DU025 - Die Sonne im Kern der Erde
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DU025 - Die Sonne im Kern der Erde
Das Universum unter unseren Füßen
China ist am Mars gelandet. In der Milchstraße steckt ne riesige Wurst. Und im Inneren der Erde finden wir die Sonne. Nicht die echte Sonne natürlich. Aber aus dem Kern der Erde kommt tatsächlich Sonnenwind. Die Teilchenstrahlung der Sonne messen wir normalerweise im Weltall, wo sie auch hingehört. Jetzt konnte man zeigen, dass Sonnenwind aber auch aus dem metallischen Kern der Erde kommt. Wie er dort erzeugt wird, was das mit Meteoriten und den zerbrochenen Planeten des jungen Sonnensystems zu tun hat, diskutieren Ruth und Florian ausführlich in der neuen Folge. Außerdem beantworten wir wieder Fragen: Zum Weltraumlift, zum Magnetfeld der Sonne, den Starlink-Satelliten und geben Beobachtungstipps für Sternbeobachtungen mit einem Budget von 100 Euro. In “Neues aus der Sternwarte” erzählt Evi, warum man beim Astronomistudium keine Angst vor der Mathematik haben muss. Und endlich gibt es wieder mal etwas anzukündigen!
Einleitung 1: Feuergott am Mars
China ist auf dem Mars gelandet. Als zweite Nation überhaupt haben sie einen Rover auf unserem Nachbarplaneten abgesetzt. Warum es mit den Bildern ein wenig gedauert hat könnt ihr hier nachlesen. Und mit ein bisschen Verspätung kann man hier nun auch erste Bilder anschauen.
Einleitung 2: Galaktische Wurst
Florian hat mysteriöse Post von der Universität Birmingham bekommen. Dort wurden Sterne erforscht “Chronologically dating the early assembly of the Milky Way” , die älter als die Milchstraße sind und aus einer Galaxie stammen, die vor langer Zeit mit unserer Galaxis kollidiert ist und den etwas lächerlichen Namen “Gaia Sausage” trägt. Warum sie so heißt, könnt ihr euch hier anschauen. Und wie die verwendete Methode der “Asteroseismologie” funktioniert, hat Florian hier ausführlich gesprochen.
Einleitung 3: Ruth wird Astronautin
Ruth ist immer noch auf dem besten Weg, Astronautin zu werden. Zumindest hat sie schon die notwendigen ärztlichen Untersuchungen hinter sich gebracht. Die nächste Hürde: Das Verfassen eines europäischen Lebenslaufes. Danach muss das Kaffee-Problem im All geklärt werden, denn die orbitale Kaffeemaschine ISSpresso ist nicht mehr in Betrieb.
Astro-Geschichte: Die Sonne im Kern der Erde
Das erste wissenschaftliche Experiment auf dem Mond bestand in der Messung des Sonnenwindes. So nennt man die geladenen Teilchen, die die Sonne ständig ins All hinaus schleudert. Das zu messen ist wichtig, wenn wir die Sonne verstehen wollen. Aber auch wichtig, wenn wir verstehen wollen, wie die Erde und die anderen Planeten entstanden sind. Das ursprüngliche Material aus dem alles entstanden ist, wurde vom Sonnenwind durchaus beeinflusst. Wir haben aber wenig ursprüngliches Material zur Verfügung. Meteoriten sind eine Quelle; dort können wir untersuchen, wie der Sonnenwind in die Materie der ersten Himmelskörper inkludiert worden ist. Was man nun aber vor kurzem festgestellt hat: Auch aus dem Kern der Erde strömt Sonnenwind ("Solar noble gases in an iron meteorite indicate terrestrial mantle signatures derive from Earth’s core"). Wie er dahin kommt, ist eine spannende Geschichte. Rausgefunden hat man das durch die Untersuchung von Eisenmeteoriten, denn die haben ja auch den Kern der Erde gebildet. Wie der Sonnenwind in Meteorite gekommen ist, wie die Meteoriten den Erdkern gebaut haben und wie man heute herausfinden kann, was dort unten unter unseren Füßen abgeht: Das ist eine faszinierende Geschichte. Und deswegen wissen wir nun, dass der Kern der Erde durchaus einen Einfluss darauf hat, was weiter oben passiert.
_Mehr Informationen zu den Themen der Geschichte
Über die Erforschung des Erdkerns könnt ihr in dieser Folge des Sternengeschichten-Podcast mehr hören.
Die Mission zum Asteroid Psyche hat Florian hier genauer beschrieben
Ein paar Infos zum Washington-Meteorit gibt es hier.
Die “Landung” der Raumsonde “Genesis” kann man sich hier ansehen.
Fragen an das Universum
Alexander wollte wissen, wie das mit dem Weltraumlift funktioniert: ”Wird nun eigentlich versucht den Lift in die Realität umzusetzen?”
Der Weltraumlift wird erforscht. Konkrete Realisierungspläne gibt es aber noch nicht. Wofür aber eher nicht die wissenschaftlichen Probleme verantwortlich sind, sondern viel mehr politische und gesellschaftliche Gründe. Wie ein Weltraumlift funktioniert, hat Florian hier und hier erklärt. In seinem Buch “Asteroid Now - Warum die Zukunft der Menschheit in den Sternen liegt ist das ganz noch ein wenig ausführlicher erklärt.
Dennis interessiert sich für tote Sterne und seltsame Materie: ”Wisst ihr ob es eine Forschung zu Seltsamer Materie gibt oder ob es eine Sonde welche einen Neutronenstern erforscht oder umkreist falls das möglich ist?”
Theoretische Forschung zu seltsamer Materie gibt es durchaus; entdeckt hat man diese Art von Materie noch nicht. Aber wenn es sie gibt, dann vermutlich im Inneren von Neutronensternen. Die würden wir wirklich gerne aus der Nähe sehen. Aber da wir noch keine interstellaren Raumsonden haben, haben wir auch noch keinen Neutronenstern umkreist.
Lisa will zuerst wissen, wie das mit den Geschichten über die Sterne anderswo ist: ”Was wissen wir heute über die Astronomie der südlichen Hemisphäre?”
Viel! Wir haben zwar unser bestes getan, dem Rest der Welt unsere eigene Kultur aufzudrücken. Aber zum Glück haben wir das nicht ganz geschafft. Menschen haben immer schon zu den Sternen geschaut und sich Geschichten darüber erzählt; überall auf der Welt. Deswegen wissen wir heute zum Beispiel über den “Himmelsemu” der australischen Ureinwohner Bescheid. Einige Geschichten über die präkolonialen Sternbilder hat Florian in seinem Buch “Eine Geschichte des Universums in 100 Sternen” erzählt.
Lisa fragt außerdem noch, wieso die Sonne ein Magnetfeld hat, obwohl da kein Eisenkern ist, so wie bei der Erde.
Gute Frage! Aber es braucht nicht unbedingt Metall, sondern “nur” geladenes Material. Und davon hat die Sonne jede Menge, nämlich ionisierten Wasserstoff. Und wenn das Zeug sich bewegt, gibt es ein Magnetfeld.
Simeon saß eines Abends in Wien und hat jede Menge Lichtpunkte am Nachthimmel gesehen. Das waren die Starlink-Satelliten und jetzt will er wissen: ”Was ist, wenn auch nur ein einiger der Satelliten mit irgendetwas kollidiert und zerstört wird, gibt das dann eine Kettenreaktion und ziemlich viel Müll in der Umlaufbahn?”
Ja, das kann durchaus passieren. Und das ist einer der vielen Gründe, warum Projekte wie Starlink durchaus kritisch betrachtet werden sollten. Mehr zum Weltraummüll könnt ihr hier hören.
Simeon fragt außerdem: ”Ich würde gerne ein bisschen selber die Sterne von Wien beobachten, welche Ausrüstung (ich hab ein Fernglas) ist da für unter 100 Euro die sinnvollste?”
Unser Tipp: Am besten Wien verlassen! Oder wenigstens an den Stadtrand, zum Beispiel zum Sterngarten Georgenberg. Noch besser: Die 100 Euro für einen Ausflug in den Sternenpark Attersee-Traunsee investieren; dort gibt es seit kurzem den ersten offiziellen “Dark Sky Park Österreichs”. Ansonsten kann man mit 100 Euro leider nicht viel am lichtverschmutzen Wiener Himmel ändern. Ganz allgemein ist es schwer zu sagen, welches Teleskop man sich zulegen soll. Aber vielleicht hilft dieser Leitfaden.
Neues von der Sternwarte
Evi berichtet wieder vom Astronomie-Studium an der Uni Wien. Diesmal reden wir über das, was vielen Menschen Angst macht: Die Mathematik. Muss man sich davor fürchten, wenn man daran denkt, ein Astronomie-Studium zu beginnen? Natürlich nicht! Aber man muss sie durchaus ernst nehmen. Es lohnt sich aber, das zu tun.
Telegram
Das Universum gibt es auch bei Telegram. Dort könnt ihr mit anderen Hörerinnen und Hörern plaudern; auch Ruth und Florian sind da, um eure Fragen zu beantworten. Ihr könnt uns dort auch Audio-Botschaften und Geburtstagswünsche zukommen lassen.
Veranstaltungen
Die Theater haben wieder offen. Deswegen wird Florian am 7. und 8. Juni im Wiener Stadtsaal, gemeinsam mit dem Rest der Science Busters und der Show “Global Warming Party” zu sehen sein. Tickets gibt es hier.
Florian und Ruth im Fernsehen
Seit 17. März 2021 läuft die neue Staffel der Science Busters im österreichischen Fernsehen (ORFeins, 21:55). Florian ist dabei auf der Bühne zu sehen; Ruth hat die Requisiten gebaut und sitzt im Publikum. Mehr dazu - und ein paar Trailer - gibt es hier. Man kann die Sendung auch außerhalb von Österreich sehen und zwar immer sieben Tage nach der Ausstrahlung in der ORF TVthek.
Der Science-Busters-Podcast
Ganz neu ist der Podcast der Science Busters, der originellerweise “Science Busters Podcast” heißt. Ihr könnt ihn überall hören, wo es Podcasts gibt. [Oder hier]
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Falls ihr Ruth mit ihrem mobilen Planetarium buchen möchtet, schreibt an hello@publicspace.at oder schaut auf ihre Homepage: http://publicspace.at
Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast zu hören. Florian und Ruth findet ihr beide auch regelmäßig im WRINT Wissenschaft”-Podcast den es ebenfalls bei Spotify gibt
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