Florian: Herzlich Willkommen zu Das Universum, dem Podcast, in dem Ruth und Florian über
Florian: das Universum sprechen.
Florian: Mit Ruth und mit Florian. Wir sind in Folge 124, wo uns auch ein netter Hörer
Florian: darauf hingewiesen hat, dass auch die Nummer etwas mathematisch Interessantes hat.
Florian: Martins Ehrenrettung der Zahl 124, die er uns netterweise geschickt hat.
Florian: 124 ist viermal Klammer 5 hoch 2 plus 5 hoch 1 plus 5 hoch 0.
Ruth: Moment, Moment. Er hat sehr viel schöner verpackt in einer schönen Formel.
Ruth: 2 zum Quadrat mal Summe über 0 bis 2 von 5 hoch N.
Ruth: Mit Freude, mit Freude habe ich das gesehen. Noch dazu, ich glaube,
Ruth: dass das mit LaTeX vorbereitet hat, das Manuskript, oder?
Florian: Ja, hat er, ja.
Ruth: Ich meine, wir haben die besten, allerbesten HörerInnen-Lines,
Ruth: weil wann kriegt man schon mit LaTeX vorbereitete Manuskripte zugeschickt?
Florian: Tja, der Hinsicht ist es tatsächlich einzigartig, Aber wir wollen ja keine Metafolge
Florian: machen, wo wir über die Folgennummer reden.
Ruth: Ist schon schön. Du das dann nicht so runtermachen.
Florian: Nein, es ist sehr schön. Es ist sehr schön und es wird auch eine sehr schöne Folge 124 werden.
Florian: Und in dieser Folge 124 fangen wir nochmal damit an, auf unsere letzten drei
Florian: Live-Shows hinzuweisen, die es dieses Jahr geben wird.
Florian: Die sind jetzt tatsächlich bald dann auch live. Es gibt dann noch wenig Möglichkeiten,
Florian: sich Eintrittskarten zu besorgen, um uns live zu sehen. Das wird stattfinden am 17.
Florian: März in Düsseldorf, am 18.
Florian: März in Siegen und am 19. März in Bonn.
Florian: Da könnt ihr euch Karten besorgen und dann könnt ihr sehen, wie Ruth und ich
Florian: live auf der Bühne diverse lustige und interessante Dinge machen,
Florian: die mit dem Universum zu tun haben.
Ruth: Genau und es wird spannend, wie immer. So viel kann ich versprechen. Vor allem Düsseldorf.
Ruth: Düsseldorf ist ja recht spät angekündigt worden erst und drum ist Düsseldorf noch nicht ganz voll.
Ruth: Ja, so kann man jetzt gar nicht sagen, dass es nur mehr allerletzte Restkarten
Ruth: gibt, sondern noch vielleicht ein bisschen mehr als Restkarten.
Ruth: Insofern, Düsseldorf, macht euch auf zum Universum.
Florian: Genau.
Ruth: Es wird uns sehr freuen.
Florian: Macht das, denn wie gesagt, es gibt nicht nur spannende Sachen,
Florian: es gibt auch tolle Sachen.
Florian: Also es wird die Weltrettung stattfinden. Ich werde erklären,
Florian: wie die Welt gerettet wird. Rot wird erklären, wie alles zu Ende geht,
Florian: das ultimative Ende von allem.
Florian: Zwischendurch werde ich die Zukunft live vorhersagen.
Ruth: Naja, okay. Ja, nein, ist super.
Florian: Ja, ja, es wird jede Menge tolle Sachen geben und das könnt ihr euch anschauen, wenn ihr da hinkommt.
Ruth: Und einen echten Cringe-Moment wird es auch geben, vor allem für Leute,
Ruth: die schon mal irgendwie vielleicht was mit Wissenschaft zu tun gehabt haben
Ruth: in ihrem Leben und vielleicht mal auf einer Konferenz waren und vielleicht mal
Ruth: eine wissenschaftliche Präsentation gehört oder gesehen haben.
Ruth: Für die wird es einen wunderschönen Cringe-Moment geben.
Florian: Ganz genau, das stimmt auch. Und ihr könnt auch noch Eintrittskarten gewinnen.
Florian: Wir verlosen hier noch Eintrittskarten.
Ruth: Tun wir das? Cool.
Florian: Ja, dafür müsst ihr uns eine E-Mail schicken an hello-at-das-universum.at und
Florian: eine Quizfrage beantworten.
Florian: Ich habe gedacht, wir müssen schon eine Quizfrage machen, damit ihr dann zwei
Florian: Eintrittskarten für eine Show in Düsseldorf, in Siegen oder in Bonn gewinnen könnt.
Florian: Und zwar lautet die Frage, die wir beantworten müssen, welche zwei Städte haben
Florian: sehr intensiv mit dem Schutz der Erde vor Asteroiden zu tun?
Florian: Diese Frage sollt ihr beantworten. Vielleicht kommt die Antwort auf diese Frage
Florian: irgendwo im Laufe der kommenden Folge vor. Vielleicht auch nicht,
Florian: das wissen wir noch nicht.
Florian: Aber das wäre die Quizfrage, wenn ihr zwei Eintrittskarten für unsere Shows im März gewinnen wollt.
Ruth: Ja, da kann ich nur sagen, gut, dass ich auf der Bühne stehe,
Ruth: weil ich würde es nicht wissen. Ich brauche keine Eintrittskarten gewinnen. Aber gute Frage.
Florian: Das ist leicht herauszufinden und die Hörerschaft wird das schaffen.
Ruth: Und wer uns die Antwort in einem Latech-Manuskript präsentiert, wird vorgereiht.
Florian: Ich weiß nicht, ob man das so machen soll. Alle Antworten sind gute Antworten,
Florian: wenn sie richtige Antworten sind.
Florian: Ja, und damit haben wir auch schon das Thema dieser Folge quasi vorgegeben.
Florian: Denn es wird in dieser Folge um Asteroideneinschläge gehen.
Florian: Es wird das große Weltuntergangsspecial, wenn man so will. Wir werden über Asteroideneinschläge
Florian: sprechen, denn es gibt ja gerade einen Asteroid, der im Jahr 2032 mit der Erde kollidieren könnte.
Florian: Und was es damit auf sich hat und wie gefährlich das wirklich ist,
Florian: werden wir nachher noch besprechen.
Florian: Ich habe mir davor aber noch ein paar andere aktuelle Asteroidenthemen herausgesucht,
Florian: die wir besprechen können.
Florian: Es gibt nämlich eine neue wissenschaftliche Arbeit, die sich mit dem Asteroid
Florian: Bennu beschäftigt, beziehungsweise mit Asteroiden wie Bennu.
Florian: Asteroid Bennu kennst du noch, oder?
Ruth: Das war der, wo Osiris Rex war, ne?
Florian: Genau, da war Osiris Rex. Die sind dort gelandet, die haben dort Proben mitgenommen.
Florian: Und Asteroid Benno, der ist 500 Meter im Durchmesser ungefähr.
Ruth: Also der wird sich auszahlen.
Florian: Das ist genau so ein Asteroid, der ist so in der Mitte zwischen globalem Killer,
Florian: also sowas wie bei den Dinosauriern, das war ein 10-Kilometer-Brocken,
Florian: also wirklich ein Kilometer-großes Objekt, das, wenn es einschlägt,
Florian: dann bleibt kaum was übrig.
Florian: Das sind die globalen Killer und dann gibt es die kleineren,
Florian: so, keine Ahnung, 50, 100 Meter, irgendwie sowas groß.
Florian: Die machen halt lokale Zerstörungen, so wie damals in Chelyabinsk.
Florian: Dazwischen, da ist so ein Asteroid mit 500 Metern, so wie Bennu,
Florian: von denen gibt es auch einige. Und da passiert schon was.
Florian: Gibt es globale Folgen, wenn das passiert, aber es ist jetzt nicht unbedingt
Florian: ein globales Todesurteil, wenn man so will.
Florian: Und diese neue Arbeit, die jetzt gerade erschienen ist, hat sich angeschaut,
Florian: wie genau die klimatischen und ökologischen Folgen so eines Einschlags sind.
Florian: Denn Bennu hat tatsächlich eine Einschlagswahrscheinlichkeit mit der Erde,
Florian: die nicht null ist. Mein Gott, die liegt bei 0,04 Prozent, also die ist vernachlässigbar gering.
Florian: Da muss man sich nicht großartige Sorgen machen und das, glaube ich,
Florian: erst irgendwann nächstes Jahrhundert. aber gehört zu der Klasse von Asteroiden,
Florian: die theoretisch mit der Erde kollidieren können.
Florian: Und dann kann man sich anschauen, okay, was passiert, wenn so ein Asteroid einschlägt?
Florian: Was man schon weiß oder was vorher schon bekannt war, ist, wenn so ein Ding
Florian: einschlägt, das macht einen großen Wumms und es wird wirklich sehr,
Florian: sehr, sehr viel Staub in die Atmosphäre geschleudert und sehr,
Florian: sehr hoch in die Atmosphäre geschleudert.
Florian: Und ja, wenn die Atmosphäre voll mit sehr viel Staub ist, dann kommt nicht mehr
Florian: viel Sonnenlicht durch.
Florian: Das heißt, dann wird es kalt, dann haben die Pflanzen Probleme,
Florian: Dann haben auch die ganzen Tiere Probleme, die die Pflanzen essen und so weiter.
Florian: Also da gibt es große Probleme. Nuklearer Winter oder Impact Winter nennt sich das.
Florian: Und in dieser neuen Arbeit haben wir sich jetzt angeschaut, wie das jetzt im Detail ausschaut.
Florian: Da haben sie so Simulationen durchgeführt. 400 Tonnen Staub sind da in die Stratosphäre
Florian: gelangt, wenn so ein Benno-Typ-Asteroid einschlägt. Und der bleibt da bis zu zwei Jahre.
Florian: Das ist schon jetzt nicht vernachlässigbar. Die globale Temperatur ist wegen
Florian: diesen Staubs und der blockierten Sonnenstrahlung um vier Grad gefallen.
Florian: Und natürlich auch die ganze Produktivität der Ökosysteme, marines Ökosystem,
Florian: terrestrisches Ökosystem sind auch gefallen, um ein Viertel bis ein Drittel ungefähr.
Florian: Aber, und das war das interessante Ergebnis aus dieser Arbeit,
Florian: das Phytoplankton im Meer und die Kieselalgen.
Florian: Die haben sich überraschend schnell erholt in dieser Simulation und schneller
Florian: erholt, als man bisher gedacht hat, weil so große Asteroiden,
Florian: sind ja nicht nur Gestein. Da ist auch generell in allen Asteroiden auch Metall
Florian: drin, Eisen vor allem, aber je mehr natürlich, je größer das Objekt ist.
Florian: Und Eisen ist eine sehr gute Düngung für Plankton und für Kieselalgen.
Florian: Das heißt, die haben sich fast unmittelbar nach dem Einschlag schon wieder erhöht.
Florian: Die Zahlen von Phytoplankton, Kieselalgen sind wieder geblüht.
Florian: Und das war das Fazit der Arbeit, könnte vielleicht die Nahrungsmittelknappheit,
Florian: Wenn das Phytoplankton, die Algen, was ja quasi der Anfang der Nahrungskette
Florian: ist, wenn das abstirbt, dann setzt sich das halt fort.
Florian: Und diese Eisendüngung durch den Asteroideneinschlag, die könnte diese Knappheit
Florian: ein bisschen abmildern.
Florian: Das heißt, es könnte vielleicht zumindest aus Ökosystemsicht nicht ganz so schlimm werden.
Ruth: Interessant.
Florian: Ja, was aber jetzt trotzdem nicht heißt, dass es nicht doch vielleicht blöd
Florian: wäre, wenn so ein Ding einschlägt.
Ruth: Ja, naja, vor allem, weil halt irgendwie das Licht auch fehlt.
Ruth: Also Dünger ist gut, aber ohne Licht hilft ja auch der beste Dünger nichts.
Florian: Ein bisschen Licht kommt schon noch durch, so ist es ja auch nicht,
Florian: aber es ist nicht ganz so dramatisch oder nicht ganz so katastrophal wie bisher
Florian: gedacht, aber immer noch katastrophal.
Florian: Also so ein 500 Meter Teil wollen wir nicht haben auf der Erde.
Ruth: 4 Grad ist extrem viel, also man denkt sich dann immer, unser Gehirn kann ja
Ruth: nicht so gut mit Statistik und so, aber man denkt sich, naja, 4 Grad weniger, na gut,
Ruth: dann ist es halt ein bisschen frischer, aber 4 Grad im Durchschnitt ist richtig viel.
Ruth: Also wenn man sich anschaut, jetzt so diese kleinen Eiszeiten,
Ruth: die es da im Mittelalter gab, das war dann durchschnittlich ein halbes Grad
Ruth: kälter auf der Erde und hat trotzdem Lokaltemperaturen von fünf bis zehn Grad kälter verursacht.
Ruth: Das war nur ein halbes Grad ungefähr.
Ruth: Also vier Grad im Durchschnitt ist richtig, richtig viel.
Ruth: Und wenn es dann auch nicht regnet oder schneit, kann man nicht einmal Skifahren
Ruth: gehen. Also es bringt einem auch nichts.
Florian: Ja, und dann hast du auch Nahrungsmittelknappheit. Das heißt,
Florian: du kriegst noch keine Germknödel auf den Skihütten und so. Also ist dann alles ganz schlecht.
Ruth: Das ist richtig blöd. Den wollen wir nicht, den 500 Meter Asteroiden.
Florian: Nein, das muss nicht sein. Ja, und deswegen muss man sich auch mit Asteroidenabwehr
Florian: beschäftigen. Und das ist die nächste Kurznachricht.
Florian: Das Jahr 2029 ist ja ein sehr spezielles Jahr, was Asteroiden angeht,
Florian: weil da ein Asteroid uns sehr, sehr, sehr nahe kommen wird, aber nicht einschlagen
Florian: wird, der Asteroid Apophis.
Florian: Der ja auch schon sehr oft Thema in unserem Podcast war.
Florian: Der Asteroid Apophis wird am 13. April, dem Freitag, der 13.
Florian: April, 229 in ungefähr 32.000 Kilometer Abstand von der Erde vorbeifliegen.
Florian: Früher hat man gedacht, der könnte vielleicht kollidieren, tut er jetzt aber
Florian: doch nicht, sondern fliegt sehr knapp vorbei, wird ein sehr beeindruckendes
Florian: Ereignis aus wissenschaftlicher Sicht werden.
Florian: Wir haben auch schon über eine Raumsonde gesprochen, die geplant wird von der
Florian: ESA Ramses, die im Jahr 228 starten soll, um dann diesen Asteroid aus der Nähe zu erforschen.
Florian: Also 229 wird aus Asteroidensicht und wissenschaftlich ein sehr, sehr spannendes Jahr.
Florian: Und deswegen hat die Europäische Raumfahrtagentur ESA jetzt vorgeschlagen,
Florian: dass die Vereinten Nationen das Jahr 2029 als das International Year of Asteroid
Florian: Awareness and Planetary Defense deklarieren.
Ruth: Das ist interessant, weil das wird sich vielleicht noch aus anderen Gründen
Ruth: als notwendig herausstellen, die Planetary Defense.
Florian: Ja, also das internationale Jahr der Asteroiden-Erwärmnis, das ist ein Erwärmnis
Florian: auf Deutsch, der Asteroiden-Bewusstsein, das klingt schon sehr esoterisch.
Ruth: Ja, das geht auf Deutsch nicht so gut.
Florian: Ja, und der planetaren Verteidigung. Und ich verlinke eine Seite,
Florian: wo das vorgestellt wird, warum man das machen möchte.
Ruth: Das Asteroiden-Bewusstsein, das klingt wirklich gut. Vielleicht kann man es
Ruth: Bewusstheit nennen, aber es klingt auch nicht viel besser.
Florian: Ja, da sollen halt dann diverse Öffentlichkeitsarbeit Dinge stattfinden und so weiter.
Florian: Also ich weiß nicht, wie sicher das ist, dass das passieren wird,
Florian: ob die UNO sagt, nee, interessiert uns nicht oder ob da sonst was passiert.
Florian: Aber auf jeden Fall hat die ESA das jetzt mal vorgeschlagen und mal schauen,
Florian: vielleicht wird ja 2029 dann das internationale Jahr des Asteroidenbewusstseins.
Florian: Ansonsten wird es das Jahr, in dem Leute wie wir ausführlich über Asteroiden sprechen werden.
Ruth: Das auf jeden Fall.
Florian: Ja.
Florian: Das wird auf jeden Fall passieren.
Ruth: Wie groß ist der Pofis? Eigentlich auch ungefähr so ein paar hundert Meter.
Florian: Ja genau, 300 irgendwas Meter glaube ich. Also jetzt auch kein globaler Killer,
Florian: aber wenn der eingeschlagen wäre, wäre schon was gewesen, wo man sich ein bisschen
Florian: Sorgen machen hätte können.
Florian: Genau, das wird nicht passieren, aber
Florian: und damit sind wir jetzt schon beim eigentlichen Hauptthema angelangt.
Florian: Es gibt einen anderen Asteroid, der jetzt noch nicht so massiv in den Medien
Florian: ist, überraschenderweise, aber immerhin zumindest in den einschlägigen Medien,
Florian: mit einschlägig meine ich jetzt wissenschaftliche Medien, tatsächlich besprochen wird.
Florian: Es gibt einen Asteroid, den Asteroid 2024 YR4.
Florian: Der ist im Dezember 2024 entdeckt worden.
Florian: Und da ist tatsächlich kurz nach seiner Entdeckung festgestellt worden,
Florian: dass er im Jahr 2032 sehr, sehr nahe an der Erde vorbeifliegen wird.
Florian: So nahe, dass man eine Kollision aktuell nicht ausschließen kann.
Florian: Und die Kollisionswahrscheinlichkeit, die man damals nach seiner Entdeckung
Florian: berechnet hat, lag bei ungefähr zwei Prozent.
Florian: Das ist deutlich mehr, als es normal ist bei solchen Entdeckungen.
Florian: Das ist was, wo die Astronomie aufmerksam wird.
Florian: Und das ist der Asteroid, mit dem wir uns heute beschäftigen wollen.
Florian: Und ich habe vorhin gesagt, er hat noch nicht so viel mediale Aufmerksamkeit
Florian: erreicht, was mich überrascht, weil normalerweise diese ganzen bescheuerten
Florian: Boulevardmedien bei jedem blöden Asteroid, der irgendwie in 20-facher Monddistanz
Florian: an der Erde vorbeifliegt, machen die die totalen Weltuntergangsschlagzeilen.
Florian: Aber jetzt bei dem Ding wäre mir nichts aufgefallen. Also es wird es wahrscheinlich
Florian: auch geben, aber jetzt hätten wir endlich mal einen und dann passiert da nichts. Kommt nichts.
Ruth: Naja, man muss sagen, zur Abwechslung mal, es ist diesmal irgendwie ganz gut reportet worden, oder?
Ruth: Es ist ganz gut auch, also ich habe jetzt schon ein paar Nachrichten gelesen
Ruth: darüber, aber es waren immer so mit, ha, ja, macht euch keine Sorgen.
Ruth: Es war so mit, die Wahrscheinlichkeit wird noch sinken. Das hat sich irgendwie
Ruth: jetzt schon anscheinend herumgesprochen.
Ruth: Dass das noch nicht quasi was bedeutet am Anfang, dass die Wahrscheinlichkeit
Ruth: nicht so gering ist, dass es irgendwie noch sinken wird und so weiter.
Ruth: Das habe ich jetzt so ein paar Mal schon gelesen in den Artikeln und habe mich
Ruth: eh auch gewundert, dass das ganz gut rübergebracht worden ist diesmal.
Florian: Ja, ja, schau mal, wir haben ja noch Zeit bis 2032. Vielleicht kommt da noch was.
Florian: Also der Asteroid, ich sage es jetzt auch gleich, der ist 70 Meter groß,
Florian: also schätzt man irgendwas zwischen 40 und 90 Meter, genau weiß man es noch nicht.
Florian: Ungefähr 70 Meter ist halt so irgendwo in der Mitte und das heißt,
Florian: es ist auch kein Weltuntergang, wenn der einschlägt, aber das kann schon gröbere
Florian: lokale Katastrophen verursachen.
Florian: Also wenn der jetzt mitten in einer Stadt einschlagen würde,
Florian: das wäre auch blöd. Aber wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit dafür ist gering.
Florian: Erstens, dass er einschlägt und zweitens, dass er mitten in einer Stadt einschlägt.
Florian: Und die Wahrscheinlichkeit ändert sich dauernd noch.
Florian: Also gestern, also zum Zeitpunkt dieser
Florian: Aufnahme, gestern war die Einschlagswahrscheinlichkeit bei drei Prozent.
Florian: Das war ein Höchstwert generell. Also das haben wir nicht mal bei Apophis damals
Florian: gehabt, so eine hohe Einschlagswahrscheinlichkeit. Heute, habe ich gerade in
Florian: der Früh noch nachgeschaut, ist sie wieder auf eineinhalb Prozent gesunken.
Florian: Also das schwankt immer so um zwei Prozent rum.
Florian: Und das ist was, wo die Astronomie aufmerksam wird.
Florian: Und es gibt Leute, die da beruflich aufmerksam werden müssen.
Florian: Also wir sind beide ausgebildet in Astronomie.
Florian: Aber du von deinem Fachgebiet ja hast mit Asteroiden eigentlich nichts zu tun.
Florian: Ich schon, aber jetzt nicht auf die Art. Also meine Beschäftigung mit den Asteroiden
Florian: hat sich eher so allgemein auf ihre Bewegung beschränkt, auf ihre Dynamik,
Florian: was die so allgemein tun.
Florian: Aber jetzt, um zu untersuchen, was konkret passiert, wenn einer einschlägt und
Florian: was man dann konkret macht, das ist wieder ein ganz anderes Fachgebiet.
Florian: Aber, und das ist das Schöne, es gibt einen Kollegen von uns,
Florian: der sich genau damit auskennt und mit dem haben wir gesprochen.
Florian: Das ist nämlich der Professor Eggel, wie er mittlerweile offiziell genannt werden
Florian: muss. Der hat auch Karriere gemacht im Gegensatz zu uns.
Florian: Sigi, wie wir früher gesagt haben und heute immer noch sagen,
Florian: wenn wir ihn sehen, Siegfried Egel, der hat damals seine Diplomarbeit angefangen,
Florian: wie ich so gerade bei meiner Doktorarbeit war, da schon im Fertigwerden war.
Florian: Der hat sich damals auch eben mit Asteroiden beschäftigt, aber eben auch konkret
Florian: mit Asteroiden-Einschlägen auf der Erde,
Florian: mit Beobachtungsmaßnahmen, wie man die entdecken kann, möglichst früh und sich
Florian: dann später auch spezialisiert auf die Asteroiden-Abwehr und wirklich konkret
Florian: Maßnahmen zur Asteroiden-Abwehr, was man da wissenschaftlich tun muss.
Florian: Und ja, hat eine schöne astronomische Karriere gemacht und arbeitet aktuell über.
Florian: An der Universität von Illinois in den USA und ist da zuständig unter anderem
Florian: für Forschung zur Asteroidenabwehr.
Florian: Und da haben wir uns gedacht, wenn wir schon so einen Experten haben,
Florian: dann reden wir doch einfach mit dem.
Florian: Dann soll er uns erklären, was da wirklich abgeht. Und das haben wir gemacht.
Florian: Es war ein sehr, sehr interessantes Gespräch. Sigi hat uns ausführlich erklärt,
Florian: wie da jetzt die ganzen Abläufe sind, wer wann wo was macht,
Florian: welche Asteroiden-Abwehrmaßnahmen wann getroffen werden, wie es ausschaut mit
Florian: den Kollisionswahrscheinlichkeiten, wann wir rausfinden werden,
Florian: ob das Ding jetzt wirklich kollidiert oder nicht, ob wir irgendwann rausfinden
Florian: werden und wenn ja, wann, wo genau der Asteroid einschlägt, wenn er einschlägt
Florian: und so weiter. War sehr spannend.
Florian: Und dieses Interview, das spielen
Florian: wir jetzt ein, weil wir haben es schon letzte Woche mit ihm geführt.
Florian: Und, sage ich auch dazu, damit er nicht wundert, den Anfang des Interviews habe
Florian: ich allein gemacht, weil Ruth noch irgendwo war. Ich weiß nicht,
Florian: wo du warst, aber du warst gerade noch nicht da. Du bist erst später dazugekommen.
Florian: Das heißt, wundert euch nicht, wenn Ruth erst irgendwie später anfängt mitzureden.
Ruth: Am Anfang hat es mich nicht interessiert.
Florian: Ja, genau. Das lag nicht daran, sondern dass du erst später dazugekommen bist.
Florian: Und das sage ich auch noch dazu, bevor das Interview losgeht.
Florian: Wie gesagt, das Interview hat vor einer Woche stattgefunden.
Florian: Und diese Folge, die wir jetzt heute aufnehmen, wird auch erst in drei,
Florian: vier Tagen erscheinen. Und da können sich die Dinge natürlich schon wieder geändert haben.
Florian: Seit dem Interview mit Sigi haben sich die Kollision zu Schlecken auch schon
Florian: ein bisschen geändert. Also wenn wir da jetzt irgendwelche Zahlen sagen von
Florian: Kollisionswahrscheinlichkeiten, dann müssen das nicht die aktuellen Werte sein.
Florian: Und nach dem Interview werden wir auch kurz nochmal über ein paar Dinge sprechen,
Florian: die sich seitdem getan haben. Aber jetzt geht's los.
Florian: Jetzt hört ihr das Gespräch, das wir mit Siegfried Eggel von der Uni Illinois
Florian: zur Asteroidenabwehr geführt haben. Wir haben Siegfried Eggel zu Gast oder Sigi,
Florian: wie ich früher gesagt habe, oder Herr Professor Eggel, wie es heute offiziell, glaube ich, heißt.
Florian: Du bist ein Professor, oder? Assistant Professor, lese ich auf der Homepage.
Sigi: Ja, genau.
Florian: Ja, da hast du mehr geschafft, als Rud und ich geschafft haben.
Florian: Wir haben es nie zu Professorenwürden geschafft.
Florian: Aber du hast dir dafür auch die USA ausgesucht, denn du arbeitest an der Universität von Illinois.
Florian: Und ich glaube, da gibt es mehrere. Deine heißt Universität von Illinois Urbaner
Florian: Champaign. und da bist du für was genau zuständig?
Sigi: Ja, genau. Also ich bin hier lustigerweise nicht im Astronomie-Department,
Sigi: sondern im Aerospace Engineering-Department, also Luft- und Handfahrtforschung.
Sigi: Wir sind hier quasi eine der vielen Institutionen im Mittelmeer im Westen und
Sigi: der Ort ist halt ein bisschen merkwürdig, der ist ungefähr 300 Kilometer südlich
Sigi: von Chicago, damit man so ungefähr weiß, wo das ist, weil ich weiß,
Sigi: in Europa tut man sich da eigentlich zu leicht.
Sigi: Und das ist halt wirklich eine Kernuniversitätsstadt. Also man kann sich das
Sigi: irgendwie so wie Graz vorstellen von der Größe her.
Sigi: Also meine Arbeitsgruppe macht halt sehr viele Sachen, die in der Schnittmenge
Sigi: von Astronomie und Asteroidenabwehr und auch Himmelsmechanik angeht.
Florian: Du hast ja schon zu der Zeit, wo wir uns auf der Sternwarte in Wien im Studium
Florian: gekannt haben, dich schon mit Asteroiden beschäftigt.
Florian: Also ich glaube, wir beide haben uns mit Asteroiden beschäftigt,
Florian: die anderen in der Arbeitsgruppe zu der Zeit hauptsächlich mit Planeten,
Florian: aber ich habe damals noch mit Asteroiden angefangen und du hast die Asteroiden
Florian: da wieder zurück in unsere Arbeitsgruppe geführt.
Florian: Aber da, wo ich mich mit den Asteroiden eher so allgemein beschäftigt habe,
Florian: beziehungsweise langfristige Sachen untersucht habe von Kollisionswahrscheinlichkeiten
Florian: und Bahninstabilitäten, hast du dich ja schon in deiner Diplomarbeit,
Florian: Masterarbeit tatsächlich viel konkreter mit Kollisionen von Asteroiden beschäftigt.
Florian: Und das hast du dann weitergeführt, das Thema.
Florian: Das heißt, du bist jetzt nicht nur Experte, wenn es darum geht herauszufinden,
Florian: wie sich die Dinger bewegen und ob sie kollidieren, sondern du hast dich auch
Florian: sehr intensiv damit beschäftigt, was dann wirklich konkret passiert.
Florian: Weil ich kann ausrechnen, theoretisch kommt der Asteroid und schlägt da ein
Florian: und dann kann ich sagen, so Leute, der schlägt ein.
Florian: Aber dann passiert ja, wenn mal so eine Vorhersage kommen sollte, recht viel.
Florian: Und was da alles passiert an politischen, an wissenschaftlichen Sachen,
Florian: mit dem hast du dich ja ausführlich beschäftigt.
Sigi: Ja, das stimmt. Ich hatte halt das Glück, dass nach meiner Doktorarbeit auf
Sigi: der Uni BIM habe ich in Paris eine Stelle bekommen, am Pariser Plotarium.
Sigi: Und die Stelle war eigentlich dazu da, dass wir für die Europäische Union so
Sigi: ein Warnsystem entwickeln.
Sigi: Das halt auch, so wie es in den USA schon länger gemacht wurde,
Sigi: hat Asteroiden überwacht und dann auch eine Policy, also einen offiziellen Weg
Sigi: da vorbereitet, dass wenn wir einen Asteroiden finden,
Sigi: wo müssen wir denn in der EU dann hin? Ja, also was passiert da?
Sigi: Und diese Strategie haben wir eben dann entwickelt.
Sigi: Und das hat eigentlich recht gut funktioniert und da können wir dann auch noch
Sigi: ein bisschen drüber reden, wie das dann in Detail funktioniert.
Sigi: Und dann bin ich eben in die USA gewechselt, also zur NASA und habe da ein bisschen
Sigi: unter die Haube schauen dürfen, also wie die ganzen Einschlagswahrscheinlichkeiten
Sigi: berechnet werden und das war eben auch sehr interessant.
Florian: Das heißt, es gibt tatsächlich einen offiziellen Plan, weil das kennt man ja
Florian: höchstens aus den Kinofilmen, aus den Hollywoodfilmen.
Florian: Irgendwer findet einen Asteroid, der einschlägt und dann ruft man irgendwie
Florian: meistens den amerikanischen Präsident halt an, weil es Hollywoodfilme sind.
Florian: Aber es gibt tatsächlich einen Plan, wenn ich jetzt irgendwie noch Astronom
Florian: wäre und dann jetzt irgendwie auch noch beobachtender Astronom wäre,
Florian: was ja nie war, aber ich entdecke einen Asteroid und ich rechne aus, okay,
Florian: da gibt es eine Kollisionswahrscheinlichkeit, dann gäbe es einen Plan,
Florian: der mir sagt, okay, da rufe ich an oder ich rufe ja nicht an irgendwo,
Florian: aber es gibt offizielle Stellen, es gibt offizielle Ablaufpläne.
Sigi: Ganz genau. Du wirst lachen, die gibt es nämlich noch überhaupt nicht lange.
Sigi: Also das gibt es vielleicht seit gut zehn Jahren, würde ich sagen.
Sigi: Vorher war das halt so, wie du sagst, ja, also da haben halt dann die Leute
Sigi: in Panik den Präsidenten angerufen. Da hat es sich schon mal so einen Fall gegeben.
Sigi: Also, ja, Profis nicht, weil der ist ja irgendwie so Anfang der tausender Jahre entdeckt worden.
Florian: 2004 war das ja.
Sigi: Ja, genau, richtig. Wir haben halt wirklich den Präsidenten quasi in der Mietmann-Einstank
Sigi: gerufen und gesagt, ah ja, da könnte man erst zurückkommen, das ist so ungefähr
Sigi: 300 Meter im Durchmesser, der macht schon ordentliche Schaben,
Sigi: wenn der irgendwo einschlägt.
Sigi: Und dann haben die Leute überlegt, ist das wirklich notwendig,
Sigi: ist das wirklich so die beste Strategie, dass man halt dann quasi den Präsidenten
Sigi: aufweckt und was macht der Präsident dann eigentlich, da war man sich dann auch
Sigi: nicht sicher und es gibt jetzt wirklich einen Plan.
Sigi: Und dieser Plan, der läuft halt auf mehreren Ebenen ab. Also da gibt es mal
Sigi: die nationale Ebene, wo halt die Leute in den USA halt gewisse Sachen machen.
Sigi: Und da gibt es die internationale Ebene, wo halt sehr viel über die United Nations,
Sigi: also die Vereinten Nationen, gearbeitet wird.
Sigi: Und wie das im Detail aussieht, können wir gerne besprechen,
Sigi: wenn dich das interessiert.
Florian: Ja, auf jeden Fall. Da muss ich als Österreicher, da muss ich mich beim Van
Florian: der Bellen melden bei unserem Präsidenten oder muss ich gleich in die UNO-City
Florian: gehen und dort Bescheid sagen.
Florian: Was passiert, wenn wer auch immer, in welchem Land auch immer herausgefunden
Florian: wird, dass ein Asteroid tatsächlich eine gewisse Wahrscheinlichkeit zur Kollision
Florian: hat? Weil das ist ja gerade der aktuelle Fall. Du hast vorhin Apophis erwähnt.
Florian: Apophis im 2004, im Dezember war das, auch noch Weihnachten.
Florian: Da war die höchste Kollisionswahrscheinlichkeit bei 2,7 Prozent.
Florian: Also das war der Höchstwert.
Florian: Und danach ist es dann runtergegangen und dann auf Null runtergegangen.
Florian: Aber zu dem Zeitpunkt, wo man sich damit
Florian: beschäftigt hat, war eine Kollisionswahrscheinlichkeit von 2,7 Prozent.
Florian: Und aktuell bei diesem Asteroid, der uns jetzt aktuell beschäftigt,
Florian: der hat zu dem Zeitpunkt, wo wir das aufnehmen, eine Kollisionswahrscheinlichkeit von 2,1 Prozent.
Florian: Das heißt, da sind wir ungefähr in der Größenordnung, wo wir uns damals als
Florian: Astronomie über Apophis Gedanken gemacht haben.
Florian: Also wer macht jetzt was, wenn wir so einen Asteroid haben, wo wir sagen,
Florian: okay, da ist ein gewisses Risiko.
Sigi: Also in Europa ist es so, also eigentlich international ist es so,
Sigi: dass das dann meistens über die Raumfahrtagenturen gehandhabt wird.
Sigi: Die Raumfahrtagenturen haben unter Abteilungen, die Monitoring-Programme auch
Sigi: haben, also wo halt alle Daten von aller Asteroiden gesammelt werden,
Sigi: wo die auch selber ihre Einschatzfähigkeit ausrechnen.
Sigi: Und die Europäische Raumfahrtagentur, die hat so eine. Also wenn man jetzt das
Sigi: Beobachter entdeckt, kann man denen mal quasi eine E-Mail schreiben.
Sigi: Am besten ist man ein Schreibfeld der Europäischen Raumfahrtagentur.
Sigi: Die haben ein eigenes New York Asteroid-Programm.
Sigi: Und die schauen sich das nochmal genau an und wenn die finden,
Sigi: ja da ist was dran, dann benachrichtigen die die Europäische Kommission und
Sigi: die Europäische Kommission, da gibt es halt auch eine Stelle,
Sigi: die sich darum kümmert und die leiten das dann an die United Nations weiter.
Sigi: Also das wäre quasi diese Hierarchie.
Sigi: Auf der United Nations-Ebene passiert dann folgendes. Es gibt ein internationales
Sigi: Asteroid Warning Network.
Sigi: Das schreibt sich I-A-W-N, also man meint das Wort Yorn heißen.
Florian: Aber das wollte keiner.
Sigi: Also jetzt nennen sie es irgendwie I-Warn. Ein Beobachtungsnetzwerk von Leuten,
Sigi: die sich darauf spezialisieren, also diese Nachfolgebeobachtungen durchzuführen.
Sigi: Und die trainieren das jedes Jahr. Also wird jedes Jahr quasi ein Asteroid ausgesucht
Sigi: und eine Warnung aufgegeben. und dann schauen sie, wie schnell können die quasi
Sigi: die Einschlagswahrscheinlichkeiten berechnen und dann den Asteroid charakterisieren
Sigi: und so. Das ist mal das Erste.
Sigi: Und parallel dazu, je nachdem wie groß diese Anfangs-Einschlagswahrscheinlichkeit
Sigi: ist, gibt es auch diese SANE-Page, das ist die Space Mission Planning Advisory Group.
Sigi: Das ist ein Konsortium aus Industriepartnern, aber auch Nationen,
Sigi: die halt eine Abwehrmission starten können.
Sigi: Und die überlegen sich dann halt schon einmal, ja, was müsste man da machen,
Sigi: wie groß ist ein Asteroid ungefähr, welche Art von Asteroidenabwehr könnte man da verwenden.
Sigi: Und das ist auch jetzt so, obwohl bei dem Fall, den wir jetzt haben,
Sigi: dieser 2024 YR4, da wird noch ein bisschen abgewartet, weil,
Sigi: wie du schon richtig gesagt hast, diese Einschraubwahrscheinlichkeit halt nicht eine Konstante ist.
Sigi: Also die ändert sich, je mehr Daten, das wir kriegen durch dieses International
Sigi: Research Warning Network, desto mehr weiß man dann, ob diese Einschraubwahrscheinlichkeit
Sigi: nach oben geht oder nach unten geht.
Sigi: Und das schaut man sich ja eine Zeit lang an und irgendwann einmal macht man
Sigi: eine Entscheidung, ja, wir müssen jetzt da ein Raumschiff raufschicken oder nicht.
Florian: Genau, das wäre jetzt nämlich die nächste Frage gewesen. Der Asteroid,
Florian: den wir jetzt haben, diesen 2024 YR4, den hat man ja im Dezember entdeckt.
Florian: Und da hat er dann ziemlich bald eine Kollisionswahrscheinlichkeit von größer
Florian: als 1% gehabt, was schon außergewöhnlich ist.
Florian: Und dann war es noch außergewöhnlicher, weil sie ist weiter gestiegen.
Florian: Sie ist auf, glaube ich, soweit ich das verfolgt habe, auf 2,3,
Florian: 2,4 Prozent vielleicht sogar gestiegen.
Florian: Dann aber wieder runter, so auf 2,2, 2,1. Also es ist jetzt schon eine längere
Florian: Zeit so über 2 Prozent die Kollisionswahrscheinlichkeit.
Florian: Wie ist da jetzt der aktuelle Stand dieser ganzen Prozesse, die du vorhin erwähnt hast?
Florian: Und vor allem auch der aktuelle Stand, was die Daten angeht,
Florian: weil da weißt du vielleicht auch mehr als wir.
Sigi: Also nachdem, der eben erst vor ein paar Wochen entdeckt worden ist,
Sigi: haben wir eben nur einen ganz kleinen Ausschnitt von dem Orbit dieses Asteroiden,
Sigi: den wir uns quasi anschauen können.
Sigi: Und der Orbit hat ungefähr eine Periode von vier Jahren. Also der geht irgendwie
Sigi: ganz, ganz weit raus, also weit aus dem Orbit von Mars noch raus.
Sigi: Und durch den das so ein langer Orbit ist, wenn man nur ein kleines Stück hat,
Sigi: dann ist das halt noch sehr, sehr unsicher.
Sigi: Also da braucht man einfach mehr Daten, falls man den Orbit dann richtig einschränken kann.
Sigi: Und die Art, wie halt da diese Einschrugsvorhersage gemacht wird,
Sigi: ist, man schaut sich halt an, wie unsicher sind meine Beobachtungen,
Sigi: also bei den Beobachtungen, die sind ja nicht perfekt, ja, da hat man immer
Sigi: so keine Unsicherheit dabei.
Sigi: Und dann verwendet man statistische Methoden, wo man einfach diese Unsicherheiten
Sigi: in den ganzen Entobachtungen und in diesem Orbit-Generationsprozess dann nach vorne projiziert.
Sigi: Und dann mal schaut, wenn ich das jetzt in den nächsten 10, 20 Jahren mir das
Sigi: anschaue, wie diese Wahrscheinlichkeiten sich entwickeln, wo das Ding dann im Endeffekt ankommt.
Sigi: Wie sieht das dann aus bei einer nahen Begegnung mit der Erde?
Sigi: Üblicherweise sieht das so aus, dass da hat man halt so, wir nennen das Klone,
Sigi: also einfach so verschiedene, ich würde sagen, so Mini-Asteroiden,
Sigi: so ein Wahrscheinlichkeitsmodell von Asteroiden, wie das so aussieht.
Sigi: Und da verwendet man halt so ganz verschiedene kleine Abweichungen in dem Orbit
Sigi: und schaut sich halt das dann an, welche von diesen Abweichungen würden auf
Sigi: der Erde einschlagen, welche gehen an der Erde vorbei.
Sigi: Und dann verwendet man wirklich da eine ganz primitive Methode,
Sigi: man zählt dann quasi von diesen, sagen wir mal, 100 oder 1000 Realisierungen
Sigi: von diesen Asteroiden oder von der Wahrscheinlichkeitsverteilung dieser Asteroiden,
Sigi: wie viele von denen treffen dann auf die Erde und wie viele von denen verfehlen die Erde?
Florian: Ja, sowas habe ich damals tatsächlich auch gerechnet. Du weißt halt,
Florian: mein Asteroid hat aufgrund der Beobachtungsdaten Fehler, alle relevanten Zahlen,
Florian: die die Bahn des Asteroiden beschreiben, haben eine gewisse Fehlergrenze.
Florian: Und dann mache ich einfach alle möglichen
Florian: Asteroiden, die innerhalb dieser Fehlergrenzen quasi möglich sind.
Florian: Und die schaue ich alle an. Was passiert bei denen in der Zukunft?
Florian: Und wenn ich jetzt, wie du gerade gesagt hast, ich irgendwie 1000 Stück habe
Florian: und irgendwie 900 schlagen auf der Erde ein, naja, dann schaut es eher schlecht aus.
Florian: Wenn ich 1000 Stück habe und einer schlägt auf der Erde ein,
Florian: dann ist die Kollisionswahrscheinlichkeit entsprechend geringer.
Florian: Also das war meine Art, das zu berechnen. Und anscheinend macht man das auch
Florian: im größeren Maßstab dann immer noch so.
Sigi: Ganz genau. Ja, das ist das bitte heute noch so gemacht. Der Teufel liegt da im Detail.
Sigi: Ja, also wie berechnet man die und die Wahrscheinlichkeiten von der reißen Beobachtung
Sigi: und so weiter und so fort. Aber im Prinzip hast du völlig recht.
Sigi: Es wird genauso gemacht, wie du es damals gemacht hast. Für den Asteroiden,
Sigi: von dem wir jetzt sprechen, sieht es dann so aus, dass diese ganze Wahrscheinlichkeitsverteilung
Sigi: halt ungefähr, ich würde sagen, so viermal oder so die Distanz von der Erde zum Mond ist.
Sigi: Also es ist ein riesen, riesen Gebiet, das man abdecken kann,
Sigi: weil wir eben den Orbit nicht so genau kennen.
Florian: Ja, ich meine, die Wahrscheinlichkeit ist auch nur zwei Prozent,
Florian: die Kollisionswahrscheinlichkeit. Das ist ja tatsächlich rein als absolute Zahl
Florian: relativ gering, aber halt deutlich höher als das, was wir üblicherweise haben.
Sigi: Richtig, genau. Und worauf das wahrscheinlich hinausläuft ist,
Sigi: wenn jetzt mehr Daten dazukommen, dann wird dieser Wahrscheinlichkeitsbereich etwas kleiner.
Sigi: Und je kleiner dieser Wahrscheinlichkeitsbereich wird, desto mehr von diesen
Sigi: kleinen virtuellen Asteroiden können dann auf die Erde einschlagen.
Sigi: Also üblicherweise, was passiert ist, am Anfang ist die Wahrscheinlichkeit halt
Sigi: zu 1% und dann wächst sie aber, weil eben mehr Daten quasi diese Wahrscheinlichkeitskurve
Sigi: ein bisschen einschränken und dann quasi mehr von diesen Klonen auf die Erde einschlagen.
Sigi: Und irgendwann einmal kollabiert das aber dann, wenn man genug Daten hat,
Sigi: dass man wirklich weiß, wo das Ding ist. Und meistens verfehlt das dann die Erde.
Sigi: Also man muss sich da nicht irgendwie graue Haare rachsen lassen,
Sigi: wenn jetzt diese Wahrscheinlichkeit höher und höher wird.
Sigi: Das ist ein natürlicher Prozess, einfach je nachdem, wie das gerechnet wird.
Sigi: Und üblicherweise ist es aber so, dass wenn man es dann wirklich genau weiß,
Sigi: dann ist ja die Chance, dass da die Erde trifft, sehr, sehr gering.
Florian: Also ich habe das immer verglichen mit einer Gartenschlauch-Umlaufbahn,
Florian: weil normalerweise, wenn ich mir die Diagramme anschaue, ist die Umlaufbahn
Florian: von dem Asteroid ja eine Linie und aufgrund der Fehler und auch das Ganze,
Florian: was du gerade erzählt hast,
Florian: ist es in der Realität, das was wir wissen, ist eigentlich so ein Schlauch,
Florian: der sich durch das Sonnensystem zieht und irgendwo in diesem Schlauch ist der Asteroid drin,
Florian: wir wissen aber nicht genau wo und wenn die Erde auch irgendwo in dem Schlauch
Florian: drin ist, dann gibt es eine Kollisionswahrscheinlichkeit und je mehr Daten wir
Florian: haben, desto dünner wird der Schlauch.
Florian: Der schrumpft so vor sich hin und dann müssen wir halt warten,
Florian: wenn der jetzt genau um die Erde herum schrumpft, sodass die Erde quasi irgendwann
Florian: den kompletten Schlauch ausfüllt, dann schlägt er mit Sicherheit ein und ansonsten
Florian: rutscht die Erde früher oder später aus dem Schlauch raus.
Florian: Dann ist die Kollisionswahrscheinlichkeit gleich null, aber bis es soweit ist,
Florian: wird der Schlauch halt immer kleiner und die Erde nimmt immer mehr Platz in dem Schlauch ein.
Florian: Das heißt, bis es soweit ist, steigt die Kollisionswahrscheinlichkeit.
Florian: Das habe ich Ihnen mal erklärt und ich hoffe, das ist auch halbwegs richtig.
Sigi: Ja, das ist perfekt, genau. Also der Schlauch wird dünner und die wird auch
Sigi: ein bisschen kürzer, aber das ist genau richtig.
Florian: In dem Fall liegen wir jetzt gerade, wie gesagt, zum Zeitpunkt,
Florian: wo wir dieses Gespräch aufnehmen, bei 2,1 Prozent Kollisionswahrscheinlichkeit.
Florian: Wenn die Folge veröffentlicht wird, dann könnte es auch höher oder geringer
Florian: sein. Das werden wir dann entsprechend noch nachtragen.
Florian: Aber die Frage ist jetzt, die interessiert vermutlich viele,
Florian: es wird ja wahnsinnig viel beobachtet. Jeden Tag kommen neue Beobachtungsdaten dazu.
Florian: Wann ist denn damit zu rechnen, dass wir, wenn der Asteroid nicht auf der Erde
Florian: einschlagen, sollte es mit Sicherheit wissen? Oder wenn er einschlagen sollte,
Florian: dass wir das mit Sicherheit wissen?
Sigi: Ja, das ist eine Frage, die kann ich leider gar nicht so gut beantworten.
Sigi: Weil es kommt jetzt darauf an, wie viele Obstatorien da jetzt schnell Zeit bekommen.
Sigi: Und es kommt auch irgendwie dann im Endeffekt darauf an, wie lange der Asteroid beobachtbar ist.
Sigi: Jetzt müssen wir uns vorstellen, der Asteroid ist ungefähr so zwischen 50 und 100 Meter groß.
Sigi: Und das klingt eigentlich relativ groß. Also für Asteroiden,
Sigi: der ist definitiv groß genug, dass er durch die Erdatmosphäre durchkommen würde
Sigi: und einen Krater produziert.
Sigi: Aber es ist halt in dem kosmischen Kontext einfach wahnsinnig klein.
Sigi: Also der hat halt eine absolute Magnitude von 24.
Sigi: Und das ist halt schon so ein sehr, sehr gering. Also den sieht man eigentlich
Sigi: nur, wenn er wirklich nah an der Erde ist.
Sigi: Und je weiter weg das geht, desto schwieriger wird es für uns,
Sigi: dass wir das noch beobachten können.
Sigi: Und jetzt ist halt dann die Challenge quasi, dass man den noch so lange beobachtet,
Sigi: wie es irgendwie geht, bis das halt dann zu dunkel ist und man sieht ihn dann nicht mehr.
Sigi: Und dann hofft man halt, dass die letzten paar Beobachtungen noch richtig,
Sigi: richtig gut sind, also sehr, sehr wenige Unsicherheiten haben,
Sigi: weil dann kann man halt den Orbit auch noch sehr, sehr gut einschränken und
Sigi: dann weiß man auch noch viel, viel besser, wo der dann im Endeffekt sein wird.
Sigi: Aber wann das genau sein wird und ob das sogar in diesem Jahr noch passiert,
Sigi: das kann ich dir gar nicht sagen.
Florian: Das heißt, es kann tatsächlich sein, dass wir jetzt bis dahin vier Jahre wieder
Florian: mal in die Nähe der Erde kommen, dass wir bis 2000, wann ist das in vier Jahren,
Florian: 28, 29, dass wir bis dahin jetzt
Florian: so mit einer zweiprozentigen Kollisionswahrscheinlichkeit leben müssen.
Sigi: Ganz genau, ja. Also hoffentlich nicht, aber das könnte sein, ja.
Ruth: Also was mich immer wundert an dem Ding, ich meine der Name,
Ruth: wie 2024 Y irgendwas, das heißt Y, der ist ja erst Ende des Jahres entdeckt
Ruth: worden, der ist ja vor einem Monat oder eineinhalb entdeckt worden gewesen.
Ruth: Das Ding hat sich ja auf seiner Bahn noch gar nicht weit bewegt.
Ruth: Also ist ja die Bahn wahrscheinlich noch gar nicht besonders gut constrained, oder?
Sigi: Ja, du hast völlig recht. Das ist das hauptsächliche Problem.
Sigi: Denn wenn wir diese Sache finden und dieser Asteroid ist halt vom Atlas-System entdeckt worden,
Sigi: das Asteroid Last Alert System, das halt auf Hawaii den ganzen Nachthimmel absucht,
Sigi: nach genau diesen Asteroiden, die man halt nur sieht, wenn sie sehr,
Sigi: sehr knapp an der Erde sind.
Sigi: Die Challenge, die man halt bewehrt, ist, dass man nur ganz,
Sigi: ganz kurze Bahnabschnitte sieht und dann verschwinden die wieder,
Sigi: weil die halt nicht groß genug sind, dass man die wirklich über den ganzen Orbit irgendwie sehen kann,
Sigi: auch manchmal zwischen die an der Erde vorbei und sind dann halt irgendwie zwischen
Sigi: Erde und Sonne und das macht es auch sehr, sehr schwierig, dass man die dann noch sieht.
Sigi: Und das macht die ganze Sache halt sehr interessant und auch besonders befriedigend,
Sigi: weil wenn Joel Florian gesagt hat, es kann ja einfach passieren,
Sigi: dass man jetzt dann den Asteroiden dann nicht mehr sieht und dann muss man warten, bis er wiederkommt.
Sigi: Und dann muss man ihn erst mal wiederentdecken, dann muss man wissen,
Sigi: dass das der gleiche Asteroid ist, weil der hat dann keine Fahnen und sagt,
Sigi: ich bin hier 20, 24, ich bin schon ein Jahr 4.
Sigi: Ja, das sind halt diese Challengers, mit denen die Leute hier sehr komfortiert sind.
Ruth: Und wie schaut es aus mit alten Beobachtungen? Ich meine, das Ding kommt ja alle vier Jahre.
Ruth: Ist das nicht zufällig irgendwo drauf schon, von den letzten paar Malen, die es da war?
Sigi: Das ist eine super interessante Frage. Und wir hatten gestern den Steve Chesley
Sigi: hier am Institut, ist halt einer von den Hauptverteidigten da an diesem NASA
Sigi: Impact Monitoring System.
Sigi: Und der hat gesagt, Leute haben sich da schon angeschaut, weil die Schwierigkeit
Sigi: dabei ist natürlich, dass wenn man den Orbit nicht gut vorhersagen kann,
Sigi: in Zukunft kann man natürlich den Orbit auch nicht so gut um die Vergangenheit vorhersagen.
Sigi: Das heißt, man hat dann ziemlich schnell mal einen ziemlich großen Abschnitt
Sigi: vom Himmel, den man da durchsuchen müsste.
Sigi: Aber die Leute sind eigentlich ziemlich clever und haben sich überlegt,
Sigi: na, was ist, wenn ich jetzt einfach mal annehme, dass dieser Asteroid 2033 auf
Sigi: der Erde einschlagen wurde und ich nehme mir diese Randbedingungen quasi und
Sigi: dann projiziere ich das zurück.
Sigi: Weil das ist einfach so ein kleiner Bereich, der da notwendig ist und so eine
Sigi: eingeschränkte Anflagsbedingung, die man da haben muss, dass man das dann trotzdem
Sigi: sehr, sehr gut zurückproduzieren kann.
Sigi: Und dann haben die Leute geschaut, also 2020 oder 2016 oder so,
Sigi: ob sie den in den Bildern finden, weil er hat sie ja auch schon Asteroidenservice
Sigi: gegeben. Und sie haben ihn aber nicht gefunden.
Sigi: Das heißt, es ist aber leider noch lange nicht, dass der nicht da ist und dass
Sigi: der nicht einschlägt, sondern das heißt nur, dass halt diese Teleskope vielleicht
Sigi: einfach nicht tief genug in den Himmel geschaut haben, weil das Ding relativ
Sigi: klein ist und kann es dann sein, dass einfach die Tiefe der Teleskopie nicht ausreichend war.
Sigi: Also diese Non-Detections, wie man so schön sagt, die sind halt immer mit einem
Sigi: bisschen Drain of Salt sozusagen zu nehmen.
Sigi: Das ist zumindest eine gute Nachricht, dass sie nicht gleich gefunden haben.
Sigi: Weil sie gefunden hätten, dann wüssten wir jetzt schon, dass sie einschlagen würden.
Sigi: Aber wenn sie nicht gefunden haben, wissen wir es jetzt nicht.
Florian: Das war ja auch damals der Grund, warum man bei Apophis so schnell Entwarnung
Florian: geben konnte, weil man da eben, wie die Kollisionswahrscheinlichkeit dann eben
Florian: schon bis auf 2,7 Prozent gestiegen ist, dann so eine Precovery gemacht hat,
Florian: also genau so eine alte Aufnahme gefunden hat und dir hat halt gezeigt, okay, nee,
Florian: Kollision Null kommt nicht vor, wenn man dann die Bahn halt viel länger gekannt hat.
Florian: Aber ja gut, in dem Fall haben wir das nicht. Und jetzt, das würde mich noch
Florian: sehr interessieren, weil du hast ja auch gesagt, dass es da ION,
Florian: International Asteroid Warning Network gibt und die andere.
Ruth: ION heißt das? Gehen?
Sigi: Just Immersion Getters was I-1 nennen. Aber nicht die Abgeordnete.
Florian: Und dann gibt es die andere, die Space.
Sigi: Die Space Mission Planning Advisory Group.
Florian: Genau, genau. Genau, die interessiert mich jetzt nämlich, weil es gibt ja zumindestens,
Florian: sieht man das im Internet, schon zumindestens Vorhersagen, was denn passieren
Florian: würde, wenn der Asteroid wirklich einschlagen sollte.
Florian: Ich meine, das Ding ist maximal 100 Meter groß, wahrscheinlich ein bisschen kleiner.
Florian: Wir werden es irgendwann mal genau wissen, weil das Web-Teleskop den jetzt beobachtet
Florian: und dann werden wir die Größe halbwegs genau einschränken können.
Florian: Aber wie du vorhin gesagt hast, wenn das Ding einschlägt, dann kann es theoretisch
Florian: schon Schaden anrichten.
Florian: Also wenn es jetzt gerade mitten über einer Wüste oder mitten über dem Ozean
Florian: einschlagen sollte, dann wird nicht viel passieren, was für uns Menschen schlimm ist.
Florian: Aber wenn der zufällig gerade mitten in einer Großstadt einschlägt,
Florian: dann wäre es schon blöd. Also das ist was, wo man sich dann schon Gedanken machen
Florian: könnte, was denn da passiert.
Florian: Und jetzt ist natürlich die Frage, und da haben wir schon ein paar so Missionen
Florian: testhalber gemacht, wo wir so getestet haben, ob man Asteroiden ablenken kann von ihrer Bahn.
Florian: Die DART-Mission haben wir auch schon hier im Podcast besprochen zum Beispiel.
Florian: Da hat man genau das gemacht. Und die Frage ist jetzt, erstens kann man jetzt
Florian: schon mit einiger Sicherheit sagen, wenn der Asteroid einschlägt,
Florian: wo er einschlagen würde?
Florian: Oder ab wann kann man das sagen oder kann man es überhaupt irgendwann mal sagen,
Florian: bevor er eingeschlagen ist?
Florian: Und gibt es überhaupt rein technisch die Möglichkeit und die Ressourcen,
Florian: dass wir das in der Zeit, die wir dann noch zur Verfügung haben,
Florian: tatsächlich so eine Mission umsetzen können, die was bringt?
Sigi: Das ist auch eine ausgezeichnete Reihe an Fragen. Vielleicht zur ersten Frage,
Sigi: wann weiß man genau, wo der einschlägt?
Sigi: Und das, das hält eben auch sehr stark damit zusammen, wie oft man den jetzt
Sigi: in der Zwischenzeit beobachten kann.
Sigi: Also gerade bei solchen Orbits wie den 2024 Y4, das ist halt so,
Sigi: man muss halt nicht mehr warten quasi, dass er bei uns vorbeifliegt,
Sigi: weil er eben relativ klein ist und dann halt schauen, dass man so viele Daten wie möglich sammelt.
Sigi: Aber üblicherweise ist es so, dass wenn er das zweite Mal vorbeipflegt und man
Sigi: findet den auch wieder, dann kann man schon mit ziemlich guter Sicherheit sagen,
Sigi: ob er einschlägt oder ob er nicht einschlägt und,
Sigi: Wenn man sagt, er schlägt ein, was man eigentlich früh sagen kann,
Sigi: ist ein sogenannter Impact-Korridor.
Sigi: Und zwar ist das, um deine Metapher nochmal zu bemühen, also wenn man sich den
Sigi: Gartenschlauch so vorstellt, der halt sich da auf dem Orbiter entlang zieht,
Sigi: dann wird er halt immer dünner und immer dünner, aber es ist trotzdem hier noch ein Schlauch.
Sigi: Und wenn man den Schlauch jetzt quasi da über die Erde legt,
Sigi: dann hat man halt so einen Korridor, wo man sagen kann, okay,
Sigi: zumindest mal alles, was abseits dieses Korridors ist, da ist man sich ziemlich
Sigi: sicher, dass der Astrid nicht einschlagen wird.
Sigi: Und im Korridor weiß man es halt dann nicht so genau. Aber mit mehr und mehr
Sigi: Beobachtungen beschränkt sich dieser Korridor immer mehr ein.
Sigi: Und das kommt immer wirklich darauf an, wie viel Beobachtungszeit man noch hat,
Sigi: bevor der letzte Approach da noch stattfindet.
Florian: Auf der Wikipedia-Seite des Asteroiden
Florian: ist genauso ein Bild eines Impact-Korridors für 2024 YR4 zu sehen.
Florian: Und der geht so über Äquatorregionen ungefähr.
Florian: Der geht da so über das nördliche Südamerika drüber, über das mittlere Afrika
Florian: und dann einmal quer über Indien drüber. Oder hat das irgendwie eine reale Grundlage
Florian: oder hat es das einfach irgendwie ausgedacht in der Wikipedia?
Sigi: Ja, also ein mehr Student, der halt mit der NASA zusammenarbeitet,
Sigi: der hat das auch für uns gerechnet. Und das schaut relativ ähnlich aus.
Sigi: Man muss halt da nur aufpassen, weil das ist halt noch lange nicht gesagt,
Sigi: was ja auch wirklich einschlägt.
Sigi: Und der Grund, warum das jetzt nicht von der NASA und von der ESA irgendwie
Sigi: so produziert wird, ist, weil die Leute, die halt in diesem Korridor drinnen
Sigi: leben, ja, also wenn ich mir jetzt ein Haus kaufen würde, dann müssen wir uns
Sigi: auch überlegen, ja, zahlst du das jetzt aus, ja. Ich habe mein Haus da schnell verkauft.
Sigi: Also das hat alles reale Konsequenzen und deswegen muss man das halt wirklich
Sigi: einfach, man darf das halt nicht zu ernst nehmen, bevor man halt wirklich weiß,
Sigi: ob der jetzt einschlägt, was da jetzt wirklich die Wahrscheinlichkeiten dann sind.
Sigi: Also ich würde jetzt auch gar nicht irgendwie sagen wollen, dass man sich das
Sigi: anschauen soll und dass man da irgendwie großartig viel drauf geben soll,
Sigi: dass das ändert sich sicher noch.
Sigi: Und vor allem mit großer Wahrscheinlichkeit, was passieren würde,
Sigi: dass diese Einschränkungen auf null Rauter geht, wenn man halt mehr Beobachtungen
Sigi: hat. Also das ist immer die erste Frage, um wann man sagen kann, wo der einschlägt.
Sigi: Also global, diese Bereiche kann man ganz früh sich überlegen und wo er dann
Sigi: genau einschlägt, das ist halt dann manchmal wirklich schwierig,
Sigi: dass man halt dann wirklich zum letzten
Sigi: Moment warten muss bis zum finalen Approach, dass man das sagen kann.
Sigi: Zumindest muss man halt den einmal noch einmal gefunden haben,
Sigi: damit man sich da halbwegs sicher ist, wo das passiert.
Sigi: Und dann die andere Frage war, wie das jetzt mit dieser Spacemische Planning Group aussieht?
Florian: Genau, also die Frage ist, wir wissen jetzt, der hat eine gewisse Einschlagswahrscheinlichkeit.
Florian: Du hast vorhin gesagt, es kann durchaus sein, dass wir eben mit dieser vagen
Florian: Möglichkeit des Einschlags noch mindestens vier Jahre leben müssen,
Florian: weil wir keine besseren Daten mehr kriegen.
Florian: Und die Frage ist jetzt, sollte es doch so sein, dass diese Einschlagswahrscheinlichkeit
Florian: größer wird und wir irgendwann vielleicht in vier Jahren feststellen,
Florian: ja, der wird tatsächlich 2032 auf der Erde einschlagen und wir dann sagen,
Florian: okay, wir probieren, was dagegen zu tun, weil er vielleicht doch irgendwo einschlagen
Florian: könnte, wo es größere Schäden gibt, aber
Florian: Haben wir noch genug Zeit, das zu machen, wenn wir wissen, dass die Kollisionswahrscheinlichkeit
Florian: wirklich 100% beträgt oder müssten wir da jetzt schon auf Verdacht anfangen,
Florian: dass die Rakete dann aufgetankt rumsteht und wir dann im Fall des Falles auf
Florian: den Knopf drücken und sie starten können.
Ruth: Du schaust zu viel Fernflow.
Ruth: So ist das in einem Film, wenn die Rakete steht schon aufgetankt da und wartet. Genau.
Sigi: Ja, es ist ja lustig, weil gerade zu Beginn in den 90er Jahren einmal angefangen
Sigi: hat, sich der Air-Satel mit zu beschäftigen, war das wirklich auch ein Plan,
Sigi: dass man eben eine Rakete hat, die da quasi steht und der Aufknopfdruck quasi
Sigi: bereit ist, dass man da irgendwas raufschickt.
Sigi: Damals war man halt noch mehr mit nuklearer Abwehr beschäftigt.
Sigi: Und der Asteroid ist eigentlich klein genug, dass man das mit einem kinetischen
Sigi: Impact auch machen könnte.
Sigi: Also du hast schon vorher den Double Asteroid Redirection Test erneut, also DART.
Sigi: Das war eine NASA-Mission. Die haben halt einen Raumschiff rausgeschickt,
Sigi: das relativ schnell eigentlich beim Asteroiden war.
Sigi: Also innerhalb von, ich glaube, einem Jahr oder so, neun Monaten oder so,
Sigi: ist der halt vom Start auf der Erde zu dem Asteroiden hingekommen und hat dann
Sigi: einfach an den Asteroiden, quasi ist direkt reingefallen und habe da mit fünf
Sigi: Kilometer pro Sekunde oder so einen riesen Krater reingeschlagen und dieser ganze Impact,
Sigi: der da passiert ist, also dieser Einschlag, die Bahn des Astroiden merklich
Sigi: verändert. Also wir wissen im Prinzip, wie man sowas macht.
Sigi: Jetzt gibt es da ein paar Challenges mit dem jetzigen Objekt.
Sigi: Das ist halt nur, würde ich sagen, hart so groß. Wenn man das mit dem gleichen
Sigi: Raumschiff machen möchte, das man jetzt da schon konstruiert hat,
Sigi: wäre das wahrscheinlich möglich, aber halt nicht hundertprozentig sicher,
Sigi: ob das auch so funktioniert.
Sigi: Das heißt, man müsste sich halt jetzt schon nochmal überlegen,
Sigi: ja, kann ich das mit dem gleichen Raumschiff machen?
Sigi: Und wenn ich es mit dem gleichen Raumschiff machen kann, sind alle Teile,
Sigi: die ich da verwendet habe, noch verfügbar?
Sigi: Und das ist halt genau das, was dieses Best-Mission-Planning-Advisory-Group
Sigi: macht. Die schauen halt, was muss ich da jetzt wirklich machen?
Sigi: Wie sehen meine Launch-Windows aus? Also wann kann ich jetzt eine Rekete starten,
Sigi: dass die dann zeitgerecht noch zu dem Astroiden hinkommen und denen Schubs gibt?
Sigi: Und genau dafür sind die da. Und man kann natürlich bis zum letzten Moment warten.
Sigi: Das ist genau der entsprechende Punkt, warum es diese Atlassian-Truth-Pulse gibt.
Florian: Das heißt, wir wissen noch nicht, wann wir genau was machen müssten,
Florian: aber es gibt Leute, die sich das überlegen, immerhin.
Sigi: Ganz genau.
Ruth: Ich hätte noch eine Frage zu diesem Korridor. Mich fasziniert das.
Ruth: Ich habe nicht gewusst, dass das so genau schon ist, also dass man das überhaupt
Ruth: so genau sagen kann, weil ich dachte mir, was ist mit oben und unten?
Ruth: Also dieser Korridor, die Ungenauigkeit ist quasi über die Länge,
Ruth: also eigentlich Die Zeit, oder?
Ruth: Man weiß nicht, wann das Ding da ist, aber die Ungenauigkeit ist nicht Nord-Süd
Ruth: auf der Erde, weil man dann die Bahn doch schon so genau kennt,
Ruth: dass man quasi weiß, wo sie die Erdbahn kreuzt, aber nicht wann. Stimmt das?
Sigi: Ja, das stimmt ziemlich genau.
Sigi: Es ist so, dass die Himmelsmechanik halt auch ihre Tricks hat.
Sigi: Und ein paar von den Tricks ist, dass man halt manche Sachen relativ genau vorhersagen kann.
Sigi: Zum Beispiel, wie die Bahnebene und das Asteroiden im Verhältnis zur Erdbahnebene
Sigi: aussieht, das kann man relativ schnell, relativ genau sagen.
Sigi: Man kann auch relativ schnell sagen, wie elliptisch die Bahn ist,
Sigi: manchmal auch die Orientierung im Raum, kann man relativ schnell, relativ genau sagen.
Sigi: Was man halt nicht so genau sagen kann, ist, wie du schon gesagt hast,
Sigi: also wo sich der Asteroid dann in Zukunft auf seiner Bahn befinden wird.
Ruth: Das ist aber crazy, oder? Man weiß quasi die Bahnebene, man weiß die Bahn von
Ruth: dem Ding kreuzt die Bahn der Erde genau an diesem Punkt oder Gartenschlauch genau an diesem Punkt.
Ruth: Aber man weiß nicht, ob sie quasi gleichzeitig an diesem Punkt sein werden.
Ruth: Und die Ungenauigkeit ist eher das, kommt er ein bisschen früher oder kommt
Ruth: er ein bisschen später und schlägt er dementsprechend eher in Südamerika oder
Ruth: in China ein. So irgendwie, ne?
Florian: Ja, also der Punkt ist, die Bahnebene kann man ja bestimmen und je nachdem,
Florian: wie die Bahnebene ist, wird die Erde entweder im Äquator oder drüber oder drunter
Florian: geschnitten und wenn halt die Neigung der Bahnebene vom Asteroid nicht groß genug ist,
Florian: dann hat er keine Chance, dass er irgendwo zum Beispiel jetzt da in Nordeuropa
Florian: einschlägt, weil da kann er sowieso nie einschlagen und die Frage ist dann halt nur,
Florian: wo entlang dieser Bahnebene er dann halt auf die Erde trifft.
Florian: Das ist der in Ost-West-Richtung, hängt es von der Zeit ab, aber die Nord-Süd-Richtung,
Florian: die kann man aus der Bahnebene halbwegs gut bestimmen und der Rest ist halt
Florian: dann, ja, muss man die genaue Einschlagszeit kennen.
Ruth: Die Ungenauigkeit, also das wäre ja auch nur ein ganz kleiner Fehler,
Ruth: eine kleine Ungenauigkeit, die dann schon bewirkt, dass die Bahnebene ein bisschen anders ist, oder?
Ruth: Also warum kann man, ich glaube die Frage ist eher, warum kann man die Bahnebene
Ruth: oder eben die Nord-Süd-Richtung quasi so genau schon bestimmen,
Ruth: aber die Position quasi entlang dieser Bahn nicht, das leuchtet mir irgendwie nicht ein.
Florian: Ich glaube, da braucht man Differenzialgleichungen dafür.
Ruth: Ja, das ist immer die Antwort, gell?
Sigi: Ja, also man kann sich das ungefähr so vorstellen, würde ich sagen,
Sigi: wenn man den Asteroiden am Himmel beobachtet, dann kann man relativ gut sagen,
Sigi: welche Richtung sich da befindet von der Erde aus gesehen.
Sigi: Nicht, weil es so ein Lichtpunkt, der zwischen den Sternen ist.
Sigi: Die Sterne wissen wir wirklich sehr genau, wo die sind.
Sigi: Und wenn du halt ein paar von diesen Punkten hast, dann hast du quasi eine Ebene,
Sigi: relativ schnell, und die ist auch relativ gut beschrieben, weil man halt eben
Sigi: diese Lichtpunkte relativ genau anschauen kann.
Sigi: Was man halt nicht so gut weiß, ist, man kann sich das so vorstellen,
Sigi: dass halt der Asteroid bewegt sich halt nicht immer mit der gleichen Rate in seinem Orbit.
Sigi: Ja, du bist halt schneller, wenn er irgendwie näher von der Sonne ist und dann
Sigi: halt viel langsamer, wenn er näher draußen ist.
Sigi: Und wenn man nur einen ganz kleinen Abschnitt hat, dann kann man halt diese
Sigi: Maximalgeschwindigkeit, die Minimalgeschwindigkeit nicht genau abschätzen.
Sigi: Und deswegen hat man da irgendwie so Schwierigkeiten, dass man sich das anschaut.
Sigi: Und zusätzlich auch, weil ich glaube, der Flo hat ja auch mal damals an dem
Sigi: Jakovsky-Effekt gearbeitet.
Sigi: Zusätzlich hat man auch noch diese Interaktion mit dem Sonnenlicht,
Sigi: wo halt ein bisschen was von dem kleinen Asteroid aufgeheizt wird, von der Sonne.
Sigi: Und dann dreht sich der Asteroid vielleicht ein bisschen und das wird halt dann
Sigi: wieder abgestrahlt in eine andere Richtung.
Sigi: Das wirkt halt wie so ein kleiner Antrieb fast, der halt den Asteroiden noch
Sigi: einmal ein bisschen von seiner originalen Position abbringt.
Sigi: Und das sind alles diese Unsicherheiten, mit denen man jetzt konfrontiert ist.
Ruth: Das heißt, man hat auch die größten Chancen in der Verzögerung dieses Asteroids.
Ruth: Man stellt sich das immer so vor, Ablenkung seiner Bahn.
Ruth: Man macht das, der dann irgendwie oben oder unten an der Erde vorbeifliegt. Das stimmt ja nicht.
Ruth: Man würde ihn, wenn, dann verzögern, sodass er ein bisschen später ankommt.
Ruth: Man würde seine Bahn an sich nicht so großartig ändern, sondern nur halt vielleicht
Ruth: ihn ein bisschen dagegen stupsen, sodass er halt einfach dann doch ein bisschen
Ruth: später da ist und die Erde verfehlt, oder?
Sigi: Genau, ja. Also das ist halt der einfachste Weg, wie man das machen kann.
Sigi: Was so ein bisschen schwierig ist, ist, dass es nicht immer möglich ist.
Sigi: Also damit man das effizient machen könnte, müsste man halt irgendwie so,
Sigi: wenn man jetzt so einen kinetischen Pakt hat, also man kollidiert da ein Raumschiff
Sigi: mit dem Asteroiden, dann müsste man das immer in der Richtung der Bahngeschwindigkeit machen.
Sigi: Ja, weil da kann man ihn am schnellsten abbremsen oder halt noch ein bisschen Gas geben.
Sigi: Aber die Himmelsmechanik sagt halt auch, dass man ein bisschen aufpassen muss,
Sigi: weil man hat halt nicht unendlich viele Optionen, dass die Rakete von der Erde
Sigi: im richtigen Winkel zum Asteroiden kommt.
Sigi: Das ist halt manchmal auch schwierig und es kann passieren, dass man halt da
Sigi: ein bisschen Kompressen machen muss,
Sigi: möchte halt nicht irgendwie fünf Jahre warten, bis die Rakete dann im richtigen
Sigi: Winkel ankommt, sondern man akzeptiert halt, dass man, wenn man das in neun
Sigi: Monaten machen muss, dass man halt nicht ganz genau in der richtigen Richtung
Sigi: ist, dass man dann abbremst oder halt wieder ein bisschen schneller macht.
Sigi: Und dafür ist eben auch diese Space Machine Planning Advisory Group zuständig.
Sigi: Die machen halt diese Abschätzung und sagt, ja, man könnte das in drei Monaten machen.
Sigi: Dann hat man halt nicht so viel Push, aber vielleicht ist das dann doch besser,
Sigi: als in den paar Jahren zu warten und dann halt in die richtigen Richtung das
Sigi: noch abzulenken, weil dann hat man länger Zeit, dass der Asteroid quasi sich
Sigi: da von der Erde entfernt und so.
Sigi: Also das ist alles ganz, ganz interessant.
Ruth: Es stellt davor, er würde planmäßig in Südamerika einschlagen und dann entscheidet
Ruth: man sich, ihn ein bisschen irgendwie zu bremsen und dann vertut man sich und
Ruth: dann schlägt er stattdessen in Indien ein.
Ruth: Weil das ist irgendwie schon auch blöd, oder?
Sigi: Ja, und genau deswegen ist das eine Vereinten-Nationen-Gruppe,
Sigi: weil das sollte halt nicht ein Land einfach alleine machen.
Sigi: Es gibt ja irgendwie alle paar Jahre mal diese Planetary Defense Conference,
Sigi: die Konferenz der Weltretter hat der Florian das mal genannt.
Sigi: Und da wird das halt auch immer ein bisschen so durchgespielt.
Sigi: Also was passiert jetzt, genauso wie du sagst, wenn halt der erste Versuch der
Sigi: Film schlägt und man hat jetzt einfach nur den Impact-Punkt von einem Kontinent
Sigi: auf den anderen verschoben. Ja, was macht man dann?
Sigi: Und da ist dann ziemlich schnell klar, dass im Erstfall halt man nicht nur wahrscheinlich
Sigi: einen dieser Warm-Schiff halt noch hinschickt, sondern vielleicht auch noch
Sigi: einen zweiten, dass wenn der erste irgendwie daneben geht oder halt dann ziemlich
Sigi: ganz in geschafft, dass man halt dann auch eine zweite Option auch hat.
Florian: Das war schon gemein irgendwie, da wird nochmal nachgedreht, der Asteroid.
Sigi: Genau richtig, ja. Und man muss das halt auch vorsichtig machen,
Sigi: weil wenn man den Asteroid einmal aufgeschüttelt hat, Und das ist halt nicht
Sigi: nur ein Brocken, sondern das schaut halt so aus wie so ein Steinhaufen.
Sigi: Wenn man den einmal aufgeschüttelt hat und dann schlägt man da nochmal drauf
Sigi: ein, kann es auch passieren, dass man da einfach irgendwie aus den Hand abbricht
Sigi: und in zwei Teile bricht und dann weiß man halt nicht so genau,
Sigi: wo die zwei Teile dann im Endeffekt landen.
Ruth: New York und Paris.
Sigi: Ja, genau zum Beispiel.
Florian: Wenn man das jetzt zusammenfassen müsste, dann kann man erstens festhalten,
Florian: dieser Asteroid, selbst wenn er einschlägt, wird keinen Weltuntergang verursachen.
Florian: Wenn er einschlägt, dann schlägt er höchstwahrscheinlich irgendwo ein,
Florian: wo sowieso nichts passiert und selbst da, wo er einschlagen sollte,
Florian: wenn man nicht direkt dort ist, dann passiert auch nicht viel.
Florian: Aber allerhöchste Wahrscheinlichkeit ist, dass wir irgendwann in nächster Zukunft
Florian: die Kollisionswahrscheinlichkeit auf 0% senken können. Aber es kann vielleicht
Florian: noch vier Jahre dauern, bis es soweit ist.
Sigi: Ganz genau.
Florian: Und können uns dann entsprechend darauf vorbereiten, weil bis dahin sich lauter
Florian: Leute Gedanken gemacht haben, die in Organisationen sitzen, die komische Akronyme
Florian: haben, wie es so oft der Fall ist in der Astronomie.
Ruth: Wird man den sehen können? Weiß man das schon? Wird man den irgendwie mit freiem Auge sehen können?
Florian: Wenn er einschlägt, sicher.
Ruth: Ja, nein, 28. Nein, also wird man ihn vorbeifliegen sehen? Oder ist er doch
Ruth: nicht so nah an der Erde dran?
Sigi: Apophis in 2029, den wird man sehen, weil der ist ein bisschen zu klein.
Florian: Ja, aber Apophis ist ja wirklich nah. Der kommt ja ein paar tausend Kilometer
Florian: ran und weiß jetzt gerade nicht, wie der nah rankommt.
Florian: Also der wird jetzt da, glaube ich, 2028 nicht so nah rankommen,
Florian: weil sonst würden wir darüber reden und nicht über 2032.
Sigi: Genau, ja.
Florian: Ja, also auf jeden Fall Apophis, das könnt ihr euch alle notieren, Freitag, der 13.
Florian: 2029, Apophis. Das wird uns der aktuelle Asteroid nicht verderben,
Florian: das Spektakel. Das Spektakel ist es ja nicht, wir sind ein Lichtpunkt, wenn wir Glück haben.
Florian: Aber das können wir uns noch anschauen. Und für 2032 reden wir dann nochmal
Florian: in vier Jahren weiter. Mal schauen, wo du dich dann rumtreibst.
Florian: Vielleicht bist du ja auch am College für Aerospace Engineering.
Florian: Vielleicht baust du dann das Raumschiff, mit dem dann die Welt gerettet wird.
Sigi: Ja, schauen wir mal.
Florian: Ja, wir sind wie ein Enthusiasmus.
Florian: Sonst funktioniert das nicht mit der Weltrettung.
Ruth: Ja, wer weiß, was da bis dahin überhaupt los ist auf der Welt.
Florian: Ja, es gibt auch andere Gründe, die Welt zu retten. Aber wir sind hier für die
Florian: Asteroiden zuständig. Den Rest müssen andere machen.
Florian: Ja, dann sage ich vielen, vielen Dank für die fachkundige Information.
Florian: Und wenn sich an der Lage was ändert, dann melden wir uns wieder,
Florian: damit du uns erklären kannst, was passieren wird.
Sigi: Ja, super. Vielen Dank.
Florian: Ja, das war der Experte.
Ruth: Die Kinder sind jetzt auch schon Professor, das ist schon.
Florian: Das ist wirklich, ja. War ein interessantes Gespräch und wir werden noch ein
Florian: bisschen warten müssen, um herauszufinden, ob das Ding uns trifft oder nicht.
Florian: Also bis März, vielleicht April wird man noch Beobachtungen anstellen können
Florian: und dann wird der Asteroid nicht mehr beobachtbar sein können.
Florian: Und das, was wir dann bis dahin beobachtet haben werden, wird der Stand der
Florian: Dinge sein und bleiben bis zum Jahr 2028.
Florian: Achtung, Achtung, hier ein kurzer Einwurf aus der Zukunft.
Florian: Am 23. Februar, also zwei Tage vor Veröffentlichung dieser Folge,
Florian: gab es schon wieder einen ganzen Schwung neuer Beobachtungsdaten und mittlerweile
Florian: liegt die Kollisionswahrscheinlichkeit des Asteroiden nur noch bei 0,36%.
Florian: Das heißt, wir können uns ziemlich sicher sein, dass es nicht zu einer Kollision kommen wird.
Florian: Und damit wieder zurück in die Vergangenheit, wo der Podcast jetzt weitergeht.
Florian: Bis dahin gibt es aber noch ein paar Dinge, die man machen kann.
Florian: Es wird das James Webb Space Telescope schauen gehen.
Florian: Also schauen gehen, das ist schon da, wo es schauen kann.
Ruth: Gehen. Es macht noch ein paar Schritte auf den Asteroiden zu.
Florian: Aber das wird im Frühjahr tatsächlich mit Beobachtungen die Größe des Asteroiden
Florian: sehr viel besser festlegen können.
Florian: Ich habe gesagt, wir wissen, das Ding ist irgendwas zwischen 40 und 90 Meter groß.
Florian: Und es macht einen Unterschied, ob ein 40 Meter Teil oder ein 90 Meter Teil irgendwo einschlägt.
Florian: 40 Meter, das ist ungefähr in der Größenordnung wie damals 2013 in Chelyabinsk,
Florian: wo am Boden eigentlich fast nichts eingeschlagen ist, aber halt eine große Druckwelle
Florian: entstanden ist, weil dieser Asteroid in der oberen Atmosphäre auseinandergebrochen
Florian: ist und die Druckwelle hat viel Schaden angerichtet.
Florian: 90 Meter, das kommt schon durch bis zum Boden. Es wäre gut zu wissen,
Florian: wie groß das Teil wirklich ist.
Florian: Und das wird das James-Webb-Teleskop irgendwann im Frühjahr herausfinden.
Ruth: Ich bin schon sehr gespannt. Und warum das James Webb das so gut kann,
Ruth: das erklärst du ja auch in deiner Nummer, in der Show,
Ruth: warum das mit einem Infrarot-Teleskop besser funktioniert als mit einem optischen Teleskop.
Ruth: Warum man da die Größe von der, weil alles, was man hat, ist die Helligkeit
Ruth: und das geht halt im sichtbaren Licht nicht so gut, dass man da die Größe abschätzt.
Ruth: Nicht verraten, genau, nein, kommt Düsseldorf, Siegen, Bonn, kommt und schaut.
Florian: Ja, oder lest den in den Show Notes verlinkten Artikel der ESA über das James-Webb-Teleskop
Florian: und die Beobachtung, da steht es auch drin, wir wollen den Leuten kein Wissen
Florian: vorenhalten, dass sie nur gegen Eintrittsgeld bekommen können.
Florian: Also wir werden auch noch öfter...
Ruth: Wollen wir nicht?
Florian: Nein, wollen wir nicht. Ja, das James-Webb-Teleskop ist natürlich kein optisches
Florian: Teleskop und manche Dinge kann man eben leichter beobachten,
Florian: wenn man andere Wellenlängen beobachtet.
Ruth: Wird das denn Asteroiden auflösen können?
Florian: Das wäre schön, dann wäre ja keine Gefahr mehr.
Ruth: Optisch, optisch auflösen. Ach Gott.
Florian: Keine Ahnung, ehrlich gesagt, wie weit das Ding dann genau weg ist und wie groß das Auflösen ist.
Florian: Aber ich glaube, 40 Meter ist schon klein, wenn es wirklich 40 Meter groß ist.
Ruth: Ja, nein, das hätte man sich auch ausrechnen können, wenn man besser vorbereitet
Ruth: gewesen wäre. Aber das kommt davon, wenn man immer so blöde Fragen stellt, so zwischendrin.
Ruth: Aber ja, auf jeden Fall werden es sehr aufschlussreiche Beobachtungen werden.
Florian: Ja, das definitiv. Und dann werden wir auch bald wissen, wie groß das Teil wirklich
Florian: ist. Was ich auch noch gefunden habe, ist ein Artikel aus einem Internet-Blog.
Florian: Das Blog heißt Go4Launch. Das ist ein Artikel, den hat Michael Kahn geschrieben,
Florian: Luft- und Raumfahrtingenieur.
Florian: Er kennt sich auch mit Missionsplanung aus. Der hat auch schon Raumfahrtmissionen geplant.
Florian: Und der hat kurz was geschrieben zu dem Asteroid und nochmal den Stand des Wissens
Florian: zum damaligen Zeitpunkt zusammengefasst.
Florian: Und hat interessanterweise auch mal so auf die Schnelle probiert, Missionen zu planen.
Florian: Also wenn wir da wirklich hinfliegen wollen würden, um diesen Asteroid abzuwehren.
Florian: Hat er gesagt, okay, jetzt was kann man da planen, aber du kannst ja nicht zu
Florian: jedem beliebigen Zeitpunkt hinfliegen.
Florian: Und er hat gemeint, man kriegt jetzt auf die Schnelle so zwei mögliche Missionsszenarien
Florian: hin. Eine, die im Jahr 2028 startet.
Florian: Das wäre noch vier Jahre vor einem potenziellen Einschlag. Das wäre ganz okay.
Florian: Das Problem ist, man muss halt bis dahin eine Raummission zusammenbekommen.
Florian: Und 2028 müsste man dann im Juli starten.
Florian: Wäre im Dezember schon da beim Asteroid, weil er da schon in Erdnähe ist.
Florian: Aber da ist die Vorbeiflugsgeschwindigkeit relativ hoch. Da kommt man mit 13
Florian: Kilometer pro Sekunde am Asteroid an.
Florian: Und noch dazu, wenn du den Asteroid anschaust, dann schaust du halt bei diesem
Florian: Missionsszenario auf die Sonne.
Florian: Das heißt, der Winkel zwischen Asteroid und Sonne von der Raumsonde aus,
Florian: der ist sehr, sehr klein.
Florian: Das ist schlecht, ist jetzt kein K.O.-Kriterium, schreibt Michael Kahn,
Florian: aber halt ja nicht optimal, wenn dir schnell die Sonne ins Auge leuchtet,
Florian: wenn du den Asteroid beobachten willst.
Florian: Für ein zweites Szenario müsstest du im April 2030 starten, dann einen Swing-By an der Erde machen.
Florian: Wärst dann 2,32 im Oktober 2032 erst beim Asteroid, also nur ein paar Monate
Florian: vor dem potenziellen Einschlag im Dezember 2,32.
Florian: Wärst dafür aber halt mit einer geringeren Relativgeschwindigkeit zum Asteroid
Florian: unterwegs, nur 7 Kilometer pro Sekunde.
Florian: Und die Kamera wird auch von der Sonne wegschauen und du willst den Asteroid
Florian: quasi voll beleuchtet sehen. Ja, das wären dann super Beobachtungen,
Florian: aber schreibt Michael Kahn, du hast halt nicht mehr so viel Zeit,
Florian: um sie auszuwerten, um was zu unternehmen, wenn es notwendig ist.
Ruth: Ja, man würde mal annehmen, dass die Beobachtungen dann gemacht werden aus wissenschaftlichem
Ruth: Interesse und dass es da dann… Ja.
Florian: Genau. Und die Leute wollen natürlich auch Sachen wissen über Asteroiden.
Florian: Ich habe in unserem Fragenordner, den ihr anfüllen könnt, wenn ihr uns E-Mails
Florian: an fragen.at.universum.at schickt, habe ich Fragen zu Asteroiden gefunden.
Florian: Und da habe ich gedacht, suche einfach ein paar raus. Eine Frage stammt noch
Florian: aus dem Jahr 2020. Da haben wir auch über Asteroiden gesprochen.
Florian: Und Uwe wollte damals drei Antworten haben, nämlich welche Vorlaufzeit braucht
Florian: die Wissenschaft, um Asteroiden zu erkennen, die auf Kollisionskurs sind?
Florian: Bliebe noch Zeit, die Kollision zu verhindern? Und wie könnten nach heutigem
Florian: Standabwehrmaßnahmen aussehen?
Florian: Und Uwe, ich hoffe, dass unser ausführliches Gespräch mit Siegfried Eggel all
Florian: diese Fragen beantwortet hat.
Florian: Wenn nicht, dann sag gerne nochmal Bescheid. Philipp hat auch noch eine Frage gestellt.
Florian: Philipp wollte wissen, was man über den Asteroid weiß, dessen Einschlag auf
Florian: der Erde zum Aussterben der Dinosaurier geführt hat. War das überhaupt ein Asteroid? War was anderes?
Florian: Wie groß war der? War der rund? Woher kam der? Aus was bestand der?
Florian: War das ein Objekt von außerhalb des Sonnensystems?
Florian: Und so weiter. Also jede Menge Fragen hat Philipp da gestellt.
Florian: Wir wissen gar nicht so viel, weil das ist 60 Millionen Jahre her, das Ding.
Florian: Wir wissen, dass es ungefähr 10 Kilometer groß war. Wir wissen,
Florian: dass es möglicherweise ein Komet war und kein Asteroid, weil viel Wasser drin war.
Florian: Von außerhalb des Sonnensystems kam es wahrscheinlich nicht.
Florian: Und die einzigen Überbleibsel, da hast du recht, Philipp, das ist diese Schicht,
Florian: die man in den geologischen Schichten findet von vor 65 Millionen Jahren.
Florian: Eben welche anderen Überbleibsel gibt es jetzt nicht. Also es gibt,
Florian: wenn du entsprechende geologische Instrumente anwirfst, kannst du noch in Mexiko
Florian: den Krater sehen, aber eben nur sehen im Sinne von,
Florian: du hast da so geologische Verdichtungen, Gesteinsverdichtungen unter der Erde
Florian: und kannst daraus schließen, da muss er eingeschlagen sein.
Florian: Aber ansonsten ist 60 Millionen Jahre wirklich lang her.
Florian: Also das ist jetzt nichts, wo wir sagen können, da können wir noch einen Stein
Florian: aufklauben oder sowas. Also das ist eher nicht so.
Florian: Und eine zweite Frage hat Philipp auch noch gehabt. Wir haben ja am Anfang über
Florian: den Impact Winter gesprochen, dass es so kalt wird, wenn ein großes Objekt einschlägt.
Florian: Und Philipp wollte noch wissen, ob es astronomische Ereignisse als Auslöser
Florian: der letzten Eiszeit gibt. Also die letzte Eiszeit vor 10.000 Jahren.
Florian: Ist die durch astronomische Ereignisse hervorgerufen worden?
Florian: Und die Antwort darauf lautet ja.
Florian: Aber nicht doch Asteroideneinschläge. Also geht natürlich auch,
Florian: aber damit du jetzt wirklich eine komplette Eiszeit hinkriegst,
Florian: ja, da müsste man wahrscheinlich ein sehr, sehr großes Objekt einschlagen.
Florian: Und selbst dann wird es nicht so lange dauern wahrscheinlich.
Florian: Das hat damit zu tun, was in der Astronomie Milankovic-Zyklen genannt wird.
Florian: Ich weiß gar nicht, ob wir die schon mal im Podcast besprochen haben.
Ruth: Ich glaube nicht.
Florian: Müsst ihr mal machen, ja. Das sind im Wesentlichen so langfristige Schwankungen in der Erdbahn.
Florian: Also die Erdbahn wird ja größer und kleiner, dreht sich im Raum hin und her.
Florian: Die Erdachse schwankt hin und her auf langen Zyklen und so weiter.
Florian: Und das kann alles so zusammenspielen, dass wir mehr oder weniger Sonnenenergie abkriegen.
Florian: Also momentan zum Beispiel, das ist bei einem Mechanismus, momentan zum Beispiel
Florian: haben wir den sonnennächsten Punkt der Erdbahn immer im Winter,
Florian: im Nordhalbkugelwinter.
Florian: Also die Erde ist Anfang Januar der Sonne am nächsten und da haben wir auf der Nordhalbkugelwinter.
Florian: Es kann sich aber und wird sich im Laufe der Zeit so verändern,
Florian: dass wir irgendwann mal in ein paar tausend Jahren den sonnenfernsten Punkt
Florian: dann haben, wenn auf der Nordhalbkugel Winter ist.
Florian: Das heißt, dann kann sich das verstärken, dass eben, wenn auf der Nordhalbkugel
Florian: mehr Land ist und auf der Südhalbkugel mehr Wasser ist, das heißt,
Florian: da wird es kälter auf der Nordhalbkugel, weil da mehr Land ist.
Florian: Und dann kann sich da quasi sowas, so ein Feedback-Zyklus einstellen,
Florian: dass wir halt dann erstens Winter auf der Nordhalbkugel haben,
Florian: maximal weit weg von der Sonne sind und dann wird es ein bisschen kälter und
Florian: das kann sich dann fortsetzen, dann gibt es mehr Eis, das Eis reflektiert mehr
Florian: Sonnenlicht, dadurch wird es noch kälter und so weiter.
Florian: Also solche Zyklen gibt es, die heißen Milankovic-Zyklen und da weiß man,
Florian: dass die tatsächlich so Eiszeiten und Warmzeiten triggern können.
Florian: Sven hat auch eine Frage zu Asteroiden-Einschlägen gestellt,
Florian: nämlich, welche Asteroiden und Kometen sind für die Erde gefährlicher?
Florian: Erdnahe Asteroiden oder welche, die aus dem Kuipergürtel stammen?
Florian: Und der Kuipergürtel, das ist der hinter der Bahn von Neptun.
Florian: Und ja, das kann man sich eigentlich sehr leicht selbst beantworten.
Florian: Was ist jetzt gefährlicher für die Erde?
Florian: Ein erdnacher Asteroid oder einer, der wahnsinnig weit weg ist?
Ruth: The clue is in the name.
Florian: Wir müssen das richtig lustig machen drüber. Natürlich ist das eine legitime Frage.
Florian: Weil natürlich erdnahe Asteroiden sind Asteroiden, die der Erde nahe sind.
Florian: Und logischerweise sind sie gefährlich. Aber die müssen irgendwie dahin kommen.
Florian: Und es ist jetzt nicht so, dass irgendwo ein Asteroid aus dem Kuipergürtel beschließt,
Florian: so, jetzt schlage ich mal auf der Erde ein.
Florian: Der fliegt ja nicht einfach hin. Natürlich kann es Prozesse geben,
Florian: wo Asteroiden irgendwie kollidieren oder irgendwie gestört werden.
Florian: Und da kommen die von außen ins innere Sonnensystem und so weiter.
Florian: Aber alle Asteroiden, die mit der Erde kollidieren,
Florian: sind zuerst Teil der Population der erdnahen Asteroiden, weil das sind genau
Florian: die Asteroiden, die von irgendwo anders herkommen, so gestört wurden,
Florian: dass sie sich eben in der Nähe der Erde aufhalten.
Florian: Also das ist per Definition die für die Erde gefährliche Population der Asteroiden.
Ruth: Ja, und dass der Übergang zwischen einem Kuipergürtel und erdnahen Asteroiden,
Ruth: der dauert so lang, dass man den zuerst
Ruth: mal irgendwie schon mal als erdnah identifizieren, klassifizieren würde.
Ruth: Also die kommen nicht von draußen ganz weit weg und zielen direkt auf die Erde ab, oder?
Florian: Genau. Also das kann natürlich passieren. Also das ist bei Kometen kann das
Florian: sein. Kometen wissen wir. Es gibt die Kurzperiodischen, die halt auch so wie
Florian: die Asteroiden ihre Runden ziehen.
Florian: Und die Langperiodischen, die von ganz weit weg von der Ortschen Wolke,
Florian: die irgendwie noch weiter weg aus der Kuipergürtel ist, kommen.
Florian: Die werden da draußen auch durch irgendwas gestört. Und dann kommen sie halt
Florian: ins innere Sonnensystem.
Florian: Und die kommen halt wirklich, die kommen von ganz außen, kommen unter Umständen
Florian: einmal ganz rein bis ins innere Sonnensystem, Einmal um die Sonne rum, wieder zurück.
Florian: Und ja, wenn es da gerade blöd läuft, das muss ein sehr, sehr blöder Zufall
Florian: sein, aber theoretisch kann es sein, dass so ein Komet halt wirklich von ganz
Florian: außen kommt und einmal quer direkt auf die Erde drauf hält.
Florian: Kann sein, aber ist unwahrscheinlich. Aber nicht unmöglich.
Ruth: Dann will einem wahrscheinlich Gott etwas mitteilen.
Florian: Ja, weiß ich nicht.
Ruth: Jetzt reicht es mit euch.
Florian: Jeder soll einen brennenden Busch nehmen, so wie sie sich gehört und nicht mit
Florian: einem Asteroid schlagen.
Ruth: Naja, vielleicht mal was anderes. Oder, ich meine, immer das Gleiche machen, Auch langweilig.
Florian: Ja, und eine letzte Frage haben wir noch von Florian, nicht von mir, ein anderer Florian.
Florian: Der schreibt, meist beschäftigt man sich ja mit den Auswirkungen,
Florian: die ein Meteoriteneinschlag auf die Erde hat.
Florian: Aber was wäre, wenn ein riesiger Meteorit den Mond aus seiner Bahn schleudern
Florian: würde und dieser innerhalb weniger Jahre verschwindet?
Florian: Ja, ist was, was ich überlegen kann, wenn man möchte.
Florian: Aber das Ding, Asteroideneinschläge auf dem Mond gibt.
Florian: Haben wir auch schon beobachtet. Ich habe jetzt gerade die Zahl nicht im Kopf,
Florian: aber es war in den letzten Jahren immer wieder mal so, dass die Leute gesehen
Florian: haben, okay, da ist am Mond was eingeschlagen. Kann man beobachten,
Florian: weil der Mond hat keine Atmosphäre.
Florian: Da können auch sehr viel kleinere Objekte durchrauschen, die bei uns gar nicht
Florian: bis zum Erdboden durchkommen würden.
Florian: Die können auf den Mond einschlagen und da kann man sehen, da ist ein Krater, der war vorher nicht da.
Florian: Oder tatsächlich kann man auch so Lichtblitze von Einschlägen sehen.
Florian: Jetzt nicht dauernd, aber ist schon vorgekommen, dass wir das gesehen haben.
Florian: Der Asteroid, den wir vorhin besprochen haben, 224YR4, da besteht auch eine
Florian: minimale Wahrscheinlichkeit für den Einschlag auf den Mond.
Florian: 0,3 Prozent, glaube ich, aktuell ist die Zahl, die ich gelesen habe.
Florian: Also der könnte auch auf den Mond einschlagen, aber natürlich wird das den Mond nicht stören.
Florian: Das ist immer so, man kann nicht einfach ein Objekt aus der Bahn schleudern.
Florian: Das sind einfach energetische Berechnungen. Wenn ich den Mond aus seiner Bahn
Florian: werfen will, muss ich etwas auf den Mond werfen, was ungefähr so groß ist wie
Florian: der Mond. Ja, dann hat man mehrere Monde nachher.
Florian: Genau, also dann würde der tatsächlich ja vielleicht verschwinden,
Florian: aber dann hätten wir auch ganz andere Probleme auf der Erde.
Florian: Also dann wird so viel Trümmer da durch die Gegend fliegen, dass viele Trümmer
Florian: auf die Erde fallen würden.
Florian: Es gibt ein schönes Buch von Neil Stevenson, Seven Eves heißt das im Original
Florian: und auf Deutsch heißt es glaube ich Amalthea.
Florian: Da geht es um sowas ähnliches. Das Buch fängt an damit, dass der Mond aus unerfindlichen
Florian: Gründen auseinanderbricht, zerstört wird. Keiner weiß warum.
Florian: Und dann geht es darum, was dann passiert mit der Erde und dem ganzen Klump,
Florian: das aus diesen Trümmerwolken auf die Erde fällt.
Florian: Ist ein spannendes Science-Fiction-Buch, ein sehr gutes Science-Fiction-Buch.
Florian: Aber wie gesagt, in der Realität muss man sich jetzt keine Sorgen machen,
Florian: dass der Mond jetzt durch irgendeinen physikalischen Prozess einfach abdüstt.
Florian: Das ist kein Billiardspiel, wo man da dran ditscht und dann nimmt er eine andere Richtung.
Florian: Um den Mond aus seiner Bahn zu bewegen, müsste man mit sowas Großen draufhauen,
Florian: dass das der Mond wahrscheinlich nicht überleben würde.
Florian: Und dann hat auch die eine Probleme. Also das wird nicht passieren.
Florian: Sowas passiert höchstens in Science-Fiction-Filmen, womit wir jetzt wunderbar
Florian: übergeleitet haben zum nächsten Thema.
Florian: Denn wenn wir schon ausführlich über Asteroideneinschläge sprechen,
Florian: dann gibt es ja kaum eine andere Wahl, um unsere Science-Fiction-Film-Rubrik
Florian: zu füllen, als die wunderbaren Einschlagsfilme,
Florian: Asteroiden-Einschlagskatastrophenfilme, die im Laufe der Zeit im Kino waren.
Florian: Und ich hoffe sehr, dass Evi etwas Entsprechendes vorbereitet hätte.
Florian: Wäre jetzt blöd, wenn wir jetzt mit irgendeinem
Florian: komischen philosophischen Science-Fiction-Film oder sowas kommen.
Ruth: Irgendwas Intellektuelles, ja.
Florian: Nein, wir wollen jetzt hier Hollywood-Action-Blockbuster-Kino.
Ruth: Wir wollen Bruce. Wir wollen Bruce Willis und den besten Wodka, den er kennt.
Florian: Ja, müssen wir schauen, was Evi vorbereitet hat. Und wir können sie einfach
Florian: fragen, denn sie ist schon hier und wir sagen Hallo Evi.
Evi: Hallo.
Florian: Ja, wie schaut es aus? Was gibt es heute?
Evi: Danke für die tolle Überleitung. Da könnten manche Moderatoren im Fernsehen neidisch werden.
Florian: Ja, sollten sie auch.
Evi: Auf den tollen Übergang. Ja, ich habe nicht den einen Film mitgebracht,
Evi: weil ich mir gedacht habe, das wäre dann doch ein bisschen zu langweilig.
Evi: Ich meine, ich weiß, ihr wartet alle auf Armageddon, der Film schlechthin.
Evi: Aber ja, ich habe mir natürlich auch einen etwas philosophischeren Film ausgesucht und mitgebracht.
Evi: Ich habe ein paar mit im Gepäck.
Florian: Ja, dann fang an.
Evi: Ja, ich meine, wir können eigentlich eh mit Armageddon anfangen.
Evi: Den haben jetzt einmal zumindest wir drei alle schon mal gesehen, oder?
Florian: Haben wir den im Kino gesehen?
Evi: Ich glaube, ich habe ihn auch das letzte Mal im Kino gesehen.
Florian: Ich weiß, dass er in der Wissenschaftsszene zu Recht, zu Recht verschrien ist.
Florian: Aus wissenschaftlicher Sicht ist es einer der bescheuertsten Filme, die existieren.
Florian: Aber es ist einfach ein verdammt guter Film.
Evi: Wann hast du ihn das vielleicht mal gesehen?
Florian: Irgendwann im Fernsehen. Wenn man im Fernsehen immer zufällig läuft,
Florian: schaue ich ihn gerne an. Vor allem also die Szene, der Doppel-Space-Shuttle-Star,
Florian: der ist doch fantastisch.
Ruth: Ja, der ist gut.
Florian: Komplett irre, sinnlos. Nicht mal Donald Trump wäre so verrückt,
Florian: auf die Idee zu kommen, so etwas zu machen. Weil es komplett irre ist.
Ruth: Hey, bitte, sag das nicht. Da ist noch Luft nach oben.
Florian: Zwei Shuttles auf einmal starten zu lassen. Aber es ist einfach eine wahnsinnig geile Szene.
Florian: Also ich mag den Film wirklich, Auch wenn ich als Experte für Asteroiden einschläge,
Florian: wissenschaftlich da nicht viel anfangen kann damit.
Ruth: Ich finde es urlustig. Ich habe nicht gewusst, dass du so ein Armageddon-Fan
Ruth: bist. Aber vielleicht ist das ja gerade deswegen.
Ruth: Bei der ernsthafte Asteroiden-Forscher steht dann natürlich auch auf so Asteroiden-Hollywood-Trash, oder?
Florian: Ja.
Ruth: Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang, dass gerade du ein Fan von Armageddon bist.
Evi: Also ich glaube, ich muss mich jetzt distanzieren von dir, Florian, wirklich.
Ruth: Scheidung.
Florian: Ist viel, viel besser Armageddon als Deep Impact. Deep Impact,
Florian: kann man ja fast zeigen, gleich ins Kino.
Ruth: Nein, aber Deep Impact ist auch gut.
Florian: Nein, Deep Impact ist auch gut. Er ist schon gut, aber es ist tatsächlich wieder
Florian: so ein, der ist wissenschaftlich beraten worden, der Film.
Florian: Da hat die NASA, die ESA, ich weiß nicht, die Leute, die sich auskennen, haben da beraten.
Florian: Und da ist auch viel richtig dargestellt. aber er ist halt so schnulzig.
Florian: Ich meine, Armageddon ist auch schnulzig, aber auf die coole Art.
Evi: Ich wollte nur sagen, hallo, ich meine, Armageddon ist doch bitte mega schnulzig,
Evi: da muss ich jetzt intervenieren.
Florian: Ja, aber Armageddon ist auf eine coole Art schnulzig. Deep Impact,
Florian: da ist wieder der Elijah Wutter, der noch irgendwie seine komische Tussi heiraten
Florian: muss und dann mit einem Hund, der da noch mit muss oder das Baby,
Florian: der keine Ahnung war, was es ist, was sie da noch irgendwie mit ihrem Motorrad mitnehmen.
Florian: Es ist alles so, ich kann mit Armageddon, der ist so überdrüber,
Florian: dass man eh nicht auf die Idee kommt, das könnte irgendwas Sinnvolles sein. Aber Deep Impact...
Ruth: Oder bist du einfach mehr der Ölbohrinsel?
Florian: Genau.
Ruth: Hätte ich mir auch nicht gedacht.
Florian: Nein, also ich bin... Wenn ich zwischen Armageddon und Deep Impact wählen muss,
Florian: nehme ich immer Armageddon.
Ruth: Ich weiß, woran es liegt. Es liegt an Liv Tyler.
Florian: Ach nee, ich glaube an er. Bruce Willis. Der auch nicht.
Evi: Also ganz kurz jetzt mal, ich muss da jetzt schon noch ein bisschen die Sachen
Evi: reinbringen, für die, die den Film vielleicht nicht ganz verorten können.
Evi: Also sind ja Armageddon und Deep
Evi: Impact tatsächlich im gleichen Jahr rausgekommen. Das war 1998 bereits.
Evi: Ich möchte dazu sagen, dass bitte auch bei Armageddon auch die schnulzige Szene
Evi: ist mit Ben Affleck und Liv Tyler, die ja da auch ein Pärchen sind.
Evi: Du hast ja schon richtig gesagt, dass ja Deep Impact ist ja mit NASA-Beratern entwickelt worden.
Evi: Und dieses Konzept schon von diesen kinetischen Ablenkungen,
Evi: das habt ihr ja auch schon besprochen, durchaus schon besprochen haben,
Evi: weil sie dann auch später wirklich getestet wurde.
Evi: Und Armageddon ist voller wissenschaftlicher Fehler und wird tatsächlich von
Evi: der NASA benutzt er in so Trainingskursen, wo sie nach den Fehlern suchen müssen,
Evi: weil es gibt über 160 erkannte Fehler in dem Film.
Florian: Ja, glaube ich sofort, aber es ist trotzdem ein cooler Film, kann man nichts machen.
Evi: Du bist total surriktiv.
Florian: Ich weiß nicht, ich habe keine Basis.
Evi: Über die wir da hier sprechen können.
Florian: Ja, das ist okay, es wird auch in Deep Impact jeder Menge Fehler geben,
Florian: aber vielleicht nicht 160.
Florian: Aber natürlich leugnet nicht, dass Armageddon aus wissenschaftlicher Sicht völliger
Florian: Quatsch ist. Aber es ist ein Film, den kann man sich anschauen und Spaß haben dabei.
Evi: Ja, es war auch der, der wirtschaftlich erfolgreicher war.
Florian: Wunderlich nicht.
Evi: Der hat ja ziemlich abkassiert. Ein klassischer Blockbuster.
Florian: Ich habe gerade gelesen, hier eine Kritik. Die Zeitschrift Cinema hat gesagt,
Florian: Armageddon ist die Kehrseite von Deep Impact.
Florian: Dass man das auch heißen mag.
Ruth: Zu intellektuell für uns.
Evi: Vielleicht. Ich habe mir dann auf jeden Fall noch angesehen,
Evi: andere Filme, die dann auch früher und auch später entstanden sind natürlich.
Evi: Also ich schaue auch immer gerne so ältere Filme.
Evi: Ich finde es total schade, dass ja ein klassischer eigentlich von so einem Die
Evi: Welt geht unter Film ist ja bei den Worlds Collide von 1951.
Evi: Ein sehr guter Film. Da ist allerdings ein Planet auf Kollisionskurs mit der
Evi: Erde beziehungsweise sogar der Stern eigentlich. Das ist so ein Binärsystem.
Evi: Aber den finde ich wirklich sehr gut und kann man sich anschauen.
Evi: Und ich bin dann aber bei meinen, wenn ich dann so durchgegangen bin,
Evi: weil es gibt ja dann noch, also vor kurzem ja als Don't Look Up 2021 mit Leonardo
Evi: DiCaprio und Jennifer Lawrence.
Evi: Da haben wahrscheinlich die meisten ja auch gesehen, was ja eher so eine satirische
Evi: Darstellung sein soll, die aber diese Ignoranz setzt von wissenschaftlichen
Evi: Warnungen eigentlich und die dann nicht wahrgenommen werden.
Evi: Es gibt dann auch noch einen Film von 2012, der heißt Seeking a Friend for the End of the World.
Evi: Auch sehr interessant, weil das ein bisschen anders ist. da ist halt auch dieses
Evi: Worst-Case-Szenario, dass es sich nicht verhindern lässt, dass der Asteroid
Evi: einschlägt und eigentlich die Erde zerstört.
Evi: Also es ist da auch so end of the days gekommen und da geht es halt eher so
Evi: ein bisschen, wie geht die Gesellschaft damit um und der ist ja so ein bisschen
Evi: auch anders und jetzt eben nicht so dieses Bombastische.
Evi: Und da bin ich auf etwas drauf gekommen und zwar, wie sich diese ganze Darstellung
Evi: im Laufe der Zeit geändert hat.
Evi: Also wir haben da so kalter Krieg und Sensationskino, Also in den 50er bis in
Evi: den 70er Jahren hinein, wo du halt diese Wissenschaftler als Helden hast,
Evi: eher weniger wissenschaftlich fundiert.
Evi: Und dann die 90er mit dieser Blockbuster-Ära, diese Helden, wie sie eben bei
Evi: Armageddon sind, aber auch bei Deep Impact eigentlich,
Evi: diese heroischen Rettungsmissionen, wo man dann auch mit Bomben und Granaten
Evi: die Welt irgendwie retten kann, plus eben der tollen Effekte, die du da hast.
Evi: Und dann ist es aber so ab den 2010er Jahren so ein bisschen übergegangen.
Evi: In eine Gesellschaftskritik, also gleichzeitig auch in eine Wissenschaftsnähe.
Evi: Das heißt, man hat so realistischere Bedrohungsszenarien.
Evi: Es ist oft, dass man sich da auch mehr Gedanken darüber gemacht hat,
Evi: was ist jetzt doch wirklich möglich, also was jetzt nicht nur um irgendein komisches
Evi: Endset-Szenarium geht.
Evi: Und gleichzeitig ist es aber, finde ich, eigentlich dystopischer geworden.
Evi: Also man hat ja nicht mehr diesen Held, man hat eher die Inkompetenz von Politik,
Evi: Medien, Gesellschaft, die mit diesen Krisen überhaupt nicht umgehen kann.
Evi: Und ich finde das ganz interessant, also man sieht das eben bei Don't Look Up,
Evi: Melancholia fällt auch noch so ein bisschen da rein, wo da eigentlich die Gesellschaft auch versagt.
Evi: Also es ist gar nicht so der Asteroid die Bedrohung oder das Problem,
Evi: sondern eigentlich die Unfähigkeit der Menschheit, sich da irgendwie zu retten
Evi: oder eigentlich das Versagen von uns Menschen da als Gesellschaft auch.
Florian: Also als Astronom muss ich schon einwerfen, der Asteroid ist schon ein Problem, wenn er einsteckt.
Florian: Ja, natürlich. Das kann man jetzt nicht sagen, der kann nichts dafür,
Florian: sondern der ist schon ein Problem, wenn er einsteckt. aber vielleicht noch mal
Florian: Don't Look Up zurück. Hast du den gesehen, Ruth?
Ruth: Ja, ja.
Florian: Das ist tatsächlich auch ein sehr guter Film. Es ist ein bisschen schwierig
Florian: ihn als Asteroiden-Einschlagsfilm zu sehen, obwohl er natürlich einer ist,
Florian: aber eigentlich ist er gedacht so als Allegorie oder als Metapher in die Klimakrise
Florian: und das nicht hinschauen.
Florian: Aber da bin ich tatsächlich auch sehr begeistert gewesen, auch weil er ein sehr
Florian: guter Film ist tatsächlich, obwohl er ein langer Film ist.
Florian: Einer der wenigen Beispiele für lange Filme, die ich sehr gut fand und nicht langweilig fand.
Florian: Aber Don't Look Up hat mir deswegen gefallen, weil das einer der wenigen Filme
Florian: ist, wo der Entdeckungszimmer Prozess eines Asteroiden halbwegs realistisch dargestellt wird.
Florian: Das heißt ja in den ganzen anderen Filmen im Armageddon und ich glaube auch
Florian: im Impact, selbst da, ist das nicht der Fall, dass das realistisch dargestellt wird.
Florian: Da schaut man immer wieder aufs Teleskop und dann wird irgendwie rumgetipselt
Florian: und dann weiß man, ah, pia, bumm, das Ding schlägt ein in New York.
Florian: Ja, meistens ist es New York, wo das Ding einschlägt. Das kriegt man direkt
Florian: sofort durchs Teleskop schauen bis Wissen, das Ding schlägt ein,
Florian: vergehen, keine Ahnung, ein paar Minuten und dann kriegst du auch gleich eine
Florian: tolle 3D-Computer- Stimulation von dem Asteroideneinschlag auf der Erdkugel und so.
Florian: Und wie wir jetzt gerade gehört haben, als wir mit Zige gesprochen haben,
Florian: ist das ja alles andere als so.
Florian: Und in Don't Look Up, da sieht man tatsächlich Leute, die sitzen da in ihrer Uni und rechnen.
Florian: Ich meine, zwar auf so einer komischen Glastafel, glaube ich,
Florian: was wieder lächerlich ist. So was haben wir nicht auf Unis.
Evi: Ja, tatsächlich über diese unsichtigen Tafeln in den Filmen.
Evi: Das geht mir immer so auf die Nerven.
Florian: Ja, aber sie rechnen. Und das,
Florian: was sie rechnen, hat tatsächlich mit der richtigen Wissenschaft zu tun.
Florian: Es sind irgendwie halbwegs richtige Formeln und Zahlen, die da irgendwie aufgeschrieben werden.
Florian: Also das fand ich sehr schön, dass man sich da die Mühe gemacht hat,
Florian: diesen Prozess halbwegs realistisch darzustellen.
Florian: Und vermutlich ist auch der nachfolgende mediale Prozess halbwegs realistisch dargestellt.
Florian: Werden wir dann sehen, falls sich da mehr tun sollte mit dem Asteroid, der 232 kommt.
Florian: Vielleicht werden wir dann auch hier in diverse Medien eingeladen werden und
Florian: mal schauen, wie es dann läuft, wenn wir in den Frühstücksfernsehshows sitzen
Florian: und über die Asteroiden-Gefahr berichten, wird dann auch so behandelt werden,
Florian: wie es die Leute behandelt worden sind in Don't Look Up.
Evi: Also ich glaube, das ist schon eine ziemliche Blaupause.
Florian: Ja, muss man schauen, welche Rolle wir einnehmen, ob dann Leonardo DiCaprio
Florian: sind oder wie war die andere, Jennifer Lawrence.
Evi: Jennifer Lawrence.
Florian: Genau, die ist komplett depressiv geworden dabei und DiCaprio,
Florian: der ist dann voll aufgegangen als medialer Asteroidenerklärer.
Evi: Ja, stimmt. Auf jeden Fall haben wir irgendwie aufgehört, die Welt zu retten
Evi: in den Filmen zumindest.
Evi: Ja, ich finde das interessant eigentlich. Also ich glaube, dass das auch sehr
Evi: viel über uns und unsere Zeit aussagt, was halt früher vielleicht noch eindeutigere
Evi: Feindbilder auch gegeben hat. Also eben Stichwort kalter Krieg,
Evi: wo das vielleicht einfach einfacher war, simpel gesagt.
Evi: Und jetzt doch irgendwie die Krisen auch komplexer geworden sind.
Evi: Und ich glaube, das spiegelt sich durchaus in den Filmen auch.
Florian: Ja, muss man schauen, wie es dann wirklich ist. Wir haben das noch nicht erlebt.
Florian: Definitiv fixer Asteroideneinschlag, der kommen wird. Haben wir noch nicht gesehen,
Florian: wie das ablaufen wird politisch, aber ich kann mir schon vorstellen,
Florian: dass dann doch was passiert.
Florian: Ich meine, das ist ja zumindest so aus politischer Sicht schon was, wo man sagen kann.
Florian: Ja, da ist ein eindeutiger Fall der Asteroid dann und dann, glaube ich,
Florian: selbst die einer wie Trump oder die ganzen anderen Koffer, die da irgendwie
Florian: gerade rumlaufen auf der Welt, das ist auch super.
Florian: Ja, da, bumm, den zerstören wir jetzt, den bombardieren wir jetzt,
Florian: den machen wir jetzt fertig.
Florian: Also ich glaube schon, dass das vielen gefällt, so was, eine Katastrophe.
Evi: Ich bin mir ziemlich sicher, dass dann Elon Musk kommen würde,
Evi: mit irgendeiner Idee, dass er den Asteroiden minen will, also dass er dann so
Evi: Asteroid-Mining machen möchte, weil da irgendwelche Ressourcen sind. Ja, genau.
Evi: Ich kann mir das gerade sehr gut vorstellen. Aber apropos Realität,
Evi: da gibt es dann natürlich auch immer noch so Alternative Histories,
Evi: also Was-wäre-wenn-Geschichten.
Evi: Da habe ich tatsächlich noch zwei Beispiele gefunden.
Evi: Bei dem einen finde ich die Idee ganz gut, ich finde den Film ein bisschen seltsam,
Evi: aber anyways, und zwar ist es The Good Dinosaur, ist ein Pixar-Film,
Evi: also ein Animationsfilm, also ich bin ja auch immer sehr offen für Animationsfilme,
Evi: Animes, Zeichentrickfilme.
Evi: Das ist von 2015 und der hat die Alternativgeschichte, was wäre,
Evi: wenn der Asteroid, der eben die Dinosaurier, nachdem die ja dann gestorben sind,
Evi: also ausgelöscht hat, wenn der die Erde nicht getroffen hat.
Evi: Ohne da jetzt irgendwie weiter auf die Prämisse einzugehen, warum er denn die Erde nicht trifft.
Evi: Auf jeden Fall hat das Ereignis dann natürlich die Evolution verändert und Dinosaurier
Evi: sind dann irgendwie intelligent geworden und machen Ackerbau, Ackerwirtschaft.
Ruth: Mit ihren kurzen Ärmchen.
Florian: Nein, überhaupt nicht. Das sind exakt dieselben Dinosaurier,
Florian: die sie vor 65 Millionen Jahren waren. Sie können nur reden.
Florian: Sonst hat die Evolution genau nichts gemacht. Die haben nur Sprache entwickelt. Sonst nichts.
Evi: Sie machen alles mit dem Mund und so. Aber ja, ein bisschen seltsam.
Evi: Also das wäre, der Asteroid trifft nicht die Erde. Dann habe ich noch ein Beispiel.
Evi: Das ist jetzt, jetzt breche ich ein bisschen mit meinem Medium.
Evi: Und zwar, der Asteroid trifft doch die Erde. Und zwar wäre das jetzt eine Buchreihe,
Evi: die ich empfehlen möchte. Und zwar ist das die Lady Astronaut-Reihe von Mary
Evi: Robinette Cowell, ist die Autorin.
Evi: Und die Lady Astronaut, diese Alternativ-Geschichtsreihe, die spielt ja in den
Evi: 60er Jahren, 50er Jahren.
Evi: Und da trifft ja ein Asteroid die Erde und fortan ist das Leben nicht mehr so,
Evi: wie wir es kennen oder gekannt haben.
Evi: Und finde ich sehr interessant und sehr gut. Und ich finde diesen Ansatz einfach
Evi: auch, dieses eben was wäre wenn mit dieser alternativen Geschichte dann ganz gut.
Florian: Also man muss sagen, das Buch, die ganze Reihe ist absolut zu empfehlen.
Florian: Die ganze Lady Astronaut-Serie von Mary Rubinette Kowal.
Florian: Extreme Empfehlung. Gibt es mittlerweile auch schon auf Deutsch.
Florian: Ich glaube, wie ich es das letzte Mal empfohlen habe, gab es noch nicht auf Deutsch.
Florian: Die heißen jetzt die deutschen Versionen, die Berechnung der Sterne heißt der erste Teil.
Florian: Für die Sterne bestimmt heißt der zweite Teil, dritte Teil weiß ich jetzt gerade nicht, wie der heißt.
Evi: Ja, der dritte Teil ist noch nicht auf Deutsch übersetzt. Also sind ja die ersten
Evi: beiden Teile auf Deutsch.
Florian: Aber es ist jetzt kein Asteroideneinschlagsbuch. Der Asteroideneinschlag,
Florian: der ist ein Element, das eingeführt wird, um am Anfang klarzumachen,
Florian: es ist die Welt, unsere Welt und dann passiert etwas, was passiert.
Florian: Quasi unsere Welt zu einer alternativen Welt macht und dann passieren da andere
Florian: Dinge in der Welt und es geht im Wesentlichen ja um alternative Entwicklung
Florian: der Raumfahrt und der Frauen in der Raumfahrt und so.
Florian: Also wenn man jetzt sagt, ich möchte jetzt hier eine Buchserie über Asteroiden-Einschlag
Florian: lesen, dann ist es das Falsche, aber es ist definitiv aus allen anderen Gründen
Florian: eine wunderbare Buchserie.
Evi: Ja, und ich verstehe auch gar nicht, warum es noch nicht verfilmt wurde.
Evi: Also das ist auch so ein Stoff, der, finde ich, sich für einen Film wirklich gut eignen würde.
Florian: Definitiv.
Evi: Ja, vor allem weil das Buch, also das The Calculating Stars,
Evi: das hat ja auch sehr viel Preise gewonnen.
Evi: Also den Hugh Award, Nebula Award, Locus Award, das beste Roman.
Evi: Also ist jetzt nicht so, als wäre das so ein Underdog.
Florian: Nein, überhaupt nicht. Aber ja, ich weiß nicht, wie viele Regisseure und Regisseurinnen
Florian: uns zuhören und Hollywood-Produzenten, aber ja, mach das mal.
Florian: Du musst da eine Planetarium-Show draus machen, Ruth.
Ruth: Ja, das geht immer. Muss ich nur zuerst die Bücher lesen.
Florian: Ja, ja, das gibt sich auch als Hörbuch.
Ruth: Das ist der limitierende Faktor wahrscheinlich. Nein, aber Hörbuch ist ja noch schlimmer.
Florian: Welcher Weg ist dein bevorzugter Weg, um Wissen, das aufgeschrieben ist,
Florian: in deinen Kopf zu bekommen.
Ruth: YouTube-Videos. Nein, nein, nein. Ich kann schon lesen.
Ruth: Also lesen ist auf jeden Fall besser als hören. Aber ich komme nie dazu und
Ruth: ich lese so langsam. Es dauert immer alles so lang und ich habe keine Geduld.
Ruth: Ja, ich weiß. Tut mir leid. Ich lese es. Ich lese es.
Florian: Du brauchst Wieders Digest, was es früher gab.
Ruth: Wieders Digest, genau. Das ist mein Ding.
Florian: Irgendwann, wenn wir es schon hinkriegen, ist es mit dir gefallen.
Ruth: Okay. Ich schreibe es auf meine Liste.
Florian: Ja, haben wir noch was aus der Welt der Impact-Filme?
Evi: Also es gibt noch einen Meteor-Film von 1979 mit Sean Connery,
Evi: der auch sehr schlecht sein soll.
Florian: Ich überlege gerade, ob ich den mal gesehen habe oder nicht.
Evi: Ja, ich habe ihn leider nicht gesehen. Er ist irgendwie auch nicht wirklich
Evi: gut zum Streamen, was ich gesehen habe.
Evi: Sonst hätte ich mir noch angeschaut, weil mit Sean Connery natürlich hat er
Evi: schon meine Aufmerksamkeit.
Evi: Und vor allem, sie wollen natürlich auch mit Atomraketen dann den Asteroiden zerstören.
Florian: Ja, da hat man jede Menge gehabt in den 70er Jahren. Aber bitte,
Florian: dieser Film sehe ich gerade, ist für den Oscar in der Kategorie Bester Ton nominiert.
Evi: Ja, wenn das nicht Grund genug ist.
Florian: Haben sie ein ordentliches Bumm gemacht beim Einschlag, oder?
Evi: Ich finde es interessant, also diese Idee mit diesen Atomraketen,
Evi: dass man da halt so auf diese Bedrohung reagieren möchte. Ich habe dann herausgefunden,
Evi: es gab dieses Projekt Icarus, das war 1967 am MIT.
Evi: Da haben sie mit so Great-Edge-Studenten ein Szenario entwickelt,
Evi: wie man eben reagieren könnte, also wenn sich eben ein Asteroid auf Kollisionskosmetter Erde befindet.
Evi: Und die haben dann eben so ein Szenario, das irgendwie sich ausgerechnet hat,
Evi: dass man halt mit einer Saturn V-Rakete mit thermonuklearer Sprengladung da
Evi: irgendwie den Asteroiden dann quasi zerstören könnte.
Florian: In dem Fall lese ich gerade jetzt die Zusammenfassung von diesem Film Meteor mit John Connery.
Florian: Da ist ein Drum acht Kilometer groß und der Einschlag ist in sechs Tagen erwartet.
Florian: Wenn das passiert, kann man überhaupt nichts machen.
Evi: Da geht nichts mehr.
Florian: Gar nichts. Da kannst du noch sechs Tage haben und dann ist es aus.
Florian: Also acht Kilometer Asteroid mit sechs Tagen Vorwandzeit, das ist etwas da.
Florian: Egal, was wir uns ausgedacht haben, bis jetzt an Abwehrmaßnahmen,
Florian: da hilft nichts. Aber Atomraketen tauchen tatsächlich auf in seriösen Abwehrmaßnahmen.
Florian: Allerdings nicht jetzt irgendwie, um das Ding wegzusprengen,
Florian: aber du könntest da irgendwie gezielt am Rand, an der Seite irgendwo einschlagen
Florian: lassen, dass du dann zum Beispiel den Asteroid aufheizt und durch die abgegebene
Florian: Wärmestrahlung, die dann irgendwie auf einem bestimmten Punkt lokalisiert ist,
Florian: kannst du das Ding dann bewegen.
Florian: Es gibt Möglichkeiten mit Atomraketen was zu machen, aber nicht so,
Florian: wie es in den Filmen ist, das Ding wegzusprengen. Also das ist nie die Lösung.
Evi: Ja, das nicht. Wobei ich glaube, es ist ja auch unter anderem deswegen ja mehr
Evi: oder weniger nicht ganz praktikal, weil es ja auch gefährlich ist,
Evi: quasi wenn du halt eine Rakete schattest, die halt dann diese Sprengladung da hat.
Evi: Und ich glaube, man ist ja eben eher dazu übergegangen, dass man die Raumfahrzeuge
Evi: ja selber mit Höhergeschwindigkeit auf den Asteroiden knallen lässt.
Evi: Also so, wie man es ja bei der Dartmission macht.
Florian: Oder? Genau, du brauchst einfach nur genug Impuls und du kriegst dann mit Masse,
Florian: mit Geschwindigkeit und wie du das zusammenkriegst, ist dir überlassen quasi.
Florian: Aber ja, dass es wirklich gefährlich ist, Atombomben durch die Atmosphäre zu
Florian: schicken, klar. Das kommt bei allen Dingen dazu.
Evi: Ich meine, die hatten halt damals diesen Ansatz, weil sie haben ja die Rakete
Evi: gehabt, Die hatte damals existiert, zu der Zeit schon.
Evi: Und die Nutzlastkapazität hat sie auch gehabt. Also haben sie das sich dann so ausgerechnet.
Evi: Aber ich finde es ganz interessant, dass zumindest im 67-Sichtmann da zumindest
Evi: auch ein MIT-Gedanken dazu gemacht hat.
Florian: Gut, dann fragen wir noch das Publikum nach wie immer bisher unbekannten Einschlagsfilmen.
Florian: Vielleicht kommt da ja auch wieder das ein oder andere Schmuckstück aus den
Florian: Tiefen der Filmarchive zutage, die nicht Hollywood-Blockbuster geworden sind.
Florian: Und ansonsten bleibt zum Abschluss zu sagen, schaut euch Armageddon an.
Evi: Wenn du dann einmal gehst, dann habe ich den Abend frei. Also Ruth, geh mal um 5, 4.
Ruth: Geht schon.
Florian: Auf den Wodka müsste es dir gehen, oder?
Ruth: Mindestens.
Florian: Ja, dann schauen wir, wo unser Publikum hingehen kann, wenn man uns irgendwo live sehen möchte.
Florian: Ich glaube, wir haben beim letzten Mal schon festgestellt, dass wir im Februar
Florian: nicht allzu viel zu tun haben und vermutlich sind jetzt nicht neue Veranstaltungen dazugekommen.
Florian: Hast du irgendwas so in nächster Zeit außer deiner Veranstaltung am Lesophantenfest in der Seestadt?
Ruth: Ende März bin ich in Westösterreich unterwegs. In Bregenz werde ich sein am 29.
Ruth: März und dann in Rangweil und Gegend kurz drauf.
Ruth: Da wird es sicher auch öffentliche Vorstellungen geben. Da könnt ihr vorbeikommen.
Ruth: Die Details, ich weiß nicht, ob es da schon Links gibt, die man sharen kann,
Ruth: aber vermutlich schon. Für Bregenz glaube ich...
Florian: Ja, wenn ich was finde, gebe ich es in die Show Notes, dann könnt ihr da draufklicken.
Florian: Ansonsten, wenn ihr irgendwo in der Vorderberge oder Ostschweizer Gegend unterwegs
Florian: seid und rot sehen wollt, dann informiert euch.
Florian: Dann findet ihr schon was raus. Wie gesagt, was bei mir Neues gibt an Terminen,
Florian: ist nicht allzu viel. Es bleibt immer noch die Veranstaltung am 28.
Florian: Februar in Kirchberg am Wagram. Da werde ich dort in der Bibliothek etwas über
Florian: eine Geschichte des Universums in 100 Sternen erzählen.
Florian: Außerdem werde ich eine Geschichte des Universums in 100 Sternen auch nicht
Florian: in Kirchberg am Wagram, sondern in Jena, also ganz woanders,
Florian: in Jena, da wo ich früher gewohnt habe, erzählen.
Florian: Am 6. April bin ich da in der Imaginata, die generell sehr schön ist,
Florian: und werde dort etwas über Sterne und das Universum erzählen.
Florian: Dazwischen gibt es, wie wir am Anfang schon gesagt haben, das Universum live
Florian: in Düsseldorf, in Siegen und in Bonn am 17., 18. und 19.
Florian: März. Und Science Buster Shows gibt es natürlich auch jede Menge. Am 11.
Florian: März in Weiz, am 26. März in Wels, Am 2.
Florian: April in Erlangen, am 3. April in Jena, am 4. April in Leipzig und am 5. April in Dresden.
Florian: Alle Ticket-Links gibt es in den Shownotes und ihr könnt auch gerne noch Karten
Florian: für die Sternengeschichten-Live-Tour ordern, die ja vor kurzem ihre Premiere gehabt hat.
Florian: Frankfurt am Main, war sehr schön, hat sehr viel Spaß gemacht, euch alle zu treffen,
Florian: falls ihr aus der Hörerschaft da wart, es war super, ich habe tolle Gespräche
Florian: gehabt mit Leuten und tolle Sachen geschenkt bekommen, war wunderbar und andere
Florian: Shows gibt es noch in Bremen, da gibt es glaube ich noch zwei, drei Karten am 23.
Florian: März, Sterne Geschichten live in Bremen und für die anderen Shows gibt es noch
Florian: ein paar mehr Karten, nämlich am 26.
Florian: Mai in Eschweiler, dann am 4. Juni in München, am 28.
Florian: September in Leverkusen und dann im Dezember gibt es noch Essen,
Florian: Dortmund, Düsseldorf, Berlin, wo Sterne-Geschichten live stattfinden und das
Florian: könnt ihr alles in den Shownotes nachlesen.
Florian: Und Evi hat diesmal auch noch was anzukündigen, glaube ich, denn es gibt ein
Florian: Theaterstück, wo du zwar nicht mitspielst, aber ein Theaterstück,
Florian: das mit Astronomie und Wissenschaft zu tun hat und wo du auf die eine oder andere
Florian: Art auch ein bisschen deine Podcast-Finger drin hast, wenn man das so sagen will.
Evi: Ja, wenn man das so sagen will, genau. Also ich bin jetzt nicht unter die Schauspielerinnen
Evi: gegangen und mache jetzt nicht beim Theater mit, Aber für, ja,
Evi: ist gar nicht so für Kurzentschlossene, oder? Es ist noch ein bisschen Zeit bis 6. März.
Evi: Und zwar gibt es in Baden im Cinema Paradiso vom Porträttheater die Aufführung
Evi: Curie Meitner-Lamar Unteilbar mit Anita Zier.
Evi: Die spielt quasi alle drei Rollen. Ganz spannend, ganz spannend auch ihr Zugang
Evi: zu diesen drei Frauen und wie sie da die Wissenschaftlerinnen auch präsentiert.
Evi: Also sie schlüpft da in die Rollen von ihnen. und ja, wir haben nämlich Anita
Evi: Zier auch bei uns im Podcast gehabt, der dann am 6.
Evi: März erst auch erscheinen wird, also pünktlich zu der Aufnahme.
Florian: Und uns ist jetzt nicht das Universum, sondern der Podcast Cosmic Latte.
Evi: Ja, richtig, genau, bei meinem Podcast, bei Cosmic Latte, da haben wir mit ihr
Evi: über die ganzen Wissenschaftlerinnen gesprochen und wie das auch ist,
Evi: Wissenschaft auf der Bühne zu präsentieren, also weil das ja auch ähnlich wie
Evi: eigentlich die ScienceBusters ja doch ein bisschen auch eine andere,
Evi: Vorgehensweise ist, Zugangsweise ist, um Wissenschaft auch den Menschen näher
Evi: zu bringen und ja, ganz faszinierend, also ich will auch dort sein,
Evi: also wer mich treffen möchte, kann auch dorthin kommen, ansonsten kann man sich
Evi: den Podcast anhören von uns.
Florian: Ja, ich verlinke das in den Show Notes, da könnt ihr gerne hingehen.
Florian: Womit wir jetzt bei den Kontakt hinweisen sind, ich habe schon gesagt, dass ihr Fragen,
Florian: die wir beantworten sollen, an Fragen at das Universum schicken könnt.
Florian: Ich habe auch schon gesagt, dass ihr alles andere an Hello at das Universum
Florian: schicken könnt, was unter anderem Sabine gemacht hat.
Florian: Sabine hat eine planetarische Liebesgeschichte geschrieben und uns geschickt.
Florian: Die ist gar nicht mal zu kurz, deswegen lese ich sie jetzt nicht vor.
Florian: Es ist eine durch die Geschichte von Pluto und Charon und den kosmischen Kuss
Florian: der beiden inspirierte Liebesgeschichte.
Florian: Da haben wir das Du, da habe ich die Geschichte erzählt. Weiß ich gerade gar
Florian: nicht. Du hast die Geschichte erzählt.
Ruth: Ich habe sie dann geklaut für ein Bild der Wissenschaftsartikel.
Florian: Stimmt, genau. Da ging es um die Entstehung von Pluto und Charon und was in
Florian: der Forschung dazu der Cosmic Kiss genannt wurde, die Kollision, der stattgefunden hat.
Florian: Und das hat Sabine inspiriert, eine Geschichte zu schreiben,
Florian: die wie gesagt sehr schön ist, aber zu lang, um sie vorzulesen.
Florian: Falls du, Sabine, die irgendwo veröffentlicht hast, dann sag Bescheid,
Florian: dann tue ich den Link auch nochmal irgendwo in die Show Notes der nächsten Folgen. Aber vielen Dank.
Florian: Wenn ihr uns sowas schicken wollt, dann macht das.
Florian: Dann freuen wir uns und wir freuen uns außerdem, wenn ihr den Podcast unterstützt.
Florian: Ihr könnt den Podcast übrigens unterstützen, noch drei Tage lang,
Florian: indem ihr ihn beim Ö3 Podcast Award nominiert.
Florian: Das habe ich in den letzten Folgen immer vergessen zu sagen und jetzt ist es
Florian: wahrscheinlich auch schon wurscht, aber wenn ihr wollt, dass wir einen Podcastpreis gewinnen.
Ruth: Ja, ich glaube, es ist auch prinzipiell nicht ganz so essentiell,
Ruth: sagen wir es mal so, weil das ist kein Voting,
Ruth: Leute, das ist leider kein Voting, sondern das ist ein Vorschlag für die Jury
Ruth: und die Jury entscheidet Das heißt, da ist jetzt nicht direkt eine Verbindung
Ruth: zwischen oft irgendwie Nominieren und dann kriegt man das.
Florian: Oh ja, sagt er, doch, doch, doch, je öfter nominiert wird, desto mehr Chancen
Florian: passiert im Podcast. Ja, genau, desto mehr Chancen.
Ruth: Ja, desto mehr Chancen. Aber also das steht da halt so. Naja,
Ruth: wie auch immer, wie auch immer, möglicherweise hat das doch einen Sinn.
Florian: Ich zitiere hier die Seite des Ö3 Podcasts Award. Bis dahin heißt es,
Florian: nominieren, nominieren, nominieren, damit du deinen Lieblingspodcast einen Platz
Florian: unter den beliebtesten Podcasts Österreich sicherst.
Florian: Also wenn ihr wollt, dass das Universum diesen Platz hat, dann nominiert,
Florian: nominiert, nominiert. Aber ihr könnt natürlich auch andere Podcasts nominieren.
Florian: Das Klima, Sternengeschichten oder EFIS Podcast Kosmik Latte nominiert, was das Zeug hält.
Florian: Und am Ende werden wahrscheinlich die Wissenschaftspodcasts eh wie üblich nichts
Florian: gewinnen. Aber man kann es ja versuchen.
Florian: Ja, das könnt ihr machen, um uns zu unterstützen. Ihr könnt auch uns bewerten
Florian: auf Podcast-Plattformen. Hilft auch. Ihr könnt anderen erzählen von diesem Podcast.
Florian: Hilft auch. Ihr könnt zu unseren Shows kommen.
Florian: Das hilft uns auch sehr viel. Oder ihr könnt uns finanziell unterstützen.
Florian: Das hilft uns am meisten, weil mit Geld kann man alle möglichen coolen Sachen machen.
Florian: Unter anderem uns für die Arbeit und die anfallenden Kosten entlohnen.
Florian: Das heißt, da freuen wir uns ganz besonders, wenn ihr uns finanziell unterstützt.
Florian: Was ihr netterweise und wie immer gemacht habt und wer das gemacht hat,
Florian: das erklärt wie immer Ruth.
Ruth: Ja, meine Lieben, ihr seid die allerbesten. Es waren wieder einige,
Ruth: einige Spenden, einige große Spenden auch dabei. Danke euch.
Ruth: Also wie immer Disclaimer, wenn ihr kein Geld habt, dann macht euch keine Sorgen.
Ruth: Wir haben euch genauso lieb, wenn ihr uns kein Geld gebt. Aber es ist natürlich
Ruth: cool, wenn ihr irgendwie ein bisschen an Geld erübrigen könnt,
Ruth: dass ihr dann unsere Arbeit auch finanziell wertschätzt.
Ruth: Und es hat im letzten Mal haben uns unterstützt über PayPal mit einmaligen Spenden.
Ruth: Thorsten, ganz herzlichen Dank. Stefan, Tobias, Michael, Markus,
Ruth: Noch ein Michael, Guido, Guido, kommt darauf an, wahrscheinlich,
Ruth: ob du Deutscher oder Österreicher bist. Wenn du Österreicher wärst,
Ruth: würdest du Guido heißen.
Ruth: Obwohl heißt man in Österreich nicht so, oder? Wie immer, Guido,
Ruth: Guido, sag Bescheid, wie wir dich aussprechen sollen, wenn dir das jetzt gerade
Ruth: unangenehm ist, dann tut mir das sehr leid.
Ruth: Ganz herzlichen Dank an des Weiteren Patrick, André, Anni, Laure,
Ruth: Thomas, Thomas Nummer zwei, danke Dieter, danke Michael. Noch ein, Michael.
Ruth: Danke, Nikolai. Und danke, Hans-Georg, für die großzügige Spende.
Florian: Ja, du hast immer die schönen Nachrichten dazu ignoriert. Hans-Georg freut sich,
Florian: uns in Siegen zu treffen. Da freuen wir uns auch.
Florian: Ja, hier Thomas, der zweite Thomas, hat gesagt, dass meine Stimme eher ganz
Florian: okay ist, aber nicht an deine Stimme herankommt, weil du eine sympathische Stimme hast, Rot.
Florian: Anni, Laura hat uns eine sehr wissenschaftliche Summe geschickt.
Ruth: Das stimmt. Deine 10 Pi Euro sind leider, naja leider, auch trotz der PayPal-Gebühren,
Ruth: dann auch als schöne supermarkttaugliche Zahl rübergekommen. 29,99.
Ruth: Fand ich auch irgendwie ganz lustiger.
Florian: Ja, vielen Dank für die Spiele.
Ruth: Wir sehen das alles und lesen das alles und freuen uns und lachen und danke
Ruth: für das Kompliment, Thomas. Und dann gibt es noch ein paar Leute,
Ruth: die uns mit regelmäßigen Spenden bedacht haben.
Ruth: Das kann man ja auch machen, so ein Spenden-Abo abschließen.
Ruth: Das ist natürlich cool für uns, weil dann kriegen wir das quasi automatisch
Ruth: immer jeden Monat und wissen auch schon, dass wir das dann, also naja,
Ruth: es sei denn, ihr storniert das wieder. Was auch jederzeit geht, ja.
Ruth: Nicht, dass ihr das machen sollt, aber man kann das auch jederzeit wieder ganz
Ruth: einfach abbestellen, dieses Abo.
Ruth: Aber wenn ihr das nicht abbestellt, dann wissen wir, dass wir da regelmäßig
Ruth: Geld bekommen und das ist natürlich auch irgendwie cool. Und seit dem letzten
Ruth: Mal haben uns über Patreon unterstützt Mathe, kurz und knackig.
Ruth: Das war leider der Name nicht dabei. Ich nenne die jetzt einmal Mathe.
Ruth: Danke, Mathe. Danke, Dieter. Danke, Dennis. Und danke, Franz.
Ruth: Und dann gibt es noch Steady als Spenden-Abo-Anbieter.
Ruth: Und da hat Susanne ein neues kleines Universum abgeschlossen.
Ruth: Ganz herzlichen Dank, Susanne.
Florian: Ganz vielen Dank für eure Unterstützung. Das hilft uns und das ist gut,
Florian: damit dieser Podcast weiter so sein kann, wie er ist.
Florian: Gut, dann haben wir jetzt eigentlich alles erledigt, was wir immer erledigen
Florian: im Podcast und müssen uns eigentlich nur noch von unserer Hörerschaft verabschieden.
Florian: Lassen wir einfach die Folge ihr Ende erreichen und hoffen, dass die Welt ihr
Florian: Ende nicht durch einen Asteroideneinschlag erreicht, bis wir Folge 125 veröffentlichen können.
Evi: Und fast nach einem Amen zum Schluss. Halleluja.
Florian: Ich sollte nicht Amen sagen, ich sollte einfach nur Tschüss sagen.
Evi: Okay, Tschüss.
Ruth: Bis zum nächsten Mal.