Ruth: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Sommerfolge von Das Universum,
Ruth: dem Podcast, in dem Ruth und Florian über das Universum plaudern.
Ruth: Auch im Sommer, wie immer, mit Florian.
Florian: Und mit Ruth. Und weil Sommer ist doppelt so heiß wie sonst.
Ruth: Ja, und doppelt so langsam. Irgendwie müssen wir auf die Zeit kommen, oder?
Florian: Nein, wir machen die Folgen kürzer als sonst und wir reden genauso schnell wie sonst.
Ruth: Ich habe ein super August-Thema. Es ist ja mittlerweile der Sommer schon fortgeschritten.
Ruth: Aber vielleicht seid ihr ja auch eher von der Sorte Mensch, die im Sommer daheim
Ruth: bleibt bei abgedunkelten Zimmern und sich denkt, ihr kriegt mich sicher nicht hinaus.
Ruth: Und vielleicht fahrt ihr ja auch erst ein bisschen später auf Urlaub.
Ruth: Vielleicht habt ihr ja auch eine astronomische Reise im Sinn.
Ruth: Und ich habe mir gedacht, ich empfehle euch jetzt einfach ein super astronomisches Reiseziel.
Ruth: Macht doch eine Sonnenfinsternisreise, aber nicht auf der Erde.
Ruth: Sondern, auf der Erde kann jeder, oder?
Ruth: Sondern, macht doch eine Sonnenfinsternisreise zum Mars.
Florian: Ja, das wäre nett, aber da ist Anbindung an die Öffi sehr schlecht.
Ruth: Das stimmt. Vor allem die Earthies, die versprochen haben, dass sie bald zum
Ruth: Mars fliegen, die explodieren noch regelmäßig. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Ruth: Na, wie wäre es, wenn wir uns das einfach remote anschauen?
Florian: Ja, geht das denn?
Ruth: Ja, wir haben ja Personal auf dem Mars. Aber eigentlich habe ich mir gedacht,
Ruth: dass dein Einwand sein wird.
Ruth: Moment mal, ich bin ein Depp, jetzt habe ich Sonnenfinsternis gesagt.
Florian: Ja.
Ruth: Wie ist denn das jetzt in Manieren gekommen? Eigentlich sollte es überhaupt
Ruth: nicht um Sonnenfinsternis gehen, es sollte um Polarlichter gehen.
Florian: Ah ja, okay.
Ruth: Darum hast du den Einwand nicht gemacht, den ich mir gesagt habe, dass du machen wirst.
Florian: Ja, dann wäre mein Einwand, wenn wir uns Polarlicht auf dem Mars anschauen wollen,
Florian: wäre mein Einwand, der hat doch gar kein Magnetfeld. Wie kann der denn Polarlichter kriegen?
Ruth: Genau.
Ruth: Also, eigentlich ist das mit den Polarlichtern auf anderen Planeten ja jetzt
Ruth: nichts so Ungewöhnliches.
Ruth: Man kennt die von Jupiter, Saturn und sogar einigen von den Monden,
Ruth: von Jupiter hat man schon Polarlichter
Ruth: nachgewiesen. Aber man braucht ein Magnetfeld dafür eigentlich.
Ruth: Also überall, wo ein stark genuges Magnetfeld vorherrscht, und die großen Gasplaneten
Ruth: haben sehr starke Magnetfelder,
Ruth: ein Magnetfeld, das quasi den Sonnenwind so stark ablenken und bündeln kann,
Ruth: dass dann dadurch Ströme beginnen zu fließen um den jeweiligen Planeten und
Ruth: die dann mit der Atmosphäre so wechselwirken,
Ruth: dass sie sie zum Leuchten bringen. Nein, beim Mars.
Ruth: Der Mars hat doch kein Magnetfeld, sagt man doch immer.
Ruth: Das ist doch der Grund, warum man auch irgendwie kein Wasser mehr hat,
Ruth: weil das Ganze ohne Magnetfeld und mit einer ganz dünner Atmosphäre da irgendwie
Ruth: in den Weltraum hinaus verdunstet ist.
Ruth: Der Mars hat kein globales Magnetfeld.
Ruth: Er hat so kleine lokale Restmagnetfelder.
Florian: Er hat kein Magnetfeld im Sinne von dem Magnetfeld, was wir auf der Erde kennen,
Florian: wo im Kern der Erde Dinge passieren,
Florian: die ein globales Magnetfeld erzeugen, das sich über die ganze Erde erstreckt,
Florian: sondern der Mars hat vermutlich diverses Gestein oder sonstiges magnetisches Material in der Kruste.
Florian: Und je nachdem, ob da jetzt gerade viel oder wenig von dem Zeug rumliegt,
Florian: gibt es halt mal ein mehr oder weniger starkes Magnetfeld, aber halt lokal und
Florian: nicht global einmal um den ganzen Mars rum.
Ruth: Genau, und darum hat er ja eigentlich auch nicht so dieses Schutzschild,
Ruth: das dann den Sonnenwind ablenken kann.
Ruth: Aber was der Mars hat, ist eine Ionosphäre, also eine Schicht,
Ruth: quasi die oberste Schicht eigentlich der Atmosphäre, die aus geladenen Teilchen besteht,
Ruth: Ionen, und die den Sonnenwind aber auch ablenkt.
Ruth: Und darum hat der Mars sehr wohl Polarlichter.
Ruth: Da sind die anders als auf der Erde. Das ist ganz lustig. Man hat die eh schon
Ruth: vor einiger Zeit entdeckt eigentlich.
Florian: Wie können die anders sein? Das ist einfach Licht am Himmel.
Florian: Was kann da jetzt großartig anders sein?
Ruth: Naja, sie sind eben nicht an den Polen. Oder nicht nur an den Polen.
Ruth: Und es sind Protonenauroren, die durch Protonen verursacht werden.
Ruth: Also nicht eigentlich durch die Elektronen, die dann, wie bei der Erde hauptsächlich der Fall ist,
Ruth: die dann da quasi um die Erde herum sausen und quasi eigentlich hauptsächlich
Ruth: auch so von der Rückseite, von der Nachtseite auf die Erde zurückkommen,
Ruth: sondern man sieht die eher tagsüber und sie werden von Protonen verursacht.
Ruth: Die gibt es auf der Erde schon auch, diese Protonen.
Florian: Ich habe schon mal einen Proton gesehen auf der Erde, glaube ich.
Florian: Das eine oder andere haben wir, glaube ich.
Ruth: Also es ist aber Protonen von der Sonne.
Ruth: Also es ist eine ganz bestimmte Aurora, eine ganz besondere Aurora,
Ruth: die eben wirklich direkt von den Sonnenteilchen verursacht wird, quasi ohne Umweg.
Florian: Elektronen sind auch Teilchen. Elektronen und Protonen, das wir jetzt auch mal
Florian: erklärt haben, sind die Bestandteile, aus denen Atome bestehen.
Florian: Sowohl die Atome der Sonne als auch die Atome der Erde.
Florian: Und diese Teilchen kommen halt auch von der Sonne auf die Erde.
Florian: Und am Mars machen anscheinend die Protonen das Licht und bei der Erde machen es die Elektronen.
Ruth: Ja, es ist halt so, dass auf der Erde die Protonen auch das Licht machen.
Ruth: Aber das ist so schwach, dass es auf der Erde halt eben von den super starken,
Ruth: durch das Magnetfeld verursachten Hauptauroren deutlich überstrahlt wird natürlich.
Ruth: Also dass der Anteil viel, viel, viel stärker ist und darum ist es auf der Erde
Ruth: jetzt nicht so offensichtlich.
Ruth: Aber Mars ist quasi das Hauptding, was übrig bleibt, diese Protonen-Auroren.
Ruth: Und das Interessante, du wirst jetzt wahrscheinlich auch denken,
Ruth: Moment mal, aber wie kommen die durch?
Ruth: Wenn der Mars ja doch eine Ionosphäre hat, die aus geladenen Teilchen besteht,
Ruth: dann können ja diese Protonen eigentlich auch überhaupt nicht durch.
Ruth: Das sollen sie auch nicht, weil die sind ja urschneid unterwegs und wäre zum
Ruth: Beispiel für auf dem Mars befindliches Gerät und zukünftige Astronauten und
Ruth: Astronautinnen nicht so förderlich. Und was passiert?
Ruth: Sehr, sehr gewinkelt von diesen Protonen, was sie machen, um da quasi zur Atmosphäre
Ruth: durchzukommen, mit der sie dann Wechselwirken und Polarlichter erzeugen.
Ruth: Also nicht einmal Polar, aber Auroren nennen wir es so.
Ruth: Die Protonen von der Sonne treffen auf die Ionosphäre vom Mars.
Ruth: Dort schnappen sie sich ein Elektron, weil in dieser Ionosphäre,
Ruth: Ionen, das sind jede Menge geladene Teilchen einfach unterwegs.
Ruth: Da können Sie sich einfach irgendwie einen Elektron schnappen und einverleiben.
Ruth: Dadurch werden Sie zu ganz normalem, neutralem Wasserstoff.
Ruth: Und ein ganz normales Wasserstoffatom kann natürlich ungehindert durch die Ionosphäre durchfliegen.
Ruth: Und so kommen sie quasi hinunter in die Atmosphäre. Dort geben sie dann durch
Ruth: irgendwelche Interaktionen das Elektron wieder ab, werden wieder zu Protonen
Ruth: und lösen die Aurora aus.
Florian: Okay. Und wie schaut das aus?
Ruth: Und wie schaut das aus? Die leuchten im UV-Licht.
Florian: Na, sehr langweilig. Kann man nicht sehen.
Ruth: Man kann die nicht sehen. Aber es sind ja auch nicht die einzigen Auroren,
Ruth: die es am Mars gibt, weil diese UV-Protonen-Auroren, die hat man schon 2018 am Mars beobachtet,
Ruth: nämlich von oben, aus dem Orbit, von den diversen Mars-Orbitern mit diversen
Ruth: UV-Geräten, Spektrometern, die die haben,
Ruth: haben diese UV-Leuchterscheinungen, dieses ganz schwache Leuchten im ultravioletten Bereich beobachtet.
Ruth: Und ihm gesagt, ah, interessant, da gibt es diese Protonenauroren.
Ruth: Aber jetzt haben wir sichtbare Polarlichter am Mars detektiert.
Florian: Okay.
Ruth: Wir haben die gesehen. Und wer hat sie gesehen? Unser Mann auf der Oberfläche.
Florian: Der Hubschrauber.
Ruth: Nicht der Hubschrauber, sondern der Rover. Perseverance habe ich ihn Mann genannt.
Ruth: Vielleicht ist es auch eine Frau, unsere Frau auf der Oberfläche,
Ruth: unsere Person auf der Oberfläche, unser Roboter auf der Oberfläche,
Ruth: Perseverance, hat Polarlichter auf dem Mars fotografiert.
Ruth: Und zwar diese typischen grünen, die grünen Sauerstoffpolarlichter.
Ruth: Es gab einen Ausbruch auf der Sonne, 2024 war der,
Ruth: und die Tage danach hat Perseverance quasi dezidiert nach diesen Polarlichtern,
Ruth: nach diesen möglichen Polarlichtern Ausschau gehalten, gesucht,
Ruth: Man wollte wissen, ob das auf dem Mars auch möglich ist, natürlich, diese Polarlichter.
Ruth: Und Percy Williams hat eine dementsprechend ganz okaye Kamera,
Ruth: die das auch tatsächlich beobachten hat können.
Ruth: Und man hat gefunden, drei Tage nach dem Ausbruch auf der Sonne,
Ruth: einen ganz leichten Überschuss an Lichter.
Ruth: Genau dem Licht, das erwartet wurde. Genau diese Wellenlänge von diesem grünlichen Licht.
Florian: Das klingt jetzt alles nicht so spektakulär, dass ich mir gedacht habe,
Florian: muss ich jetzt unbedingt hin.
Ruth: Nein, es gibt auch ein Bild davon in dem Paper, wenn ihr euch das anschauen wollt. Bild Nummer 4.
Ruth: Da ist ein Bild mit Aurora und ein Bild ohne Aurora daneben.
Florian: Es ist dasselbe Bild, oder wie?
Ruth: Man sieht genau gar nichts. Es hat eben einen ganz leichten,
Ruth: einen durchaus zu messenden, aber doch ganz leichten Überschuss an dieser ganz
Ruth: bestimmten grünen Weinlänge, die durch den Sauerstoff da irgendwie verursacht wird.
Ruth: Natürlich extrem schwach, klar, am Maße, extrem schwach, zu schwach, um ihn zu sehen.
Ruth: Es sei denn, es gäbe einen mega, mega, mega Sonnensturm.
Florian: Den wollen wir aber auch nicht haben.
Ruth: Ach so, weil er vorher bei uns stimmt. Naja, vielleicht, nein,
Ruth: nein, wir könnten ja auf der anderen Seite sein.
Florian: Ach so, stimmt, ja.
Ruth: Es könnte ja sein, dass der da an der Erde vorbeigeht. Das wäre schon cool.
Ruth: Nämlich so vielleicht einen, den wir auch noch sehen können,
Ruth: der quasi auf unserer Seite der Sonne irgendwie dann stattfindet,
Ruth: aber eben der an der Erde vorbei rauscht und zum Mars, in Richtung Mars gerichtet ist.
Ruth: Und man bräuchte aber wirklich einen mega, mega Sonnensturm.
Ruth: Wir haben jetzt nichts Vergleichbares in unserer, wie sagt man da immer so schön, Messgeschichte.
Ruth: Aber so ein Ausbruch ist im Jahr 12.350 vor Christus passiert.
Ruth: Wie wir genau wissen, wunderst du dich vielleicht, warum wir so ein genaues Datum dafür haben.
Florian: Das kann man mit Baumringen nachweisen.
Ruth: Dieser Mega-Ausbruch, der wurde auch schon, ich glaube,
Ruth: letztes Jahr eigentlich oder vor anderthalb Jahren ungefähr entdeckt und man
Ruth: hat den aber jetzt ordentlich vermessen, diesen prähistorischen Mega-Sonnensturm.
Ruth: Das ist auch eine ziemlich coole Geschichte. Also es geht darum,
Ruth: um dieses Miyake-Ereignis, das heißt nach der Entdeckerin benannt,
Ruth: wo es diese Anhäufung von C14 in Baumringen gibt, die durch die kosmische Strahlung verursacht wird.
Florian: Da habe ich mal eine Sternengeschichten-Folge darüber gemacht.
Ruth: Sackblos.
Florian: Folge 607 war das.
Ruth: Wie du dir das auch noch merkst, Wahnsinn.
Florian: Das kann man schnell googeln.
Ruth: Ach so, hast du jetzt schon. Okay, gut, dass ich so langsam rede,
Ruth: dann hast du mehr Google-Zeit.
Ruth: Also Sonnensturm, Megastrahlung, kosmische Strahlung, also eben wiederum hauptsächlich
Ruth: Protonen werden freigesetzt, die treffen auf die obere Atmosphäre und verursachen dort,
Ruth: dass da irgendwie Neutronen freigesetzt werden, rumrauschen,
Ruth: mit anderen Atomen kollidieren.
Ruth: Und dann entsteht dabei dieses radioaktive C14, dieser radioaktive Kohlenstoff.
Ruth: Und das passiert die ganze Zeit, nur eben wenn so ein Riesenstrahlungsausbruch entsteht.
Ruth: Ist, dann ist da natürlich plötzlich viel mehr davon da, viel mehr davon da.
Ruth: Und dann kann man das, weil dieses C14 dann natürlich dann irgendwie von der
Ruth: oberen Atmosphäre im Laufe der Zeit durch die Atmosphäre quasi runterregnet,
Ruth: von den Bäumen aufgenommen wird, von allen anderen lebenden Dingen natürlich
Ruth: auch, aber den Baumringen kann man es halt gut datieren,
Ruth: sieht man dann plötzlich dann wirklich so einen Peak an einer Megamenge C14
Ruth: und kann daraus natürlich auch abdrehen.
Ruth: Schätzen, wie viel Energie da gewesen sein muss, um diese Menge an C14 zu erzeugen.
Florian: Ganz genau. Und wir wissen immer noch nicht, was diese Bejagdereignisse auslöst.
Ruth: Ja, das ist ganz cool. Das ist nämlich so beunruhigend.
Florian: Dass wir es nicht wissen.
Ruth: Ach so.
Florian: Weil wenn wir es wissen, dann könnte man vielleicht auch irgendwie ein bisschen
Florian: vorher wissen, wenn sowas wieder kommen würde.
Florian: Normale Sonnenstürme haben wir ein bisschen Vorwandzeit, weil da wissen wir,
Florian: was passieren muss, damit so ein großer koronaler Massenauswurf kommt.
Florian: Das sehen wir vorher schon auf der Sonnenoberfläche, dass sich da was anbahnt.
Florian: Aber wir wissen nicht, was die Merkereignisse verursacht. Und das heißt,
Florian: wenn sowas kommen sollte, dann wissen wir es vielleicht nicht vorher.
Ruth: Man kann ja auch nichts tun, oder?
Florian: Ja, keine Ahnung.
Ruth: Das Wissen, dass uns nichts nutzt. Stell dir vor, du weißt das und dann...
Florian: Man kann zumindest jetzt irgendwie, wenn Astronautinnen und Astronauten gerade
Florian: im Weltall sind, dann kann man sagen, okay, hier...
Florian: Tschüss. Die haben ja eh so abgeschirbte Räume.
Florian: Man kann Satelliten in irgendwelche Ruhezustände versetzen.
Florian: Man kann vielleicht auf der Erde die Stromversorgung, die Stromnetze irgendwie
Florian: so runterfahren, dass wenn da dann die induzierten Ströme von diesem Sonnensturm
Florian: durchfahren, dass die nicht alles kaputt machen. Also man kann schon was machen.
Ruth: Wenn man es vorher weiß. Ja, aber das hat dann, also ich weiß nicht,
Ruth: okay, im Weltraum ja, natürlich.
Ruth: Man kann dafür sorgen, dass Satelliten dann irgendwie vielleicht in einem Zustand
Ruth: sind, der nicht der Anfälligste ist.
Ruth: Und man kann vielleicht, also wenn es eine Mega-Mega-Eruption ist,
Ruth: auch dafür sorgen, dass dann vielleicht doch die Astronauten zur Erde zurückgeholt
Ruth: werden. Weiß ich nicht, ob man das machen glaubst.
Florian: Wenn es sich ausgeht und wenn es wirklich extrem stark wäre.
Florian: Ich meine, hier auf der Erde stört uns ja nicht so sehr die Strahlung selbst,
Florian: die kommt ja dann nicht durch, sondern das Magnetfeld wird halt so eingedäpscht
Florian: periodisch, dass es halt immer so hin und her schwankt.
Florian: Wir haben starke Magnetfeldschwankungen dann und die induzieren halt Ströme
Florian: in alles Mögliche, was halt so geeignet ist.
Florian: Und da kann man schon auch ein bisschen was machen, wenn man es vorher weiß,
Florian: aber man muss es halt vorher wissen.
Ruth: Aber was interessant ist, dass man weiß zwar nicht, was quasi auf der Sonne
Ruth: dann dazu führt, oder vielleicht ist es ja gar nicht die Sonne,
Ruth: so wie in dem bisherigen Rekordhalter-Mirke-Event aus dem Jahr 775,
Ruth: wo man gar nicht weiß, ob das überhaupt eine Sonneneruption war,
Ruth: wo vermutet wird, dass es nicht mal eine Sonneneruption war,
Ruth: weil da auch irgendwie gerade kein Maximum war und so weiter,
Ruth: sondern es ein Gamma-Ray-Burst in unserer Nähe möglicherweise gewesen sein könnte.
Florian: Ja, aber da sollte man auch immer einen Rest sehen von dem, wenn der in unserer Nähe war.
Ruth: Ja, naja, aber eben wenn es keine ist war, also Supernova war es keine,
Ruth: weil da würde man einen Rest sehen.
Ruth: Aber es könnte natürlich eine Neutronenstern-Kollision gewesen sein.
Ruth: Aber es ist alles ein bisschen fragwürdig, wie immer bei diesen historischen Angelegenheiten.
Ruth: Und es müsste auch eben richtig nah an uns dran gewesen sein,
Ruth: also maximal ein paar tausend Lichtjahre.
Ruth: Da würde man wahrscheinlich schon irgendwie noch was sehen davon.
Ruth: Aber das war bis jetzt das Stärkste.
Ruth: Jetzt ist es so, dass dieses neue Mega-Ereignis wirklich mega, mega ist.
Ruth: Das ist nämlich nochmal 20 Prozent stärker als dieser Ausbruch von 775.
Ruth: Und es ist 500 Mal stärker als das stärkste moderne Ereignis,
Ruth: wo wir schon Messgeräte und Satelliten und so weiter hatten. Das war 2005.
Ruth: 500 Mal stärker.
Florian: Dieses Halloween-Dings, oder? Hieß das, glaube ich, oder?
Ruth: Ui, möglich. So genau, wie man das jetzt nicht angeschaut.
Florian: Irgendein Feiertags-Namen hat das Ganze gehabt. Nee, Halloween war 2003.
Florian: Entschuldigung, da muss 2005 was
Florian: anderes gewesen sein. es gab einen geomagnetischen Sturm Halloween 2003.
Ruth: Buhu die Auswirkungen sind deswegen natürlich ziemlich unklar wir haben sowas
Ruth: noch nicht vermessen, wir wissen, dass sowas immer wieder vorkommt, halt,
Ruth: alle paar tausend Jahren oder so, also jetzt nichts, wo man sich unmittelbar
Ruth: Sorgen machen müsste, aber trotzdem.
Ruth: Und dass dieses historische Ereignis eben 500 Mal stärker war als das,
Ruth: was wir bis jetzt vermessen haben, das ist schon krass.
Ruth: Und ich finde es auch arg, dass man das so genau datieren kann und genau wissen
Ruth: kann, was da passiert ist. Weißt du nämlich warum?
Ruth: Jetzt haben wir Xenia Golubenko zu verdanken.
Florian: Oh, den Namen kommt bei Vage bekannt vor, aber ich weiß nicht warum.
Ruth: Sie ist Postdoc an der Oulu-Universität in Finnland. Oulu, Oulu, Oulu.
Ruth: Und hat extra quasi für solche Geschichten ein chemisches Klimamodell entwickelt,
Ruth: mit dem man nämlich die Einflüsse dieser Sonnenstürme auf die speziellen klimatischen
Ruth: Bedingungen in der Eiszeit zurückverfolgen, rekonstruieren kann.
Ruth: Man weiß, dass das Material der Sonne auf die obere Atmosphäre knallt.
Ruth: Und dann dieses C14 verursacht und dann kommt das irgendwie da nach unten.
Ruth: Aber die Frage ist eben dieses Irgendwie, dass es nicht nichts,
Ruth: da passiert jede Menge Zeug, damit das Material quasi durch die Atmosphäre wieder
Ruth: in die Pflanzen, in die lebendigen Dinge hineinkommen kann.
Ruth: Und das hat sie jetzt mit einem speziell dafür entwickelten Modell rekonstruieren
Ruth: können und hat auch quasi die anderen Events in der Vergangenheit damit irgendwie
Ruth: durchgerechnet, rekonstruiert und so weiter.
Ruth: Und daher wissen wir, was da passiert ist vor ungefähr 14.000 Jahren.
Ruth: Also nicht nur ungefähr, wir wissen, dass es vor genau 14.375 Jahren war.
Ruth: Also schon krass, wenn man sich denkt. Das war also so gerade gut in der letzten
Ruth: Eiszeit, oder so gegen Ende der letzten Eiszeit.
Florian: Ja, da gab es schon Menschen auf jeden Fall.
Ruth: Krass, oder? Wenn du dir denkst, da saßen die Menschen und dann plötzlich fängt
Ruth: der Himmel auf eine Art und Weise zu leuchten, oder?
Ruth: 500 Mal stärker als alles, was wir bis jetzt beobachtet haben.
Florian: Werden sie sich ja was gedacht haben.
Ruth: Naja, die werden sich ordentlich was gedacht haben. Es ist lustigerweise,
Ruth: also bei dem Ereignis 775, das jetzt zwar schwächer war, aber auch irgendwie
Ruth: ein paar hundert Mal stärker als das, was wir bis jetzt vermessen haben,
Ruth: dass da zumindest keine irgendwie überlieferten historischen Aufzeichnungen gibt.
Ruth: Von etwas, was die Menschen gesehen haben. Und gut, ist gerade jetzt eine blöde
Ruth: Zeit gewesen, glaube ich, so für die historische Überlieferung.
Ruth: Da ist viel verloren gegangen, aus diesem ganz früh-Mittelalter.
Ruth: Aber wenn man sowas am Himmel sieht, da müsste da schon irgendwie was,
Ruth: da müssten schon irgendwelche Geschichten zumindest entstanden sein.
Florian: Apropos Geschichten, ich habe gerade geschaut, ob ich rauskriege,
Florian: ob dieses Ereignis aus dem Jahr 2005, das du erwähnt hast, ob es jetzt auch
Florian: einen Feiertagsnamen hat, habe ich nicht gefunden. Dafür habe ich in der Wikipedia
Florian: eine Liste mit Ereignissen aus dem Jahr 2005 gefunden und etwas gefunden.
Florian: Das kann eigentlich nur ein Scherz sein, aber es gibt Quellen dazu.
Florian: Hast du gewusst, dass im Jahr 2005 die Kröten-Explosionen in Hamburg stattgefunden haben?
Ruth: Das war so, wie wir das letzte Mal über die Tiere im Weltraum gesprochen haben
Ruth: und du hast gesagt, die Frösche sind explodiert.
Ruth: So ungefähr habe ich mir das vorgestellt. Was ist da passiert?
Florian: Ich zitiere, bei den Kröten-Explosionen in Hamburg starben im April und Mai
Florian: 2005 in einem Tümpel in Hamburg-Altona binnen weniger Tage ungefähr 1000 Erdkröten,
Florian: die sich zunächst aus unklaren Gründen bis zum Explodieren mit Luft aufpumpten.
Florian: Die Nachrichtenagentur AFP beschrieb das Geschehen als ein Anschwellen der Kröte
Florian: auf bis das Dreifache des normalen Körperumfangs, gefolgt von einer Explosion,
Florian: in der die Eingeweide der Kröten
Florian: in einem Umkreis von bis zu einem Meter Durchmesser verstreut wurden.
Ruth: Oh, und man weiß nicht warum.
Florian: Eine Erklärung stammt von einem Berliner Tierarzt. Der hat gesagt,
Florian: die Kröten waren durch die Paarungszeit von ihrer Umwelt so abgelenkt,
Florian: dass die Vögel, Krähen waren da, in der Dämmerung, deren Haut aufpicken,
Florian: die Leber herausziehen und verzehren konnten.
Florian: Das heißt, die waren anscheinend mit der Paarung beschäftigt,
Florian: dass sie nicht mitbekommen haben, dass die Krähen ihre Leber gefressen haben.
Florian: Und die bei den Kröten übliche Abwehrreaktion, bei der sie ihre Lunge mit Luft
Florian: aufpumpen, habe dann aufgrund des bei Amphibien nicht vorhandenen Zwerchfels
Florian: und der fehlenden Leber, die normalerweise als mechanischen Widerstand für die
Florian: Lunge dient, zu einem Druckanstieg in der gesamten Körperhöhle geführt.
Florian: Diese Theorie ist jedoch nicht empirisch überlegt und daher umschritten. Schön am Schluss.
Florian: Vielleicht war es der Sonnensturm.
Ruth: Vielleicht war es der Sonnensturm. Vielleicht waren sie so von dem,
Ruth: was sie gesehen haben. Wow.
Florian: Also bitte Hörerschaft. Als wir Hörerschaft aus Hamburg haben und ihr das wert,
Florian: ich habe das voll nicht mitbekommen damals, 2005.
Florian: Da habe ich gerade meinen neuen Job in Jena angefangen, 2005. April 2005.
Florian: Das war genau da meine erste Arbeitswoche. Vielleicht war ich da mit anderen
Florian: beschäftigt, aber die Kröten-Explosion in Hamburg ist mir bis jetzt unbekannt gewesen.
Florian: Also, liebe Hamburgerinnen und Hamburger, falls ihr da mehr wisst,
Florian: erzähl uns was von der Kröten-Explosion.
Ruth: Ergstens. Die auf jeden Fall das stärkste moderne Kröten-Explosionsereignis sein muss.
Florian: Zumindest von dem wir wissen.
Ruth: Zumindest von dem wir wissen, ja. Die ärgsten Dinge passieren.
Ruth: Also im Weltraum sowieso. Aber eben auch auf der Erde, gell?
Ruth: Ich weiß nicht. Also das sind irgendwie die prähistorischen Polarlichter in
Ruth: 500-facher Intensität als das, was wir heute kennen, schon eine schönere Vorstellung.
Florian: Vielleicht sind damals die Mammuts explodiert.
Ruth: Was geht in deinem Hirn vor? Das ist ja Wahnsinn. Lass uns doch zu Schönerem kommen.
Florian: Ja, warte, sofort. Was ich noch fragen wollte, weil du gesagt hast,
Florian: auf dem Mars könnte man es da sehen.
Florian: Also was auch immer wir für Messinstrumente auf dem Mars haben,
Florian: wenn so ein mega, super, hyper Sonnensturm kommt, dann überleben die es wahrscheinlich auch nicht, oder?
Ruth: Ja, ich habe keine Ahnung. Wir wissen ja nicht einmal, was auf der Erde passiert.
Ruth: In dem Paper ist eh auch ein bisschen beschrieben,
Ruth: was möglicherweise passieren könnte, dass lustigerweise gerade die Nordatlantik-Unterseekabel
Ruth: anscheinend sehr anfällig wären. Und ich habe mir gedacht, Moment mal, was?
Ruth: Kabel unter, weiß ich nicht, fünf Kilometer Ozean oder wie viel auch immer da
Ruth: ist? Das kann doch nicht sein.
Ruth: Aber die haben irgendwie alle 100 Kilometer so einen Repeater,
Ruth: der das Signal verstärkt.
Ruth: Also nicht jetzt die Glasfaserkabel selber, denen passiert nichts.
Ruth: Aber diese Repeater, die das Signal verstärken, die sind sehr anfällig und die könnten ausfallen.
Ruth: Und natürlich ist die Infrastruktur in höheren Breitengraden klarerweise mehr
Ruth: betroffen. Und das sind gerade die ganzen Verbindungen eben zwischen Europa und den USA.
Ruth: Das heißt, es wären gerade diese Verbindungen, die vermutlich ausfallen würden.
Florian: Würden wir nichts mehr davon wissen, was in den USA passiert.
Ruth: Ja, ich habe es auch gedacht. Vielleicht gar nicht so schlecht, oder?
Ruth: Sonnensturm, komm bitte. Black hole sun, won't you come? And wash away the Unterseekabel.
Florian: Ja, schöne Geschichte.
Ruth: Gibt es Fragen dazu, Florian?
Florian: Ja, wolltest du nicht eine raussuchen?
Ruth: Wir haben eh eine rausgesucht. Ich habe mir gedacht, du bist sicher schneller
Ruth: und schaffst eine schönere Überleitung.
Florian: Ja, dann lese ich eine Frage vor, beziehungsweise sage ich zuerst,
Florian: wenn ihr uns Fragen stellen wollt, dann schickt sie uns ein Fragen.
Florian: Also .at, eine Frage beantworten wir auch in dieser kurzen Sommerfolge.
Florian: Und zwar habe ich eine Frage, die jetzt auch nichts mit Sonnenstürmen zu tun
Florian: hat, auch nichts mit explodierenden Kröten. Aber wir haben eine Frage von Edgar.
Florian: Der hat sich angesichts unserer Folge über Johannes Kepler gefragt,
Florian: ob es denn sein könnte, dass es eine Gegenerde gibt. Also eine Erde.
Florian: Die sich von der Sonne aus gesehen genau auf der anderen Seite von unserer Erde befindet.
Florian: Und die wir da natürlich von der Erde aus nicht sehen könnten,
Florian: weil die wäre immer genau auf der anderen Seite.
Florian: Das heißt, wir können durch die Sonne nicht durchschauen. Und er hat sich gefragt,
Florian: könnte es sowas geben? Würden wir sowas entdecken?
Florian: Wie würden wir sowas entdecken? Und ich habe gedacht, ich gebe das mal an dich
Florian: weiter als Expertin für die Visualisierung des Himmels.
Ruth: Ich meine, himmelsmechanisch kannst du das sicher besser erklären.
Ruth: Aber die Erdbahn ist ja keine Kreisbahn, wo sie genau gegenüber sind und wo
Ruth: das Ding immer genau hinter der Sonne wäre.
Ruth: Dadurch, dass die Erdbahn ja eine elliptische ist, könnte diese Gegenerde ja
Ruth: gar nicht immer genau hinter der Sonne sein, weil dann wäre sie einmal irgendwie
Ruth: schneller unterwegs, einmal und wir langsamer oder irgendwie so.
Florian: Genau, das hat Edgar auch angemerkt in seiner Frage, dass das so sei.
Florian: Das heißt, man müsste die so zweimal im Jahr ganz kurz sehen können,
Florian: wenn sie so bei Pierre-Hehl und Affe, das ist im fernsten und fernsten Punkt
Florian: der Bahn, so einmal kurz hinter der Sonne vorschaut.
Ruth: Ja, aber spätestens mit Teleskopen, die in Umlaufbahnen um die Erde angebracht
Ruth: haben und zwar teilweise halt auch in sehr großen Umlaufbahnen um die Erde angebracht haben.
Ruth: Spätestens dann hätte man drauf kommen müssen.
Ruth: Oder eben wenn man ein diverses Gerät, das vielleicht sich in der Umlaufbahn
Ruth: um den Mars und so weiter befindet.
Florian: Ja, auf jeden Fall. Wir haben ja Teleskope, die überall rumstehen,
Florian: also auch über der Ebene des Sonnensystems.
Florian: Also wir hätten das mit denen schon längst gesehen, aber auch davor.
Florian: Aber die Frage, die ist alt. Also das hat schon irgendwie in der griechischen
Florian: Antike haben das Leute schon sich überlegt.
Florian: Philolaos war, glaube ich, der Erste, der sich sowas überlegt hat,
Florian: ob es sowas geben könnte.
Florian: Und ja, es haben dann immer mehr sich da Gedanken darüber gemacht im Laufe der Zeit. Und
Florian: Heute ist es so in der Esoterik-UFO-Präastronautik-Ecke, Verschwörungstheorie-Ecke,
Florian: dass dann irgendwann mal diese Erde plötzlich sprengt hinter der Sonne her und
Florian: stößt mit uns zusammen und so.
Florian: Das findet man ab und zu, aber aus wissenschaftlicher Sicht,
Florian: ja, wir wissen, das funktioniert nicht, weil selbst wenn die wäre und selbst
Florian: wenn die sich vielleicht gerade so bewegen würde, dass sie immer genau hinter
Florian: der Sonne steht, selbst dann hätte es nicht funktioniert, weil das ist nicht stabil.
Florian: Ich meine, das wäre dann ja der Lagrange-Punkt L3 im Wesentlichen,
Florian: um den es geht, weil das ist genau der Punkt auf der Erdbahn auf der anderen
Florian: Seite der Sonne. Das ist der Lagrange-Punkt L3.
Florian: Ich weiß tatsächlich gerade nicht, ob wir was hingeschickt haben oder nicht,
Florian: aber L3 wäre halt praktisch, weil die Erde dadurch blockiert ist.
Florian: Das heißt, da kannst du nicht gestört werden durch Radiosignale von der Erde
Florian: zum Beispiel, durch Radiowellen.
Florian: Das heißt, das wäre praktisch. Unpraktisch wäre es natürlich,
Florian: du kannst dann auch keine Radiowellen hinschicken.
Florian: Das heißt, du kannst auch schlecht kommunizieren mit der Raumsonde.
Florian: Aber gut, da soll die Hörerschaft nachschauen, bitte, ob wir schon was zu L3 geschickt haben.
Florian: Aber das wäre auf jeden Fall der Punkt, wo wir so eine Gegenerde hätten.
Florian: Aber selbst wenn das da wäre, das wissen wir auch, das wäre nicht dauerhaft stabil.
Florian: Dieser Lagrange-Punkt ist nicht dauerhaft stabil, Vor allem,
Florian: weil das dann ja auch kein klassisches, eingeschränktes Dreckkörperproblem mehr
Florian: ist, weil wir haben ja kein kleines Raumfahrzeug oder einen kleinen Asteroid
Florian: sitzen, sondern eine Erde, eine zweite.
Florian: Das heißt, im Laufe der Zeit würde diese Bahn instabil werden und die Erde würde
Florian: halt links oder rechts vorbeikommen und wahrscheinlich mit unserer Erde kollidieren,
Florian: wir wären alle nicht mehr da.
Florian: Kann nicht funktionieren.
Ruth: Hät man schon nichts gemerkt. Oder es würde eben auch, für diese Erde wären
Ruth: wir dann im Lagrange.l3, beziehungsweise es gäbe den einem so gar nicht mehr,
Ruth: aber es würde dann natürlich auch die Erdbahn selber instabil machen.
Ruth: Also dann wäre alles, würde alles einfach auseinanderfliegen.
Florian: Genau. Und wir hätten das dann gemerkt. Also wir hätten dann auch gemerkt,
Florian: dass, selbst wenn das aus ebenem Grund nicht so wäre, dass die Störungen groß
Florian: genug wären, wir hätten trotzdem gemerkt, dass da ein Planet ist,
Florian: den wir nicht sehen können, weil dieser Planet eine Gravitationskraft ausübt.
Florian: Und wir haben so schon Planeten entdeckt. Wir haben den Planeten Neptun entdeckt,
Florian: bevor wir ihn gesehen haben, weil wir gesehen haben, wie die Gravitationskraft
Florian: des Neptun sich auf die anderen Planeten ausübt.
Florian: Und genauso hätten wir gesehen, da ist noch irgendwie eine nicht unrelevante
Florian: Masse im Sonnensystem, die zum Beispiel die Bahn des Mars, die Bahn der Venus
Florian: beeinflusst und hätten dann das auch so entdeckt.
Florian: Also wir hätten das entdeckt. So eine Erde wäre nicht unentdeckbar gewesen.
Ruth: Also spätestens im 18. Jahrhundert wäre es vorbei gewesen mit der unbekannten dunklen Gegenerde.
Florian: Genau.
Ruth: Und es gibt da übrigens ein Programm, mit dem man das ganz lustig ausprobieren
Ruth: kann, was passiert, wenn man zum Beispiel einen anderen Planeten noch ins Sonnensystem setzt.
Florian: Das heißt, Mathematik, Himmelsmechanik, Differenzialgleichung.
Ruth: Aber wenn man das Lösen dieser Gleichungen einem Computer überlassen möchte,
Ruth: dann hole man sich, ich weiß nicht, ich habe schon lange nicht mehr damit herumgespielt,
Ruth: Universe Sandbox heißt das. und damit kann man irgendwie genau solche Sachen machen.
Ruth: Das ist sehr lustig. Damit kann man auch irgendwie Sterne kollidieren lassen und irgendwie so.
Ruth: Und das folgt physikalischen, himmelsmechanischen Gesetzmäßigkeiten in seiner Visualisierung.
Florian: Ja, aber wäre ganz praktisch, wenn wir so eine zweite Erde hätten,
Florian: weil wenn dann der Sonnensturm kommt, könnte man immer schnell auf die Erde
Florian: rüberhüpfen, wo gerade keiner ist.
Ruth: Immer hin und her.
Ruth: Da gibt es dann so eine Fähre, oder? Hin und her. Ich meine,
Ruth: das wäre wie die USA. Da würden wieder alle Wahnsinnigen dort hinauswandern.
Florian: Oder? Das sind ja nicht alle Wahnsinnigen in den USA, so ist es ja ordentlich.
Ruth: Nein, natürlich.
Florian: Ja, das war die Frage, das war die Antwort. Und wenn ihr auch Fragen habt,
Florian: an fragen.dasuniversum.at schicken.
Florian: Der Rest unserer Rubriken findet nicht statt, weil das ist die dritte Folge
Florian: in Folge, die wir aufnehmen am heutigen Tag, obwohl sie jetzt erst gut eineinhalb
Florian: Monate später erscheint.
Florian: Aber es führt trotzdem dazu, dass wir uns zum Beispiel nicht bedanken können
Florian: bei all den Leuten, die uns in der Zwischenzeit was gespendet haben,
Florian: weil wir nicht wissen, wer das ist.
Florian: Wir bedanken uns bei den Leuten, die es getan haben, aber der namentliche Dank,
Florian: der kommt dann erst in der übernächsten Folge, wenn die Sommerserie wieder vorbei
Florian: ist. Und bis dahin sagen wir einfach mal so generisch vielen,
Florian: vielen Dank für eure Unterstützung.
Florian: Es freut uns, weil die Unterstützung aus der Hörerschaft ist das einzige Geld,
Florian: das wir bekommen für diese Podcastarbeit.
Florian: Und wir freuen uns, wenn ihr das tut per Steady, per Patreon oder per PayPal, wie auch immer.
Florian: Ihr könnt alle Informationen, wenn ihr das tun wollt, in den Show Notes nachfinden.
Florian: Wir können ebenso wenig Veranstaltungshinweise geben, wo man uns sehen kann,
Florian: weil im August werde ich nirgendwo auftreten und du wahrscheinlich auch nirgendwo auftreten.
Florian: Das heißt, die nächsten öffentlichen Auftritte wird es dann erst im September geben.
Florian: Da gibt es dann ein paar Vorpremieren zu unserer neuen Science Buster Show.
Florian: Ich werde wieder Vorträge halten.
Florian: Du wirst wieder mit deinem Planetarium unterwegs sein, nehme ich an.
Florian: Und es wird eine Sterne-Geschichten-Live-Show geben in Leverkusen am 28.
Florian: September. Und für all das könnt ihr euch jetzt auch schon Karten kaufen.
Florian: Die entsprechenden Links schmeiße ich in die Show Notes, wenn ihr schon auf
Florian: Nummer sicher gehen wollt und euch was besorgen wollt. Aber detaillierte Ankündigungen
Florian: kommen auch erst später.
Florian: Und jetzt haben wir nur noch die Post zu erledigen. Ihr könnt uns übrigens auch
Florian: gerne Postkarten aus eurem Urlaub schicken. Das hat auch jemand getan.
Florian: Das hätte ich eigentlich schon vor vier Folgen sagen sollen, glaube ich.
Ruth: Ich habe mir eh schon gedacht, wenn du sagst Post, habe ich mir gedacht,
Ruth: oh, haben wir Post bekommen? Aber du meinst natürlich die EFIS-Postkarte.
Florian: Genau, ich meine EFIS-Postkarte. Aber davor hätte ich eigentlich schon vor ein
Florian: paar Folgen Bescheid sagen sollen. Fällt mir gerade ein, wir haben eine sehr
Florian: nette Postkarte bekommen von einer Insel.
Florian: Mir fällt gerade nicht ein, welche Insel es war, weil die Postkarte liegt in
Florian: einem anderen Raum als in dem, wo ich gerade bin.
Florian: Es war eine sehr schöne Postkarte mit astronomischen Briefmarken drauf.
Ruth: Aber nicht die Kolonie von Hamburg.
Florian: Nein, nein, nicht Neuwerk. Nein, nicht da. Das war letzte Folge. Nein, von irgendeiner
Florian: Karibik-Insel oder sowas hat uns jemand eine Postkarte geschickt mit sehr,
Florian: sehr schönen Motiven drauf als Briefmarke.
Florian: Ich hole es dann für die nächste Folge nochmal raus, die Postkarte.
Florian: Es ist immer so spät dran mit dem Bedanken. Jetzt kommt es auf das auch nicht mehr drauf an.
Florian: Also ihr könnt uns auch gerne Postkarten schicken, wenn ihr mal unterwegs seid, dann freuen wir uns.
Florian: Aber eine Postkarte, die wir euch schicken, beziehungsweise die Evi uns schickt, haben wir noch.
Florian: Denn so wie in den letzten beiden Folgen ist Evi immer noch unterwegs auf ihrer
Florian: Sommer-Science-Fiction-Reise.
Florian: Sie reist durch die Welt der Science-Fiction und schickt uns Postkarten von
Florian: den Orten, wo sie unterwegs sich aufgehalten hat.
Florian: Und ihr sollt natürlich erraten, erstens, wo ist dieser Ort?
Florian: Also wo treibt Evi sich rum im Science-Fiction-Universum? Und zweitens,
Florian: und das ist ganz wichtig, welcher Film ist es, um den es hier geht?
Florian: Also ihr müsst Ort und Film aufschreiben und dann noch eine Folge warten.
Florian: Wir haben noch eine Sommerfolge übrig, dann haben wir vier Sommerfolgen komplett.
Florian: Und dann schickt ihr idealerweise alle vier Antworten auf einmal an hello at
Florian: das Universum.at und dann schauen wir, wer gewonnen hat und was es für Preise geben wird.
Ruth: Ich bin schon sehr gespannt. Ich kenne sie ja noch gar nicht.
Ruth: Ich muss sie mir dann auch nachhören.
Florian: Ja, ich weiß schon, wo sie unterwegs war. Wir verraten natürlich nichts.
Florian: Ich weiß, der Ort, um den es jetzt geht, der ist tatsächlich in echt ein sehr schöner Ort.
Florian: Aber ich glaube, ich will diesen
Florian: Ort in der Science-Fiction-Version nicht besuchen. Da mag ich nicht hin.
Florian: Aber das wird Evi euch gleich selbst erzählen. Wir hören uns jetzt an, wohin Evi gereist ist.
Florian: Und ihr sollt es erraten und schickt uns die Antwort.
Florian: Und in zwei Wochen hören wir uns dann mit der letzten Sommerfolge wieder.
Florian: Und bis dahin wünschen wir euch einen schönen August und sagen Tschüss.
Ruth: Ja, genießt es. Bis dann.
Evi: Liebe Ruth, lieber Florian. Nach meinem Erlebnis in der Mall habe ich beschlossen,
Evi: etwas für meine angespannten Nerven zu tun.
Evi: Der Schock saß mir immer noch in den Gliedern. Das kann ich euch verraten.
Evi: Und wo kann man sich besser entspannen als am Strand? Sommer, Sonne, das Meer.
Evi: Die Vorfreude, den Tag am Strand liegend auf das Meer blickend zu verbringen,
Evi: hat mir schon etwas von meiner Energie zurückgegeben.
Evi: Gesagt, getan, machte ich mich nach dem Frühstück auf den Weg.
Evi: Da es unterwegs einige Sightseeing-Highlights gab, wollte ich die Gelegenheit
Evi: nutzen und in die glanzvolle Welt der Stars und Sternchen eintauchen.
Evi: Vielleicht würde ich sogar den einen oder anderen Promi sehen.
Evi: Die erste Überraschung kam jedoch sogleich.
Evi: Ich erfuhr, dass mein Ziel nicht über den Landweg zu erreichen war.
Evi: Ich war etwas verwirrt. Ich hatte nicht in Erinnerung, dass es eine Insel war.
Evi: Man bot mir ein Ein-Mann-U-Boot für die Überquerung an.
Evi: Naja, wenn ich schon mal auf Urlaub bin, kann ich durchaus auch mal extravaganter
Evi: reisen, dachte ich mir und kletterte hinein. Dort angekommen,
Evi: bemerkte ich aber zu meiner weiteren Überraschung, dass das wohl nicht das Einzige
Evi: war, das sich hier verändert hatte.
Evi: Eigentlich war gar nichts mehr so, wie ich es in Erinnerung hatte.
Evi: Einst prächtige Boulevards, an denen sich die Reichen und Schönen tummelten,
Evi: waren total heruntergekommen.
Evi: Es sah wahrhaft postapokalyptisch aus. Und ich übertreibe nicht.
Evi: Hier war alles zerstört. Die Häuser, die Straßen, überall Autowracks.
Evi: Als hätte hier eine furchtbare Naturkatastrophe getobt.
Evi: Und trotz all dieser Zerstörung lebten hier Menschen. Aber es war totale Anarchie
Evi: und Chaos. Was war hier bloß geschehen?
Evi: Man sah bei meiner Verwirrung wohl deutlich an, denn sogleich trat ein eindeutig
Evi: nicht vertrauenserweckender Typ an mich heran, zog seinen Hut zur Begrüßung
Evi: und bot mir eine Stadttour an.
Evi: Er wisse auch, wo man günstig Schönheits-OPs machen lassen kann,
Evi: falls ich derartiges im Sinn hätte.
Evi: Ich wollte ihn abschütteln und ging schnell weiter, als unser Gespräch ein jähes
Evi: Ende fand. Die Straße war plötzlich voll mit Menschen, die gröelten und schrien.
Evi: Schnell hörte und sah ich den Grund. Eine Motorradgang jagte einer Menschenmenge vorbei.
Evi: Aber die waren nicht der Grund für die Aufregung. Gleich dahinter tauchte ein
Evi: Oldtimer-Cabrolet auf. Und was für eines.
Evi: Blitzblank poliert. Auf der Motorhaube und oben auf der Windschutzscheibe waren
Evi: Puppenköpfe angebracht. Und das Coolste am Heck war eine Diskokugel.
Evi: Im Cabro selbst saßen ein Mann und eine Frau Le Cher am Rücksitz und ließen sich chauffieren.
Evi: Offenbar war dieser Typ, der wie ein Wannabe Che Guevara aussah,
Evi: der Chef hier in dieser Anachostadt. Die junge Dame neben ihm kam mir vage bekannt vor.
Evi: Wahrscheinlich die Tochter von einem berühmten was-weiß-ich.
Evi: Mein selbsternannter Reiseführer wollte mich eben über die Bedeutung dieser
Evi: wichtigen Personen aufklären, als wir erneut unterbrochen wurden.
Evi: Schüsse knallten. Wir gingen instinktiv in Deckung und versteckt uns hinter einer Mülltonne.
Evi: Ein Motorrad näherte sich mit hoher Geschwindigkeit, gelenkt von einem supercoolen Typen.
Evi: Leder scheint hier generell hoch im Kurs zu sein, denn er war ebenfalls,
Evi: wie schon meine Bekanntschaft neulich in der Mall, ganz in schwarzes Leder gekleidet.
Evi: Der lange schwarze Mantel wehte hinter ihm her, als er an uns vorbeifuhr.
Evi: In der schwarzen Montur, dem wilden, dunklen Haar und der Augenklappe musste
Evi: ich unweigerlich an einen Piraten denken und trotz der wilden Situation lachen.
Evi: Mein Reiseführer warnte mich allerdings vor ihm, meinte, dass er ganz wild drauf.
Evi: Angeblich ist er mit einem Virus infiziert und stirbt, wenn er nicht innerhalb
Evi: kürzester Zeit irgendwas beschafft. Das Ganze kam mir etwas konstruiert vor.
Evi: Ich hatte genug gesehen und wollte zurück zu meinem U-Boot. Aber zu meiner Schande
Evi: musste ich mir eingestehen, dass ich die Orientierung verloren hatte.
Evi: In meiner Verzweiflung wandte ich mich an meinen seltsamen Reiseführer,
Evi: der mir mit einem süffisanten Lächeln seine schiefen Zähne zeigte und meinte,
Evi: er kenne jemanden, der mir helfen könnte.
Evi: So brachte er mich zu meiner Überraschung zu einer echt coolen Lady.
Evi: Wobei ich glaube, dass sie mal ein Mann war.
Evi: Aber dann hatte ich wieder den
Evi: Eindruck, es war eine Frau, die einen Mann spielte, der eine Frau spielte.
Evi: Egal, durfte Typen jedenfalls, denn sie versorgte mich mit einem Hängegleiter,
Evi: mit dem ich flugs über das Meer zurück aufs Festland segelte.
Evi: Wie genial ist das bitte?
Evi: Was für ein Tag. Ich bin total erledigt und werde gleich das Licht ausmachen.
Evi: Der Urlaub ist anstrengender als ich dachte. Liebe Grüße, Evi.