagt hat, tatsächlich hier mit dabei.
Florian: Das werde ich aber dann ganz am Schluss einspielen, weil es so ein längeres
Florian: Stück ist und die wirklich schönen Versionen, die es auf YouTube zuhauf gibt.
Florian: Da gibt es auch eine offizielle Version und ganz viele inoffizielle Versionen,
Florian: wo die Leute den Text von Sagan zu allen möglichen unterschiedlichen Musikstücken
Florian: gesetzt haben und so mit mehr oder weniger gut gemachten Animationen.
Florian: Also da gibt es tolle Sachen, die kann ich nicht einspielen,
Florian: weil die ganze Musik und Copyright und so weiter.
Florian: Ich werde nachher die Originalaufnahme von Sagan, die reine Stimme von ihm,
Florian: sonst nichts, hinten dran hängen an dem Podcast, damit das alle sich selbst anhören können.
Florian: Aber ich habe überlegt, weil ja nicht alle so gut Englisch können.
Florian: Ich habe eine deutsche Version, bin zwar nicht Carl Segen, aber ich kann sie zumindest vorlesen.
Evi: Jetzt bemühe ich.
Florian: Ich bemühe mich. Also, es handelt sich wie gesagt um ein Bild,
Florian: das die Voyager so aus Weißgott was für eine Entfernung gemacht hat.
Florian: Die war irgendwo beim Uranus, so ein Neptun da hinten.
Ruth: Hinter dem Neptun war sie schon, ja.
Florian: Genau, und auf diesem Bild ist im Wesentlichen ja nichts zu sehen,
Florian: außer einem sehr, sehr kleinen hellblauen Punkt in so einem reflektierten,
Florian: staubreflektierten Lichtstrahl.
Florian: Also wirklich was, wo man kein zweites Mal hinschauen würde.
Florian: Und Sagan hat dazu sehr viel gesagt, habe es ein bisschen eingekürzt,
Florian: damit es nicht ganz so lange wird. Was er über das Bild gesagt hat, ist Folgendes.
Florian: Also das hat er gesagt bei einem Vortrag im Oktober 94 an der Cornell-Universität.
Florian: Da habe ich das hier. Es ist uns gelungen, dieses Bild aufzunehmen und wenn
Florian: man es betrachtet, sieht man einen Punkt.
Florian: Dieser Punkt ist hier. Er ist unser Zuhause. Wir sind das.
Florian: Darauf hat jeder, von dem ihr je gehört habt, jeder Mensch, der je gelebt hat, sein Leben gelebt.
Florian: Die Gesamtheit aller unserer Freuden und Leiden, tausende von sich selbst überzeugten
Florian: Religionen, Ideologien und ökonomischen Doktrinen,
Florian: jeder Jäger und Sammler, jeder Held und Feigling, jeder Schöpfer und Zerstörer
Florian: von Zivilisationen, jeder König und Bauer, jedes verliebte Paar,
Florian: jedes hoffnungsvolle Kind, jede
Florian: Mutter, jeder Vater, jeder Erfinder und Entdecker, jeder Lehrer der Moral.
Florian: Jeder korrupte Politiker, jeder Superstar, jeder oberste Führer,
Florian: jeder Heilige und Sünder in der Geschichte unserer Spezies lebte dort,
Florian: auf einem Staubkorn in einem Sonnenstrahl.
Florian: Die Erde ist eine sehr kleine Bühne in einer riesigen kosmischen Arena.
Florian: Denken Sie an die Ströme des von all diesen Generälen und Kaisern vergeuderten
Florian: Blutes, auf das sie in Herrlichkeit und Triumph für einen Moment Meister eines
Florian: Bruchteils dieses Punktes würden.
Florian: Denken Sie an die endlosen Grausamkeiten, die von den Bewohnern einer Ecke des
Florian: Punktes an kaum unterscheidbaren Bewohnern einer anderen Ecke des Punktes begangen wurden.
Florian: Wie häufig ihre Missverständnisse sind, wie eifrig sie darin sind,
Florian: einander zu töten, wie glühend ihr Hass ist.
Florian: Unser stolzes Posieren, unsere eingebildete Wichtigkeit, unser Irrtum einer
Florian: privilegierten Position im Universum wird von diesem blassen,
Florian: blauen Punkt hellen Lichts infrage gestellt.
Florian: Unser Planet ist eine einsame Flocke in der großen, umhüllenden,
Florian: kosmischen Dunkelheit.
Florian: In unserer Dunkelheit, in all dieser Weite, gibt es keinen Hinweis,
Florian: dass Hilfe von anderswo kommen wird, um uns vor uns selbst zu retten.
Florian: Man sagte, dass Astronomie eine bescheidenmachende und, ich könnte hinzufügen,
Florian: eine charakterbildende Erfahrung ist.
Florian: Meiner Meinung nach gibt es vielleicht keine bessere Demonstration der Dummheit
Florian: der menschlichen Einbildungen als dieses ferne Bild von unserer kleinen Welt.
Florian: Mir unterstreicht sie unsere Verantwortung, freundschaftlicher und mitfühlender
Florian: miteinander umzugehen und diesen blassblauen Punkt, das einzige Zuhause,
Florian: das wir hier gekannt haben, zu bewahren und zu pflegen.
Florian: Das hat er gesagt und er hat auch viel mehr gesagt. Er hat, glaube ich,
Florian: ein ganzes Buch darüber geschrieben und den Originalton hört er dann am Ende der Folge.
Florian: Aber ich habe es jetzt bei weitem nicht so gut vorgelesen, wie es dieser Text
Florian: von Sagan verlangen würde.
Florian: Aber es ist wirklich was, wo man sehr lange drüber nachdenken kann.
Florian: Und dass man das über so ein grottiges Bild machen kann, dass man die Menschen
Florian: so inspirieren kann, das ist wirklich eine Leistung, die, wie gesagt,
Florian: außer Karl Segen, ich niemanden kennen würde, der sowas schafft.
Evi: Wer ist jetzt nicht ergriffen, ne?
Ruth: Speck of dust suspended in a sunbeam.
Florian: Ja, genau. Ich verlinke, wie gesagt, alle Videos und so weiter in den Show,
Florian: wenn ihr das selbst einmal anhören könnt.
Ruth: Und Sie haben ja das ganze Sonnensystem aufgenommen, das Family Portrait eigentlich.
Ruth: Voyager hat dann sich nicht nur umgedreht und die Erde fotografiert,
Ruth: sondern ganz viele Frames nebeneinander, um alle Planeten von außen quasi zusammen zu fotografieren.
Florian: Ja.
Ruth: Schon sehr schön.
Florian: Das war meine Geschichte über Planeten.
Florian: Venus-Forschung des nächsten Jahres und Carl Sagan der letzten 90 Jahre.
Ruth: Ich habe mir gedacht, man kann natürlich viel jetzt noch mehr über Sagan erzählen,
Ruth: aber es hat ein bisschen was mit Sagan zu tun.
Ruth: Das Ding, was ich mir ausgewählt habe für das Worauf freue ich mich 2025-Thema.
Ruth: Es hat was mit Sagans Catchphrase zu tun, die du gar nicht erwähnt hast.
Florian: Ja, weil ich gedacht habe, es ist einer von euch beiden, an dem sie noch hatte.
Ruth: Die ja auch der Brian Cox sehr erfolgreich aufgenommen hat und in seinen Wonders
Ruth: of the Solar System, in seiner Serie quasi dann auch oft verwendet hat.
Ruth: Die Billions upon Billions and Billions of Billions and Billions of Things.
Florian: Tatsächlich hat auch Sagan selbst gesagt, gibt auch im Video,
Florian: also Billions and Billions hat Sagan nie gesagt.
Florian: Er hat gesagt Billions upon Billions.
Ruth: Nämlich noch viel schöner. Es sind Billions upon Billions, Billionen auf Billionen
Ruth: oder Milliarden, wie auch immer.
Florian: Er ist deswegen berühmt, weil er das Wort Billion, also Milliarde gesagt hat.
Florian: Das reicht jetzt noch nicht aus. Aber er ist deswegen berühmt,
Florian: weil es so wahnsinnig beeindruckend ausgesprochen hat.
Florian: Auch nicht unabsichtlich, sondern das Problem ist ja, dass die Leute in den
Florian: USA nicht so gescheit sind, die großen Zahlen zu benennen. Bei uns heißt es Million, Milliarde.
Florian: Das klingt ähnlich, aber deutlich unterschiedlich. Bei denen heißt es Million
Florian: and Billion. Das kann man so leicht falsch hören.
Florian: Und damit du nicht sagen musst, irgendwie sowas wie das andere immer machen,
Florian: das ist Five Billion für B, hat er wirklich das B so extrem betont,
Florian: dass immer alle wissen, dass es um Billions gibt.
Ruth: Billions, Billions.
Florian: Und ich habe auch da einen kurzen Ausschnitt, wie gesagt, nicht das Billions
Florian: und Billions, das hat er nie gesagt, aber ich habe wieder einen Ausschnitt aus
Florian: Kosmos, wo Sagan tatsächlich das von Billions erzählt.
Soundboard: ...organized collections of 10 Billion, Billion, Billion atoms...
Soundboard: ...contemplating the evolution of matter, tracing that long path...
Soundboard: ...by which it arrived at consciousness here on the planet Earth...
Soundboard: throughout the cosmos.
Ruth: Billions and billions and billions. Und daher kommt ja auch die Einheit,
Ruth: ein Sagan. Sagan hat seine eigene Einheit.
Florian: Der Sagan-Number, genau.
Ruth: Und Leute haben sich überlegt, was wäre quasi die kleinste Einheit von Billions and Billions.
Ruth: Naja, also mindestens mal zwei, weil nur zwei sind Billions.
Ruth: Und Billions and Billions, zwei und zwei, also vier Billions.
Ruth: Vier Milliarden ist ein Sagan.
Florian: Okay, das kannte ich nicht. Ich dachte, du meinst die Sagan-Number.
Florian: Das ist auch so eine nicht ganz ernst gemeinte Einheit, glaube ich.
Florian: Das ist die Zahl der Sterne im Universum. Das ist quasi ein Sagan-Sterne im Universum.
Ruth: Ah, das kenne ich wieder nicht. Okay.
Florian: Na schon, jetzt haben wir beide was gelernt.
Ruth: Die Sagan-Number und die Einheit ein Sagan sind anscheinend unterschiedliche Dinge.
Ruth: Okay, das eine sind vier Milliarden und das andere ist die Anzahl aller Sterne
Ruth: im beobachtbaren Universum.
Florian: Genau.
Ruth: Na, boom. Hat man da damals schon eine gute Schätzung gehabt?
Florian: Ich habe keine Ahnung.
Evi: Deswegen nennt man Sagan.
Florian: Man hat sie vielleicht auch später erst benannt. Ich habe nicht geschaut,
Florian: wann die aufgekommen ist. Aber ja, es sind halt auch Billions upon Billions.
Ruth: Ganz bestimmt, ja. Das lässt sich auf Deutsch nicht so schön zelebrieren, oder?
Florian: Abermilliarden.
Ruth: Aber. Abermilliarden.
Florian: Aber und Abermilliarden. Das klingt auch langweilig.
Ruth: Aber ich finde, das ist für die Extragalaktik eine sehr sinnvolle Einheit,
Ruth: das Sagan. Weil dann hast du irgendwie, du ersparst dir die ganze Zeit diese Milliarden, oder?
Ruth: Das ist ja immer alles, immer Milliarden und Milliarden und Abermilliarden.
Ruth: Aber ja, die Milchstraße hat ungefähr knapp wahrscheinlich an die 100 Sägen Sterne.
Ruth: Also, da nehme ich eine Zahl und denke, ah, 100, okay.
Evi: Kann man sich das untervorstellen, gell?
Ruth: Naja.
Florian: Das Sonnensystem hat wie viel? Also 0, irgendwas Nanosegen?
Ruth: Nur wahrscheinlich. Ja, genau.
Ruth: Und das Ding, das ich mir angeschaut habe, ist ein Teleskop.
Ruth: Ein neues, brandneues NASA-Weltraumteleskop, das ziemlich sicher 2025 in den
Ruth: Weltraum geschossen werden wird.
Ruth: Man könnte den Namen, man könnte da auch Sagan reinpacken. Es fängt nämlich
Ruth: der Name mit einem S an, aber es heißt was anderes.
Florian: Space.
Ruth: Nein.
Florian: Du verpflegst ein.
Ruth: Das Teleskop, von dem ich spreche, heißt Sphere-X oder Sphere-X.
Florian: Habe ich noch nie gehört.
Ruth: Es könnte Sagan...
Ruth: Fantasizing of Extraterrestrial, I don't know what Say again,
Ruth: Planetary Habitability Exploring Research Instrument Da kriegen wir was hin, ja.
Ruth: Es heißt in Wirklichkeit Spectrophotometer for the history of the universe aber
Ruth: das universe kommt nicht drin vor weil sonst heißt,
Ruth: Spheorex würde es sonst heißen Spectrophotometer for the history Epoch of Reionization and Isis Explorer.
Evi: Okay, ich glaube, du musst uns jetzt sagen, was macht es?
Ruth: Ein kompletter crazy name. Es macht, wie der Name schon sagt,
Ruth: ganz viele verschiedene Dinge.
Ruth: Aber in Wirklichkeit macht es eigentlich nur ein Ding, nämlich den ganzen Himmel spektroskopieren.
Ruth: Also es ist ein Spektrophotometer. Ein extrem cooles Ding und es ist das nächste
Ruth: große Teleskop, das die NASA jetzt geplant hat.
Ruth: Und man hat aber da irgendwie noch nicht wirklich was davon gehört, oder?
Florian: Nein, ich habe nichts davon gehört, aber ich will viel darüber wissen.
Florian: Vor allem will ich wissen, wenn du sagst, es spektroskopiert den ganzen Himmel.
Florian: Spektroskop heißt ja, man nimmt das Licht und spaltet es in die Bestandteile
Florian: auf und dann kriegt man den schönen Ringbogen mit den Spektralien.
Florian: Wenn das den ganzen Himmel spektroskopiert, macht das ein Spektrum einfach des kompletten Himmels?
Florian: Also macht das einen so einen Weitwinkel vom Himmel und macht das Spektrum vom
Florian: Himmel oder geht das der Reihe nach die Trümmer am Himmel durch und macht von jedem ein Spektrum?
Ruth: Weder noch. Irgendwo zwischen den beiden. Das Ding ist ein extrem cooles Instrument.
Ruth: Ich habe mir auch zuerst gedacht, ah ja, what is it?
Ruth: Spheerex. Ah, okay, schon mal gehört irgendwo, aber was genau macht das?
Ruth: Es ist ein infrarot-spektroskopischer Survey vom ganzen Himmel, denke ich mal.
Ruth: Aha, naja, eh wieder eins von denen, so wie Euclid oder Nancy Grace Roman,
Ruth: all diese Survey-Teleskope, das ist das LSST, Vera Rubin Teleskope jetzt heißt er.
Ruth: So all dieses, eins von diesen, das ist das, was quasi die nächste Dekade der
Ruth: Astronomie definiert ist,
Ruth: diese Infrarot-spektroskopischen Surveys, wo man schaut, dass man quasi so viel
Ruth: wie möglich von allem ordentlich, nämlich spektroskopisch, wo man dann genau
Ruth: weiß, wo es ist, beobachtet.
Ruth: Aber es ist jetzt nicht nur eines von vielen, also irgendwie schon,
Ruth: aber nicht nur, sondern es ist ein ganz spezielles Teleskop.
Ruth: Es macht nämlich wirklich Spektren von dem ganzen Himmel, von überall am Himmel.
Ruth: Im ersten Moment, man denkt sich, was macht das Ding?
Ruth: Das beobachtet den ganzen Himmel mit einem Weitwinkel, also einem weiten Gesichtsfeld
Ruth: quasi und macht in jedem Pixel.
Ruth: Ein Spektrum, mehr oder weniger.
Ruth: Du hast wirklich alle sechs Bogensekunden am Himmel ein Spektrum.
Ruth: Das ist sehr wenig.
Ruth: Es ist jetzt natürlich für die Amateur-Astronomen unter euch,
Ruth: wenn jetzt sagen, was, sechs Bogensekunden? Das ist ja urschlechte Auflösung.
Ruth: Ja, aber die Art und Weise, wie das Ding das macht, ist ganz speziell.
Ruth: Es ist nämlich kein Spektroskop im eigentlichen Sinne.
Ruth: Es ist ein Spektrophotometer.
Ruth: Das Ding macht sehr wohl Bilder.
Ruth: Ich habe jetzt erst gedacht, okay, wir kennen das nicht, man hört da nicht viel
Ruth: davon, weil es keine schönen Bilder macht.
Ruth: Es macht tatsächlich Bilder, aber es macht spektroskopische Bilder.
Ruth: Es macht Regenbogenbilder, mehr oder weniger.
Florian: Das klingt sehr wog, das wird der Tramp sicher cancel.
Ruth: Das wird alles sofort gecancelt. Darum schaut man, dass man es so schnell wie
Ruth: möglich, nämlich schon im Februar 25, los schickt, damit es noch geht.
Ruth: Das Ding hat einen Variable Linear Filter, das Ding.
Ruth: Und es ist quasi wie ein schiefes Prisma, mehr oder weniger.
Ruth: Das bewirkt, dass du in deinem Bild die Pixel, die auf der rechten Seite sind,
Ruth: eine Farbe haben und die Pixel auf der anderen Seite eine andere Farbe haben.
Ruth: Das heißt, du hast quasi einen Farbverlauf quer über dein Bild drüber.
Ruth: Und das Ding beobachtet ein Stück Himmel. Die Pixel auf der linken Seite sind
Ruth: blau und dann geht es weiter, ein bisschen grüner, gelb, orange,
Ruth: rot. Die Pixel auf der anderen Seite sind rötlich.
Ruth: Dann schiebst du das Ding einfach ein Stückchen weiter, beobachtest das nächste
Ruth: Stück Himmel, schiebst noch ein Stück weiter, schiebst noch ein Stück weiter,
Ruth: sodass du im Endeffekt quasi alle Pixel auf allen möglichen Positionen beobachtet
Ruth: hast und dadurch ein Spektrum bekommst.
Florian: Ich glaube, ich habe es nicht verstanden.
Ruth: Du hast es nicht verstanden.
Evi: Oder?
Ruth: Habe ich es jetzt schlecht erklärt. Das ist beobachtet jedes Stückchen Himmel
Ruth: mit sechs Bogensekunden Abstand quasi, das ist der Pixelabstand,
Ruth: nochmal, nochmal, nochmal, nochmal, nochmal.
Ruth: Es handelt sich so vor und dann hat es im Endeffekt, wenn es das ganze Stück beobachtet,
Ruth: genug oft beobachtet hat, hat es von jedem Pixel jede Farbe aufgenommen.
Ruth: Es macht ein Bild und zwar so oft, bis es in jedem Pixel von dem Bild alle Farben
Ruth: beobachtet hat und dann im Endeffekt in jedem Pixel ein Spektrum beobachtet hat.
Ruth: Mit geringer Auflösung, aber trotzdem alle Farben.
Ruth: Und es hat 96 verschiedene Farben.
Ruth: Es ist ein Spektrum, das aus 96 verschiedenen Schritten, Farbschritten besteht.
Ruth: Also es ist nicht Nicht super genau, aber es ist genau genug,
Ruth: um die Rotverschiebung, also die tatsächliche Entfernung von den Dingen da draußen zu messen.
Evi: Okay, das heißt, welcher großen Frage wird das dann nachgehen?
Evi: Geht es dem nach, was ich jetzt gerade denke, oder?
Ruth: Es geht, wie der abstrus zusammengesetzte Name schon suggeriert,
Ruth: drei Hauptobjektive, sagt man das auf Deutsch? Nein, objectives.
Evi: Ziele.
Ruth: Ziele, danke, Hauptwissenschaftliche Ziele. Das erste, History of the Universe.
Ruth: Man kann mit den Beobachtungen, die Sphere-Ex machen wird, Rückschlüsse auf
Ruth: die Inflation ganz, ganz am Anfang des Universums sehen.
Florian: Das wissen wir noch gar nicht, ob es die gegeben hat.
Ruth: Ja, aber Sphere-Ex wird uns sagen, ob es eine oder eine andere Art der Inflation war oder gar nicht.
Ruth: Es wird zwischen den verschiedenen Modellen der Inflation quasi unterscheiden können.
Florian: Aber das ist ja Nobelpreisforschung.
Ruth: Nein, sicher. Ich glaube, ich habe es nicht richtig rübergebracht.
Ruth: Das nächste große Weltraumteleskop der NASA.
Ruth: Das ist kein kleines Ding.
Florian: Ich habe es schon so verstanden, aber wenn das wirklich ein Instrument ist,
Florian: mit dem du die Frage beantworten kannst, für deren Antwort du mit Sicherheit
Florian: einen Nobelpreis kriegst, dann hätte ich mir erwartet, dass das medial mehr
Florian: auftaucht. Das ist schon komisch.
Ruth: Das Ding wird tatsächlich den ganzen Himmel beobachten im Himmel.
Ruth: Infrarot-Bereich, spektroskopisch. Du hast dann wirklich, du hast ein Spektrum von überall.
Ruth: Das ist schon ziemlich arg. Ich habe auch, wie ich das dann gelesen habe,
Ruth: aber das ist richtig arg, dieses Ding.
Ruth: Wieso hört man da irgendwie nichts drüber? Das ist schon ein bisschen komisch.
Ruth: Also vielleicht ist es halt einfach, weil es halt wirklich jetzt keine schönen, scharfen Bilder macht.
Ruth: Es macht Bilder, Regenbogenbilder, aber es sind jetzt nicht Bilder,
Ruth: die besonders beeindruckend aussehen werden, weil sie halt einfach nicht eine
Ruth: schöne Auflösung haben.
Ruth: Aber die Information, die dahinter steckt, es werden Spektren von ungefähr 450
Ruth: Millionen Galaxien beobachtet.
Ruth: Das ist ein Faktor 10 von dem, was Euclid macht, in der Anzahl der Objekte.
Florian: Ein Achtel Sagan, oder?
Ruth: Genau, ich wollte gerade sagen, und jetzt könnt ihr euch selber ausrechnen,
Ruth: wie viele Sagan, ein Zehntel Sagan ungefähr, ein bisschen mehr sogar.
Ruth: Ja, also das wird einen extremen reichen Datensatz liefern, dieses Teleskop.
Ruth: Und dadurch, dass es einfach so ein extremes Volumen auch hat,
Ruth: also nicht nur in Anzahl an Objekten, sondern auch durch die Geschichte des Universums.
Ruth: Also es wird quasi einfach den ganzen Himmel aufnehmen, diese Abermilliarden
Ruth: von Galaxien spektroskopieren und eben vom lokalen Universum hinaus bis ins frühe Universum.
Ruth: Und durch dieses riesige Volumen an Raum und Zeit, die dadurch untersucht werden kann,
Ruth: kannst du dann besser als mit allen anderen Survey-Teleskopen,
Ruth: wie Euclid und so weiter, zwischen den verschiedenen Inflationsmodellen unterscheiden.
Florian: Ja, und die Inflation, ich sage es mal kurz, für die wir es nicht ganz parat
Florian: haben, das ist ja das, was eigentlich quasi der Urknall ist,
Florian: also wie das Universum ist entstanden, wie genau, wissen wir nicht.
Florian: Kurz, unmittelbar nach der Entstehung ist das Universum wahnsinnig schnell,
Florian: wahnsinnig viel größer geworden.
Florian: Und man kann kaum Zahlen finden, die das vernünftig beschreiben,
Florian: wie schnell und wie viel größer es geworden ist.
Florian: Und danach erst hat es sich dann so ausgedehnt, wie wir es halt mit unserem Modell beschreiben.
Florian: Also diese Inflationsphase ist der Punkt, wo das Universum wirklich so kurz
Florian: gemacht hat und dann war es da, mehr oder weniger.
Florian: Und ich habe öfter schon probiert, Zahlen zu finden, die beschreiben,
Florian: wie schnell, wie stark, in welchem Zeitraum es gewachsen ist.
Florian: Da wird Carl Sagan wahrscheinlich irgendwie Trillion-Fold oder sowas.
Ruth: Es wäre sehr interessant, was Carl Sagan da irgendwie für Worte finden würde.
Ruth: Von der Planklänge auf einen Fußball in 10 hoch minus 30 Sekunden.
Florian: Ja, Planklänge auf Fußball ist auch 10 hoch 40 die Vergrößerung.
Ruth: Verrückt, ja. Aber es gibt tatsächlich auch verschiedene Modelle,
Ruth: eben um diese Inflation zu beschreiben. Genau unterscheiden wir jetzt 4X können
Ruth: zwischen dem Multi- bzw.
Ruth: Single-Field-Inflation-Modell. Aber ich frage mich jetzt nicht,
Ruth: was das bedeutet. Wenn von euch jemand weiß, bitte meldet euch.
Florian: Wenn jemand einen Nobelpreis kriegt dafür, dann werden wir es erfahren.
Ruth: Ja, und das Ding ist aber jetzt, dieses Teleskop beobachtet eben nicht nur die
Ruth: 450 Millionen Galaxien, sondern weil es ein Spektrum von überall macht,
Ruth: auch alles, was dazwischen liegt.
Ruth: Und das ist das zweite Hauptziel von diesem Teleskop.
Ruth: Es beobachtet das sogenannte extragalaktische Hintergrundlicht.
Ruth: Also jetzt nicht zu verwechseln mit dem kosmischen Microwave Background,
Ruth: sondern es ist wirklich Licht, das wir fast sehen können, also infrarot ist
Ruth: Licht, Licht, das hauptsächlich eben von Sternen kommt,
Ruth: aber das eben nicht Teil einer Galaxie ist, sondern all das,
Ruth: was quasi dazwischen ist, was nicht hell genug ist, um es überhaupt mit einem
Ruth: Teleskop zu beobachten und aufzulösen. Aber das Licht ist trotzdem da.
Florian: Also Staub, der irgendwas abstrahlt und so weiter.
Ruth: Das auch, ja. Also einfach all das Material, was auch noch da ist,
Ruth: entweder zu weit weg oder zu diffus verteilt oder wie auch immer.
Ruth: Das heißt, es macht eine Abschätzung von wirklich allem, was da ist.
Ruth: Es ist schon einfach richtig, richtig cool. Und das ist etwas Neues,
Ruth: weil natürlich, worauf beschränkt man sich normalerweise in der Astronomie,
Ruth: das zu beobachten, was irgendwie als Lichtquelle jeglicher Weltlänger jetzt vorhanden ist.
Ruth: Man beobachtet ein Ding, das da irgendwie zusammengehört und als Objekt,
Ruth: sei es eine Galaxie oder ein Quasar oder was auch immer, zu sehen ist oder eine Struktur.
Ruth: Dieses Teleskop beobachtet einfach alles, den ganzen Himmel.
Ruth: Und dann hast du einfach alles, was dazwischen liegt und kannst dann Abschätzungen
Ruth: machen, wie viele Sterne sind quasi wirklich entstanden ganz früh im Universum,
Ruth: was hat wirklich diese Reionisierung,
Ruth: dass quasi das Universum wieder aufgeheizt und durchsichtig wurde, was hat das verursacht.
Ruth: Und all diese Fragen über das frühe Universum wird SphereX beantworten können.
Ruth: Das ist wieder mal so ein Ding, wo man sich denkt, wo soll das alles noch hinführen?
Ruth: Wie viele Daten brauchen wir noch? Ja, wir brauchen mehr Daten.
Ruth: Und der letzte Teil des Namens, die ISIS, falls ihr noch darauf gewartet habt.
Ruth: Ich finde ISIS ist auch ein cooles englisches Wort, oder? Die Eise.
Ruth: Mehr als nur eins. Zusätzlich dadurch, dass das Ding halt auch alles,
Ruth: was dazwischen liegt, beobachtet,
Ruth: wie du gerade vorhin gesagt hast, jede Menge Staub und Zeug, jede Menge Sterne,
Ruth: die gerade dabei sind zu entstehen und gerade noch nicht oder gerade eben geboren
Ruth: worden sind, noch in ihren Staub-Kokuns irgendwie drinnen hocken und das ganze
Ruth: Material, was um die Sterne herum ist, aus dem dann mal Planeten werden.
Ruth: Man wird mit dem Ding erforschen können, wie das Wasser über die Eise in den
Ruth: protoplanetaren Scheiben um junge Sterne sich da irgendwie verteilt und zu Planeten,
Ruth: zu Objekten geworden sind.
Ruth: Man wird das eine Art History of Isis und History of Organics dementsprechend auch.
Ruth: Also wie das organische Material, das ja oft an diese Eisklumpen da irgendwie geknüpft ist,
Ruth: wie das sich in den protoplanetaren Scheiben um neu entstandene Sterne gerade
Ruth: erst irgendwie verteilt hat und damit auch natürlich die Entstehung des Lebens
Ruth: wieder, mit der sich Sagan schon beschäftigt hat, beleuchten wird.
Florian: Sie hätten es eigentlich Origins oder irgendwie sowas nennen sollen.
Florian: Also irgendwie der Origin Universe, Origin of Planets und Origin of Dings.
Evi: Wieso hat dich keiner gefragt?
Ruth: Es hat sich offensichtlich irgendjemand dieses Sphere in den Kopf gesetzt,
Ruth: weil es halt einfach rundherum quasi die ganze Kugel des Himmels beobachtet.
Ruth: Aber ich finde auch, dass es irgendwie Sphere, es klingt irgendwie so ein bisschen
Ruth: wie ein schlechter Sci-Fi-Film.
Florian: Das Sphere war auch ein schlechter Sci-Fi-Film.
Ruth: Bilde ich mir das nicht nur ein. Aber es ist ein extrem, extrem cooles Ding.
Ruth: Es ist so failsafe gebaut. Es ist ein Instrument.
Ruth: Es hat keine beweglichen Teile, also es pointet nicht, es richtet sich nicht
Ruth: quasi aus, sondern es wird einfach, das ganze Ding wird einfach gedreht.
Ruth: Und das heißt, es hat extrem wenig Anfälligkeiten für Fehler und so weiter,
Ruth: was natürlich sehr gut ist.
Ruth: Okay, seit dem James-Webb-Space-Teleskop, das sich auf abstruse,
Ruth: komplexe Art und Weise da entfaltet hat, wissen wir, ja, die NASA kann das auch.
Ruth: Aber es ist natürlich auch immer gut, wenn man jetzt da ein Teleskop hat,
Ruth: wo man sagt, hey, das ist extrem robust, ziemlich unwahrscheinlich doch,
Ruth: dass da irgendwie was schief geht.
Ruth: Und es wird uns extrem viele coole Dinge über das Universum fahren.
Evi: Und wo wird das sein? Wird das auch am L2-Punkt sein?
Ruth: Hui, das ist eine gute Frage, die ich ja auf die Schnelle nicht beantworten
Ruth: kann. Okay, ich ziehe meine Frage zurück.
Florian: Nein, mit einer Umlaufbahn.
Ruth: Das habe ich nicht geschaut. Ist es eine Umlaufbahn?
Florian: Ist es Erdnah? Er hat eine Erdumlaufbahn.
Evi: Okay.
Florian: Er hat eine Erdumlaufbahn. mit 700 Kilometer Höhe.
Ruth: Also eher nah.
Florian: Ja, schau mal. Wann hast du gesagt? Februar?
Ruth: Und das soll im Februar, ich glaube Ende 27. Februar, das Launchdatum, und das wird auch nur,
Ruth: zwei Jahre funktionieren, weil es auch mit Infrarot, mit Kühlmitteln und so
Ruth: weiter eine begrenzte Lebensdauer hat.
Ruth: Ja, wir machen den ganzen Himmel. Es macht mehrere Pointings,
Ruth: also echt, ich möchte nicht,
Ruth: in der Haut der Leute stecken, die sich das Muster der Ausrichtungen des Teleskops ausrechnen müssen.
Ruth: Du musst dir jedes Stück Himmel in 96 verschiedenen, also 96 Mal rundherum,
Ruth: damit du alle Farben hast, und dann alles irgendwie rundherum und so weiter.
Ruth: Es wird den ganzen Himmel in sechs Monaten fertig haben und dann macht es das viermal.
Ruth: Es macht quasi viermal den ganzen Himmel und dann hast du quasi diesen zusammengesetzten
Ruth: Data Cube. Also du hast ein Bild vom ganzen Himmel, wo in jedem Pixel ein ganzes Spektrum drin ist.
Ruth: Zwei Jahre. Und dann ist es fertig und dann kann man die ganzen Daten auf die
Ruth: Kosmologen werfen und schauen, was da bei der Inflation rauskommt.
Florian: Sehr gut, dann bin ich gespannt, ob die Kosmologen sich ducken oder ob sie was Vernünftiges machen.
Ruth: Ob sie den Würfel auffangen.
Florian: Coole Geschichte. Dann schauen wir,
Florian: was es zu schauen gibt, weil wir reden natürlich auch wieder über Filme.
Florian: Und eigentlich gäbe es ja einen Film, der quasi, wie man so schön sagt,
Florian: prädestiniert ist, wenn man von Carl Sagan sprechen will.
Florian: Nämlich den Film, wo er das Buch geschrieben hat, nämlich Contact.
Florian: Aber den haben wir ja schon mal gehabt.
Evi: Ja, den haben wir ganz am Abend. Ich glaube, das war sogar die erste Science-Films-Folge.
Florian: Also insofern fällt der raus. Das Buch ist übrigens, kann man auch lesen,
Florian: wenn wir noch was suchen zu lesen, fürs neue Jahr. Contech kann man gerne lesen als Buch.
Evi: Allerdings gibt es das Buch auf Deutsch irgendwie nicht und auf Englisch nur im Kindle.
Florian: Man kann schon auftreiben, aber es ist noch ein bisschen anders als der Film.
Florian: Nicht ganz anders, aber man kann schon lesen. Es ist nicht so kitschig wie der
Florian: Film. Aber du hast dir einen anderen Film mit Säge in Bezug ausgesucht.
Evi: Ja richtig, das war ja sonst viel zu einfach und ich möchte unsere Hörer und
Evi: Hörerinnen auch immer wieder überraschen.
Evi: Ich finde der Film, den ich da heute mitgebracht habe, der passt vom Titel her
Evi: wirklich wunderbar und ich habe ihn tatsächlich auch schon wirklich sehr lange
Evi: bei mir am Tisch liegen und habe irgendwie immer schon auf eine Gelegenheit
Evi: gewartet, dass ich den Film dann einmal mitnehmen kann.
Evi: Irgendwie hat sich das nie ergeben, aber dafür passt es jetzt umso besser und
Evi: das freut mich total und es wird noch jemanden, glaube ich, sehr freuen,
Evi: weil nämlich diesen Film habe ich quasi zugeschrieben, gespielt bekommen von
Evi: einer Hörerin, die da Florian im Sommer in München getroffen hat.
Evi: Und ich habe eh schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen gehabt,
Evi: weil sie hat nämlich in Florian eine DVD mitgegeben, die er dann mir überreicht hat.
Evi: Das heißt, seit dem Sommer liegt diese DVD schon bei mir hier herum.
Evi: Ja, es hat ein bisschen länger gedauert, sorry, aber dafür umso größer Danke
Evi: an Sylvie, die uns diesen Film hier empfohlen hat.
Evi: Die DVD ist noch nicht auf dem Weg zurück zu dir, aber bald, ich verspreche es.
Evi: Und jetzt verrate ich natürlich, um welchen Film es eigentlich geht.
Evi: Und zwar hat er den tollen Namen, also der wird wirklich, also der Segen,
Evi: der freut sich da glaube ich total, wenn er das jetzt hören würde.
Evi: Und zwar heißt er im Deutschen allerdings nur A Billion Stars.
Evi: Im Universum ist man nicht alleine. Also im Original ist das ein kanadisch-britischer
Evi: Film, ja, und der heißt eigentlich, heißt der Clara.
Evi: Genau, und dann hat man jetzt im deutschen, also im deutschsprachigen Raum nochmal
Evi: einen englischen Titel dazu getan.
Ruth: Wie das so oft ist.
Evi: Genau, der Billion Stars ist und weil das noch nicht genug ist,
Evi: hat man dann noch im Universum ist man nicht allein dazu getan.
Ruth: Und Clara ist der Name einfach.
Ruth: Clara.
Evi: Genau, Clara, ja.
Florian: Der Titel ist schon blöd.
Evi: Welche jetzt? Clara oder Billion Stars?
Florian: Clara ist ein Titel, da kann man sich nichts vorstellen, aber bei dem anderen,
Florian: so Billion Stars, das klingt so nach allem Möglichen, also kann irgendwie so
Florian: ein positiver Film sein oder romantisch und dann kommt, im Universum bist du nicht allein.
Florian: Das klingt so wie ein Horrorfilm, also da hat man nicht entscheiden können,
Florian: was da jetzt machen wollte.
Ruth: Ja, ja. Es gibt ja auch viele Leute, die die Anzahl an Sternen und Dingen und
Ruth: Unendlichkeiten da draußen sehr bedrückend und bedrohlich finden.
Ruth: Insofern ist das ein guter Titel für einen Horrorfilm.
Florian: Also, ist das ein Horrorfilm?
Evi: Nein, gar nicht.
Ruth: Ganz im Gegenteil.
Evi: Ganz im Gegenteil.
Florian: Zombie, Carl Sagan steht wieder auf und dann geht es rum. Jubel,
Florian: Diet Bill, jetzt haben wir Dillians.
Evi: Wie soll ich hier ernsthafte Science-Fiction-Frames machen?
Florian: Also wirklich.
Evi: Nein, tatsächlich wird das betitelt, was ich nicht ganz richtig finde,
Evi: als Science-Fiction-Romanze, was mir jetzt eigentlich nicht so gut gefällt.
Evi: Und ich finde auch, dass der Titel tatsächlich ein bisschen am Thema vorbeigeht.
Evi: Irgendwie geht es um etwas anderes, aber irgendwie auch nicht.
Evi: Also wie gesagt, das ist eine kanadische Produktion von 2018 schon.
Evi: Regie hat der Icash Sherman gehabt. Den kennt man jetzt nicht wirklich,
Evi: aber ich erwähne ihn kurz, weil ich finde, er ist erwähnenswert,
Evi: weil man dann nämlich den Film kennt.
Evi: Aber ich fange vielleicht einmal ganz am Anfang an, weil ich davon ausgehe,
Evi: dass ihr den Film nicht gesehen habt.
Evi: Wahrscheinlich kenne ich den auch nicht so viel, weil es eher so ein Indie-Film ist.
Evi: Deswegen ganz kurz zum Inhalt. Hauptrolle ist der Dr. Isaac Bruno.
Evi: Ein Astronom, Astrophysiker und der forscht halt ganz besessen nach intelligentem Leben im Universum.
Evi: Also er ist da auf der Suche. Er hat so ein bisschen ein persönliches Trauma
Evi: auch, dass er am Anfang nicht näher darauf eingegangen wird,
Evi: was er da so ein bisschen noch mehr, glaube ich, in diese Fixierung da hineinwirft,
Evi: dass er da unbedingt intelligentes, ausserisches Leben finden muss,
Evi: damit er quasi irgendwie wieder heil wird oder so.
Evi: Er arbeitet da auf einer Uni in Toronto, glaube ich. Also er verwendet dann
Evi: Teleskopzeit für seine eigene Forschung, wird dabei dann ertappt.
Ruth: Was soll denn sonst machen wir mit Teleskopzeit?
Evi: Nein, nein, nein. Die ist aber nämlich für die Uni für ein anderes Projekt reserviert
Evi: gewesen. Er klaut Teleskopzeit. Genau, also er klaut der Teleskopzeit.
Evi: Wird dabei dann natürlich erwischt, kommt ihm drauf und er fliegt dann irgendwie von der Uni.
Ruth: Oh wow.
Florian: Naja, wenn es Teleskopzeit klaust, kann man schon von der Uni fliegen.
Ruth: Naja, ich glaube nicht, das macht doch jeder.
Florian: Ach so.
Ruth: Was war die eigene Forschung? Was ganz was Abstruse?
Evi: Naja, er wollte unbedingt dieses intelligente Leben. Also er suchte eigentlich so nach Exoplaneten.
Ruth: So ein bisschen Avi-Löb-Forschung.
Evi: Ja, aber nicht ganz. Genau. Also mehr so Exoplaneten-Forschung am Anfang.
Evi: Und eigentlich ist die Zeit aber für etwas anderes reserviert gewesen von der Unnäheren Projekte.
Evi: Und auf jeden Fall fliegt er da dann halt raus und macht dann aber weiter.
Evi: Also er forscht dann irgendwie weiter und plötzlich taucht dann so eine junge
Evi: Künstlerin auf in seinem Leben.
Evi: die heißt eben Clara, die jetzt wissenschaftlich eben eigentlich nicht geschult
Evi: ist, aber bei ihm dann trotzdem quasi als Research Assistant anfängt.
Ruth: Das wäre eher ein Grund, um nicht zu fliegen.
Evi: Vor allem unbezahlt. Also Kost und Logis kriegt sie bei ihm.
Evi: Also zieht dann da bei ihm ein. Und sie bekommen dann auch Testdaten.
Evi: Also das gefällt mir auch noch sehr gut.
Florian: Test, nicht Test. Testteleskop.
Evi: Testteleskopdaten, genau.
Florian: Transiting Exoplanet Search und noch ein S-Tetiskop.
Ruth: Survey.
Florian: Survey, genau.
Evi: Genau, Survey Satellites. Transiting Exoplanet Survey Satellites Test.
Florian: Also ein Exoplaneten-Such-Satellit.
Evi: Genau. Sie untersuchen dann eben diese Daten, schauen dann eben nach Exoplaneten.
Evi: Er schult sie da quasi ganz schnell ein, wenn man diese Daten auswertet.
Evi: Und sie entdecken dann auch tatsächlich etwas ganz Tolles. Also da will ich
Evi: das auch gar nicht weiter spoilern. Also das am Ende ist dann wirklich sehr… Achso.
Ruth: Drum fliegt er am Anfang von der Uni, weil er natürlich nachher was Urcooles entdeckt.
Ruth: Und um das noch quasi hervorzuheben, was für ein besonderer Typ ist.
Florian: Deckt er die Liebe zu Clara?
Evi: Ja, das natürlich auch.
Florian: Achso, okay.
Ruth: Den Herznebel, beobachtet er den?
Evi: Er muss sich aber natürlich auch seiner Vergangenheit stellen.
Evi: Also das auch. Also seine Ex-Frau taucht dann auch wieder auf.
Evi: Also die hilft ihnen auch.
Evi: Und ja, natürlich sind die Sachen, die er dann halt immer wieder entdeckt,
Evi: dann hilfreich, wenn es darum geht, also er das genommen wird.
Evi: Aber also wirklich ein sehr interessanter Film, nämlich auch was die Science
Evi: betrifft, also die Wissenschaft, die Astronomie.
Evi: Also es kommt wirklich sehr viel Astronomie vor in dem Film.
Evi: Der Regisseur hat auch wirklich drei Astrophysiker eigentlich,
Evi: also ein kanadischer Astrophysiker quasi geschnappt, der John Moores.
Florian: Die Zielen auch.
Florian: Wir zählen auch kanadischer Ausdruck, ist egal.
Ruth: Ausnahmsweise.
Evi: Doug Welsch, die haben ihm doch wirklich geholfen und da beraten und da wirklich
Evi: auch die Sachen auch durchgerechnet, ausgerechnet und haben dann auch,
Evi: das fand ich ganz spannend, auch dann sogar, um nicht da jetzt wirklich zu viel vorwegzunehmen,
Evi: die Sachen auch wirklich ausgerechnet.
Evi: Das, was sie dann entdecken, wie würde das wirklich ausschauen in diesen Lichtkurven.
Evi: Also es wird auch in dem Film erklärt, eben diese Transitmethode,
Evi: wie man im Exoplaneten entdeckt, wie diese Lichtkurven dann ausschauen von den
Evi: Sternen, wenn dann quasi so ein Exoplanet vorbeizieht.
Evi: Und die haben dann wirklich sich das nochmal in den Simulationen angesehen.
Evi: Wie würde das wirklich ausschauen? Wie würden diese Lichtkurven dann aussehen?
Evi: Und haben auch ein Paper dazu veröffentlicht. Also das finde ich dann immer
Evi: ganz toll. Kann man auch lesen.
Evi: Also das hat den tollen Titel Simulating Transits at the L1 Point.
Evi: Also die entdecken dann immer ein Objekt am Lagrange Punkt 1.
Florian: Das haben wir gemacht.
Evi: Was entdeckt?
Florian: Am L1, nein, aber das war das letzte Forschungsprojekt, das ich angesucht habe,
Florian: bevor ich die Wissenschaft verlassen habe, weil das Forschungsprojekt abgelehnt worden ist.
Evi: Wie haben Sie das aufgegriffen von dir?
Florian: Ich glaube nicht, nein. Ich wollte Trojaner-Planeten suchen.
Florian: Wir haben schon mal eine Folge gemacht über Trojaner-Planeten,
Florian: da habe ich auch über das Projekt schon genauer darüber gesprochen.
Florian: Es sind Planeten in den Lagrange-Punkten L4 und L5 von einem anderen Planet.
Florian: Also da kannst du nämlich so ein Jupiter, der fliegt um den Sternraum und in
Florian: den Lagrange-Punkten L4 und L5 von diesem Exo-Jupiter könnten auch noch andere Planeten sein.
Florian: Und ich wollte halt schauen, ob man die finden kann und habe mir dann auch überlegt,
Florian: also zuerst war so eine numerische Simulation, war der erste Teil gewesen quasi,
Florian: wo kann es die geben, bei welchen bekannten Systemen und so weiter, wie schaut das aus?
Florian: Und dann habe ich tatsächlich auch einen Teil drin gehabt, wo ich simuliere,
Florian: weil man kann die mit Transit-Messungen entdecken.
Florian: Und ich habe dann gedacht, okay, dann simuliere ich auch, wie das im Transit
Florian: ausschauen wird, weil die Transit-Kurve ändert sich leicht, wenn du da so einen
Florian: großen Planeten mit Lagrange-Paneten hast.
Florian: mit die Trojanerplaneten, dann schaut die Lichtkur vielleicht anders aus und
Florian: das habe ich dann auch oder hätte ich dann auch entsprechend simuliert und dann
Florian: mit den Teleskopen, damals in der Schlemmalt in Jena, die in der Lage wären,
Florian: sowas zu messen, dann auch tatsächlich probiert zu finden.
Florian: Aber haben sie mir nicht genehmigt und dann habe ich aufgehört,
Florian: in der Wissenschaft zu arbeiten. Das haben sie jetzt davon.
Evi: Da hätten sie dich mal fragen können, was für den Film.
Florian: Niemand fragt mich.
Ruth: Hört ja jemand zu, der irgendwie,
Ruth: Filmmaker, Filmmacher, Filmemacher ist und der von Florian, der Florians,
Ruth: gescheitere astronomische Existenz zu filmen möchte.
Florian: Dann frage ich mich, ob das mit Flyby funktioniert.
Ruth: Das wäre der Titel vom Film. Fly by. Fly by. Florian Freisteiter. Voll die...
Florian: Meine wissenschaftliche Karriere, die Fly by. Das hat mir vorbeigeflogen.
Ruth: Failed. Fly by.
Florian: Aber die haben was in L1. Das ist ja wieder ein anderes Ding.
Florian: Genau. Auch da wird man was vermutlich in der Lichtkurve sehen können, glaube ich.
Evi: Genau. Und da geht es auch darum, dass der L1-Punkt, also wenn es direkt dort
Evi: ist, wäre es eigentlich, weil das ja ein instabiler Punkt ist.
Evi: Das heißt, man müsste da eventuell Korrekturen vornehmen, wenn da ein Objekt ist.
Florian: Dann soll das künstlicher sein dann.
Evi: Ja, genau. Und mehr sage ich da jetzt auch gar nicht dazu.
Evi: Auf jeden Fall sehr spannend. Das hat mich wirklich so ein bisschen auch dann
Evi: in meiner eigenen Nachbesprechung von dem Film, also sprich in der Recherche,
Evi: ein bisschen beeindruckt, weil das nämlich wirklich ein sehr junger Regisseur auch ist,
Evi: der diesen Film gemacht hat und der da aber wirklich auf diese wissenschaftliche
Evi: Korrektheit und dass das schon auch, also sein Anspruch war,
Evi: wenn jetzt wirklich jemand, der
Evi: Ahnung hat von dem Thema, weil sich das Wissenschaftler ansehen, den Film,
Evi: dass die dann eben nicht so ein Blödsinn sagen, sondern da sagen,
Evi: ja, okay, nee, das passt.
Evi: Und es sind auch so, die Bilder sind auch dann, also zum Teil so Hubble-Bilder,
Evi: auch von der Sonne, die man eben sieht, sind auch von Solar Dynamics Observatory von NASA.
Evi: Und das finde ich wirklich gut, weil es immer ein junger Regisseur,
Evi: ich glaube, der war Anfang, Mitte 20, wie er das gemacht hat.
Evi: Und ich weiß eben, dass wir in Science Films schon einige Filme von wirklich
Evi: großen Filmemachern besprochen haben, wo ich mir denke, okay,
Evi: da hätte es vielleicht nur so ein bisschen einen Dreh gebraucht und das wäre akkurat gewesen.
Evi: Und die sich da aber eigentlich nichts darum geshared haben.
Evi: Und deswegen finde ich diese Bemühungen von diesem jungen Regisseur umso beachtenswerter,
Evi: dass er da wirklich viel Astronomie einfließen hat lassen.
Evi: Also die Daten, auf die sie zurückgreifen, das Test, das gibt es ja auch wirklich.
Evi: Das ist ja 2018 gestartet.
Evi: Ist ja eben auf der Suche nach Exoplaneten entwickelt worden,
Evi: also für die Entdeckung.
Evi: Sie sprechen auch das James Webb an, was ja damals noch etwas ferne Zukunft war.
Evi: Sie übersprechen die Transitmethodes, diese Lichtkurve. Also auch so wie das
Evi: Exoplanet, wie man entdeckt. und man hat jetzt eben nicht so dieses Klischee-Astronomen,
Evi: die da irgendwo beim Teleskop sitzen.
Evi: Also wie man es halt oft so diese Klischees kennt von diesen Filmen,
Evi: wo das so schnell abgehandelt wird.
Evi: Und da habe ich halt schon das Gefühl gehabt, dass bei dem Film,
Evi: auch das mit den Lagrange-Punkten, dass da wirklich sich bemüht worden ist,
Evi: das besser darzustellen.
Evi: Also hat auch die Sylvie geschrieben in ihrem Beibrief zu dem Film.
Evi: Also sie ist Mathematikerin, Informatikerin und sie ärgert das irgendwie auch
Evi: immer, wenn sie da so Klischees trifft. Also gerade bei Mathematik stolpert
Evi: er schnell einmal über etwas drüber.
Evi: Und da hat sie ihm gemeint, das hat er bei dem Film auch sehr gut gefallen,
Evi: dass da halt aus ihrer Sicht eben die Astronomie ganz gut dargestellt ist.
Evi: Ich meine, natürlich gibt es da so ein paar Szenen oder ein paar Sachen,
Evi: wo man sagt, okay, gut, da ist jetzt die Visualisierung oder so,
Evi: vielleicht damit man es...
Evi: dramatisch hat, damit man es verdeutlicht, besser sieht, ja.
Evi: Aber das ist ja auch okay.
Ruth: Ist ja auch ein Film.
Evi: Finde ich auch, was total okay ist, wirklich, aber im Grunde wirklich dieser
Evi: große Rahmen, finde ich, ist wirklich viel Astronomie drin.
Florian: Ja, aber Blockbuster ist ja nicht geworden, da musst du irgendwie Elienraumschiffe das abschießt.
Evi: Kannst du sowas machen. Nein, ist auch ein sehr unaufgeregter Film,
Evi: also ich habe am Anfang ein bisschen Angst gehabt, dass er dann so diese klassische,
Evi: Romanze da irgendwie wird und dass das da so pur ist irgendwie,
Evi: aber das seilt sich dann immer so ein bisschen eigentlich die Waage und eigentlich
Evi: geht es auch wirklich um ganz was anderes, finde ich.
Evi: Da finde ich, da kriegt er dann immer ganz gut die Kurve. Also das ist schon...
Florian: Wo kann man den Film sehen, wenn man nicht eine DVD von der Sylvie kriegt?
Evi: Man kann ihn eh streamen. Also ich glaube, auf Amazon gibt es ihn zum Streamen
Evi: und ja, also andere Plattformen jetzt nicht nach.
Florian: Okay, gut, also ihr müsst jetzt nicht alle wie Sylvie schreiben,
Florian: dass ihr ihre DVD da weiter rumschickt.
Ruth: Die Arme kriegt jetzt lauter Nachrichten.
Florian: Ja, aber ein bisschen was hat es dann auch abseits vom Titel mit Carl Sagan
Florian: zu tun. also mehr als ein bisschen was wir sehen, hat ja auch viel nach außerirdischen Leben gesucht.
Florian: Und wenn er, ich meine er ist 1996 gestorben, er hat die Entdeckung des ersten
Florian: Exoplaneten noch mitbekommen wahrscheinlich 1995, wenn er noch länger gelebt
Florian: hätte, was ja nicht unwahrscheinlich gewesen wäre, wenn er nicht diese,
Florian: weiß nicht, eine komische, fiese Krankheit hat er gehabt. Ich weiß gerade nicht was, irgendwas.
Ruth: Na irgendeine Krebsart.
Florian: Ich glaube, ein komischer Krebs dann wahrscheinlich, aber ja gut,
Florian: er ist tot, kann es ja nicht wirklich machen, egal was es war.
Ruth: Gemein auf jeden Fall.
Florian: Er ist gestorben an, Oh Gott, das kann ich mal aussprechen. Kannst du mich auch nicht aussprechen.
Florian: Ich muss nicht sagen, ob es einen deutschen Namen gibt. Auf Deutsch heißt es genau so.
Florian: Myelodysplastisches Syndrom. Erkrankung des Knochenmarks, bei denen die Blutbildung fies.
Evi: Das klingt nach Leukämie.
Florian: Bei manchen Patienten kann es später zu einer Leukämie führen.
Florian: Es ist etwas sehr, sehr Fieses. Und das hat er gehabt. Wenn er noch länger gelebt
Florian: hätte, dann wäre er sicherlich auch voll auf die Exoplaneten-Forschung eingestiegen
Florian: und die habitablen Planeten und all diese Geschichten.
Florian: Und was wir jetzt mit James Webb alles können, die Atmosphäre,
Florian: das hat er mit großer Begeisterung. Und jetzt wäre er, was haben wir gesagt, 90.
Florian: Kann man auch werden. Also kann man auch noch wissenschaftlich aktiv sein mit
Florian: 90. Also das hätte ihm vermutlich großen Spaß gemacht, das noch zu erleben.
Florian: Und auch das, ich habe den Film ja nicht gesehen, Clara, aber was da du angedeutet
Florian: hast, wäre vielleicht auch was, was ihn interessant gefunden hat.
Florian: Weil Sagan hat sich ja nicht nur mit der Wissenschaft beschäftigt,
Florian: sondern er probiert sich eben mit diesen unwissenschaftlichen Themen wissenschaftlich
Florian: auseinandersetzen, also die ganzen UFO-Geschichten und so.
Florian: Und Sagan hat tatsächlich auch im Jahr 1963 einen Pension.
Florian: wissenschaftlichen Zeitschrift geschrieben, über das, was wir heute Präastronautik
Florian: nennen, das was Erich von Däniken machen.
Ruth: Die Höhlenmalerung, Malerungen, Malereien, die Höhlenmalereien mit Astronautenhelmen.
Florian: Ein Zitat aus dem Paper von Sagan, es ist nicht auszuschließen,
Florian: dass Artefakte dieser Besuche von Aliens heute noch existieren oder dass im
Florian: Sonnensystem eine Art von Basis unterhalten wird, um weitere Forschung durchführen zu können.
Florian: Also da hat er sich wirklich probiert zu denken, okay, wir können ja nicht ausschließen,
Florian: dass es außerirdisches Leben gibt.
Florian: Wir können ja nicht ausschließen, dass außerirdisches Leben von einem Stern
Florian: zum anderen reißt. Das widerspricht alles nicht der Wissenschaft.
Florian: Also kann man sich überlegen, ob außerirdisches Leben irgendwann mal das Sonnensystem
Florian: erreicht hat in der Vergangenheit.
Florian: Und dann kann man sich überlegen, woran wir das merken könnten,
Florian: wenn es denn passiert wäre. Und darüber hat der Sägel der Pepper geschrieben.
Evi: Das führt uns dann direkt zum Moonfall, oder?
Florian: Ich glaube, da wird der Segen sich jetzt im Grab umdrehen, mehrmals.
Florian: Und auch Segen war ein Träumer, aber er war kein Spinner.
Florian: Und er hat tatsächlich eben da statistische Abschätzungen gemacht.
Florian: Ich zitiere ihn direkt, weil ich nur gerade aus meinem eigenen Text dazu vorlesen kann.
Florian: Segen hat dann am Ende von seinem Paper über die Ausseherschen,
Florian: also ich bin mir nicht ganz sicher, ob er sich da auch sowas überlegt hat,
Florian: wie eben Artefakte auf dem Mond oder Artefakte in Lagrange-Punkten,
Florian: wo du typischerweise als Alien irgendwo was hinstellen würdest,
Florian: wenn du da eine längere Basis hast.
Florian: kann man sowas finden. Ich bin mir nicht sicher, ob er das auch erwähnt hat,
Florian: dass wir so nachschauen könnten.
Florian: Aber am Ende hat er geschrieben in so einem Aufsatz, wir werden in den kommenden
Florian: Jahrzehnten Botschaften ins All schicken können, die hunderte Lichtjahre weit reichen.
Florian: Und wenn so eine Botschaft von Edith empfangen wird, dann könnte das für sie
Florian: der Ausgangspunkt zeigen, was ich sage, okay, da fliegen wir jetzt hin.
Florian: Da ist offensichtlich wer.
Florian: Und dann wird es dann noch ein paar hundert Jahre dauern.
Florian: Aber dann, und das ist jetzt ein direktes Zitat vom Segen, hoffentlich wird
Florian: es dann immer noch eine florierende, irdische Zivilisation geben,
Florian: die die Besucher von den fernen Sternen begrüßen kann.
Florian: Ihm war auch die Klimakrise bewusst. Also er war jetzt durchaus sich im Klaren
Florian: darüber, dass es nicht selbstverständlich ist, dass die Menschheit noch Jahrhunderte
Florian: überdauert. Aber er war immer ein Optimist.
Ruth: Aber es ist doch schön. Ein schönes Schlusswort eigentlich fast.
Florian: Das allerschönste Schlusswort kommt dann von Carl Sagan selbst.
Florian: Das ist nämlich das letzte, was ich einspielen will. Vor dem schönen Schlusswort
Florian: könnten wir noch schnöde Werbung machen.
Ruth: Machen wir jetzt Werbung seit Neuestem oder was? Lassen wir uns sponsern.
Florian: Werbung für uns selbst, dass wir erzählen, wo wir noch zu sehen sein werden,
Florian: was wir noch bequeren wollen, das habe ich gemeint.
Ruth: Ja.
Florian: Also wer ganz fix ist, kann sich noch bemühen, am 31.
Florian: Dezember, nämlich heute, nach Wien in den Stadtsaal zu kommen.
Florian: Die Vorstellung der Science Busters mit mir, Martin Moda, Marty Puntigam,
Florian: um 16 Uhr ist möglicherweise noch nicht ausverkauft.
Florian: Also die danach, die Abendvorstellung ist ausverkauft, die Nachmittag könnte
Florian: noch nicht ausverkauft sein, weiß ich noch nicht.
Florian: Und wenn ihr das verpasst, ja dann feiert einfach so Silvester,
Florian: dann braucht ihr nicht vorbeikommen. und wenn ihr dann am 7.
Florian: Januar wieder ausgenüchtert seid, dann könnt ihr Wien ins Orpheum kommen,
Florian: da gibt es auch Science Busters, genauso wie am 17. Januar in Linz und am 18.
Florian: Januar in Salfelden und alle Infos dazu in den Shownotes. Ruth,
Florian: was machst du außer nix über die Feiertage und danach?
Ruth: Ganz viel nix.
Florian: Sehr gut, passt.
Ruth: Die nächsten zwei Wochen sind tatsächlich mit sehr viel...
Ruth: Also nix, astronomisch nix, gefüllt.
Florian: Okay, das ist doch gut.
Ruth: Das ist wunderbar, ja.
Florian: Dann werden wir weitere Termine für weitere Veranstaltungen im Laufe des Jahres
Florian: dann entsprechend in den zukünftigen Vollen bekannt geben.
Florian: Nur noch der übliche Hinweis, man kann das Universum live sehen am 19. März in Bonn und am 18.
Florian: März in Siegern. Und für beide Veranstaltungen kann man Tickets kaufen,
Florian: genauso für die Sternengeschichten Live-Tour 2025.
Florian: Auch da alle Infos in den Shownotes. Willst du noch was ankündigen,
Florian: Evi Filme, die die Leute anschauen müssen über den Jahreswechsel?
Florian: Es gibt doch einen Film, den du sagst, den müssen alle am 1. Januar sehen, oder?
Evi: Ja, mein Neujahrsfilm ist Die Zeitmaschine. Aber der alte aus den 50er,
Evi: 60er Jahren, jetzt hast du mich da ganz erwischt.
Florian: Es gibt ja noch einen alten Film, Die Zeitmaschine von H.T. Wells.
Evi: Der alte, weil der spielt eben auch ein Silvester und Neujahr.
Evi: Und deswegen ist das mein Neujahrsfilm und das Pflichtprogramm am 1. Januar.
Florian: Ja, dann können sich die Hörerschaft ja vielleicht anschließen oder nicht.
Florian: Gut, dann haben wir die Veranstaltungen vermeldet und jetzt kommt die Bedankung
Florian: für die erfolgte Unterstützung,
Florian: weil ihr könnt uns natürlich ja nicht nur kontaktieren, indem ihr uns E-Mail
Florian: schreibt, Fragen beantworten haben wir diesmal auslassen übrigens,
Florian: weil es ist Silvester, wir haben schon alle schon Sekt getrunken,
Florian: da käme der Quatsch raus, wenn wir da jetzt Fragen beantworten.
Florian: Das machen wir in der nächsten Folge wieder, aber ihr könnt uns Fragen an fragen.at.at schicken.
Florian: Bitte nicht über die Flybys, das machen wir immer mal.
Ruth: Haben wir schon genug bekommen.
Florian: Aber alle anderen, schickt uns das gerne. Wenn ihr uns sonst was sagen wollt,
Florian: dann tut das bitte unter hello.at.at.at.
Florian: Und ansonsten, wie gesagt, ihr könnt uns bewerten und kommentieren und was man
Florian: sonst noch alles machen kann.
Florian: Und ihr könnt uns natürlich auch unterstützen mit Geld und wie das geht und
Florian: wer das gemacht hat und wie dankbar wir sind, das wird uns die Ruhe erzielt.
Ruth: We're billions and billions upon billions thankful.
Florian: Ja, aber nur wenn wir billions upon billions gespendet kriegen.
Ruth: Wir haben einiges wiederbekommen von euch.
Florian: Wie viele Sagan waren es?
Ruth: Ein kleinerer Prozentsatz an Sagan. Aber wie immer, es ist halt der Dezember
Ruth: so, um die Weihnachtszeit, das ist dann auch immer die Zeit,
Ruth: wo wir von euch auch bedacht werden mit finanzieller Unterstützung.
Ruth: Und es gibt ein paar Möglichkeiten. Wir hatten die einfachste Möglichkeit,
Ruth: vielleicht über Paypal uns Spenden zukommen zu lassen.
Ruth: An spenden.at.at. Und das haben seit dem letzten Mal auch wieder einige Leute gemacht.
Ruth: Unter anderem ganz herzlichen Dank an Christian, danke Tino,
Ruth: danke Markus, Armin, Sabine, Marc, Jonas und Ralf.
Florian: Vielen, vielen Dank.
Ruth: Und dann könnt ihr auch noch ein Spenden-Abo abschließen, wo ihr euch überhaupt
Ruth: nicht mehr darum kümmern müsst, uns Geld zukommen zu lassen,
Ruth: weil das dann automatisch passiert.
Ruth: Und die Abos gibt es über Daddy und Patreon.
Florian: Vielen Dank. Und was auch schon passiert sein sollte, ist die Auslieferung per
Florian: Post der letzten Ladung an das Universum Grußkarten.
Florian: Das heißt, alle die, die entsprechend ausreichend viel uns unterstützt haben
Florian: oder die sich explizit gemeldet haben und gesagt haben, ich will eine Karte
Florian: haben, also plus entsprechende Unterstützung, die haben diese Karte hoffentlich schon bekommen.
Florian: Die Post in der Weihnachtszeit kann langsam sein, aber eigentlich sollte das geklappt haben.
Florian: Und tatsächlich sind jetzt auch alle Karten, die ich hatte, weg.
Florian: Also ich habe keine mehr.
Florian: Erstens, wir müssen neue Karten drucken und ich überlege, ob wir dann fürs neue
Florian: Jahr auch ein neues Design machen, weil das alte Design war ja,
Florian: ich habe das vielleicht nicht oft genug gesagt, also wer sich wundert,
Florian: warum unsere Karten so bescheuert ausschauen.
Florian: Ich habe die absichtlich so designed, dass sie wie eine grauthafte Ansichtskarte
Florian: so aus den 80ern, 90ern ausschauen.
Florian: So diese klassischen gründigen Urlaubsort-Ansichtskarten, also nicht schön.
Florian: Vielleicht kann man mal eine designen, die echt schön ausschaut,
Florian: wo man nicht mehr erklären muss, dass das Absicht ist, dass das so schief ist.
Ruth: Ja, aber Ansichtskarten schauen ja immer noch so aus. Also ein Großteil der
Ruth: Ansichtskarten schaut immer noch so aus.
Ruth: Mit so kleinen Boxen, wo dann irgendwelche Sehenswürdigkeiten drinnen sind.
Ruth: Und immerhin haben wir den Hintergrund, also den kosmischen Mikrowellenhintergrund als Hintergrund.
Florian: Nur in der ursprünglichen Version, in der letzten Ladung nicht mehr,
Florian: weil ich das Design beim Nachbestellen der Karten nicht mehr hinbekommen habe.
Florian: Da hat es nicht da plötzlich funktioniert.
Florian: Die erste Ladung Karten war mit kosmischem Hintergrund, Hintergrund und die
Florian: zweite Kartenladung war mit orange Hintergrund, Hintergrund und...
Florian: Im neuen Jahr gibt es vielleicht neue Karten. Schauen wir mal.
Florian: Wollte ich noch sagen und dann
Florian: sage ich auch noch, weil die Betreiber der Das-Universum-Mastodon-Instanz,
Florian: das sich gewünscht haben und Weihnachten war ja erst, da füllen wir Wünsche.
Florian: Es gibt eine Mastodon-Instanz von Das-Universum, also die betreiben nicht wir.
Ruth: Muss man wissen, was das ist?
Florian: Wenn man weiß, was das ist, dann weiß man auch, was man damit zu tun hat.
Florian: Und wenn man nicht weiß, was es ist.
Ruth: Dann ist es wurscht.
Florian: Wurscht nicht, aber das ist etwas, mit dem man das soziale Netzwerk Mastodon benutzen kann.
Florian: Das kann man auf ganz viele Arten benutzen, aber man kann es auch eben über
Florian: das Universum Instanz benutzen. Der Link ist in den Shownotes und wer das gerne
Florian: machen möchte, macht das.
Florian: Weil die Leute, die das machen, wie gesagt, die machen es nicht in unserem Auftrag.
Florian: Und wir haben da keine Verantwortung dafür, aber sie machen es, das finden wir gut.
Ruth: Und die machen eh keinen Scheiß, oder?
Florian: Nein, also die können ja noch einen Scheiß machen. Aber abgesehen davon,
Florian: da ist ja nichts von uns. Die machen keinen Scheiß. Natürlich machen die keinen Scheiß.
Florian: Die stecken da Arbeit und durchaus auch Geld rein, um das zu machen.
Florian: Und es gibt einige Leute, die das nutzen.
Florian: Und wenn es mehr sind, dann schadet es auch nichts. Also das könnt ihr auch
Florian: noch machen. und dann sind wir jetzt schon am Ende angelangt und die Schlussworte,
Florian: haben wir gesagt, überlassen wir Carl Sagan.
Florian: Ganz am Schluss kommt nochmal der komplette Text von Carl Sagan,
Florian: also nicht der komplette Text, aber der relevante Text, den er über den Pale
Florian: Blue Dot gesagt hat in Carl Sagan Originalaufnahme und jetzt zum Abschluss habe ich gedacht,
Florian: spiele ich noch das Zitat ein, das er gesagt hat,
Florian: nachdem er, wie in dem vorhin erwähnten Zitat oder eingespielten Zitat,
Florian: darüber gesprochen hat, dass wir alle made of star stuff sind und dass wir der
Florian: Weg sind, wie das Universum sich selbst erforschen kann und dass wir am Ufer
Florian: des kosmischen Ozeans leben und das Wasser sehr einladend aussieht.
Florian: Und dann geht es nämlich mit diesem Text weiter.
Florian: Das sagen wir jetzt einfach nur noch. Gute Reise und tschüss.
Ruth: Bis zum nächsten Mal.
Evi: Bis dann und alles Gute im neuen Jahr.
Soundboard: Das Ergleiche,
Soundboard: Every superstar Every supreme leader Every saint and sinner In the history of
Soundboard: our species Lived there On a mote of dust Suspended in a sunbeam,
Soundboard: The earth is a very small stage in a vast cosmic arena.
Soundboard: Think of the rivers of blood spilled by all those generals and emperors so that
Soundboard: in glory and triumph they could become the momentary masters of a fraction of a dot.
Soundboard: Think of the endless cruelties visited by the inhabitants of one corner of this
Soundboard: pixel on the scarcely distinguishable inhabitants of some other corner,
Soundboard: how frequent their misunderstandings, how eager they are to kill one another,
Soundboard: how fervent their hatreds.
Soundboard: Our posturings, our imagined self-importance, the delusion that we have some
Soundboard: privileged position in the universe are challenged by this point of pale light.
Soundboard: Our planet is a lonely speck in the great enveloping cosmic dark.
Soundboard: In our obscurity, in all this vastness, there is no hint that help will come
Soundboard: from elsewhere to save us from ourselves.
Soundboard: The earth is the only world known so far to harbor life.
Soundboard: There is nowhere else, at least in the near future, to which our species could migrate.
Soundboard: Visit? Yes.
Soundboard: Settle? Not yet.
Soundboard: Like it or not, for the moment, the Earth is where we make our stand.
Soundboard: It has been said that astronomy is a humbling and character-building experience.
Soundboard: There is perhaps no better demonstration of the folly of human conceits than
Soundboard: this distant image of our tiny world.
Soundboard: To me, it underscores our responsibility to deal more kindly with one another
Soundboard: and to preserve and cherish the pale blue dot, the only home we've ever known.