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Das Universum

DU026 - Die verwirrende jüngste, älteste, entfernteste Galaxie

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DU026 - Die verwirrende jüngste, älteste, entfernteste Galaxie

Jung oder alt, das ist hier die Frage

Ruth und (vor allem) Florian ärgern sich zuerst ein wenig über die Darstellung des “Supermondes” in den Medien und diskutieren über Wissenschaftsjournalismus und Astro-Click-Bait in den Medien. Danach erklärt Ruth noch einmal ausführlich, was man tun muss, wenn man mit der ESA ins Weltall fliegen will. In der Astro-Geschichte geht es dann um die älteste Spiralgalaxie. Oder die jüngste Spiralgalaxie. Und um die Frage, warum es so verwirrend ist, wenn man das Alter einer Galaxie angeben will. Spoiler: Das liegt daran, dass man in der Astronomie immer rückwärts in der Zeit schaut. Spannend ist die Sache aber auf jeden Fall. Danach gibt es Antworten auf eure Fragen und zwar diesmal zu: Expansion des Weltalls, der Leere des Kosmos und der Bewegung von Sternen. Außerdem berichtet Evi in “Neues von der Sternwarte” von den Problemen die es zu lösen gilt, wenn man ein Studium neben dem Beruf absolvieren will.

Außerdem rufen wir ein letztes Mal auf, uns Geburtstagsgrüße und -Kommentare per Audio zuzusenden. Macht das doch; per Mail oder in unserer Telegram-Gruppe.

Einleitung 1: Supermond und Ärger über Wissenschaftsboulevard

Florian ärgert sich über den Supermond! Weil da wieder mal der Boulevard austickt und die Wissenschaft für Click Bait missbraucht.

_Mehr Informationen zu den Themen der Einleitung

Die Artikelserie über “Schlechte Schlagzeilen” findet ihr hier.

Über den “Vollmond-Irrsinn” in den Medien hat Florian sich hier ausführlich aufgeregt.

Was man astronomisch über den Supermond sagen kann (und was nicht), könnt ihr in diesem Podcast nachhören.

Die Zitate von Max Goldt kann man hier nachlesen

Das Lied “Bettelmafia” von Christoph und Lollo über die Medienförderung in Österreich könnt ihr hier anhören

Einleitung 2: Astronautinnen-Update

Ruth hat ihre Bewerbung als Astronautin noch nicht abgeschickt. Was aber nicht schlimm ist, da die Deadline der ESA verlängert wurde, bis 18. Juni. Außerdem diskutieren wir über den Sinn von Deadlines und die Schwierigkeit, sie einzuhalten. Auf jeden Fall aber ist noch ausreichend Gelegenheit, sich zu bewerben. Wozu Ruth alle Hörerinnen und Hörer auffordert.

Astro-Geschichte: Die älteste, jüngste Spiralgalaxie

Am Nationalen Astronomischen Observatorium Japans in Tokio hat man die “älteste bisher bekannte Spiralgalaxie” entdeckt. Die aber irgendwie auch die jüngste bekannte Spiralgalaxie ist. Das ist verwirrend, aber das Universum ist eben nicht ganz einfach. Weil Licht Zeit braucht um von A nach B zu kommen und wir immer in die Vergangenheit schauen. Ruth ärgert sich ein bisschen um die unklare Darstellung dieser Tatsachen in den Medien. Aber insgesamt ist die Entdeckung schon ziemlich cool, weil sie uns ein paar überraschende Neuigkeiten über die Entstehung von Galaxien im jungen Universum liefert. Was genau wir aus der Beobachtung gelernt haben, erklärt Ruth in dieser Folge.

_Mehr Informationen zu den Themen der Geschichte

Der Fachartikel dazu ist hier zu finden: “Spiral morphology in an intensely star-forming disk galaxy more than 12 billion years ago”.

Warum das mit den Entfernungsangaben auf kosmologischen Maßstäben so kompliziert ist, könnt ihr hier im Detail nachlesen.

Die Videoserie “How far away is it” findet ihr hier

Fragen an das Universum

Johann (und diverse andere Leute) wollte wissen, wie das mit der Expansion des Alls ist: ”In eurer Folge habt ihr erzählt, dass die Galaxie nun 30 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt ist. Wie geht das, wenn das Universum erst 13,8 Milliarden Jahre alt ist?”

Das geht ganz einfach, weil immer mehr Raum entsteht, während das Licht durch das Universum unterwegs ist. Florian probiert, das Phänomen durch einen Vergleich mit Förderbändern zu erklären. Was aber vielleicht keine gute Idee war. Hört lieber nochmal die Kosmologie Spezialfolge

Markus will was wissen: ”Wenn ich das richtig verstanden habe, bewegen sich Sterne auch innerhalb von Galaxien aufeinander zu und voneinander weg. Wie geht das zusammen mit der gemeinsamen Bewegung um das gemeinsame Zentrum und der gravitativen Bindung daran?”

Ruth erklärt wie das zusammengeht: Nämlich weil es unterschiedliche Geschwindigkeitskomponenten gibt, die sich überlagern. Florian das Phänomen durch einen Vergleich mit Riesenschallplatten zu erklären. Was aber vielleicht schon wieder keine gute Idee war.

Günther befragt uns zur Leere: _”Gibt es in den leeren Regionen des Universums Orte die so weit ab von jedweder Materie sind das auch das Licht der Sterne sie nicht mehr erreichen kann?”

Da sind wir uns nicht sicher. Einerseits nein, wenn man aber die dunkle Energie berücksichtigt, wird es knifflig. Und dunkel ist das Universum tatsächlich nicht, wenn man die kosmische Hintergrundstrahlung berücksichtigt. Auf jeden Fall sollte man die Gelegenheit nutzen, um an den Lindau Nobel Laureate Meetings teilzunehmen. Da kann man dann auch die Leute treffen, die die kosmische Hintergrundstrahlung entdeckt haben. Wie man sich bewirbt, lest ihr hier.

Neues von der Sternwarte

Evi berichtet wieder vom Astronomie-Studium an der Uni Wien. Diesmal reden wir darüber, wie es ist, wenn man studieren möchte, obwohl man schon ein wenig älter ist und neben dem Studium noch berufstätig sein muss. Genau in dieser Situation absolviert Evi ja ihr Astro-Studium und sie gibt ein paar Tipps, wie man das am besten anstellt.

Veranstaltungen

Die Theater haben wieder offen. Deswegen wird Florian am 7. und 8. Juni im Wiener Stadtsaal, gemeinsam mit dem Rest der Science Busters und der Show “Global Warming Party” zu sehen sein. Tickets gibt es hier.

Telegram

Das Universum gibt es auch bei Telegram. Dort könnt ihr mit anderen Hörerinnen und Hörern plaudern; auch Ruth und Florian sind da, um eure Fragen zu beantworten. Ihr könnt uns dort auch Audio-Botschaften und Geburtstagswünsche zukommen lassen.

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Kontaktiert und trefft uns hier

Wenn ihr Fragen zum Universum hat, dann schickt sie einfach per Mail an: fragen@dasuniversum.at

Falls ihr Ruth mit ihrem mobilen Planetarium buchen möchtet, schreibt an hello@publicspace.at oder schaut auf ihre Homepage: http://publicspace.at

Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast zu hören. Florian und Ruth findet ihr beide auch regelmäßig im WRINT Wissenschaft”-Podcast den es ebenfalls bei Spotify gibt

Ansonsten findet ihr uns in den üblichen sozialen Medien:

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Kommentare

by Peter Paul on
Es gibt eine, wie ich meine, anschauliche Erklärung dafür, dass Licht sich quasi auch mit Überlichtgeschwindigkeit von uns weg bewegen kann, ohne, dort wo es gerade ist, die normale Lichtgeschwindigkeitauch zu überschreiten. Es kann, in gewisser Weise sogar rückwärts laufen. https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2017/09/13/kann-licht-rueckwaerts-laufen/ Auch wenn man natürlich auch nicht Auto fahren sollte, wünsche ich euch viel Spaß damit, und vielleicht auch, dass euch ein Licht audgeht.
by Christian Berger on
Bei der Mondfinsternis/Marsnähe 2018 war ich damals bei der örtlichen Sternwarte. Die konnten sich vor lauter Andrang nicht retten. Der einführende Vortrag, der eigentlich nur einmal gehalten worden sollte, wurde mehrfach (ich glaube 3 oder 4 mal) gehalten. Immer vor einem absolut vollen Saal den dem man kaum noch Luft bekam. Aber im Laufe des Abends haben sich die Leute dann auf dem Freigelände verteilt, so dass das eine richtig schöne Veranstaltung wurde.
by der Ralf on
Zu diesem Astro-Click-Bait: Vor ein paar Jahren (2018) war Mondfinsternis und gleichzeitig der Mars der Erde am nächsten. Das wurde damals auch groß durch die Medien gejagt. Die ISS war an dem Tag in unserer Gegend zufällig auch gut zu sehen. Wir hatten uns für den Tag einen schönen Aussichtspunkt, ohne große Lichtbeeinträchtigungen, gesucht. Wir sind in der Abenddämmerung hin und haben dann die Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Kurz bevor es losging kam eine Gruppe (Familie, Ältere Generation, die erwachsenen Kinder.. ob die Enkelkinder dabei waren kann ich noch nicht mal mehr sagen) die erst mal mit Ihren Taschenlampen alles schön ausgeleuchtet haben. Auch sonst eher unangenehmes, zum Teil kindisches Verhalten (deswegen weiß ich auch nicht mehr ob da Kinder dabei waren). Die waren eindeutig wegen diesem groß angekündigtem "Superereignis" da, hatten aber sonst keinen Plan. Zur Mondfinsternis meinten sie nur "Ist das alles?" Danach haben sie verzweifelt den Mars gesucht. Die Erwartung war tatsächlich das der Mars Mondgroß zu sehen sei. Als ich ihnen dann den roten Punkt gezeigt hab und erklärte das dies der Mars ist und er wirklich extrem gut zu sehen ist (mit bloßem Auge) war die Enttäuschung komplett. Bevor die ISS vorbei kam gingen die dann zum Glück auch wieder. Ist ja auch nur ein kleiner heller Punkt... Also ja, dieses Astro-Click-Bait weckt völlig falsche Erwartungen und führt fast zwangsläufig zu großen Enttäuschungen. Von den missglückten mit dem Handy aufgenommenen Mond Fotografien abgesehen entsteht da auch eine negative Einstellung gegenüber der Astronomie den in Wirklichkeit ist, ohne Hilfsmittel, alles viel weniger Spektakulär und Super als es dargestellt wird.
by Christian Berger on
Solche rotierenden Rolltreppen gibt es in Österreich. Hier eine Aufnahme von 1977. https://youtu.be/P6k8FnxhrnU?t=25 @Christof: Richtig, da habe ich mich geirrt, allerdings ist es wohl eine Trennungsbahnhof durch den man trotzdem nicht durchfahren kann. (außer auf den S-Bahn Gleisen)
by Robert on
Ein etwas hinkender Vergleich für das "älteste" Bild. Das Familienalbum: Auf dem ältesten Bild sind die Familienmitglieder am jüngsten. Und wenn man nicht sicher weiß wie alt die Bilder sind schaut man wie vergilbt (rotverschoben) sie aussehen.
by Christof on
Nö - Kopfbahnhof ist der Kölner Bahnhof nicht. Er ist aber so angelegt, daß die Züge über den Rhein kommend direkt auf den Dom zufahren und erst kurz vorher in den Bahnhof abbiegen. Man muß also eher den Kopf aus dem Fenster halten oder vorne beim Lockführer durch die Scheibe schauen. Von der anderen Seite aus ginge das besser, da sind aber zu viele (Hoch)Häuser im Weg.
by Christian Berger on
Wenn man in Köln vom Zug aus den Dom anschauen möchte muss man sogar halten, denn Köln ist ein Kopfbahnhof. (außer für die S-Bahn, die kann durchfahren) Die Geschäfte am Bahnhof mögen es nicht wenn man durch sie durch fährt. Oder anders formuliert: Drive-In für Züge gibts noch nicht.

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Über diesen Podcast

Ruth und Florian reden über das Universum. Mit Fragen. Und Antworten.

Die Astronomin Ruth (Spezialgebiet Galaxien) und der Astronom Florian (Spezialgebiet Asteroiden) reden über das Universum. Ruth betreibt ein mobiles Planetarium; Florian erzählt auf Bühnen, in Büchern und in Podcasts über den Kosmos und beide plaudern gemeinsam über alles, was dort so abgeht. In jeder Folge erzählen sie einander eine spannende Geschichte aus der aktuellen Forschung. Und beantworten Fragen aus der Hörerschaft zu allem was man gerne über das Universum wissen möchte. In der Rubrik "Science Frames" untersucht Evi die Verbindungen zwischen Science Fiction und echter Wissenschaft.

Spenden gerne unter paypal.me/PodcastDasUniversum oder steadyhq.com/dasuniversum oder patreon.com/dasuniversum

von und mit Florian Freistetter, Ruth Grützbauch, Evi Pech

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