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Das Universum

Transkript

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Ruth: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Das Universum,

Ruth: dem Podcast, in dem Ruth und Florian über das Universum plaudern.

Florian: Mit Ruth.

Ruth: Und auch heute. Hallo, das ist meine Einleitung.

Florian: Ja, Entschuldigung.

Ruth: Jetzt bist du ungeduldig geworden, weil ich es so schön gesagt habe heute.

Florian: Nein, weil ich unkonzentriert bin.

Ruth: Und mit Florian.

Florian: Ja, und mit Ruth auch. Und ich bin unkonzentriert, weil ich immer noch ein bisschen

Florian: erschöpft bin von der vielen Reiserei in letzter Zeit. Und gestern Abend war

Florian: ich auch nochmal bis spät, ja nicht spät nachts, aber doch für meine Verhältnisse spät nachts.

Florian: Ich bin erst um kurz vor Mitternacht im Bett gelegen, weil ich auch noch in

Florian: Podcast-Angelegenheiten unterwegs war.

Ruth: Was machst du jetzt? Einen neuen Nacht-Podcast ohne mich?

Florian: Nein, du wärst ja auch eingeladen gewesen. Ich war beim Treffen der österreichischen

Florian: Auflagenkontrolle Abteilung Podcast, dem Jahrestreffen.

Ruth: Das hört sich wesentlich unspannender an, als es eigentlich ist,

Ruth: ne? Die österreichische Auflagenkontrolle. Das sind nette Leute.

Florian: Ja, das sind sehr nette Leute und es war auch wieder ein sehr netter Abend,

Florian: aber es war irgendwie der zehnte, späte Abend in Folge in letzter Zeit und es

Florian: wird Zeit, dass ich mich ausruhe, dass ich wieder konzentriert bin beim Podcast,

Florian: aber zum Glück bist ja heute du dran.

Ruth: Genau, zum Glück musst du heute nur zuhören und gar nicht selber reden.

Ruth: Ich habe ein paar ganz tolle Themen auch.

Ruth: Also ich habe schon wieder viel zu viele Themen. Es tut mir leid.

Ruth: Was ist passiert seit dem letzten Mal?

Florian: Ja, das wirst du erzählen, oder?

Ruth: Ich habe eine super Webseite gefunden, wo man schauen kann, was unsere allerliebsten

Ruth: Weltraumteleskope so treiben.

Ruth: Es gibt eine super coole neue Webseite, Space Telescope Live.

Florian: Space Telescope Live.

Ruth: Und da kann man sich wirklich anschauen, was die beiden großen Space Telescopes,

Ruth: die vom Space Telescope Science Institute betrieben werden, was die so treiben,

Ruth: nämlich Hubble und Webb. Web. Die zwei Optionen gibt es.

Ruth: Und man kann, also nicht wie ihr jetzt vielleicht euch vorstellt,

Ruth: irgendwie schauen, was die gerade wirklich sehen.

Ruth: Weil so funktioniert ja Beobachten nicht, dass man das quasi live mitschauen kann.

Florian: Aber es wäre schon mal cool, so ein großes Weltraum-Teleskop der Klasse von

Florian: Hubble oder James Webb, das so live streamt.

Florian: Aber da müsste man vermutlich die Datenverarbeitung noch ein bisschen beschleunigen,

Florian: damit das funktioniert.

Ruth: Ich meine, es gibt diese Teleskope, also so Amateur-Teleskope,

Ruth: also gute Amateur-Teleskope, die quasi das ganze Licht aufintegrieren,

Ruth: also alles zusammenzählen, was reinkommt und wo dann das Bild langsam immer

Ruth: besser und besser und besser wird, während man beobachtet.

Ruth: Das gibt es schon für das Weltraumteleskop noch nicht ganz so.

Ruth: Es ist halt auch so, dass man da wirklich, wirklich, wirklich weit entfernte,

Ruth: sehr, sehr schwache Objekte normalerweise beobachtet, wo das dann halt auch

Ruth: gar nicht so schnell geht und nicht so leicht ist, wo man halt auch jede Menge

Ruth: an Teleskop-Teleskope.

Ruth: Von eigenen Dingen erst rausrechnen muss und abziehen muss, damit man zu dem Bild kommt.

Ruth: Und natürlich beim Web, wenn man dann schaut, was das Web gerade beobachtet,

Ruth: sieht man es natürlich auch gar nicht. Weil es halt infrarot Licht ist.

Florian: Ich habe es gerade eingeschaltet. Übrigens, die Seite ist eingeschaltet.

Florian: Ich habe sie aufgerufen.

Ruth: Hast du es eingeschaltet? Ja.

Florian: Ich habe den Internetknopf gedrückt.

Ruth: Den großen Knopf.

Florian: Und geschaut, was da ist. Weißt du, was Web gerade beobachtet?

Ruth: Nein.

Florian: GNZ11.

Ruth: Ah, our friend. Okay, cool. Und sieht man natürlich nichts, oder?

Florian: Nein, man sieht eine Himmelskarte und da sieht man halt dann den Punkt am Himmel

Florian: markiert, wo Teleskope gerade hinschauen.

Ruth: Und das ist meistens schwarz.

Florian: Ja, Hubble beobachtet in der NGC irgendwas Galaxie, da sieht man so eine Galaxie.

Florian: Aber bei Webb, gut, die beobachten auch eine Galaxie. GNZ11 ist ja die Galaxie,

Florian: aber über die haben wir schon oft gesprochen, die ist halt sehr, sehr, sehr weit weg.

Ruth: Eine der ersten Galaxien im Universum.

Florian: Da sieht man ein Kreuzchen, so ein Fadenkreuz und in der Mitte ist nichts.

Florian: Und da schaut Webb gerade hin.

Ruth: So richtig, so wie ich, mit Augen zusammenkneifen, damit man auch was sieht.

Ruth: Wie ich das letzte Mal geschaut habe, was Web beobachtet, man sieht immer das

Ruth: Beobachtungsprogramm, das gerade dran ist, den Titel und so.

Ruth: Und da war ein recht lustiger Titel, Revealing Our Past for Paths.

Florian: Okay, was ist da mit gemeint?

Ruth: Weil Paths, diese polyzyklischen, aromatischen, wie heißen sie?

Ruth: Polyzyklischen, aromatischen Kohlenwasserstoffe. Genau, diese Paths,

Ruth: so ist die Abkürzung, das Akronym halt da. organische Verbindungen,

Ruth: komplexe Kohlenstoffmoleküle quasi, die es zuhauf im interstellaren Medium gibt,

Ruth: Und die hat Webb jetzt schon vor einiger Zeit, jetzt nicht ganz am Anfang des

Ruth: Universums, aber schon im entfernten Universum beobachtet.

Ruth: Und ich finde den Titel ist so nett. Fauxpas.

Ruth: War ein extrem spannendes Thema natürlich. Also zu diesen Dingen,

Ruth: dann könnte man auch mal eine eigene Folge machen, habe ich mir nicht gleich

Ruth: gedacht. Aber da hatte ich das Thema schon vorbereitet, wie ich das gesehen habe. Leider, sorry.

Ruth: Das sind Moleküle, die entstehen auch zum Beispiel in Verbrennungsmotoren.

Ruth: Also das ist eigentlich so Ruß, mehr oder weniger.

Ruth: Es ist lustig, sich zu überlegen, dass das interstellare Medium eigentlich ziemlich russig ist, oder?

Florian: Ja, eben ein Ruß. Es kommt zwar aus dem Auspuff raus, aber es ist ja trotzdem

Florian: etwas, was auch in der Natur entstehen kann.

Ruth: Nicht intrinsisch böse, aber natürlich zu viel davon momentan auf der Erde.

Florian: Wir haben geschaut, was das Web als nächstes beobachten wird.

Florian: Das kann man nämlich auch schauen. Man kann ja quasi schauen,

Florian: was hat es letztens, gestern, vorgestern beobachtet, was kommt in der Zukunft.

Florian: Das nächste Research Program heißt Real-Time Engineering Visits,

Florian: wo ich nicht genau weiß, was es sein soll. Ich habe jetzt gerade hier die Detail

Florian: aufgemacht, da kann man sich dann weiter verlinken, wo man wirklich zu den Forschungsprogrammen kommt.

Florian: Aber die sind auch nicht so wahnsinnig hilfreich.

Florian: Der Principal Investigator, also die Person, die da zuständig ist, die heißt Bill Workman.

Florian: Das klingt wie ein Platzhalter.

Ruth: Das klingt wie Bob der Fieder, oder?

Florian: Ja, Bill Workman.

Ruth: Wie heißt der auf Deutsch? Bob Baumeister, oder?

Florian: Ja, genau. Und wenn ich da jetzt Program Content anschaue, dann sehe ich da

Florian: auch so ein paar PDF-Förer. Aber da steht auch nur, this is the official program

Florian: for real-time visits to allocate time in the VSS timeline for OSS and other

Florian: real-time engineering activities.

Florian: Ja gut, das hilft mir jetzt genau gar nichts, was das macht.

Florian: Aber wird schon irgendwas Sinnvolles sein.

Ruth: Naja, das hat wahrscheinlich mit dem Betreiben des Teleskops zu tun.

Ruth: Also es ist lustig, Engineering von einem Teleskop, das eineinhalb Millionen

Ruth: Kilometer entfernt ist, ist halt, hmm.

Ruth: Das werden halt irgendwelche Kalibrationsaufnahmen oder was auch immer sein,

Ruth: wo man schaut, funktioniert das noch gescheit.

Florian: Es gibt wirklich einen William Workman, der tatsächlich irgendwas mit Hubble erforscht.

Florian: William M. Workman III.

Florian: Ist sein offizieller Name in den Publikationen.

Ruth: Ein adeliger Workman.

Florian: Genau. Wir werden mal schauen. Vielleicht machen wir mal ein Workman-Special.

Florian: Aber du wolltest halt die Geschichte erzählen.

Ruth: Ich habe gehört, das brauchen. Ja, das war einfach nur so cooles Zeug,

Ruth: was ich gefunden habe. Apropos Hubble.

Ruth: Es gibt schon wieder Neues von der Hubble-Tension.

Florian: Ja, schon wieder. Noch mehr Neues.

Ruth: Schon wieder.

Florian: Wissen wir jetzt noch weniger als vorher.

Ruth: Ja, genau. Es geht euch wahrscheinlich mittlerweile schon am Nerv.

Ruth: Immer diese Hubble-Tension.

Ruth: Schon wieder ein neues Puzzleteil hinzugefügt. Und das Ergebnis ist schon wieder

Ruth: das Gleiche. So in die Richtung.

Ruth: Also du hast ja letztes Mal erzählt von dem Atacama Cosmology Telescope.

Florian: Genau.

Ruth: So heißt das. Ein Mikrowellen-Teleskop, das die Hintergrundstrahlung beobachtet,

Ruth: so wie Planck, so wie der Planck-Satellit, von dem wir das bisher beste kosmische

Ruth: Hintergrundstrahlungsbild bekommen haben. nur hat das jetzt fünfmal höhere Auflösung,

Ruth: dreimal besseres Signal zu Neues, also dreimal mehr Sensitivität quasi.

Ruth: Das habe ich gar nicht gewusst, dass das so gut ist.

Ruth: Also das ist schon ziemlich cool. Und mit dem hat man jetzt natürlich die kosmische

Ruth: Hintergrundstrahlung, also das erste Licht des Universums, die ersten.

Ruth: Strukturbildungen, die ersten Keimzellen der verdichteten Materie,

Ruth: die dann in die zukünftigen Galaxien, Galaxienhaufen riesen Strukturen quasi

Ruth: sich da entwickelt haben,

Ruth: hat man jetzt noch genauer da irgendwie ein Bild davon.

Ruth: Und mit dem hat man ja auch nochmal die Expansionsrate des Universums da abgeleitet

Ruth: und ja, auch wieder eine niedrigere Hubble-Konstante da irgendwie herausgefunden.

Ruth: Und jetzt, jetzt, diese Woche ist nochmal ein neues Puzzleteil von der anderen

Ruth: Seite hinzugefügt worden, also von der lokalen Universumsseite.

Ruth: Man bestimmt die Expansionsrate des Universums vom kosmischen Hintergrund,

Ruth: von ganz am Anfang extrapoliert bis jetzt und da kommt ein Wert raus.

Ruth: Aber man kann das natürlich auch vom lokalen Universum her bestimmen.

Ruth: Es ist so wie zwei Tunnelröhren, die sich ja dann irgendwo in der Mitte natürlich

Ruth: idealerweise treffen sollten.

Ruth: Also man sagt, man extrapoliert vom Anfang des Universums Richtung Gegenwart

Ruth: oder man extrapoliert mit Messungen aus der Gegenwart Richtung raus in die Expansionsgeschichte

Ruth: des Universums und das sollte sich irgendwie treffen, tut es aber nicht.

Ruth: Und jetzt hat man eben mit Supernova-Messungen, nochmal mit Beobachtungen von

Ruth: Supernova-Explosionen.

Ruth: Nochmal diese Expansionsrate, da refined, mir fallen schon wieder nur englische Wörter ein.

Florian: Verfeinert, verbessert.

Ruth: Verbessert, genau. Denkt euch jetzt vielleicht, ja eh Supernova,

Ruth: hat man doch eh schon, hat man doch schon, hat schon Hubble alle Galaxien im

Ruth: lokalen Universum da irgendwie vermessen und so weiter und so.

Ruth: Ja, aber diesmal nicht wie üblich mit der Standardkerze Supernova Typ 1a,

Ruth: wo roter Riese, weißer Zwerg, ja irgendwie Material schwappt rüber und Buf,

Ruth: sondern mit dem Supernova Typ 2.

Ruth: Also normalen Sternexplosionen, oder normalen Riesensternexplosionen,

Ruth: die am Ende des Lebens von Riesensternen passieren. Quasi die Standard-Supernova.

Florian: Wo es ein Stern macht, boom, meint es in des Lebens.

Ruth: Genau. Du solltest Wissenschaftskommunikator werden.

Florian: Ja, das überlege ich mir mal, ja.

Ruth: Und das ist aber cool, ne? Also das ist was Neues. Also das ist nicht ganz neu.

Ruth: Man hat das jetzt auch schon, man macht das jetzt schon seit ein paar Jahren

Ruth: oder probiert das schon. Aber warum ist das schwieriger?

Ruth: Weil natürlich die Helligkeit dieser Explosionen von der Masse des Sterns abhängt.

Ruth: Bei den Typ 1a ist es so, dass diese Explosion da immer mit einer bestimmten

Ruth: Grenzmasse, mit einer bestimmten Masse an Zeug, das rübergeschwappt ist, explodiert.

Ruth: Das heißt, das ist dann auch immer gleich hell, so fast.

Ruth: Bei Typ 2 ist die Helligkeit dann natürlich abhängig davon, wie fett der Ursprungsstern

Ruth: war und wie viel Masse er schon quasi verloren hat und so weiter.

Ruth: Also das ist gar nicht so leicht zu sagen, dass da eine Art Standardhelligkeit zu erwarten ist.

Ruth: Aber man kann mittlerweile diese Sternexplosionen so gut modellieren.

Ruth: Dass man die absolute Helligkeit von einer bestimmten Explosion über die Spektren

Ruth: dieser Supernova-Explosionen da abschätzen kann.

Ruth: Das ist extrem cool. Man modelliert die Spektren der Supernova,

Ruth: also das Licht, das an seinen einzelnen Farben aufgespaltet wurde.

Ruth: Und mache das jetzt aber natürlich nicht mit Einzel-Explosionen und mit Einzelmodellierungen

Ruth: für jede Supernova extra.

Ruth: Weil du brauchst natürlich, um die Expansion gut abzuschätzen,

Ruth: sehr viele. Das ist eine statistische Geschichte, klar.

Ruth: Und da brauchst du sehr viele Supernova-Explosionen. Und wenn ich da jetzt jede

Ruth: einzelne separat modellieren würde

Ruth: mit irgendwie komplexen Strahlungstransportdings, Sternmodellen oder so,

Ruth: dann würde das natürlich sehr lange dauern oder wäre sehr rechenintensiv.

Ruth: Jetzt haben sie aber das mit Machine Learning, mit künstlicher Intelligenz so

Ruth: gelöst, dass man einfach so viele Spektren wie möglich auf einmal da eine Art

Ruth: Best Fit von diesen Supernove machen kann.

Ruth: So wie man es eigentlich auch schon lang mit Galaxien macht,

Ruth: um die Rotverschiebung von Galaxien zu bestimmen. Man nimmt viele verschiedene Spektren.

Ruth: Spektren und fittet die quasi so schnell wie möglich an das beobachtete Spektrum

Ruth: und dann kommt ein Best-Fit heraus.

Ruth: Und genau das kann man jetzt auch mit diesen Supernova-Explosionen machen.

Ruth: Nicht schlecht. Man bestimmt dann aber nicht die Verschiebung des Spektrums.

Ruth: Das ist ja eher leichter, weil da hast du diese Linien im Spektrum, da wo das Licht fehlt.

Ruth: Und da hast du quasi so wie ein Strichcode, kannst du das ziemlich leichter

Ruth: hin und her anpassen und die Rotverschiebung messen.

Ruth: Wir wollen aber nicht die Rotverschiebung, sondern wir wollen die Helligkeit.

Ruth: Wir wollen ja das mit der Rotverschiebung vergleichen.

Ruth: Und dann kann man aus diesem gefitteten Spektrum, aus dem Best-Fit-Spektrum,

Ruth: kann man auch die absolute Helligkeit dieser Explosion ableiten und damit eine

Ruth: unabhängige Entfernungsbestimmung vornehmen.

Florian: Ja.

Ruth: Und das haben sie gemacht mit einem ziemlich großen Datensatz von Supernovae

Ruth: und sind auch wieder auf diese Expansionsrate des Universums von so ungefähr 75 gekommen.

Ruth: Für den Wert der Hubble-Konstante der Expansions des Universums von der Supernova-Seite

Ruth: her. Das Universum hat sich wieder ein Stückchen mehr quasi gespannt.

Florian: Ja, aber was passiert denn da? Warum passt das nicht?

Ruth: Ja, warum passt das nicht? Wir wissen es nicht. Aber es könnte natürlich mit...

Ruth: Anderen auch gerade rausgekommenen Neuigkeiten von der dunklen Energie zusammenhängen.

Ruth: Es geht ja um die Expansion des Universums.

Ruth: Es geht um eine Veränderung der Expansion des Universums. Wie war sie früher, wie ist sie jetzt?

Ruth: Also nicht nur, dass das Universum größer wird, das ist gesichert.

Ruth: Okay, das wissen wir. Es expandiert, ganz klar.

Ruth: Aber wie verändert sich diese Expansionsrate mit der Zeit, mit dem Alter des Universums?

Ruth: Und das ist, weil man sagt, okay, ich extrapoliere vom frühen Universum auf

Ruth: heute und komme da auf einen leicht unterschiedlichen Wert, als wenn ich mir die Dinge heute,

Ruth: die Supernovae in näheren Galaxien quasi anschaue, dann könnte das natürlich

Ruth: damit zusammenhängen, dass sich da irgendwas in der Zwischenzeit an dieser dunklen

Ruth: Energie, die die Expansion treibt, verändert hat.

Florian: Ja, das liegt nahe.

Ruth: Liegt nahe, dass es damit zu tun hat. Und jetzt war auch ein neuer Data Release

Ruth: und schon Ergebnisse mit dem Data Release von DESI, dem Dark Energy Spectroscopic Instrument.

Ruth: Und das kommt dir vielleicht bekannt vor, das hatten wir letztes Jahr schon.

Florian: Ja, da haben wir schon öfter drüber geredet, ja.

Ruth: Und da ging es darum, dass die ersten DESY-Daten ganz leichte Anzeichen für

Ruth: eine möglicherweise leicht veränderliche dunkle Energie gezeigt haben.

Ruth: Diese dunkle Energie, die wir in unserem kosmologischen Modell als Konstante führen.

Ruth: Dieses Lambda, diese kosmologische Konstante, die nach außen drückt,

Ruth: der Gravitation entgegenwirkt und die Expansion des Universums vorantreibt.

Florian: Weil das potenziell alles verwirrend ist, fasse ich zusammen,

Florian: um sicherzustellen, dass ich es verstanden habe und der Hörerschaft das Gleiche zu ermöglichen.

Florian: Also die kosmologische Konstante, da sagen wir, die Expansion des Universums

Florian: wird schneller und zwar immer um dieselbe Menge.

Florian: Also die Beschleunigungsrate ist konstant.

Florian: Man steht quasi konstant am Gas und drückt jetzt nicht noch weiter durch oder

Florian: weniger, sondern man steht drauf und bleibt auf dem Gas, so wie es ist.

Florian: Und das führt dazu, dass es von diversen immer schneller und schneller und schneller expandiert.

Florian: Aber die Rate, mit der sich die Expansion beschleunigt, die bleibt konstant.

Ruth: So ist es.

Florian: Das ist die kosmologische Konstante. Und dann gibt es ein anderes Konzept,

Florian: das sich, glaube ich, Quintessenz nennt.

Florian: Und da ist es so, wie wenn man halt, keine Ahnung, das Gaspedal mal so, mal so drückt.

Ruth: Ja, genau, so ist es. Wir haben keine Ahnung, was die dunkle Energie ist und

Ruth: darum ist es natürlich auch nicht möglich zu sagen, so und so sollte sie sich verhalten.

Ruth: Wir haben einfach nur verschiedene Theorien, verschiedene Ansätze,

Ruth: dass wenn die dunkle Energie so und so ist, dann sollten wir das und das beobachten,

Ruth: dann sollten wir das und das sehen.

Ruth: Es ist aber jetzt nicht so, dass wir da wirklich sagen können,

Ruth: okay, sie sollte eine Konstante sein.

Ruth: Wir nehmen das mal an, weil es eigentlich so der einfachste Fall wäre,

Ruth: dass sie eine Konstante wäre.

Ruth: Weil wenn sie sich dann verändert, sollte sich diese dunkle Energie,

Ruth: diese Kraft, die da quasi nach außen drückt, die den Raum auseinander drückt,

Ruth: wenn sich die verändert, dann braucht man da ja dann auch wieder einen Grund

Ruth: dafür, dass sich die überhaupt verändert.

Ruth: Also es ist schon so, dass die Konstante das naheliegendste ist.

Ruth: Das ist immer so, das einfachste, naheliegendste Modell ist auch oft das,

Ruth: was halt einfach stimmt.

Ruth: Aber vielleicht bei der dunklen Energie macht uns das Universum die Freude nicht,

Ruth: dass da die einfachste Variante auch die ist, die stimmt.

Ruth: Wir wissen es immer noch nicht. Der Verdacht hat sich erhärtet.

Ruth: Es ist aber noch ein bisschen, ja, okay. Schauen wir es uns nochmal genauer an.

Ruth: Es ist jetzt der nächste Datenrelease rausgekommen, DESI Data Release 2,

Ruth: der zweite Datenrelease.

Ruth: Einfach mehr Objekte, mehr Galaxien, genauer, länger beobachtet.

Ruth: 14 Millionen Galaxien sind da drinnen. Das sind viele.

Ruth: Und mit der Menge kann man auch schon ziemlich gut statistische Analysen betreiben.

Ruth: Was genau wurde da jetzt untersucht oder was genau wird untersucht,

Ruth: um die Expansion des Universums zu tracken, quasi im Laufe der Zeit sich die

Ruth: Entwicklung der Expansionsgeschwindigkeit anzuschauen?

Ruth: Die berühmten baryonischen akustischen Oszillationen.

Ruth: Nicht schon wieder die. Das sind diese dichte Schwankungen, die ganz,

Ruth: ganz, ganz früh im ganz frühen Universum, also bevor die kosmische Hintergrundstrahlung

Ruth: frei wurde, also richtig, richtig früh,

Ruth: wie das Universum noch super, super heiß undurchsichtig,

Ruth: heißer als ein Stern war, oder so heiß wie das Innere eines Sterns und noch heißer.

Ruth: Da gab es in diesem Material durch die Wechselwirkung zwischen dem Material

Ruth: und dem Licht so Schwingungen einfach im Material.

Ruth: Das Licht hat quasi so immer wieder das Material zum sich ausdehnen und wieder

Ruth: das Zusammenziehen gebracht, weil es nicht raus konnte, weil das Licht da drinnen gefangen war.

Ruth: Und dann hat sich das alles immer so hin und her bewegt, ein bisschen so oszilliert

Ruth: und akustisch deswegen,

Ruth: weil es einfach Schallwellen sind, weil es dichte Schwankungen in einem Material

Ruth: sind, das sind Schallwellen, darum das akustische.

Ruth: Dann irgendwann, wie dann einfach das Licht zum ersten Mal raus konnte,

Ruth: was dann auch der Ursprung dieser kosmischen Hintergrundstrahlung ist,

Ruth: da sind quasi diese Wellen mehr oder weniger so stecken geblieben,

Ruth: so eingefroren nennt man das.

Ruth: Da konnte das Licht zum ersten Mal raus und hat aufgehört, das Material da jetzt

Ruth: irgendwie zu malträtieren.

Ruth: Und dann war eine gewisse Art von typischer Größe.

Ruth: Bubbles quasi, dieser Schwingungen, dieser runden Dinger, die da entstanden

Ruth: sind, so charakteristisch für diese Zeit.

Ruth: Und diese Bubbles, und man muss sich vorstellen, wie so Schalen,

Ruth: an denen das Material so ein bisschen zusammengeschoben worden ist,

Ruth: so verdichtete Kugelschalen quasi,

Ruth: die haben sich dann natürlich auch mit der Expansion des Universums so ein bisschen

Ruth: irgendwie noch weiter ausgedehnt.

Ruth: Und dort sind natürlich dann auch genau die Galaxien entstanden.

Ruth: Also nicht nur dort, aber unter anderem. Dort sind vielleicht so ein bisschen

Ruth: mehr Galaxien entstanden als woanders.

Ruth: Es sind jetzt nicht diese riesigen Filamente, diese fadenförmigen Strukturen,

Ruth: die man im Universum sieht.

Ruth: Das sind ganz viele verschiedene Prozesse, die zur Strukturbildung geführt haben.

Ruth: Aber diese runden Bubbles, diese Kugelschalen, die sind dann noch zusätzlich

Ruth: zu diesen fadenförmigen Filamenten in der Verteilung der Galaxienstruktur eingeprägt

Ruth: und die expandieren natürlich mit der Expansion des Universums.

Ruth: Das heißt, wenn ich mir die Verteilung der Galaxien ganz genau anschaue und

Ruth: statistisch mir anschaue,

Ruth: gibt es da irgendwie eine Art kugelförmiger

Ruth: Häufung von Galaxien in einem bestimmten Abstand voneinander?

Ruth: Gibt es einen charakteristischen Abstand, der öfter vorkommt?

Ruth: Das wäre dann quasi der Durchmesser dieser typischen Kugelschalengröße.

Ruth: Das wäre dann ein Abstand zwischen Galaxien, der einfach öfter vorkommt.

Ruth: Und genau das schaut man sich an, indem man einfach nur viele,

Ruth: viele, viele Galaxien beobachtet über eine lange, lange, lange Zeit des Universums.

Ruth: Und dann schaut, gibt es da irgendwie diesen typischen Abstand und verändert

Ruth: sich der. Und genau das ist das, was in diesen Studien gemacht wird.

Ruth: Da gibt es auch mehr als jetzt nur natürlich ein Teleskop, das sich dem widmet.

Ruth: Es ist jetzt natürlich so, wie man sich vorstellen kann, dieses Signal dieser

Ruth: typischen Größe, dieser Bubbles, nicht besonders stark und nicht besonders eindeutig

Ruth: und nicht besonders offensichtlich.

Ruth: Es ist so, dass die Daten, die Galaxienverteilung und so weiter,

Ruth: diese Größe dieser Bubbles von den Dessiebeobachtungen,

Ruth: dass das eigentlich immer noch recht gut zu unserem normalen,

Ruth: sage ich jetzt mal, kosmologischen Modell passt.

Ruth: Also man bestimmt dann natürlich auch, wie viel Material ist da,

Ruth: wie viel dunkle Energie ist da.

Ruth: Das ist dieses Omega M und Omega Lambda.

Ruth: Das ist der Anteil der Materie im Universum und der Anteil an Energie.

Ruth: Dunkler Energie im Universum.

Ruth: Das passt eigentlich immer noch sehr gut.

Ruth: Da hat sich jetzt nicht so viel verändert. Es ist jetzt nicht so wie die typische

Ruth: Schlagzeile, unser kosmologisches Modell ist im Eimer und komplett.

Ruth: Das ist es nicht. Es passt eigentlich immer noch sehr gut. aber es passt mit einer veränderlichen,

Ruth: dunklen Energie einfach ein wenig besser als mit dieser konstanten dunklen Energie.

Ruth: Also die Menge an dunkler Energie, die da ist, die Menge an Materie,

Ruth: die da ist, da hat sich jetzt nicht so viel verändert.

Ruth: Das passt immer noch sehr gut. Aber wie genau sich dieses Lambda da verhält

Ruth: im Laufe der Zeit, nämlich dass es nicht konstant vielleicht ist,

Ruth: das passt ein klein wenig besser zu den Beobachtungen.

Ruth: Sie haben verschiedene Datensets, da natürlich kombiniert miteinander.

Ruth: Es geht nicht nur um diese DESI-Daten, sondern um andere auch.

Ruth: Je nachdem, welche Samples sie hergenommen haben von anderen Surveys und so,

Ruth: kommen sie auf verschiedene Signifikanzen des Ergebnisses.

Florian: Klingt alles nicht so überzeugend.

Ruth: Ich denke mir dann immer, Moment mal, Leute, wenn ihr mit unterschiedlichen

Ruth: Samples unterschiedliche Signifikanzen eures Ergebnisses rauskriegt,

Ruth: dann passt da auch irgendwas mit den Unsicherheiten nicht,

Ruth: weil dann, es ist ja auch die Idee, dass man, wenn man es mit einem unterschiedlichen

Ruth: Sample sich anschaut, dass man dann trotzdem zum gleichen Ergebnis kommt innerhalb

Ruth: der Fehlergrenzen, okay? Das ist ja genau die Idee dahinter.

Ruth: Also irgendwie ist es schon ein bisschen so okay, ja.

Ruth: Also es sind halt einfach diese Unsicherheiten vielleicht doch ein bisschen zu gering bemessen.

Ruth: Und sie kommen auch zusätzlich in dem Modell, wo die veränderliche dunkle Energie

Ruth: besser passt als die Konstante.

Ruth: Zum Beispiel auf eine negative Neutrinomasse.

Florian: Ja, aber das ist doch Quatsch.

Ruth: Das ist doch Quatsch, ja. Ja.

Ruth: Das ist doch Quatsch. Naja, es ist alles so im Rahmen der Unsicherheit.

Ruth: Die Modelle bevorzugen ganz leicht eine negative Neutrenos.

Florian: Ja, aber ich bevorzuge reale Größen und keine Fantasien. Das soll eine negative

Florian: Masse sein von Neutrenos.

Ruth: Wir bevorzugen die Realität. Genau, so ist es. Und es kommt noch dazu bei diesem

Ruth: Modell, bei dieser veränderlichen dunklen Energie, eine extrem weirde dunkle Energie heraus.

Ruth: Nämlich ein Phantom-Crossing im frühen Universum.

Florian: Ja, diese Phantom-Energie hatte ich auch schon mal irgendwo gelesen,

Florian: aber ich habe es auch nicht wirklich verstanden, was das Phantom-Dings ist.

Florian: Das ist eine Variation von Quintessenz, also eine Variation von dieser variablen dunklen Energie.

Ruth: Was es bedeutet, ist, dass in dem Modell, das jetzt am besten zu den Daten,

Ruth: am besten zu einer veränderlichen dunklen Energie passt, kommt raus,

Ruth: dass der Zustandsparameter kleiner als minus 1 war.

Ruth: Lambda, die kosmologische Konstante, ist minus 1.

Ruth: Das heißt, die Menge an dunkler Energie in einem Stück Raum ist immer gleich.

Ruth: Wenn das Stück Raum expandiert, dann ist es nachher doppelt so groß,

Ruth: dann ist auch doppelt so viel dunkle Energie drin.

Ruth: Also es ist quasi immer in einem Kubikmeter Raum, auch nach der Expansion,

Ruth: immer die gleiche Menge an dunkler Energie da.

Ruth: Kleiner als Minus 1 bedeutet, dass in einem Stück Raum nach der Expansion mehr

Ruth: dunkle Energie drin ist. Das ist schwierig.

Ruth: Also du hättest dann, da hast du vorher eine Menge drin, dann ist nachher das

Ruth: Stück Raum doppelt so groß und du hast aber mehr als doppelt so viel dunkle

Ruth: Energie in dem gleichen Stück Raum.

Ruth: Das geht eigentlich nicht wirklich.

Ruth: Also ist jetzt auch gut. Wer weiß, was das Universum für Orgesachen treibt,

Ruth: aber eigentlich in unserem Verständnis der Welt wäre das schwierig.

Ruth: Sie sagen dann noch irgendwie ein paar Sätze mit, there are models that could

Ruth: avoid this problem, I don't know what.

Ruth: Man könnte das vielleicht irgendwie, aber Leute, also ehrlich,

Ruth: es ist ein bisschen zu wild und es ist einfach auch für so ein Riesenergebnis

Ruth: einfach auch nicht genug.

Ruth: Es ist extrem interessant und es ist natürlich eine spannende,

Ruth: zu verfolgende Option und das wird natürlich verfolgt.

Ruth: Es kommt in einem Jahr Data Release 3 von der Essig, der volle Datensatz,

Ruth: da wird das natürlich sicher wieder überprüft und es kommt dann natürlich auch Euclid.

Ruth: Der Survey, der sich jetzt eigentlich quasi das Gleiche anschaut,

Ruth: auch eine riesige Menge an Galaxien über einen großen Zeitraum beobachtet und

Ruth: auch sich die Formen der Galaxien anschaut,

Ruth: um eben auf die dunkle Materie auch zu schließen, aber eben auch die dunkle

Ruth: Energie und ihre Entwicklung.

Ruth: Also wenn dann die Euclid-Daten, wo ja auch gerade der erste oder der zweite

Ruth: Datenrelease rausgekommen ist, wenn dann der volle Datensatz von Euclid auch

Ruth: da ist, dann wird sich das, glaube ich, klären.

Ruth: Und dann wird man sagen können, okay, ist das ein signifikantes Ergebnis?

Ruth: Kommen da wirklich so weirde Dinge dabei raus oder ist es einfach doch zwar

Ruth: eine Option, aber dann doch nicht die Option, die wir verfolgen wollen in unserem

Ruth: hoffentlich nicht weirden Universum?

Florian: Haben wir auch echte Wissenschaft, wo wir was Neues rausgefunden haben und nicht

Florian: nur Dinge rausgefunden haben, wo wir dann nachher merken, wir haben keine Ahnung

Florian: oder weniger Ahnung als vorher?

Ruth: Ja, ich habe noch ein superschönes Thema ausgesucht und ein Thema,

Ruth: das dir auch sehr gefallen wird. Ein himmelsmechanisches Thema.

Ruth: Ich weiß, ich lehne mich gerade aus dem Fenster.

Ruth: Es ist natürlich ein galaktisches himmelsmechanisches Thema und es geht um Läufer.

Ruth: Also noch extra für dich.

Florian: Oder?

Ruth: Es geht um Schnellläufer. Du bist doch ein ziemlicher Schnellläufer.

Florian: Naja, ich laufe schon lange nicht mehr schnell.

Ruth: Aber du bist schnell gelaufen. Was war deine beste Marathonzeit?

Florian: Drei Stunden, 23. Aber es ist schon lange her. Schon wieder sechs Jahre her,

Florian: glaube ich, dass ich es gemacht habe.

Ruth: Es geht um galaktische Schnellläufer, die, das hätte ich mal jetzt ausrechnen

Ruth: können, mit ihrer Geschwindigkeit, wie lange die für einen Marathon brauchen würden.

Ruth: Mit ihren 700 Kilometer pro Sekunde.

Florian: Ja, da wären sie schnell da, aber es sind nur 42 Kilometer.

Ruth: Kann man sich einfach leicht ausrechnen in

Ruth: Wirklichkeit. Es geht um diese High-Velocity-Stars im galaktischen Halo,

Ruth: aber eigentlich geht es ums galaktische Zentrum und darum, was wir durch diese

Ruth: Hyper-Velocity-Stars im galaktischen Halo,

Ruth: also quasi rundherum um die Galaxie, über das galaktische Zentrum lernen können.

Ruth: Es ist ein super Paper rausgekommen, auch erst kürzlich.

Ruth: Es hat den schönen Titel, A Recent Supermassive Black Hole Binary in the Galactic Center.

Florian: Okay, das sind zwei schwarze Löcher.

Ruth: Ja, Sagittarius A-Stern, das schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße,

Ruth: das super massereiche schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße,

Ruth: hatte vermutlich einen kleinen Freund.

Florian: Aber das hat es denn nicht mehr.

Ruth: Nein, also wir sehen ja Sagittarius A-Stern quasi als Punkt, ein Radiolicht.

Ruth: Wir haben ja dieses famous first image, das berühmte erste Bild vom schwarzen

Ruth: Loch im Zentrum unserer Milchstraße und wenn da ein zweites wäre,

Ruth: dann würde man das noch sehen.

Ruth: Das ist jetzt nicht mehr da.

Florian: Wo ist es hin?

Ruth: Wo ist es hin? Naja, kannst du dir nicht vorstellen, was Sagittarius A-Stern

Ruth: mit seinem kleinen Freund gemacht hat?

Florian: Das ist aber doch ein Freund.

Ruth: Schnapp. Es ist vom Supermassive Black Hole Binary zum natürlich wieder einzelnen

Ruth: Supermassive Black Hole geworden.

Ruth: Es hat seinen kleinen Freund natürlich verschluckt. Ich glaube,

Ruth: es war ein bisschen neidisch auf das, was das kleinere Schwarze Loch nämlich

Ruth: gemacht hat. Es ist eine sehr lustige Geschichte, okay?

Ruth: Also wir haben das galaktische Zentrum, nicht wirklich beobachtet,

Ruth: aber uns angeschaut, was dort passiert ist, mit Hilfe der Sterne,

Ruth: die vom galaktischen Zentrum, von dem schwarzen Loch oder eben den zwei schwarzen Löchern dort,

Ruth: ins Äußere der Galaxie hinausgeschleudert worden sind in der Vergangenheit.

Ruth: Das sind diese Schnellläufer, das sind diese High Velocity oder sogar Hyper

Ruth: Velocity Stars, die wir im galaktischen Halo in den Außenbereichen der Galaxie gefunden haben schon.

Ruth: Und die müssen, weil sie eben so schnell sind, dass sie eigentlich auch die

Ruth: Milchstraße verlassen könnten. Also die können noch nicht so lange da sein.

Ruth: Die können nicht einfach normale Halosterne sein, die dort entstanden sind. Das geht nicht.

Ruth: Die müssen von dem schwarzen Loch im Zentrum durch enge Begegnungen mit dem

Ruth: schwarzen Loch einfach rauskatapultiert worden sein.

Ruth: So eine Art Gravity Assist für Sterne. Sie sind nah ans Schwarze Loch ran und wuff, rausgeflogen.

Ruth: Warum jetzt aber ein doppeltes Schwarzes Loch? Die Sache ist die,

Ruth: es gibt einfach nicht genug dieser Schnellläufer, beziehungsweise es gibt nicht

Ruth: genug schnelle Schnellläufer.

Ruth: Es gibt zu wenig Sterne, die diese wirklich extremen Geschwindigkeiten von ungefähr

Ruth: 700 Kilometer pro Sekunde oder mehr haben, Die sie aber haben sollten.

Ruth: Wenn sie mit Sagittarius A-Stern, mit einem schwarzen Loch von der Masse von

Ruth: vier Millionen Sonnen, da interagieren,

Ruth: dann müssten sie mit extremer Geschwindigkeit auch hinausgeschleudert werden

Ruth: und dann sollte es eigentlich mehr superschnelle Schnellläufer geben.

Ruth: Gibt diese Schnellläufer, aber sie haben eigentlich für das Modell der Interaktion

Ruth: mit dem Schwarzen Loch zu langsame Geschwindigkeiten.

Ruth: Die sind zwar schnell, aber nicht schnell genug. Bis jetzt war das immer so,

Ruth: naja, man weiß nicht genau, vielleicht hat man die Schnellen irgendwie noch

Ruth: nicht gefunden, kann ja sein. Die Milchstraße hat sehr, sehr, sehr viele Sterne.

Ruth: Es geht da auch nur um eine Handvoll, es geht um ein paar Dutzend Sterne.

Ruth: Und vielleicht hat man die einfach noch nicht gefunden oder Oder vielleicht

Ruth: ist da irgendwie noch was anderes mit denen passiert und man weiß es nicht so genau.

Ruth: Es war bis jetzt noch ein bisschen eine offene Frage, wieso gibt es die ganz

Ruth: schnellen Schnellläufer nicht in der Milchstraße.

Ruth: Und jetzt ist eben dieses neue

Ruth: Paper rausgekommen, das sich dem Thema mit Simulationen widmet und schaut,

Ruth: ha, könnte es vielleicht sein, dass da statt einem schwarzen Loch zwei im Zentrum waren.

Ruth: Weil jetzt kann es ja nicht mehr sein, dass da zwei schwarze Löcher im Zentrum

Ruth: waren, die dann im Laufe der Zeit natürlich auch miteinander verschmolzen sind.

Ruth: Genau das haben sie simuliert und mit den Daten, mit den Beobachtungsdaten von

Ruth: den High Velocity-Sternen, die wir haben, verglichen.

Ruth: Und es ist genau so, dass die Geschwindigkeiten dieser Sterne,

Ruth: die langsameren Geschwindigkeiten dieser Sterne anscheinend,

Ruth: sehr gut mit einem zweiten, kleineren schwarzen Loch erklärbar sind,

Ruth: das in der Vergangenheit da war.

Ruth: Kein supermassive Black Hole, sondern ein intermediately massive Black Hole.

Ruth: Schon wieder eine schöne neue Kategorie an Objekten.

Ruth: Es ist in den Simulationen rausgekommen, dass ein kleineres schwarzes Loch von

Ruth: ungefähr 15.000 Sonnenmassen, nicht jetzt die Millionen, die das supermassereiche schwarze Loch hat,

Ruth: sondern ein paar 10.000, 15.000 Sonnenmassen, dass das dazu führt,

Ruth: dass es quasi die Sterne dem schwarzen Loch, dem großen schwarzen Loch wegkickt.

Ruth: Das kleinere umkreist das größere schwarze Loch natürlich, weil es doch deutlich kleiner ist.

Ruth: Also die haben ein Massenverhältnis von ungefähr 1000, mehr oder weniger.

Ruth: Das ist 1000 mal kleiner. Dann umkreist das kleinere schwarze Loch das größere, mehr oder weniger.

Ruth: Und führt dazu, dass es Sterne, die sich nähern,

Ruth: die sich dem galaktischen Zentrum nähern, quasi schon vorher wegstößt,

Ruth: wegkickt, bevor sie noch mit Sagittarius A-Stern, dem großen schwarzen Loch,

Ruth: interagieren können. Es gehört sich eine Art Wachhund.

Ruth: Sie nennen das in dem Paper den Blockade-Effekt des kleineren schwarzen Lochs.

Ruth: Das kann wirklich da einfach dieses große schwarze Loch abschirmen und durch

Ruth: die Interaktion mit einem kleineren schwarzen Loch,

Ruth: Kriegst du nicht so hohe Geschwindigkeiten heraus? So kann man das erklären,

Ruth: dass diese Hyperschnellläufe schon schnell sind, aber eben nicht so schnell,

Ruth: wie sie sein sollten, wenn sie mit dem riesen schwarzen Loch interagiert hätten.

Florian: Ja, aber es ist schwierig in der Arbeit, wo man sagt, da war was und das ist

Florian: jetzt weg und wir können es nicht sehen und wir werden es nie sehen können.

Florian: Aber wir behaupten trotzdem, es war mal da.

Ruth: Naja, aber das ist jetzt okay. Also das ist in der Astronomie aber natürlich

Ruth: oft so, dass man sagt, okay, wir beobachten etwas, das war in der Vergangenheit

Ruth: so, dass sie sie jetzt nicht mehr da und sicher sagen kann man es nicht. Du bist heute so streng.

Florian: Ja, ich weiß auch nicht. Ich bin irgendwie… Okay.

Ruth: Diese Simulationen, numerische Simulationen mit einem Doppelstern-Sample.

Ruth: Sie haben einfach verschiedene Doppelsterne, da irgendwie eine Art Doppelstern-Katalog erstellt,

Ruth: mit realistischen Sternentstehungsraten, wie viele große, wie viele kleine Sterne entstehen,

Ruth: mit realistischen Binary Fractions, Das ist also quasi der Anteil an Doppelsternen

Ruth: in einer Sternpopulation mit realistischen Masseverhältnissen zwischen den beiden

Ruth: Sternen in den Doppelsternsystemen.

Ruth: Auch die Orbit-Parameter, verschiedene Werte dafür und so weiter,

Ruth: haben sie ein wunderschönes, realistisches Doppelsternsystem-Sample erstellt.

Ruth: Das tatsächlich eben mit beobachteten Parametern da irgendwie...

Florian: Ich bin ja überzeugt. Ich finde es eh super. Aber irgendwie,

Florian: ich weiß nicht, ich bin heute in einer anderen komischen Stimmung.

Ruth: Aber es ist schon cool, weil die freien Parameter in dem Modell waren das Massenverhältnis

Ruth: des doppelschwarzen Lochs und die Verschmelzungszeitskala.

Ruth: Also wie lange hat es gedauert, wie lange haben die einander dann umkreist und

Ruth: wie lange hat es gedauert, bis sie im Endeffekt verschmolzen sind.

Ruth: Und da haben sie, ich meine, es ist dann einfach ein richtig,

Ruth: ein realistisches Szenario rausgekommen.

Ruth: Dieses Massenverhältnis 1 zu 1000 passt gut, 15.000 Sonnenmassen, schwarzes Loch.

Ruth: Über etwa 200 Millionen Jahre lang war das in einem relativ nahen Orbit.

Ruth: Das ist so durchschnittlich 100 astronomische Einheiten voneinander entfernt,

Ruth: also 100 Mal die Entfernung Erde-Sonne, also auch sehr realistisch und dann

Ruth: sind die beiden miteinander verschmolzen.

Ruth: Also es hat von vor 250 Millionen Jahren bis vor 50 Millionen Jahren da einfach

Ruth: sehr effektiv dem großen schwarzen Loch die Sterne weggenommen.

Ruth: Das ist einfach nicht zum Zug gekommen.

Ruth: Das hat nicht irgendwie mit den Sternen interagieren können.

Ruth: Dann das super massereiche schwarze Loch. Hat sich gedacht, so jetzt reicht es mit dir.

Ruth: Ich stelle mir vor, es ist wie so ein kleiner bellender Kläfferhund,

Ruth: der die ganze Zeit rundherum fliegt und die Sterne da vertreibt.

Ruth: Jetzt reicht es, hat das schwarze Loch geklappt.

Ruth: Und vor mindestens 10 Millionen Jahren war es dann definitiv schon weg.

Ruth: Also best fit ist die Verschmelzungszeitskala, dass es eben vor gut 10 Millionen

Ruth: Jahren mit dem großen schwarzen Loch verschmolzen ist.

Ruth: Aber hey, ich meine 10 Millionen Jahre, das ist nicht so lang her.

Ruth: Also das ist jetzt schon ziemlich recent eigentlich.

Florian: Ja, da könnte man noch 20 Millionen Lichter im Moment wegfliegen, dann sieht man es noch.

Ruth: Stimmt, da könnte man live dabei sein. Es wäre gar nicht so weit.

Ruth: Also irgendwie so eine der nahen Galaxien an uns dran.

Ruth: Was sie nämlich auch simuliert haben und wo das Ganze dann noch besser passt,

Ruth: sie haben auch diesen Sternhaufen im Zentrum der Milchstraße,

Ruth: diesen S-Sternhaufen, wo die ganzen Sterne S2, S127 und so weiter,

Ruth: die man aus diesen Animationen kennt.

Ruth: Diesen Sternhaufen, der direkt um das Schwarze Loch herum ist,

Ruth: den haben sie simuliert, weil was passiert?

Ruth: Es ist ein Doppelstern, der sich dem Schwarzen Loch nähert. Ein Stern dieses

Ruth: Doppelsternsystems wird rausgekickt und der andere wahrscheinlich eingefangen

Ruth: und bewegt sich weiterhin in einer Bahn um das schwarze Loch natürlich.

Ruth: Das heißt, du müsstest auch in diesem S-Sternhaufen sehen, dass da quasi die

Ruth: Reste dieser Doppelsterne dann eingefangen werden.

Ruth: Und jetzt ist es so, dass diese S-Sterne, dass die tendenziell auch sehr jung

Ruth: sind und dass die über ihre Orbitparameter und wie sie sich quasi um das Schwarze Loch herum bewegen,

Ruth: sehr gut dazu passen, dass die eben nicht in der Zeit, wo das Doppelschwarze

Ruth: Loch da war, da eingefangen worden sind, sondern erst danach.

Ruth: Das heißt, das kleinere schwarze Loch hat quasi das Rauskicken der High Velocity

Ruth: Sterne verhindert und dementsprechend natürlich gleichzeitig auch das Einfangen

Ruth: von Sternen in den zentralen Sternhaufen um das schwarze Loch herum.

Ruth: Das heißt, das passt total gut zusammen.

Ruth: Diese Sterne sind erst nach der Verschmelzung der beiden schwarzen Löcher eingefangen worden.

Ruth: Das heißt, das ist alles erst sehr jung. Diesen S-Sternhaufen,

Ruth: den gibt es eigentlich erst seit einigen Millionen Jahren.

Ruth: Und das passt auch sehr gut zum Alter der Sterne, zu ihrem Spektraltyp,

Ruth: zu ihren Umlaufbahnen um das schwarze Loch.

Ruth: Das heißt, das Ding hat quasi wirklich dazu geführt, dass sich da 200 Millionen

Ruth: Jahre lang, dass das zentrale schwarze Loch da irgendwie nichts hat machen können.

Ruth: Keine Sterne rauskicken, keine Sterne einfangen.

Ruth: Und dann hat sie sich das Ding einverleibt und Sterne eingefangen und auch natürlich

Ruth: wahrscheinlich neue High-Velocity-Stars rausgekickt.

Ruth: Die haben wir jetzt noch nicht gefunden, weil die gibt es jetzt auch erst seit

Ruth: kurzer Zeit. Die können jetzt irgendwo hingeflogen sein in der Milchstraße.

Ruth: Und wir haben ja erst auch mit Gaia, haben sie in den Gaia-Daten auch gesucht

Ruth: und ausgerechnet, was die Wahrscheinlichkeit ist, dass Gaia diese paar Dutzend

Ruth: High-Velocity-Stars schon gefunden hat.

Ruth: Auch mit Gaia ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir die schon gesehen haben,

Ruth: sehr, sehr, sehr gering, weil es einfach so wenige sind.

Ruth: Und wir mit Gaia ja auch erst ein Prozent der Milchstraßensterne beobachtet haben.

Ruth: Das heißt, die können sich locker da jetzt noch irgendwo versteckt haben,

Ruth: diese zusätzlichen paar Dutzend Hyper-Velocity-Sterne, die sich erst in den

Ruth: letzten paar Millionen Jahren da rausgeschleudert worden sind.

Ruth: Also es passt alles einfach richtig gut zusammen.

Ruth: Ich finde, es ist einfach so eine richtig schöne Arbeit. Es ist auch ein sehr

Ruth: nettes Papers, liest sich gut.

Ruth: Ah, eine Frage hast du jetzt vielleicht noch, nämlich woher kam dieses Intermediate-Mass-Blackhole,

Ruth: dieses Not-Quite-Super-Massive-Blackhole?

Florian: Ich hätte jetzt eine andere Frage gehabt. Die Frage wäre gewesen,

Florian: dass es ja vermutlich nicht ungewöhnlich ist, dass es doppelschwarze Löcher

Florian: in den Zentren von Galaxien gibt, beziehungsweise erinnere ich mich,

Florian: oder ich glaube mich zu erinnern, dass ich schon ab und zu mal gelesen habe,

Florian: dass man irgendwo in den Zentren anderer Galaxien solche doppelten supermassereichen

Florian: schwarzen Löcher beobachtet hat. Aber wo sie herkommen, keine Ahnung.

Ruth: Das ist in der Tat nicht so ungewöhnlich, dass man in einer ganz normalen Galaxie,

Ruth: die so aussieht, als wäre nichts Besonderes passiert, zwei schwarze Löcher in

Ruth: ihrem Zentrum beobachtet.

Ruth: Zwei quasi Radiopunktquellen, die da nah aneinander dran sind.

Ruth: Und das kommt daher, dass Galaxien natürlich sehr oft miteinander verschmelzen,

Ruth: miteinander interagieren und diese schwarzen Löcher, die die beiden jeweiligen

Ruth: Galaxien auch in ihrem Zentrum hatten,

Ruth: das ist quasi das Letzte, was übrig bleibt von dieser Kollision,

Ruth: von dieser Verschmelzung, von diesem Merging-Prozess.

Ruth: Das ist das, was quasi die längste Zeitskala, die längste Verschmelzungszeitskala hat.

Ruth: Schwarze Löcher können ihren Drehimpuls, die können ihre Drehung,

Ruth: ihren Drehzustand nicht so leicht loswerden.

Ruth: Und drum kreisen die da ewig, ewig, ewig noch umeinander.

Ruth: Der Rest der beiden Galaxien hat sich schon lange miteinander vermischt,

Ruth: ist miteinander verschmolzen, es sind jede Menge neue Sterne entstanden.

Ruth: Man sieht von außen jetzt vielleicht gar nichts mehr, weil es von außen einfach

Ruth: noch wieder wie eine normale, jetzt größere, aber trotzdem unauffällige Galaxie aussieht.

Ruth: Die zwei schwarzen Löcher im Zentrum sind aber noch da und verraten,

Ruth: aha, da muss was gewesen sein.

Ruth: Und genau so ist es jetzt natürlich im Zentrum der Milchstraße.

Ruth: Da muss was gewesen sein und wir wissen auch, was da gewesen ist.

Ruth: Wir kennen die Galaxie, die uns dieses kleine.

Florian: Oh, was die Gaia-Wurst gebracht hat.

Ruth: Ja, es war die Gaia-Wurst, so ist es.

Ruth: Die Gaia-Sausage, die Gaia Enceladus-Sausage-Galaxie, die mit der Milchstraße

Ruth: vor irgendwie so acht bis zehn Milliarden Jahren verschmolzen ist.

Ruth: Eine kleinere Galaxie, die sich die junge Milchstraße, hungrig wie sie war, einverleibt hat.

Ruth: Und, also wie du so schön sagst, sicher weiß man es natürlich nicht,

Ruth: aber es passt extrem gut dazu, dass das das schwarze Loch war,

Ruth: das in dieser kleineren Galaxie in ihrem Zentrum sich befunden hat.

Ruth: Das passt von der Größe, von der auch jetzt natürlich in Simulationen abgeschätzten

Ruth: Größe der Gaia Sausage, passt die Größe des Schwarzen Lochs auch sehr gut dazu.

Ruth: Weil kleinere Galaxien haben auch kleinere schwarze Löcher.

Florian: Ja, also das hätte ich mir eigentlich auch denken können, dass die schwarzen

Florian: Löcher dann aus den anderen Galaxien kommen, wenn die verschmelzen.

Florian: Aber da habe ich, wie gesagt, nicht lange genug darüber nachgedacht,

Florian: weil ich halt irgendwie müde bin. Aber ja, wir wissen, wir haben,

Florian: weiß ich nicht, welche Folge es war, wo wir über die Gaia Sausage-Galaxie gesprochen

Florian: haben, über die Verschmelzung.

Florian: Es ist schon eine Zeit lang her, ich werde es in den Show Notes verlinken, wenn ich es noch finde.

Ruth: Ich habe das Gefühl, dass die schon öfter vorgekommen ist, die Gaia Sausage.

Florian: Klar, die hat ein schwarzes Loch im Zentrum gehabt und das ist dann ja offensichtlich

Florian: erst vor zehn Millionen Jahren mit unserem schwarzen Loch verschmolzen.

Florian: Und jetzt hat unsere Galaxie quasi jede Spur beseitigt von der Galaxie, die sie gekillt hat.

Ruth: Voll arg, oder? Naja, jede Spur nie.

Florian: Nein, eh nicht.

Ruth: Sonst wüssten wir es ja nicht. Das würden wir es nicht wissen.

Ruth: Die Milchstraße bemüht sich sehr, da ihre Spuren zu verwischen von dem Massaker,

Ruth: das sie mit der Gaia Sausage-Galaxie da angerichtet hat. Aber es gelingt ja noch nicht ganz.

Ruth: Wir kommen hier auf die Spur. Ich meine, wenn das nicht True Crime ist,

Ruth: par excellence, dann weiß ich es auch nicht.

Ruth: Es ist extrem lustig. Wirklich die Zeitskalen, gell? Gaya Sausage vor acht bis

Ruth: zehn, zehn Milliarden Jahren war quasi diese Begegnung.

Ruth: Und erst jetzt, vor ganz kurzer Zeit, erst jetzt in unserer Zeit mehr oder weniger,

Ruth: vor zehn Millionen Jahren, ist dieses schwarze Loch mit unserem schwarzen Loch erst verschmolzen.

Ruth: Das ist so richtig, so ein Galaxien-Encounter, so eine Interaktion,

Ruth: die zieht sich über das ganze Leben der Galaxie und dann zum Schluss werden

Ruth: die kleinen Freunde leider von den Großen verschluckt.

Florian: Ja, also die zehn Millionen Jahre hätte es auch noch warten können,

Florian: dann hätte man uns das live anschauen können. Ich meine, das war jetzt nicht nötig. cool gewesen.

Ruth: Und vor allem, was extrem cool gewesen wäre, das habe ich mir gleich gedacht,

Ruth: wenn das jetzt erst passiert wäre, wenn wir LIGO, wenn wir den Gravitationswellendetektor

Ruth: schon gehabt hätten, naja, obwohl die sind wahrscheinlich zu lang.

Florian: Ja, aber das hätte man so auch gesehen, oder?

Ruth: Ja, das hätte man wahrscheinlich mit LIGO gar nicht sehen können.

Ruth: Es kommt so, wenn man einen ersten Gedanken hat, denkt sich cool und dann redet

Ruth: man laut drüber und dann kommt man drauf, ähm...

Ruth: Ja, aber das hätte man natürlich auch, also sicher, jetzt nicht einfach so,

Ruth: jetzt nicht irgendwie so am Himmel mit den Augen, nein, aber natürlich mit Radioteleskopen

Ruth: und so weiter hätte man das natürlich sehen können, ja, klar.

Ruth: Ach, schon wieder eine verpasste Chance.

Florian: Ja.

Ruth: Ich finde es auch so cool, dass wir einfach immer noch so viel Neues über unsere

Ruth: eigene Milchstraße lernen, oder?

Florian: Ja, ja, eben. Vor allem die Arten, wie wir es lernen, dass wir das halt jetzt

Florian: hier über die Sterne, die irgendwo rumfliegen, dass wir festgestellt haben,

Florian: es fliegen zu wenig Sterne zu schnell rum.

Florian: Also wir hätten erwartet, dass viel mehr Sterne viel schneller durch die Gegend

Florian: sausen und das tun sie jetzt nicht.

Florian: Und das sagt uns, dass unsere Milchstraße vor langer, langer Zeit eine andere

Florian: Milchstraße, eine andere Galaxie verschluckt hat.

Ruth: Ja, und es ist auch so, wie so oft in der Wissenschaft, so dieses,

Ruth: da passt irgendwas, ein kleines Detail nicht ganz.

Ruth: Also es ist so, man hätte auch irgendwie sagen können, ah ja,

Ruth: es gibt diese High-Velocity-Stars, okay, die sind jetzt nicht ganz so schnell,

Ruth: wie sie vielleicht sein sollten für ein 4-Millionen-Sonnen-Maus-Schwarzes-Loch,

Ruth: aber gut, vielleicht ist dann noch irgendwas passiert, ja,

Ruth: das wird schon passen, es passt schon so ungefähr.

Ruth: Aber nein, es passt eben so nicht ganz und aus diesem Nicht-Ganz,

Ruth: aus dem Untersuchen von diesem Minimalen, es passt nicht ganz.

Ruth: Da ergeben sich dann meistens irgendwelche neuen Sachen und großen Entdeckungen daraus.

Ruth: Also es lohnt sich da immer so ein bisschen nachzubohren. Es lohnt sich unangenehm

Ruth: zu sein und zu sagen, ja, aber passt nicht ganz.

Florian: Es braucht mehr Querulanz in der Wissenschaft, aber Querulanz gegenüber dem Universum.

Florian: Also jetzt nicht irgendwie muss er sich den anderen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen

Florian: auf die Nerven gehen, sondern dem Universum muss man auf die Nerven gehen,

Florian: damit es seine Geheimnisse locker macht.

Ruth: Ja, wir müssen dem Universum mehr auf die Nerven gehen.

Ruth: Da gibt es immer diese ESO-Werbungen, so, ach, formuliere deine Wünsche an das

Ruth: Universum und diese Dinge mit Bitten an das Universum oder Wünsche an das Universum.

Ruth: Und ich denke mal, na, da zeigt uns das Universum natürlich die kalte Schulter. Aber wenn man sagt, hey…,

Ruth: Man muss unangenehm sein.

Florian: Damit man vom Universum... In der Wissenschaft haben wir keine Wünsche an das

Florian: Universum. Wir haben Drogen für das Universum, wenn es nicht endlich mitmacht.

Ruth: Ich hau dir eine rein mit einem kleinen schwarzen Loch.

Florian: Die Wissenschaft muss aggressiver werden, wenn wir Fragen ans Universum stellen,

Florian: sondern wir drohen dem Universum, bis es antwortet. So geht es.

Ruth: So ist es. Apropos Fragen.

Florian: Wurde uns auch gedroht.

Ruth: Ja, es ist so, dass ihr uns natürlich auch Fragen androhen könnt,

Ruth: wenn ihr wollt. oder dass die Beantwortung eurer Fragen da irgendwie uns rauspressen

Ruth: könnt, wenn ihr möchtet.

Ruth: Aber viel wahrscheinlicher ist die Beantwortung eurer Frage natürlich,

Ruth: wenn euer E-Mail mit einem Kompliment beginnt, so wie es Jasmin gemacht hat.

Florian: Nein, wir beantworten die Fragen, wenn sie gut gestellt sind.

Ruth: Nein, natürlich nicht. Wir sind ja keine Narzisten wie Donald Trump oder sonstigen.

Ruth: Nein, aber Jasmin, Jasmin hat eine wunderschöne Frage an uns gerichtet.

Ruth: Ich habe Doppelsternfragen natürlich herausgesucht, weil es jetzt diesmal um

Ruth: die Doppelsterne ging, die vom schwarzen Loch zerrissen oder nicht zerrissen wurden.

Ruth: Und Jasmin, danke für das schöne Kompliment, und hat die Frage nämlich eigentlich

Ruth: zu Doppelsternen. Sie fragt sich nämlich, können Sterne auch um Sterne rotieren?

Ruth: Sie hat immer so im Kopf das Bild, Planeten rotieren um Sterne,

Ruth: Monde rotieren um Planeten.

Ruth: Und irgendwie hat sie sich jetzt dann plötzlich gedacht, Moment mal,

Ruth: aber da könnte doch ein kleiner Stern um einen sehr großen Stern rotieren oder

Ruth: könnte diesen kleinen Stern auch,

Ruth: Also einfangen. Und sie fragt sich, ob das möglich ist.

Florian: Also einfangen wird schwierig, aber die können so entstehen.

Florian: Es entstehen ja Sterne in großen Gruppen und wenn die nah genug beieinander

Florian: entstehen, dann umkreisen die sich gegenseitig.

Florian: Und je nachdem, wie die beteiligten Massen sind, wenn die beide ungefähr gleich

Florian: groß sind, gleich massereich sind die Sterne, dann kreisen die halt so um einen

Florian: gemeinsamen Massenschwerpunkt irgendwo in der Mitte zwischen denen.

Florian: Aber wenn ein Stern sehr groß ist und ein Stern sehr klein ist oder viel oder

Florian: wenig Masse hat, dann kann auch kleiner Stern mit wenig Masse einen großen Stern

Florian: mit viel Masse umkreisen.

Florian: Das kann man nicht nur. Das beobachten wir auch. Aber wie gesagt,

Florian: Einfangen ist schwierig. Einfangen im Universum ist immer schwierig.

Florian: Da braucht man mindestens drei Objekte.

Florian: Da müsste ein Doppelstern auf ein anderes Doppelsternsystem zufliegen und dann

Florian: kann ein Doppelstern wegfliegen von dem einen System und der andere wird eingefangen.

Florian: Einfangen ist immer schwierig, aber Doppelsternsysteme, wo ein Stern in einem

Florian: anderen umkreist, gibt es.

Ruth: Ja, also vor allem Einfangen von Sternen, weil Sterne eigentlich so weit voneinander

Ruth: entfernt sind im Vergleich zu ihrer Größe.

Ruth: Also der Abstand zwischen den Sternen ist so unglaublich riesig und sie sind

Ruth: eigentlich sehr kompakt und sehr klein.

Ruth: Bei Galaxien ist das Einfangen überhaupt kein Problem, weil die eigentlich recht

Ruth: nah aneinander dran sind im Vergleich zu ihrem eigenen Durchmesser.

Ruth: Und da ist das Einfangen, natürlich auch wenn etwas aus vielen einzelnen Dingen

Ruth: besteht, ist das Einfangen viel leichter, wie du gesagt hast.

Ruth: Man braucht dann mehr als ein Objekt.

Ruth: Bei Sternen Einfangen schwierig, aber sie entstehen natürlich gemeinsam.

Ruth: Sie entstehen aus der gleichen Wolke und sie entstehen sehr oft als Doppelsterne

Ruth: und bleiben dann, wenn sie nah genug aneinander dran sind, bleiben sie auch

Ruth: miteinander verbunden.

Ruth: Und Jasmin hat noch ein paar weiterführende Fragen, nämlich können Monde auch

Ruth: um einen Stern rotieren oder zählen sie dann als Planeten?

Florian: Ja, die Frage ist, was ist ein Mond? Wir haben ja schon in einer der letzten

Florian: Folgen gesagt, es ist nicht definiert, was ein Mond ist und es ist nicht definiert,

Florian: was ein Planet ist, beziehungsweise schon definiert, was ein Planet ist,

Florian: aber die Definition ist nicht so toll.

Florian: Aber ja, natürlich ist es dann ein Planet, wenn du dir anschaust,

Florian: den Merkur. Ich glaube, der Merkur ist kleiner als der Ganymed.

Florian: Ganymed ist ein Mond vom Jupiter.

Florian: Merkur ist ein Planet. Wenn der Ganymed oder Jupiter um die Sonne kreisen würde,

Florian: würde man ohne Probleme ein Planet zu ihm sagen. Das ist alles Ansichtssache.

Ruth: Ja, vor allem wenn er auf einer vernünftigen Bahn um die Sonne kreisen würde

Ruth: und nicht irgendwie noch einen eigenen Mond hätte, der fast genauso groß wie

Ruth: er selber ist, dann würde man ihn getrost Planeten nennen können.

Ruth: Es gibt einfach keine gescheiten Definitionen von diesen Dingen.

Ruth: Es gibt Definitionen, aber keine gescheiten und von Mond gibt es eigentlich

Ruth: keine wirkliche Definition und das ist ein bisschen schwierig.

Ruth: Und die dritte Frage ist dann noch auch, finde ich, sehr interessant,

Ruth: nämlich kann ein Planet oder auch ein Stern dann eigentlich auch nicht um eine

Ruth: Achse quasi, also so von Nord nach Süd rotieren,

Ruth: sondern so ein bisschen frei umherschwanken und willkürlich umherschwanken?

Ruth: Zum Beispiel, sagt sie, wenn er noch frei im Universum herumfliegt und noch

Ruth: nicht in einer Umlaufbahn eingefangen ist.

Ruth: Ich glaube, Jasmin hat ein bisschen eine nicht ganz richtige Vorstellung von

Ruth: dem, wie das mit den Sternen und den Planeten funktioniert.

Florian: Ist damit gemeint die Rotationsachse des Planeten?

Ruth: Ich bin mir nicht ganz sicher, ich glaube. Aber ich glaube, es ist so ein bisschen

Ruth: beides gemeint. Es gibt die Rotationsachse des Planeten, die Drehung um sich

Ruth: selber und natürlich dann auch noch die Bewegung um den respektiven Stern.

Florian: Also das mit der Rotationsachse, das kann schon sein, dass die schwankt.

Florian: Aber das darf man sich jetzt nicht vorstellen, wie halt irgendwie,

Florian: keine Ahnung, dass die wirklich so im Tagesrhythmus oder noch kürzer so hier,

Florian: dahin, dorthin rumtaumelt.

Ruth: Das tun die nicht.

Florian: Aber die Ausrichtung der Rotationsachse eines Planeten, die muss nicht stabil sein.

Florian: Also bei der Erde ist sie stabil, insofern, dass sie zwar nicht immer auf denselben

Florian: Punkt zeigt, aber die beschreibt halt einen kleinen Kreis am Himmel,

Florian: die Rotationsachse der Erde und diese Kreiselbewegung, die ist stabil.

Florian: Also Neigung aus der Vertikalen der Erdachse ist immer 23,5 Grad plus minus

Florian: ein bisschen was. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten.

Florian: Also zum Beispiel hat man das auch durch Simulationen gezeigt.

Florian: Wenn wir den Mond nicht hätten, der mit seiner Gravitationskraft ein bisschen

Florian: die Erdachse festhält, vereinfacht gesagt, dann könnte die Erdachse deutlich stärker schwanken.

Florian: Aber halt so im Verlauf von Millionen Jahren wird die halt dann ja mal stärker

Florian: geneigt sein, mal weniger stark geneigt sein und so weiter. Also das kann dann

Florian: Auswirkungen durchaus aufs Klima haben.

Florian: Beim Mars zum Beispiel, der hat keine großen Monde, da kann das so sein.

Florian: Wir können das ja nicht live beobachten, logischerweise.

Florian: Aber die Achse des Mars, die hat das Potenzial, so zu schwanken.

Florian: Aber wie gesagt, schwanken auf Zeitskalen von Millionen Jahren, das geht.

Florian: Aber das hat nichts mit der Umlaufbahn zu tun, ob denn eine Umlaufbahn ist oder

Florian: nicht, sondern nur halt, welche Gravitationskraft auf den wirkt.

Ruth: Genau, also die Rotation stabilisiert sich ja durch sich selber,

Ruth: durch die Rotation selbst und nicht durch die Anwesenheit eines Sterns. Das ist irgendwie so ...

Ruth: Oder eben durch die nahe Anwesenheit eines Mondes kann die Rotation auch zusätzlich stabilisieren.

Ruth: Ich glaube, der Punkt ist auch dieses, das willkürlich Umherschwanken.

Ruth: Also so ganz willkürlich, das geht nicht wirklich.

Ruth: Also es ist, wenn dann eine langsame Änderung oder eine Änderung über eine lange Zeit.

Ruth: Das heißt, es bleibt quasi immer länger stabil und dann ändert sich was.

Ruth: Oder es kann natürlich auch sein, dass da irgendwas passiert.

Ruth: Wieder mal, irgendeine Art Interaktion, irgendeine Art Einschlag.

Ruth: Und so kann sich dann natürlich die Drehrichtung auch sehr schnell ändern,

Ruth: wenn da irgendwas Großes hineinkickt, hineinkracht und dann das sich drehende Ding umkippt oder so.

Ruth: Und das ist auch passiert, das sieht man ja auch beim Uranus zum Beispiel.

Ruth: Der ist umgekippt, der rollt auf seiner Bahn.

Florian: Die Venus ist noch härter umgekippt, die läuft jetzt rückwärts.

Ruth: Die ist einmal komplett umgedreht. Genau, also sie läuft, sie bewegt sich in

Ruth: der gleichen Richtung wie alle anderen Planeten, um den Stern,

Ruth: um die Sonne, aber dreht sich um sich selber langsam, aber doch in die andere Richtung.

Ruth: Interessante Fragen. Danke, Jasmin. Und dann haben wir noch eine Frage zu einem

Ruth: Spezialfall eines Doppelsternsystems, nämlich das, was in der Einleitungsgeschichte schon da war,

Ruth: nämlich das Absaugen des Gases eines Begleitersterns.

Ruth: Jonas hat eine Frage zu dem System, wenn ein Neutronenstern zum Beispiel,

Ruth: ich weiß nicht, warum jetzt Neutronenstern nimmt, da könnte auch ein weißer

Ruth: Zwerg sein, aber egal, eine Sternleiche saugt Gas vom Begleiterstern ab.

Ruth: Und er fragt sich, warum das dann nicht schon früher passiert ist,

Ruth: warum das nicht schon von Anfang an passiert ist, weil die Sternleiche hatte

Ruth: ja sowieso dann von Anfang an schon mehr Masse, könnte einfach schon sofort Zeug abgesaugt haben.

Ruth: Außerdem fragt er sich, wenn dieser

Ruth: Neutronenstern ja da mal in einer Supernova-Explosion explodiert ist,

Ruth: wenn der in einer Supernova schon explodiert ist, wieso hat es dann nicht überhaupt

Ruth: den zweiten Stern da schon irgendwie rausgeschleudert oder weggeblasen oder so?

Florian: Ja, warum, Ruth?

Ruth: Das Ganze, dieses Absaugen von Masse, es ist nicht wirklich ein Absaugen,

Ruth: sondern es ist eine Art Rüberschwappen.

Ruth: Und das passiert erst, wenn der zweite Stern zu einem roten Riesen geworden ist.

Ruth: Das ist quasi nicht von Anfang an so. Von Anfang an sind die beiden Sterne sehr

Ruth: kompakt und da kann kein Massentransfer stattfinden, weil die einfach sehr kompakt sind.

Ruth: Und in etwas Kompakten ist die eigene Schwerkraft natürlich wesentlich größer

Ruth: als alles andere, was da irgendwie in der Nähe passiert.

Ruth: Erst wenn der kleinere Stern dann nach längerer Zeit, weil die Kleineren länger leben,

Ruth: zu einem roten Riesen wird, kann es sein, dass er da quasi über seinen eigenen

Ruth: Potentialtopf da drüber schwappt.

Ruth: Und dann wird Materie zum anderen Stern, fällt die eigentlich runter.

Ruth: Man kann sich vorstellen, dass die zwei Sterne wie in zwei kleinen Gruben umeinander sich bewegen.

Ruth: Jedes hat seine eigene Grube und die Gruben sind nah aneinander dran.

Ruth: Und wenn dann der kleinere Stern sich ausdehnt zum Roten Riesen,

Ruth: dann quillt der aus seiner eigenen Grube mehr oder weniger raus. Und so ungefähr, oder?

Florian: Ja, ungefähr, ja.

Ruth: Es passiert nichts von Anfang an, weil es erst dann nachher im Laufe der Entwicklung

Ruth: des Sterns passiert, dass da das Material sich lösen kann von dem ursprünglichen Stern.

Ruth: Und Supernova, von einer Supernova weggeblasen, das passiert auch nicht,

Ruth: weil eben, wie gesagt, wenn der Stern ganz am Anfang, wo die Supernova passiert

Ruth: ist, der Neutronenstern lebt sehr kurz, da ist der zweite Stern noch ein super kompakter,

Ruth: schöner, kleiner Stern, der sich selbst zusammenhält.

Ruth: Wenn da eine Supernova drüber rauscht, dann denkt sich dieser kleinere Stern

Ruth: zwar, hui, was ist da los?

Ruth: Aber es beeindruckt ihn nicht wirklich.

Ruth: Vielleicht werden da ganz die äußersten Schichten des Sterns auch so ein bisschen

Ruth: mitgerauscht, weiß ich nicht.

Ruth: Kann schon sein, aber einfach der Großteil des Sterns natürlich hält sich durch

Ruth: seine eigene Anziehungskraft zusammen und auch eine Supernova-Explosion kann

Ruth: den da jetzt nicht irgendwie wegschleudern oder so.

Florian: Mhm.

Ruth: Hättest du dem noch etwas hinzuzufügen?

Florian: Nein, das war alles so, wie ich es auch beantwortet hätte.

Ruth: Und dann gibt es noch eine letzte Frage. Oh, eine ganz besondere Frage. Eine Frage von Dominik.

Ruth: Und vielleicht habt ihr euch schon gedacht, was ist jetzt mit dem schwarzen Loch?

Ruth: Was ist damit? Es ging ja auch um schwarze Löcher. Wie ist das jetzt?

Ruth: Moment mal. Es ging um ein schwarzes Loch, dass ein anderes schwarzes Loch verschluckt.

Ruth: Moment mal, da war doch dieses Ding, da war doch dieses Thema,

Ruth: dass das eigentlich doch nicht geht, weil sich das schwarze Loch quasi,

Ruth: wenn es sich dem anderen nähert, am Ereignis-Horizont, dass sich da die Zeit,

Ruth: streckt und sie langsamer und langsamer wird.

Ruth: Und man kann doch eigentlich nie etwas beobachten, was in ein schwarzes Loch

Ruth: hineinfällt. Und das war genau die Frage, die Dominik schon in Folge 117.

Florian: Die haben wir auch schon beantwortet.

Ruth: Ja, aber nicht nur Dominiks, sondern auch einiger anderer Leute Zufriedenheit.

Ruth: Es hat einige, wirklich einige E-Mails gegeben zur Folge 117 der Fressflash des schwarzen Lochs.

Ruth: Wie ist das jetzt? Moment mal. Wie ist das jetzt? Was? Wieso?

Ruth: Wir können doch nicht sehen, was in das schwarze Loch hineinfällt.

Ruth: Und dieses Thema ist komplex und nicht ganz so einfach zu beantworten,

Ruth: weil diese relativistischen Effekte noch dazu, relativistische Effekte,

Ruth: die um eine Singularität herum passieren,

Ruth: genau diese Grenze zwischen Relativitätstheorie und Quantenmechanik mehr oder

Ruth: weniger betreffen, die wir noch nicht zu unserer Zufriedenheit da,

Ruth: also eigentlich gar nicht wirklich, gelöst haben.

Ruth: Also das ist kein einfaches Thema.

Ruth: Aber die Nachfrage von Dominik, die kann ich, glaube ich, beantworten.

Florian: Ja.

Ruth: Es geht ihm nämlich konkret darum, dass, wie gesagt haben, dass man eben nur,

Ruth: weil man von außen nicht zuschauen kann, wenn etwas in ein schwarzes Loch fällt,

Ruth: dass das ja dann trotzdem passiert ist.

Ruth: Und er sagt, hey, Moment mal, Moment mal,

Ruth: mit LIGO, mit dem Gravitationswellendetektor, haben wir schon beobachtet,

Ruth: wie ein schwarzes Loch mit einem Neutronenstern kollidiert, wie ein schwarzes

Ruth: Loch einen Neutronenstern verschluckt oder zwei schwarze Löcher einander verschlucken.

Ruth: Das heißt, wir schauen doch zu, oder? Wir haben ja mit LIGO quasi zugeschaut,

Ruth: wir haben es gesehen, dass da was verschmolzen ist.

Ruth: Und ist das nicht ein Widerspruch mit dem, dass man das halt einfach nicht sehen

Ruth: kann? Haha, Dominik, Gravitationswellen sind kein Licht.

Ruth: Und ja, Gravitationswellen können sich auch nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten.

Ruth: Aber Gravitationswellen passieren außerhalb des schwarzen Lochs.

Ruth: Das ist das, was das schwarze Loch mit dem Raum rundherum anstellt.

Ruth: Und die Dinge, die das schwarze Loch mit dem Raum oder mit Material rundherum

Ruth: anstellt, die können wir sehr wohl noch beobachten. Wir können sehen,

Ruth: wie Material ins Schwarze Loch hineinfällt und um das Schwarze Loch herum spiralisiert,

Ruth: bevor es hineinfällt. Das können wir sehen.

Ruth: Und genauso können wir die Gravitationswellen detektieren, die passieren,

Ruth: wenn zwei Schwarze Löcher einander im Raum umkreisen, die den Raum so hinter

Ruth: sich herziehen, mehr oder weniger, und eben dadurch dieses Wobbeln im Raum verursachen.

Ruth: Das heißt, wir haben mit LIGO Dinge beobachtet, beobachtet unter Anführungszeichen,

Ruth: die ganz knapp außerhalb des Schwarzen Lochs passieren, die um das Schwarze

Ruth: Loch herum passieren und eben nicht die Kollision selbst.

Ruth: Wir können tatsächlich nicht beobachten, auf keine Art und Weise,

Ruth: weder mit Licht noch mit Gravitationswellen, was ins Schwarze Loch hineinfällt.

Ruth: Das können wir nicht beobachten, aber wir können sehen, was rundherum los ist.

Florian: Und wir wissen, wenn wir diese Art von Gravitationswellen sehen,

Florian: dass da halt die Schwarzlöcher verschmolzen sein müssen, auch wenn wir es nicht direkt sehen können.

Florian: Weil sonst würden wir diese Art von Gravitationswellen nicht sehen können.

Ruth: Ich hoffe, das hat jetzt...

Ruth: So zumindest ein bisschen die Frage nach dem, kann man sehen,

Ruth: wenn was ins schwarze Loch hineinfällt, beantwortet. Ich hoffe.

Ruth: Dominik hat versprochen, dass er nicht nochmal nachfragen wird.

Ruth: Gut, das waren die Fragen für dieses Mal.

Ruth: Und dann haben wir eine filmische Angelegenheit als nächsten Programmpunkt in unserem Podcast.

Florian: Filmische Angelegenheit, das klingt so ernst. Wir haben jetzt eine filmische

Florian: Angelegenheit. droht ja jetzt erst einmal zusammen.

Ruth: Letztes Mal, letzte Folge, war es eine wunderschöne filmische Angelegenheit,

Ruth: nämlich ohne Florianer.

Ruth: Nein, ist das gemein, sorry. Wir haben dich natürlich sehr vermisst,

Ruth: vor allem weil es um Schwarzenegger gegangen ist, den du ja gerne selber mitbekommen

Ruth: hättest, aber es war auch mal nett mit Evi alleine da irgendwie zu plaudern.

Florian: Ich habe es eh mitbekommen, ich habe ja die Podcast-Folge geschnitten und habe

Florian: dann auch euer Science Frames geschnitten und das war eine sehr, sehr schöne Folge.

Florian: Ich habe es so getan, als wäre jeder voller Diktator dann würde ich daran verbieten, irgendwas zu machen.

Florian: Ihr könnt sie sehr, sehr gerne auch weiterhin oder öfter alleine machen.

Florian: Ihr könnt auch mal einen Podcast alleine machen.

Ruth: Du, Florian, das nennt man Dramaturgie.

Florian: Ach, geh. Ich weiß schon. Ihr könnt auch mal eine Folge allein machen.

Ruth: Ja.

Florian: Dann habe ich weniger Arbeit.

Ruth: Nein, stimmt. Du bist gerade irgendwie so ein bisschen an der Überarbeitungsschwelle.

Florian: Nein, so arg ist es nicht.

Ruth: Das geht schon. Wenn du mal in Zukunft wieder mal keine Zeit hast,

Ruth: dann springen wir gerne wieder ein. Also wir, die Evi-Musee, dauernd.

Ruth: Aber dann springe ich natürlich auch gern wieder mal für Science Frames ein.

Florian: Ja, du bist eh auch jetzt dabei, weil Evi wird wieder mit uns gemeinsam reden,

Florian: weil diesmal haben wir es terminlich hinbekommen, dass wir das direkt machen.

Florian: Das heißt, wir müssen nicht danach über etwas reden, von dem wir nicht wissen,

Florian: was es gewesen sein wird, sondern wir reden jetzt einfach direkt mit Evi.

Florian: Hier ist Science Frames mit Evi. Hallo Evi.

Evi: Hallo.

Florian: Rude ist auch da.

Ruth: Hallo.

Florian: Jetzt sind wir wieder zu dritt bei Science Frames und ihr könnt das gerne wieder

Florian: zu zweit machen. Dann geht ihr dabei einen Kaffee trinken oder sowas, so wie beim letzten Mal.

Evi: Nein, ich weiß nicht, ob du das aushältst, dass du da nicht mitreden kannst.

Florian: Das halte ich sowas von aus. Ich muss nicht mitreden.

Evi: Wie soll ich das jetzt bitte aufpassen?

Florian: Ihr tust so als wäre ich da der volle Egomane, der überall dabei sein muss.

Evi: Nein, das war eher, dass die Themen so interessant sind, dass man dadurch mitsprechen möchte, oder?

Ruth: Nice save.

Ruth: Nein, jetzt machen wir mal zu dritt. Vielleicht machen wir nächstes Mal wieder

Ruth: zu zweit. Schauen wir mal. Schauen wir mal.

Florian: Um welches Thema, das mich hier vor dem Mikrofon fesselt, geht es denn?

Evi: Ja, also den Film, den ich heute mitgebracht habe, der freut mich ganz besonders.

Evi: Also da bin ich jetzt schon ein bisschen, naja, aufgeregt, ist jetzt vielleicht übertrieben.

Evi: Aber es ist ein Film, auf den ich mich sehr freue, den jetzt zu besprechen,

Evi: weil das doch, glaube ich, einer meiner, ja, ich würde fast sagen,

Evi: einer meiner Lieblingsfilme ist.

Evi: Zumindest ist es ein Film, der mich auch schon sehr lange begleitet,

Evi: der mich damals in meiner Jugend sehr beeindruckt hat.

Evi: Ich habe ihn auch schon recht lange eigentlich auf meiner Filmliste gehabt und

Evi: habe aber nie so recht gewusst, wie ich ihn in Science Frames reinpacken soll.

Florian: Das letzte Einhorn.

Evi: Nein. Und dann kam der Film letztens in unserer super coolen Telegram-Gruppe zum Thema.

Evi: Da hat ihn ein Hörer vorgeschlagen.

Evi: Ja, und dann ist also ein bisschen eine kleine Diskussion entstanden in der

Evi: Gruppe und dass der Film ja so cool und so toll ist. Und dann habe ich gedacht,

Evi: ja, das ist jetzt ein Anlass für mich, dass ich diesen Film jetzt einmal wirklich

Evi: hier bei Science Frames auch auspacke.

Florian: Okay, na dann, welcher Film ist es?

Ruth: Was kann denn den Terminator noch toppen?

Evi: Ja, ich weiß, die Latte liegt hoch, aber ein Film auch aus den 80ern,

Evi: also wir bleiben so ein bisschen in dem Jahrzehnt.

Evi: Zwar ist er von 87, 88 und zwar ein John Carpenter-Film, Sie leben.

Evi: Also im Englischen, they live und im Deutschen war es dann einfach Sie leben

Evi: mit Ausrufezeichen am Ende.

Evi: Okay, ich höre jetzt da keine Begeisterung bei euch irgendwie,

Evi: also wow, cool, was ist da los?

Florian: Ich habe den einmal gesehen, den Film, aber er hat nur noch eine sehr,

Florian: sehr vage Erinnerung dran, Weil das schon so lange her ist, dass ich ihn gesehen habe.

Ruth: Ich habe gerade irgendwie, also ich habe gerade da irgendwie gar keine Erinnerung. Sie leben.

Ruth: Vielleicht habe ich den gar nicht gesehen. Wahrscheinlich habe ich den gar nicht

Ruth: gesehen. Ist es ein Zombie-Film?

Evi: Nein, es ist kein Zombie-Film. Es ist mehr ein Alien-Film.

Ruth: Ah, okay.

Evi: Ich erzähle euch ganz kurz, worum es in dem Film geht. Und zwar kommt da so

Evi: ein Bauarbeiter, der Typ heißt, glaube ich, Hinata im Film.

Evi: Und gespielt übrigens von einem Wrestler, Roddy Piper.

Evi: Der kommt in eine amerikanische Großstadt. Ich glaube, es ist ELA.

Evi: Um Arbeit zu finden. Also es ist ein klassischer Tagelöhner,

Evi: glaube ich, würde man sagen, der von Stadt zu Stadt zieht und immer so Saisonarbeiten.

Evi: Gelegenheitsjobs annimmt.

Evi: Also es ist halt so ein bisschen wirklich diese amerikanische Großstadt,

Evi: auch in den 80er Jahren, wo du halt so diese Elendsviertel eigentlich hast,

Evi: versucht er eben auch Arbeit zu finden, beginnt dann auch bei einer Baustelle zu arbeiten.

Evi: Und viel spannender ist aber, eines Tages findet er eigentlich so eine Untergrundorganisation

Evi: und die haben so ganz coole Sonnenbrillen.

Evi: Und wenn man die aufsetzt, Dann passiert was ganz Arges,

Evi: weil dann sieht man die Welt anders und zwar erkennt man dann durch die Brille,

Evi: dass sich unter den Menschen Außerirdische verstecken, die ausschauen wie Menschen

Evi: und man erkennt nur, dass sie Außerirdische sind, wenn man diese Brillen aufsetzt.

Evi: Also da schauen sie dann recht schierig aus, das sind so totenkopfartige Wesen,

Evi: die offensichtlich die Gesellschaft infiltriert haben.

Evi: Und was auch sehr cool ist, wenn du diese Brillen aufsetzt und dir dann so Werbeplakatflächen

Evi: ansiehst oder auch Magazine,

Evi: dann sieht man da dann immer noch ganz weiß eigentlich und nur eine große Schrift,

Evi: wo dann draufsteht Gehorche, Konsumiere.

Evi: Oder bei Dollarscheinen, da steht dann auch darauf, das ist dein Gott.

Evi: Bei einer anderen Werbeanzeige ist dann irgendwie so, heirate und vermehre dich.

Evi: Also da sieht man so das eigentlich, das sind so geheime Botschaften,

Evi: die da eigentlich transportiert werden.

Florian: Also die Aliens sind unter uns und wollen uns zum Konsumieren bringen.

Florian: Also die Welt ist unbemerkt von kapitalistischen Aliens erobert worden.

Evi: Ja, richtig.

Ruth: Nein, die Aliens durchschauen, die Aliens durchschauen das System.

Ruth: Die Aliens sehen, dass die Werbung quasi nur bedeutet, kaufe,

Ruth: kaufe, konsumiere, oder?

Ruth: Weil die Werbung ist ja nicht von den Aliens, sondern das ist ja unsere Werbung.

Ruth: Und die Aliens haben aber mit ihrem speziellen Blick auf die Welt,

Ruth: der mit diesen Brillen dann das durchschaut, oder?

Florian: Ich glaube, es ist anders.

Evi: Die Außerirdischen arbeiten diesen Reichen und Mächtigen der Gesellschaft zusammen,

Evi: um die Menschen auszubeuten. und auch gefügig zu machen, hörig zu machen.

Evi: Also es ist so ganz offen, die Kritik eben an diese Konsumgesellschaft,

Evi: Kapitalismus, auch soziale Ungleichheit.

Evi: Diese Wirkkraft und die Deutlichkeit, in der das gezeigt wird,

Evi: hat mich damals als Jugendliche wirklich sehr beeindruckt.

Ruth: An dieses Obey kann ich mich jetzt auch irgendwie erinnern.

Evi: Ja, richtig. Das kommt aus dem Film, ja.

Florian: Weiß man, wo die Ehele jetzt herkommen und warum die da sind und wie die hergekommen

Florian: sind und was die vorhaben und warum die sich mit den Reich zusammentun?

Florian: Ich meine, würde ich ja nicht machen, weil ich ein Ehele bin.

Florian: Da habe ich ja andere Sachen zu tun, als mich an die die ganzen Millionärsfuzis ranzuhängen.

Evi: Sie infiltrieren die Gesellschaft und sie besetzen ja auch die ganzen Medien,

Evi: TV-Sender, die sind überall, auch die ganzen Politiker, Moderatoren, Polizisten.

Evi: Also überall haben die eigentlich ihre Finger drinnen und kontrollieren das alles.

Ruth: Die kommen halt irgendwie an der Erde vorbei und denken sich,

Ruth: hui, da ist ein Chaos, da können wir sich ja leicht irgendwie rein und infiltrieren.

Ruth: Und dann vielleicht zahlen die halt dann auch mit Geld, um sich ihren Luxus

Ruth: zu gönnen oder so. Und dann wollen sie halt auf der Erde einfach auch eine schöne Zeit haben.

Ruth: Und dazu müssen sie natürlich zuerst irgendwie da einflussreiche Positionen

Ruth: besetzen, damit sie da dann die Gesellschaft so ein bisschen unter Kontrolle haben.

Ruth: Und dann können sie es sich hier bei uns schön machen. Also so wie die Reichen generell.

Evi: Ja, weiß ich nicht, ob die dazu auf Urlaub sind. Also ich glaube,

Evi: dass sie ein größeres...

Ruth: Sie haben eine Agenda.

Evi: Ich glaube schon, ja. Also eine Hidden Agenda wird da sicher dabei sein, ja.

Ruth: Ich meine, es klingt halt total nach Verschwörungstheorie, oder?

Ruth: Es klingt halt total nach so klassischer Verschwörungstheorie.

Ruth: Die Reichen und Mächtigen sind entweder Echsenmenschen oder Außerirdische oder

Ruth: beides oder was auch immer.

Evi: Genau, ja, also im Prinzip ist es eine klassische Verschwörungstheorie,

Evi: Ideologiekritik, die da natürlich drinnen ist.

Evi: Der Film basiert auch auf einer Kurzgeschichte aus den 60er Jahren,

Evi: wo es eben auch genau darum geht.

Evi: Also ich habe die Geschichte nicht gelesen. Sie heißt 8 o'clock in the morning

Evi: von Ray Nelson. Und tatsächlich sind da die Menschen auch in der Geschichte

Evi: hypnotisiert und da gibt es dann irgendwie so Echsenmenschen.

Evi: Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob dieses ganze Echsenmenschen-Zeugs von daher

Evi: kommt, was ja, wie wir ja wissen, auch heute noch in den Verschwörungstheorien ja sehr gerne vorkommt.

Evi: Also der Film, der damals in den Kinos war, der neu war, hat so einen mittelmäßigen

Evi: Erfolg gehabt und ist dann eigentlich erst später zurückgegangen.

Evi: So einem Kultfilm avanciert, der jetzt ist.

Evi: Und die Interpretationen sind aber dann auch zum Teil vielseitig gewesen,

Evi: weil es begann dann tatsächlich so Anfang der 2000, 2008 Jahre so herum,

Evi: dass gerade von dieser amerikanischen Neonazi-Szene

Evi: so ein bisschen als Best-Pro-White-Movie-Ever interpretiert wurde,

Evi: diese verborgene Elite, die jetzt eben heimlich so das Weltgeschehen kontrolliert,

Evi: dass das ein Verweis ist auf diese jüdische Weltverschwörung.

Evi: Ja, und das hat dann tatsächlich so überhand genommen, dass dann Carpenter selbst

Evi: dann 2017 sich da zu Wort gemeldet hat und wirklich klargestellt hat.

Evi: Day Live ist ein Film über Juppies und quasi diesen unkontrollierten Kapitalismus.

Evi: Also er hat das ja damals auch als Kritik an die Wirtschaftspolitik von Reagan

Evi: auch gemacht und steigende Kommerzialisierung, also sowohl von dieser Popkultur

Evi: als auch von der Politik.

Evi: Und dass es da halt wirklich definitiv nicht darum geht, dass Juden die Welt

Evi: kontrollieren. Also das ist eine Lüge und das ist ein Blödsinn. ist.

Evi: Finde ich ganz spannend, dass der Film da so aufgegriffen wurde,

Evi: von der Szene nämlich auch.

Florian: Das ist der Film, wo wahnsinnig viel drinsteckt, also Gesellschaftskritik,

Florian: Kapitalismuskritik, Außerirdische.

Florian: Also ich bin jetzt gespannt, welchen Wissenschaftsaspekt du dir ausgesucht hast.

Florian: Ob wir jetzt über Lügendetektor-Brillen reden oder über...

Ruth: Polarisierte Brillen, die...

Evi: Ja, ich habe auch länger darüber nachgedacht, was ich da reinbringe,

Evi: weil natürlich die Brillen ist ein bisschen aufgelegt, dass man dann über Augmented

Evi: Reality oder Virtual Reality spricht.

Evi: Und das, finde ich, trifft aber den Kern der Sache nicht, weil Augmented Reality

Evi: ist ja auch quasi eine erweiterte Realität, wo du ja etwas hinzufügst,

Evi: etwas drauf tust und durch die Brillen wird eigentlich etwas weggenommen,

Evi: nämlich das, was du ja glaubst zu sehen.

Evi: Und du siehst ja dann eigentlich das, was darunter liegt.

Evi: Deswegen habe ich mir jetzt gedacht, weil der Film auch so deutlich ist in seiner.

Evi: Kritik eben, was jetzt Kapitalismus ist.

Evi: Das finde ich auch ganz spannend in dem Film selbst. siehst du auch immer wieder

Evi: so Fernseher, wo TV-Spots laufen.

Evi: Das ist jetzt die Glitzer, kommt jetzt in den 90ern und also diese Platten-Werbespots,

Evi: die wir alle kennen und diese TV-Spots, Werbeplakate, das taucht überall in

Evi: dem Film selbst auch auf, ist auch

Evi: alles bunt und wenn du dann die Brille aufsetzt, ist das schwarz-weiß.

Evi: Also das, was darunter liegt, ist schwarz-weiß. Ich habe mich dann erinnert, also es

Evi: Es gab einen Medienkritiker, Medienteoretiker, der da sehr bahnbrechend die

Evi: Medienwirkungsforschung eigentlich auch in Gang gesetzt hat.

Evi: In den 50er, 60er-Jahres war der sehr aktiv und zwar war das der Marshall McLuhan,

Evi: der dann nämlich auch diesen Satz geprägt hat, die Medium ist die Message,

Evi: beziehungsweise danach auch die Medium ist die Massage, also wirklich die Massage.

Evi: Und das trifft mit diesem Film einfach so extrem gut zu, was er damals eigentlich

Evi: schon postuliert hat oder untersucht hat.

Evi: Und das finde ich eben wirklich sehr spannend, dass man da dann einfach auch

Evi: mal sich anschaut, nicht nur den Inhalt des Spots zum Beispiel oder von dem Plakat,

Evi: sondern auch wirklich das Medium selbst, dass das jetzt eben auch kein neutraler

Evi: Kanal ist, sondern dass das ja eben auch schon etwas bewirkt,

Evi: wie wir denken, fühlen, handeln und das auch schon etwas ist.

Evi: Und genau das wird in dem Film ja wirklich sehr klar vor Augen geführt.

Florian: Oh, den McLuhan kenne ich nur von dem Ding mit dem Global Village, das er entwickelt hat.

Florian: Aber das ist mein gesamtes Wissen, glaube ich, über Kommunikationstheorie und

Florian: Marshall McLuhan, dass er das Wort Global Village geprägt hat.

Florian: Den Rest musst du erklären.

Evi: Ja, das Global Village, das finde ich auch sehr interessant.

Evi: Also er hat diesen Begriff auch geprägt. Bei ihm damals, das war ja auch Fernsehen

Evi: und das alles, das war ja neu.

Evi: Und da hat er halt wirklich schon diese Vernetzung gesehen, was dann eigentlich

Evi: für Konsequenzen aus all diesen neuen Medien auch entstehen.

Evi: Und hat eben diesen Begriff von diesem Global Village, also globales Dorf,

Evi: auch geprägt, was das alles verbindet.

Evi: Und das finde ich eigentlich auch sehr faszinierend, weil das war ja lange vor

Evi: dem Internet eigentlich.

Evi: Und dass er das schon gesehen hat und gerade durch die sozialen Medien ist diese

Evi: Vernetzung ja noch viel stärker geworden.

Evi: Bei ihm ging es eben auch darum, wirklich diese Medien selbst zu hinterfragen

Evi: und sich das eben anzuschauen, dass das nicht neutral ist, sondern durch die

Evi: medialen Prozesse vieles auch eigentlich erst entsteht, auch Wahrnehmung erst entsteht.

Evi: Also dass die Botschaft jetzt nicht nur das ist, was wir jetzt gerade sehen,

Evi: was wir lesen, sondern was in den Texten steht, sondern dass es da wirklich

Evi: um diesen Formierungsprozess selbst geht.

Florian: Die Brille in dem Film ist dann quasi ein Instrument, um dich das wahre Medium

Florian: erkennen zu lassen und nicht das Medium, das eigentlich da ist.

Evi: Ja, so ungefähr, beziehungsweise die Brille ist ja dann selbst

Evi: auch wieder ein Medium, weil es das ja runternimmt. Also ich finde das sehr, sehr spannend.

Ruth: Das ist total spannend. Ich lese gerade den Wikipedia-Artikel. Das Buch ist von 1964.

Evi: Ja.

Ruth: Das ist verrückt, oder? Ich meine, das ist das, was jetzt so,

Ruth: wo man sagt, ja, also Content, es geht um Content, ist eigentlich schon fast

Ruth: wurscht, was da kommuniziert wird.

Ruth: Hauptsache man macht Content und Hauptsache man bespielt ein bestimmtes Medium

Ruth: auf eine bestimmte Art und Weise.

Ruth: Das ist genau das, worum es dem Typ da auch gegangen ist. in den 60er Jahren,

Ruth: also das ist ja total vorausschauend, wie du gesagt hast, dass der das schon

Ruth: damals so identifiziert hat als Ding, das quasi sich auch dann nachher total so entwickelt hat.

Evi: Ja eben, man sieht das ja wirklich, wenn man dir eine Werbung anschaust für

Evi: Zahnpasta oder keine Ahnung, auch Waschmittel und dann hast du irgendwelche

Evi: fröhliche Familien, die da die Wiese runterlaufen werden, dann geht es ja im

Evi: Prinzip darum, was sagt dir das? Das sagt ja, konsumiere, kauf mich.

Evi: Also ich finde das auch in dem Film sehr gut transportiert, Also genau das,

Evi: was er wirklich durch dieses The Medium is the Message ausdrücken will,

Evi: finde ich, das ist in dem Film extrem plakativ gezeigt.

Ruth: Es ist einfach dieses emotionale Marketing auch, dass es darum geht,

Ruth: ein Gefühl rüberzubringen und du möchtest eigentlich im Endeffekt das Gefühl kaufen.

Ruth: Also du möchtest so sein wie jemand, der in der Werbung dargestellt wird oder

Ruth: du möchtest dich so fühlen wie die Leute, die dieses Produkt verwenden.

Ruth: Und es geht überhaupt nicht mehr um das Produkt selber oder um das,

Ruth: was da irgendwie passiert.

Ruth: Zum Beispiel Autos, großes Auto, Freiheit.

Ruth: Ja, wer möchte nicht auf einer Klippenstraße da irgendwie entlang düsen,

Ruth: allein, ohne andere Menschen, die Sonne scheint, das Meer ist blau.

Ruth: Eh klar, ja. Aber dann, wenn du dir dieses Auto kaufst, heißt das natürlich

Ruth: nicht, dass das passiert.

Ruth: Eigentlich total verrückt, oder? Diese Art von Werbung. Aber mittlerweile gibt

Ruth: es ja fast keine andere Werbung mehr, oder?

Evi: Ja, weil das halt am besten funktioniert.

Evi: Plakate suggerieren ja etwas, Glück, Erfolg, Schönheit, was auch immer.

Evi: Aber unter der Brille wird das dann im Prinzip ein Befehl. Das heißt,

Evi: im Medium versteckt Selbstsystem.

Evi: Also es geht auch darum, was es mit uns macht. Es verändert ja uns selbst den

Evi: Konsum, wie die Gesellschaft denkt und das alles Normen, Werte.

Evi: Das wird ja dann alles über das transportiert.

Evi: Also mir gefällt das auch extrem gut, dass bei auf dem Dollarschein draufsteht, dieses Jahr Gott.

Evi: Also das beschreibt diesen Kapitalismus ja auch so extrem und in einer Einfachheit,

Evi: und gleichzeitig in einer Deutlichkeit, die ich also wirklich heute,

Evi: wenn ich mir den Film anschaue, noch immer extrem schön finde,

Evi: dass das wirklich so schön dargestellt wird.

Evi: Ohne jetzt aber zu platt oder klischeehaft zu werden.

Florian: Ja, vielleicht muss ich mir den auch nochmal in Ruhe anschauen,

Florian: den Film, weil wie gesagt, ich kann mich erinnern, dass ich mal irgendwas gesehen

Florian: habe mit diesem Typ mit der Brille und alles, aber das ist auch schon ewig her

Florian: und diese ganzen Aspekte, die du jetzt gerade erwähnt hast, die waren mir alle

Florian: nicht mehr so präsent. Ich habe jetzt auch mal ganz kurz in die Wikipedia geschaut.

Florian: Da steht drin, dass die Aussäler schon von Andromeda kommen,

Florian: was immer auch das heißen mag.

Evi: Ja, also sie haben auch so ein Portal, das finde ich auch ganz spannend,

Evi: mit dem die da hin und her irgendwie reisen können, das ist ja auch recht spannend.

Evi: Ich meine, man muss ja auch sagen, der Film ist ja trotzdem ein Actionfilm.

Evi: Also es ist dann natürlich ab einem gewissen Zeitpunkt, da geht es halt dann

Evi: schon darum, ja, auch Bum-Bum zu machen.

Evi: Also der Nada, der bringt ja dann auch die Aliens um, wo man halt dann am Anfang

Evi: denkt, okay, der bringt jetzt Menschen um.

Evi: Also der Action-Aspekt kommt ja nicht zu kurz.

Florian: Wie du gesagt hast am Anfang, der Hauptdarsteller ist ein Wrestler,

Florian: der war ein professioneller Wrestler und steht auch in der Wikipedia-Titel.

Florian: Er hat ein Notizbuch mit extra von ihm ausgedachten, nämlich lässigen Sprüchen,

Florian: die er dann immer bei seinen Filmkampf-Szenen einfließen lassen kann.

Florian: Und einer steht hier, I have come here to chew bubblegum and kick ass and I'm all out of bubblegum.

Evi: Ja, das ist einer von diesen legendären Sätzen auch in dem Film,

Evi: wofür er auch sehr bekannt ist.

Evi: Das sind diese Brillen, das ist der Satz. Und dann gibt es auch noch diese längste

Evi: Prügelszene der Filmgeschichte, die ist auch relativ am Anfang.

Evi: Seinem Kollegen will er, dass er die Brille auch aufsetzt, damit er die Wahrheit eben erkennt.

Evi: Und der will die Brille nicht aufsetzen und dann fangen die an,

Evi: sich zu prügeln, weil er die Brille nicht aufsetzt. Also total lächerlich.

Florian: Die Rot will die Brille auch nicht aufsetzen.

Ruth: Stimmt. Bitte nicht verprügeln das nächste Mal.

Ruth: Ich muss mir den Film jetzt auch anschauen. Das klingt jetzt total interessant,

Ruth: nachdem du das da irgendwie so gut aufgedröselt hast, was da eigentlich drinsteckt.

Evi: Ich glaube, es hat mich auch in einem Alter erwischt, wo mir genau sowas natürlich

Evi: sehr gut gefallen hat. Also gerade diese Gesellschaftskritik, Konsumkritik.

Evi: Und ich finde es aber nach wie vor sehr gut. Also das ist ein Film,

Evi: den ich immer noch sehr genieße und mir sehr gerne ansehe.

Ruth: Bist du deshalb dann auch eher in die Kommunikationsrichtung gegangen, beruflich?

Florian: Jetzt hätte ich auch Frästerin werden können.

Ruth: Naja, weil dich dieses Thema, wie dieser Content quasi da irgendwie rübergebracht

Ruth: wird und so, dass die Media ist the Message. Vielleicht hat dich das ja dann

Ruth: auch zu Media oder zur Kommunikation irgendwie gebracht, oder?

Evi: Ja, also gerade so Medienwirkungsforschung finde ich wirklich extrem spannend,

Evi: zu sehen, wie man was auch bewirken

Evi: kann und wie auch Narrative in der Gesellschaft geschaffen werden.

Evi: Und auch, das darf man eben nicht unterschätzen, eigentlich die Macht und die Wirkung von Medien.

Florian: Ich hätte jetzt auch gerne so eine Brille und da würde ich gerne mal schauen,

Florian: wie die alle im Weißen Haus aktuell alle gerade ausschauen.

Evi: Ja, ja.

Ruth: Die schauen auch ohne Brille schier aus.

Evi: Der Film hat auch wirklich, obwohl er eben von 1988 ist, ich finde den extrem aktuell.

Evi: Also der hat nichts eingebüßt an seiner Aktualität.

Florian: Wenn er so aktuell ist, ist er dann hoffentlich auch aktuell irgendwo verfügbar

Florian: oder muss man denn irgendwelche komischen Archiven suchen?

Evi: Nein, man muss keine komischen Archive durchsuchen, sondern er ist zum Streamen.

Evi: Er ist zwar jetzt nicht frei, glaube ich, also man müsste ihn kaufen oder ausborgen,

Evi: aber es gibt ihn eh auf Amazon, gibt es ihn auf jeden Fall. Und ich glaube,

Evi: auf den anderen Plattformen auch.

Florian: Der ist FSK 18 oder 16, je nachdem, welche Version man erwischt.

Florian: Nur falls man sich einen Abend mit den Kindern wachen möchte.

Evi: Je nachdem, ob man die lange oder kurze Prügelszene dabei hat.

Florian: Ja.

Ruth: Nice. Aber ja, gut, dass Ellie ja auch mal Gewalt da irgendwie zum Ausschluss

Ruth: führt und nicht immer nur Dinge, die ja dann eigentlich gar nicht so schlimm

Ruth: sind vielleicht. Naja, wie auch immer.

Evi: Ich finde ja auch, dass der Hauptdarsteller sehr gut gecastet ist.

Evi: Also der Wrestler, man hat auch dieses Gesicht so, als hätte das Leben ihn schon gezeichnet.

Evi: Und er findet diese Arbeiterrolle, die er da auch hat, dass er wirklich so dieser

Evi: Working Class Hero unter Anführungszeichen ist, finde ich auch sehr gut,

Evi: dass das jetzt nicht ein Bruce Willis oder so ein bekannteres,

Evi: also für mich jetzt war es ein unbekanntes Gesicht, ein bekanntes Gesichtsspiel.

Evi: Das gefällt mir auch sehr gut an dem Film.

Florian: Ja, dann machen wir mal das Universum Fernsehabend, dann schauen wir uns den Film an.

Ruth: Gute Idee, machen wir.

Evi: Und besprechen die Konsumkritik in dem Film.

Ruth: Konsumieren unser Lieblingsgetränk währenddessen.

Evi: Sie sind parallel zur heutigen Politik.

Florian: Und für diesen Podcast gibt es übrigens geheime Kopfhörer, wo ihr dann die wahren

Florian: Botschaften hören könnt, aber die haben nur wir, die geben wir eigentlich nicht. Ja, cooler Film.

Florian: Wo gehen wir in der nächsten Folge hin? Kommen wir aus den 80ern wieder raus

Florian: oder hast du schon Pläne oder lässt das doch auf dich zukommen?

Evi: Ich glaube, ich lasse das noch auf dich zukommen. Aber ich schaffe vielleicht

Evi: für dich wieder mal was Aktuelles. Oder ich glaube, ich werde etwas nehmen,

Evi: das nicht aus Amerika kommt.

Evi: Ich habe nämlich eine Idee, hätte ich schon.

Florian: Passt dann. Und vielen Dank für Sie leben. Ansonsten,

Florian: Kommen wir jetzt zu dem, wo wir ankündigen, wo wir uns aufhalten in Zukunft.

Ruth: Stimmt.

Florian: Wo sind wir? Ich bin mit den Science Passers unterwegs und zwar in der Steiermark am 23.

Florian: April, danach in Linz am 30.

Florian: April, danach in Deutschland, gerade eben so über die Grenze rüber nach Passau am 2.

Florian: Mai. Dann geht es rüber nach Vorarlberg am 16.

Florian: Mai nach Lustenau und dann wieder kurz über die Grenze rüber am 17.

Florian: Mai nach Lichtenstein, wo wir jeweils unser aktuelles Programm aufführen werden.

Florian: Dann gibt es noch die Möglichkeit für Kurzentschlossene am 27.

Florian: April nach Krems zu kommen ins Karikaturenmuseum, wo ich in der Simpsons Ausstellung

Florian: ein bisschen was über Kernenergie und Energie und Kernfusion und so weiter erzählen

Florian: werde. Und dann gibt es natürlich immer noch die Möglichkeit,

Florian: Sterne-Geschichten live sich anzuschauen.

Florian: Das nächste Mal im Mai in Eschweiler. Da würde mich sehr freuen.

Florian: Da gibt es noch ein paar Karten. Würde mich sehr freuen, wenn es da auch voll wird.

Florian: Und in München dann im Juni Sterne-Geschichten live und alle Links und alle

Florian: weiteren Termine und so weiter gibt es in den Shownotes.

Florian: Und Ruth, wo bist du?

Ruth: Ich habe jetzt da in der nächsten Zeit auch keine öffentlichen Planetariumsgeschichten.

Ruth: Nein, im Juni dann wieder. Aber das hört ihr dann nächstes Mal.

Florian: Okay, Ruth macht nichts öffentlich. Dann sind wir auch schon wieder durch mit

Florian: den Veranstaltungsankündigungen und können direkt zu dem Teil kommen,

Florian: wo ich sage, wie ihr uns kontaktieren könnt.

Florian: Nämlich, wenn ihr uns Fragen stellen wollt unter fragen.dasuniversum.at Und

Florian: wenn ihr uns andere Dinge sagen wollt, dann sagt sie uns unter hello at das Universum.at.

Florian: Da könnt ihr zum Beispiel Filmtipps für ewig hinschicken oder ihr könnt eure

Florian: Meinung zu den Filmen hinschicken.

Florian: Und alles andere, was ihr uns sagen wollt, zum Beispiel, dass unsere Art Wissen

Florian: zu vermitteln einfach gut ist, wie Andreas das getan hat, für den das die optimale Art ist.

Florian: Und deswegen hört er sich das auch so gerne an, weil wir sind erfrischend und

Florian: er war in der Show in Siegen mit dabei.

Florian: Und hat sich das angeschaut und hat uns das geschrieben. Wir haben auch noch

Florian: dazu Post bekommen. Die habe ich dir noch gar nicht gezeigt,

Florian: weil ich die noch nicht gesehen habe.

Florian: Aber Evi kennt die Post. Wir haben eine wunderschöne Postkarte aus Gambia bekommen.

Ruth: Oh, Gambia.

Florian: Gambia.

Evi: Ja, die ist ganz toll, die Karte.

Florian: Selbstgestaltete Postkarte aus

Florian: Gambia mit Briefmarken. Aus Gambia mit entsprechenden, was ist da drauf?

Florian: Wie irgendwelche Teleskope sind da drauf, oder? Oder Satelliten?

Florian: Du hast die vor dir liegen, Evi.

Evi: Der hellische Komet ist drauf und es geht um Giotto Comet Pro.

Florian: Ah ja, Giotto, genau, die zum hellischen Kometen geflogen ist.

Florian: Die sind drauf in Gambia und geschickt hat uns die Karte Wilhelm und...

Evi: Marie-Mädlin-Mendy steht da noch drauf.

Florian: Wilhelm und Marie-Mädlin-Mendy, die aus Gambia sind und offensichtlich diesen

Florian: Podcast hören, weswegen wir auch Downloads aus Gambia haben.

Ruth: Wie cool ist das bitte? Hallo Gambia!

Florian: Ja, Gambia ist ein cooles Land, also rein geografisch cool, wenn du das auf

Florian: eine Landkarte anschaust.

Florian: Das ist im Wesentlichen der Fluss und der Fluss Gambia, glaube ich, heißt der eh.

Florian: Und dann rundherum links und rechts ein bisschen Land. Das ist Gambia.

Ruth: Westafrika, oder?

Florian: Der ist in Westafrika, genau. Und da ist halt ein so zwischen Senegal und Guinea-Bissau.

Florian: Und Guinea ist so ein kleines Würmchen quasi, was sich da so reinschlängelt.

Florian: Und das ist das Land rund um den Fluss.

Florian: Darum heißt es, auf Englisch heißt er auch offiziell The Gambia,

Florian: damit klar ist, dass es da um den Fluss geht.

Ruth: Ach, wie es dort wohl aussieht. Ich bin gerade auf Google Maps und kriege gerade schon Fernweh.

Florian: Mehr über Gambia weiß ich leider nicht. Aber die Hauptstadt weiß ich noch.

Florian: Banjul, aber das war schon wieder bei Gambierwissen.

Ruth: Ja, es gibt einfach so viel da draußen, was man nicht weiß. Und das ist einfach

Ruth: das Allerbeste, wenn man sich das ins Gedächtnis ruft.

Ruth: Das Wissen um das eigene Nichtwissen erhöht.

Evi: Ich weiß, dass ich nichts weiß, oder wie?

Ruth: So in die Richtung, ja.

Florian: Vielen Dank an Wilhelm, Mary, Madeline, Mandy für diese wirklich sehr,

Florian: sehr schöne Karte aus Gambia.

Florian: Wenn ihr jetzt auch Karten schicken wollt, dann macht das gerne einfach.

Florian: Freuen wir uns auch drüber.

Florian: Muss nicht aus Gambia sein. Wir nehmen auch Karten aus anderen Orten.

Ruth: Kramat Neusiedl.

Florian: Zum Beispiel, ja.

Ruth: Es haben uns übrigens auch ein paar Leute auf der Telegram-Gruppe Vorschläge

Ruth: für die absurdesten Orte geschickt, nachdem wir da letztes Mal ein bisschen geschwälgt haben.

Florian: Kramat Neussel gibt es wirklich, da könnte man sogar Karten schicken von dort.

Florian: Ich weiß nicht, ob Kramat Neussel Postkarten produziert, das kann ich nicht

Florian: sagen, aber es gibt es auf jeden Fall.

Ruth: Bestimmt.

Florian: Kann ich mit dem Fahrrad hinfahren von hier aus, kann ich auf den Fuß hingehen.

Evi: Ich will eine Karte aus Schatzklapperstorf.

Florian: Ja, aber das gibt es ja nicht, das ist ja fiktiv leider.

Evi: Ja eben, deswegen will ich ja von da eine Karte haben.

Florian: Achso, gut, dann muss man schauen, wie man das hingekriegt. Und man hat eine

Florian: Karte hinbekommen dabei. Das ist ein Krabat Neusiedel, wäre möglich.

Florian: Ja, also wie gesagt, wenn ihr interessante Karten aus interessanten Orten schicken

Florian: wollt oder uninteressante Karten aus uninteressanten Orten, wir nehmen alles.

Florian: Wir freuen uns über jede Karte, die uns erreicht, dann macht das gerne.

Florian: Und wenn ihr uns ansonsten noch irgendwie unterstützen wollt,

Florian: dann könnt ihr das tun, indem ihr die üblichen Dinge tut, die wir in jedem Podcast erwähnen.

Florian: Ihr könnt einfach teilhaben.

Florian: Das ist schon gut genug, indem ihr den Podcast hört, indem ihr an unserer Telegram-Gruppe

Florian: teilhabt, indem ihr den Mastodon-Server verwendet, in dem ihr,

Florian: ich weiß nicht, ob es unsere Discord-Gruppe noch gibt, die auch inoffiziell

Florian: ist, also nicht von uns angelegt und betreut.

Florian: Also es gibt jede Menge Möglichkeiten, uns im Internet irgendwie zu finden und teilzuhaben.

Florian: Ihr könnt natürlich auch Kommentare schreiben, ihr könnt den Podcast bewerten

Florian: auf den diversen Plattformen.

Ruth: Jetzt fällt mir gerade ein, gibt es eigentlich Live-Gruppen?

Ruth: Also gibt es Leute, die sich in der echten Welt ohne elektronische Hilfsmittel

Ruth: treffen? in unserem Namen.

Florian: Gibt es eine Religion gründen, oder was?

Ruth: Yes.

Florian: Ja, gründet eine Religion.

Ruth: Eine echte Universumsgruppe. Ein Universums, was wäre das? Ein Verein.

Florian: Ein Fanclub heißt das.

Ruth: Stammtisch, ein Fanclub, ein Fanclub. Gibt es einen Universums-Fanclub?

Ruth: Und wenn nein, warum nicht?

Florian: Ja, gründet einen Universums-Fanclub, macht einen Universum-Stammtisch.

Florian: Wenn es Freibier gibt, kommen auch gerne vorbei. Wie cool wäre das bitte?

Florian: Ja, macht das alles, das freut uns. Und wenn ihr das alles nicht machen wollt

Florian: oder könnt und sagt, ihr wollt trotzdem was machen, dann macht einfach das Simpelste,

Florian: könnt uns einfach finanziell unterstützen mit Geld, wieder Medienteorie und Medienwirkung.

Florian: Wir machen das jetzt nicht, wie heißt das, subliminal, wir machen es supraliminal.

Florian: Wir sagen einfach direkt, gebt uns Geld.

Ruth: Und das haben seit dem letzten Mal auch wieder einige Leute gemacht,

Ruth: mit teilweise auch wieder sehr, sehr formidablen, respektablen Sümmchen,

Ruth: bitte. Ihr seid die allerbesten.

Ruth: Ganz herzlichen Dank.

Ruth: An Daniel, an Thomas, an Matthias, der auch schöne Grüße schickt und in Düsseldorf dabei war.

Ruth: Hallo Matthias. Danke an Michael, Miko, der auch in unserer Telegram-Gruppe

Ruth: sehr aktiv ist, der in Bonn dabei war.

Ruth: Danke Michael, danke Thomas, danke Henning, der noch eine nette Nachricht schickt

Ruth: und uns als schönes Infotainment mit Haltung beschreibt.

Ruth: Das schreiben wir uns gleich irgendwo auf einen Button.

Ruth: Infotainment mit Haltung. Also danke Henning auch dafür. Danke auch für die

Ruth: sehr respektable Summe, Henning. Danke Stefan.

Ruth: Danke Katharina.

Ruth: Katharina, die schreibt, den winzigen Geldkoffer müsst ihr euch dazu denken.

Ruth: Sehr gern. Sehr gern. Ich habe viel Spaß dabei, mir einen winzigen kleinen Koffer,

Ruth: so winzig ist er gar nicht, dazu vorzustellen, weil wir ja immer dann auch bei

Ruth: den Live-Shows nach Geldkoffern Fragen ab.

Florian: Ich warte, bis irgendwann wirklich man mit dem Koffer ankommt.

Evi: Ich warte, bis das Finanzamt klingt.

Ruth: Ui, ui, ui, ui, ui.

Evi: Ich hätte auch mit dem Koffer redet.

Ruth: Es ist ja, solange keine Schwiegermutter beteiligt ist, ist das alles im guten

Ruth: österreichischen Rahmen. Danke Martin und danke Patrick.

Ruth: Ganz herzlichen Dank. Also das

Ruth: waren die Leute, die über Paypal da eine Spende an uns geschickt haben.

Ruth: Ist halt großartig. Und dann gibt es noch die Möglichkeit, ein Abo abzuschließen,

Ruth: wo man quasi regelmäßig, automatisch regelmäßig unser finanzielles Gutes zukommen

Ruth: lässt und das ist natürlich auch gut für uns, weil wir dann eine gewisse,

Ruth: Planungssicherheit haben und seit dem letzten Mal haben Oliver ein Steady-Abo

Ruth: abgeflossen und Christian ganz frisch, der soeben sogar ein Multiversum abgeschlossen

Ruth: hat. Ganz herzlichen Dank, Christian.

Florian: Vielen, vielen Dank, Christian.

Ruth: Haben wir da irgendwas Bestimmtes versprochen für ein Multiversum?

Florian: Müsste ich schauen, aber vermutlich haben wir was versprochen,

Florian: dann muss man da schauen, dass wir das erfüllen, was wir versprochen haben.

Ruth: Christian, melde dich, wenn du irgendwas willst, vielleicht ein Buch oder so?

Florian: Normalerweise haben wir für die höchsten Klassen, quasi die Unterstützung,

Florian: diese Packages, die es da gibt, haben wir immer gesagt, es gibt ein Buch von

Florian: uns, je nachdem, seien es war ein Buch, eins von mir, eins von dir, mit Signatur.

Florian: Also da müsste Christian eine Adresse hinterlegt haben und sagen,

Florian: welches Buch er haben will dann.

Ruth: Ja, also Christian, sag Bescheid, wenn du irgendwie ein Buch willst oder einen

Ruth: feuchten Händedruck dazu.

Florian: Kann auch ein Trockner sein. Für das Geld machen wir das auch.

Ruth: Ja, gerne. Ja, total. Ja, ganz herzlichen Dank an euch.

Florian: Vielen, vielen Dank.

Ruth: Und damit sind wir auch schon durch, oder?

Florian: Ja, wir haben, glaube ich, alles gesagt, was wir sagen wollten und die Folge ist...

Ruth: Für diesmal zumindest.

Florian: Ja, dann ist die Folge jetzt zu Ende. Da machen wir das, was wir am Ende machen, nämlich Tschüss sagen.

Ruth: Macht's gut, bis zum nächsten Mal.

Evi: Tschüss.

Über diesen Podcast

Ruth und Florian reden über das Universum. Mit Fragen. Und Antworten.

Die Astronomin Ruth (Spezialgebiet Galaxien) und der Astronom Florian (Spezialgebiet Asteroiden) reden über das Universum. Ruth betreibt ein mobiles Planetarium; Florian erzählt auf Bühnen, in Büchern und in Podcasts über den Kosmos und beide plaudern gemeinsam über alles, was dort so abgeht. In jeder Folge erzählen sie einander eine spannende Geschichte aus der aktuellen Forschung. Und beantworten Fragen aus der Hörerschaft zu allem was man gerne über das Universum wissen möchte. In der Rubrik "Science Frames" untersucht Evi die Verbindungen zwischen Science Fiction und echter Wissenschaft.

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von und mit Florian Freistetter, Ruth Grützbauch, Evi Pech

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