DU017 - Tanzende Planeten und die älteste Geschichte der Welt
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DU017 - Tanzende Planeten und die älteste Geschichte der Welt
Steinzeitastronomie und die Sieben Schwestern
Nachdem Ruth von der fortlaufenden Existenz des Teletext überrascht war, erzählt Florian vom “Ball der Wissenschaft” um auf die Entdeckung von fünf “tanzenden Planeten” hinzuweisen und zu erklären, was es damit auf sich hat. In der eigentlichen Astro-Geschichte der Folge geht es um die eventuell älteste Geschichte der Welt und die Sternengruppe der “Plejaden”. Über die erzählt man sich Mythen auf der ganzen Welt und in allen Kulturen. Es sind überraschend übereinstimmende Geschichten, was darauf hinweisen könnte, dass sie schon existiert haben, bevor die moderne Menschheit sich von Afrika aus über die Welt verteilt hat. Dafür gibt es sogar ein klein wenig Bestätigung durch moderne Messungen der Bewegung der Sterne am Himmel. Fragen beantworten wir auch: Unter anderem über außerirdischen Leben, Satellitenparkplätze und das Nichts.
Einleitung 1: Der Wiener Ball der Wissenschaft
Der Wiener Ball der Wissenschaft findet 2021 leider nicht statt. Aber es ist eine coole Veranstaltung die man durchaus besuchen kann. Bei der ersten Ausgabe des Balls 2015 hat Florian einen ausführlichen Bericht geschrieben. 2018 waren Ruth und Florian gemeinsam dort und haben zuvor ein “Pro und Contra” dazu verfasst. Und 2021 gibt es den Ball, mit Kurzauftritt von Florian, in Fernsehen und Internet zu sehen.
Einleitung 2: Tanzende Planeten
Der Stern TOI-178 hat sechs Planeten und fünf davon befinden sich in einer Laplace-Resonanz, wie kürzlich verkündet wurde (siehe dazu auch die Pressemitteilung der ESO mit Video). Das bedeutet, dass ihre Umlaufzeiten aufeinander abgestimmt sind - was nur unter speziellen Umständen passiert und viele Fragen über dieses Planetensystem aufwirft, die wir noch nicht beantworten können.
Mehr Informationen zu den Themen der Einleitung:
Über die Saturnmonde Janus und Epimetheus und potenzielle “Wechselplaneten” hat Florian in diesem Podcast mehr erzählt.
Wie das mit den Resonanzen der Umlaufzeit genau funktioniert, ist hier ausführlich erklärt.
Astro-Geschichte: Die älteste Sternengeschichte der Welt
Die Plejaden sind eine markante und mit freiem Auge sichtbare Sternengruppe. So markant, dass sich die Menschen immer schon Geschichten darüber erzählt haben. Und egal in welcher Kultur man schaut: Diese Geschichten handeln so gut wie immer von sieben Frauen und einem Jäger. Obwohl man meistens nur sechs Sterne in den Plejaden sehen kann, sofern man keine Hilfsmittel benutzt. Die Übereinstimmung der Geschichten hat zwei australische Astronomen veranlasst, sich die Sache mal genauer anzusehen. Sie behaupten, dass die zugrunde liegende “Ur-Geschichte” schon vor 100.000 Jahren existiert hat, bevor die Menschheit sich von Afrika aus auf den Weg über die Welt gemacht hat (“Why are there Seven Sisters?”). Das klingt enorm spannend, es klingt auch plausibel - auch wenn man es vermutlich nie genau wissen wird können. Aber zumindest gibt es ein paar Hinweise aus der Beobachtung der Sternbewegung. Die zeigen, dass vor 100.000 Jahren tatsächlich noch sieben Plejaden gut sichtbar gewesen sein müssen. Und es heute nicht mehr sind.
Mehr Informationen zu den Themen der Geschichte:
Mehr zur Himmelsscheibe von Nebra und den Plejaden gibt es hier .
Ein wenig mehr über die Astronomie der Plejaden findet ihr in dieser Podcastfolge.
Fragen aus der Hörerschaft
Charlotte wollte etwas über die relative Position von Sternen wissen, bei dem wir uns nicht ganz sicher waren, ob wir die Frage korrekt verstanden haben. Aber beantwortet haben wir sie auf jeden Fall mal!
Hannes will wissen, warum die dunkle Materie erst so spät entdeckt worden ist: ”Warum war dem Newton und dem Kepler die dunkle Materie wurscht? Haben wir die nicht bei uns im Sonnensystem?” Doch, haben wir. Aber es ist sehr wenig und deswegen fällt sie nicht weiter auf. Bemerken tut man es erst, wenn man wirklich große Regionen des Alls betrachtet, also Galaxien und Galaxiengruppen.
Tim will wissen, wie das mit den Satellitenparkplätzen im Weltall ist ”Sind die Lagrange-Punkte wirklich nur Punkte im mathematischen Sinn oder sind das eher Areale, die sich um diese Punkte befinden? Wie viele Objekte ließen sich gleichzeitig auf einem Lagrange-Punkt bzw. in dessen Areal stationieren?” Tja - eigentlich sind es Punkte. Aber wie viele Objekte man da rein kriegt, hängt von der Art der Punkte ab. Um manche Punkte gibt es stabile Areale, um manche nicht. Mehr dazu gibts in der Folge (und hier)
Alex fragt sich ”woraus besteht bzw. was ist der leere Raum?”. Aus Nichts, aus ein paar Atomen hier und dort und aus ganz vielen Quantenfeldern. Ist nicht ganz simpel - aber wir tun unser bestes das zu erklären (und mehr Infos gibt es hier und hier.
Holger würde gerne wissen ”welche andere Art von Lebensform und Chemie des Lebens ist wissenschaftlich gleichwertig betrachtet?” Das wissen wir leider auch nicht so genau. Aber egal wie es ist: Wir können sowieso nur sinnvoll nach Leben suchen, das wir verstehen. Und das ist momentan nur Leben, das so funktioniert wie das auf der Erde.
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