DU078 - Ein schwarzes Loch voller Powidl und ein Plasma-Croissant
DU078 - Plasmacroissant und ein schwarzes Loch voller Powidl
Und: Retten uns die Robo-Staubsauger?
In Folge 78 wird es wieder einmal dunkel. Oder hell, je nachdem. Wir reden über schwarze Löcher. Genauer gesagt: Über ein neues Bild eines schwarzen Lochs, das erstmals zeigt, wie genau es diese Dinger schaffen, aus ihrer Umgebung Unmengen an Teilchen mit absurd hoher Geschwindigkeit zu schleudern. Ruth erklärt, warum man das “Blandford-Znajek-Modell” kennen sollte und was eine Ergosphäre ist. Evi fordert zum gemeinschaftlichen “Interstellar”-Schauen auf und Florian kritisiert Powidl.
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Erlebnisse
Folgendes ist seit der letzten Aufnahme passiert: Ruth hat eine Powidlgolatsche gegessen und Florian ein angebissenes Laugenstangerl. Außerdem lassen sich die Eichhörnchen nicht blicken. Der Mangel an Erlebnissen liegt aber vor allem daran, dass für uns seit Folge 77 nur 10 Minuten vergangen sind.
Voyager 2
Die Raumsonde Voyager 2 ist fast so alt wie Florian. Und - so wie Florian - funktioniert sie immer noch. Aber der Strom wird knapp, weswegen man jetzt ein Sicherungssystem abgeschaltet hat, das die Sonde vor Stromschwankungen schützen soll. Hat man bis jetzt nie gebraucht; das wird schon passen. Und man kriegt dafür mindestens drei weitere Jahre an Strom. Was man bei Florian abschalten muss, damit er weiter funktioniert, ist allerdings noch unklar.
Astro-Geschichte: Der Jet des schwarzen Lochs
Das schwarze Loch der Galaxie M87 war das erste, das wir fotografieren konnten. Jetzt hat man ein neues Bild gemacht (“A ring-like accretion structure in M87 connecting its black hole and jet”) auf dem man auch die äußeren Regionen und den Ansatz des Jets sieht. Damit ist kein Flugzeug gemeint, sondern der gewaltige Materiestrom, der aus der Scheibe voll Gas und Staub um das Loch herum ins All geschleudert wird. Das es sowas gibt, wusste man schon lange. Aber jetzt man das erstmals im Detail gesehen. Die theoretische Erklärung für das Entstehen des Jets nennt sich Blandford-Znajek-Prozess und basiert darauf, dass ein rotierendes schwarzes Loch den Raum quasi verzwirbelt. Aus dieser Rotation stammt die Energie (und die Materie), die im Jet davon geschleudert wird. Diese Verdrehung des Raums durch eine rotierende Masse nennt sich Lense-Thirring-Effekt und wurde von zwei Österreichern postuliert (und von Roger Penrose auf schwarze Löcher angewandt). Die Vorhersage so eines “gravitomagnetischen Dynamos”, der einen Jet erzeugt, konnte nun erstmals durch Beobachtung bestätigt werden.
Wir finden das sehr beeindruckend; nicht ganz so beeindruckend wie die Meldung, das man ein anderes Bild des schwarzen Lochs durch eine KI schärfer darstellen konnte. Wer weiß schon, was die KI da wirklich treibt. Und außerdem: wirklich sorgen sollten wir uns vor den Rasenmährobotern (meint zumindest Ruth).
Fragen aus der Hörerschaft
Hauke fragt uns, was passieren würde, wenn man ein supermassereiches schwarzes Loch mit einer ebenso supermassereichen Menge an Antimaterie bombardieren würde: "Wäre das schwarze Loch dann einfach weg?"
Gute Frage. Wir sind uns uneins. Florian meint, dass dann einfach ein sehr viel größeres schwarzes Loch entstehen würde. Ruth spekuliert eher mit einer ziemlich gewaltigen Explosion.
Science Frames: Public Viewing “Interstellar”
Evi bespricht diesmal keinen Film. Sondern fordert die Hörerinnen und Hörer auf, einen Film anzusehen. Nämlich "Interstellar", wo es ja auch um schwarze Löcher geht. So viele von euch wollten diesen Film in "Science Frames" besprochen sehen, da haben wir uns gedacht, wir schauen uns das einfach gemeinsam an. Schickt uns einfach eure Fragen, Hinweise und Anregungen zum Film, bis 11. Juni. 2023.
Veranstaltungen
Ruth wird am 25. und 26. Mai im Rahmen des Moers-Festival mit ihrem Planetarium zu Besuch sein, Infos gibt es hier. Genau so wie am 4. Juni im Einsiedlerpark in Wien (Infos gibt es hier ).
Florian wird mit den Science Busters am 23. Mai in Tegernbach (OÖ), am 24. Mai in Spielberg, am 25. Mai in Wildon, am 26. Mai in Wien, am 2. Juni in Ziersdorf und am 3. und 4. Juni in München auftreten. Infos und Tickets dazu gibt es hier.
Science Busters Buch
Außerdem haben die Science Busters ein neues Buch herausgebracht. Es heißt “Wissenschaft ist das, was auch dann gilt, wenn man nicht dran glaubt” und sowohl Florian als auch Ruth haben darin jede Menge Geschichte aufgeschrieben.
Telegram, Discord und Mastodon
Das Universum gibt es auch bei Telegram. Dort könnt ihr mit anderen Hörerinnen und Hörern plaudern; auch Ruth, Evi und Florian sind da, um eure Fragen zu beantworten.
(Einen Discord-Kanal gibt es übrigens auch, den betreibe wir aber nicht selbst).
Das gleiche gilt für die Mastodon-Instanz “Das Universum”, die ihr natürlich auch gerne nutzen könnt!
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Bücher
Florian hat ein neues Buch geschrieben, gemeinsam mit Helmut Jungwirth. Es heißt “Eine Geschichte der Welt in 100 Mikroorganismen”, ist sehr hervorragend, überall zu kaufen wo man Bücher kaufen kann, weswegen es natürlich auch von allen gekauft werden sollte. Wer mehr über den Inhalt wissen will, kann diese Folge WRINT Wissenschaft anhören.
Ruths aktuelles Buch heißt “Per Lastenrad durch die Galaxis” und wir haben in dieser Folge des Podcasts sehr ausführlich darüber gesprochen. Kauft es, es ist super!
Kontakt
Wenn ihr Fragen zum Universum hat, dann schickt sie einfach per Mail an: fragen@dasuniversum.at. Wer uns einfach nur was schreiben will, tut das unter hello@dasuniversum.at.
Falls ihr Ruth mit ihrem mobilen Planetarium buchen möchtet, schreibt an hello@publicspace.at oder schaut auf ihre Homepage: http://publicspace.at
Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast zu hören.
Florian und Ruth findet ihr beide auch regelmäßig im WRINT Wissenschaft”-Podcast den es ebenfalls bei Spotify gibt
Evi betreibt gemeinsam mit ihrer Kollegin Elka den Podcast “Cosmic Latte: Kaffeehausgespräche über Astronomie”.
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