Ruth: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge, Sommerfolge von Das Universum,
Ruth: dem Podcast, in dem Ruth und Florian miteinander über das Universum plaudern.
Ruth: Und wie immer, auch im Sommer mit Florian.
Florian: Und mit Ruth. Und Sommerfolgen heißt, die Tage werden länger,
Florian: die Folgen werden kürzer.
Ruth: Die Tage werden überhaupt nicht mehr länger. Wir sind schon drüber.
Ruth: Auch die Tage werden kürzer. Und so wie die Tage kürzer werden,
Ruth: werden auch unsere Folgen immer kürzer.
Florian: Ist okay, das ist halt astronomisch korrekt. Ja, wir nehmen drei Tage nach der
Florian: Sommersonnenwende auf, diese Sommerfolgen. Das heißt, es war gerade erst.
Ruth: Obwohl, stimmt auch nicht, weil sie werden ja nicht kürzer, sie bleiben halt einfach gleich kurz.
Florian: Ja, es ist alles kompliziert. Der späteste Sonnenuntergang ist wieder woanders
Florian: als die Sommersonnenwende. Also Astronomie ist einfach zu kompliziert.
Ruth: Es ist echt zu kompliziert, schau es mal drauf. Geh mal schwimmen.
Florian: Ja, ich habe die Sommersonnenwende am Ort der Himmelsscheibe von Lebra verbracht,
Florian: dort wo die Himmelsscheibe von Lebra gefunden wurde.
Ruth: Ja, du hast ein wunderschönes Foto in unserer Telegram-Gruppe gepostet.
Ruth: Das hat mir auch sehr gut gefallen.
Florian: Ja, es war vom Parkplatz.
Ruth: Es hat richtig idyllisch ausgesehen. Ich wollte ja fast schon ein Foto von meinen
Ruth: fast reifen Weintrauben posten, weil ich gedacht habe, du trinkst Wein.
Ruth: Aber dann habe ich glücklicherweise nochmal genauer geschaut und gesehen,
Ruth: nein, du trinkst natürlich Bier.
Florian: Es war ein Bier und daneben stand ein Glas mit Calvaros.
Ruth: Ah, du hattest zwei verschiedene Getränke, oder was?
Florian: Genau.
Ruth: Nicht schlecht.
Florian: Es war sehr, sehr schön. Das ist wirklich sehr, sehr schön. Ich kann es allen
Florian: nur empfehlen. Wer noch einen Ausflug im Sommer planen möchte,
Florian: die Himmelsscheibe von Nebra, beziehungsweise das Science Center,
Florian: die Aache Nebra in Sachsen-Anhalt.
Florian: Da ist es sehr, sehr schön landschaftlich, das Unstruttal.
Florian: Da kann man wunderbar Rad fahren, kann man wunderbar wandern gehen.
Florian: Überall sind Weinberge und Lokalitäten, wo man den Wein auch konsumieren kann
Florian: und alles andere konsumieren kann, was da ist.
Florian: Und das Science Center ist wunderbar und ansonsten kann man da auch viel Spaß
Florian: haben. Ich habe den Vormittag des Sommersondenttags damit verbracht,
Florian: einen 10-Kilometer-Lauf zu absolvieren, den Himmelswegelauf.
Ruth: Und ich wollte schon sagen, bist du wieder mal einen Marathon gelaufen?
Ruth: Du hast ja auch deine Medaille hergezeigt, die auch sehr hübsch war.
Florian: Es gibt eine Marathonwertung bei diesem Himmelswegelauf, ja.
Florian: Aber ich bin nicht in Marathonform und bin ja zum Arbeiten hingefahren nach
Florian: Nebrau und da wollte ich die komplett verausgaben.
Florian: Es war eh schon anstrengend genug, bei den sehr heißen Temperaturen diesen 10-Kilometer-Lauf
Florian: zu machen. Aber ich bin Zehnter geworden insgesamt.
Ruth: Cool.
Florian: Von ungefähr 300, weiß ich nicht. In meiner Altersklasse war ich Zweiter.
Ruth: Ich bin ja eigentlich nicht so der kompetitive Typ.
Ruth: Aber wenn man irgendwo Zweiter wird, also dann lieber Zehnte, oder?
Ruth: Weil Zweiter denkt man sich, ah shit, das Bissl wäre noch gegangen.
Florian: Naja, nein, das war schon ein bisschen mehr als ein Bissl und das wäre nicht mehr gegangen.
Florian: Also der war deutlich schneller als ich, den hätte ich nicht mehr eingeholt.
Florian: Aber ich war trotzdem sehr zufrieden mit dem Platz 10 bzw.
Florian: Mit dem Platz 2. Aber wir reden ja nicht über Sport, wir wollen ja Astronomie
Florian: machen. Und die Sommerastronomie Nummer 1 kommt von dir.
Ruth: Ja, genau. Und ihr könnt euch wahrscheinlich schon denken, worum es gehen wird.
Ruth: Weil worum soll es im Sommer astronomisch sonst gehen, aus meiner Richtung?
Ruth: Alles um das Ding, das man im Sommer so wunderbar im Himmel beobachten kann,
Ruth: wenn man irgendwo gerade rumliegt und sich anscheinen lässt.
Ruth: Nein, nicht die Sonne, sondern alle anderen.
Florian: Alle anderen.
Ruth: Alle anderen. Alle anderen Sterne. Alle anderen Sterne da oben gemeinsam.
Ruth: Es geht um die Milchstraße.
Ruth: Also egal, wo ihr seid, ob ihr in der Nähe von Nebra seid oder sonst wo,
Ruth: diesen Sommer genießt, stellt sicher, dass ihr irgendwo auch mal die Milchstraße euch zu Gemüte führt.
Florian: Ja, kann man halt schwer sicherstellen, weil meistens ist es zu hell.
Florian: Da muss man Urlaub in der Wüste machen oder Urlaub auf dem hohen,
Florian: hohen Berg oder Urlaub am Ozean.
Ruth: So schlimm ist dann auch wieder nicht. Also, dass man sie richtig,
Ruth: richtig gut sieht, okay, ja, da muss man schon in die Wüste und so weiter. Aber das geht schon.
Ruth: Also man muss nur so ein bisschen raus, ein bisschen raus aus der Stadt.
Ruth: Und dann sieht man sie schon. Also so schwer ist es auch wieder nicht.
Ruth: Normalerweise ist man ja, wenn man auf Urlaub ist, eh nicht jetzt irgendwo,
Ruth: naja gut, wenn man städt, eine städte leise.
Florian: Ich kann sagen, wenn Leute Urlaub in Berlin machen oder in Hamburg oder in New York oder frag ich wo.
Ruth: Ja, macht es das halt einfach nicht.
Florian: Ihr könnt Urlaub in Hamburg machen, aber nicht in der Stadt Hamburg,
Florian: sondern auf der Insel Neuwerk, die auch zu Hamburg gehört, obwohl sie ganz woanders liegt.
Florian: Und da war ich mal und da habe ich meine beste Milchstraße bis jetzt gesehen.
Ruth: Wirklich? Aber noch im Stadt...
Florian: Nein, nein, nein, gehört einfach dazu.
Ruth: Wie, das gehört einfach dazu? Das ist eine Kolonie von Hamburg?
Florian: Genau, die haben sich erobert von Niedersachsen. Nein, da steht irgendwie ein
Florian: Leuchtturm, das ist fast das einzige Gebäude auf der Insel, weil ein paar Häuser
Florian: sind schon noch da, ist in der Nordsee so eine Insel und da steht ein großer
Florian: Leuchtturm und den hat halt Hamburg mal gebaut.
Florian: Ich kann jetzt die Geschichte von Neuwerk auch nicht irgendwie nacherzählen,
Florian: aber anscheinend hat Hamburg da einen Leuchtturm hingebaut und deswegen gehört
Florian: das Ding immer noch Hamburg.
Florian: Also obwohl, so wie Bremen und Bremerhaven, das ist ja auch das Bundesland,
Florian: obwohl da ein anderes Bundesland dazwischen ist.
Ruth: Aber ja, nein, widmen wir uns nicht der Geschichte der Städte,
Ruth: Sondern widmen wir uns doch lieber der Geschichte der Milchstraße.
Ruth: Wir wissen ja, dass die Milchstraße schon seit langer Zeit für die Menschheit von Bedeutung ist.
Ruth: Und wir verwenden sie zur Orientierung, wir verwenden sie als Kalender,
Ruth: um zu wissen, was, wann, wie und so weiter.
Ruth: Jetzt ist kürzlich eine sehr interessante Studie erschienen zur Milchstraße,
Ruth: zum Bild der Milchstraße der alten Ägypter.
Florian: Okay, was haben denn die?
Ruth: Im Journal of Astronomical History and Heritage.
Florian: Das habe ich sogar schon mal gelesen, da habe ich auch schon mal was recherchiert drin.
Ruth: Ja, ich fand das so lustig, dass es das gibt und haben mir gedacht,
Ruth: das nehme ich gleich. Und es ist irgendwie so, man denkt sich,
Ruth: ja, die Sterne schon lang für die Menschheit eine Bedeutung, bla bla bla.
Ruth: Das ist immer so romantisch und so Vermutung und so weiter. Aber es gibt dazu
Ruth: auch tatsächlich Wissenschaft.
Ruth: Leute untersuchen das auch auf wissenschaftliche Art und Weise,
Ruth: was die Milchstraße für eine Bedeutung für Menschen vor langer Zeit hatte.
Florian: Ja, wir haben ja auch mit Raoul Schrott gesprochen über die lange,
Florian: lange Geschichte der Langengeschichte der Astronomie.
Ruth: Ja, und in dem Fall ist es tatsächlich sogar ein Astrophysiker,
Ruth: der sich da der Untersuchung der Milchstraße auf alten Sarkophargen gewidmet hat.
Florian: Das ist immer ein bisschen schwierig, gerade so interdisziplinäre Forschung,
Florian: weil da muss man von zwei Dingen eine Ahnung haben und wenn man nur von einem
Florian: Ding eine Ahnung hat, wird es schwierig.
Florian: Also idealerweise hat der Typ dann auch Ahnung von Ägyptologie,
Florian: damit was Sinnvolles rauskommt. Aber das wirst du uns erzählen.
Ruth: Hat er, glaube ich, schon. Okay, dazu kommen wir später.
Ruth: Worum geht's? Es geht darum, dass es möglicherweise die älteste Darstellung
Ruth: der Milchstraße überhaupt sein könnte.
Ruth: Orgror heißt er. Ein interessanter Name, den ich jetzt hoffentlich richtig ausgesprochen habe.
Ruth: Orgror. Auf dem Sarg der Priesterin Nesitaudiataket.
Florian: Das hast du nicht richtig ausgesprochen.
Ruth: Gottes Willen.
Ruth: Eine Priesterin. Das Ding ist ca. 5000 Jahre alt. Also das war gut 3000 vor Christus.
Ruth: Und wäre damit das älteste Bild der Milchstraße.
Ruth: Es geht natürlich nicht jetzt um ein klar identifizierbares,
Ruth: deutliches Bild der Milchstraße, das da auf diesem Sarkophag gemalt ist.
Ruth: Nein, so leicht machen es uns die alten Ägypter natürlich nicht.
Ruth: Es ist natürlich alles verpackt in Geschichten, in Götter und Göttinnen.
Ruth: In dem Fall, es geht um die ägyptische Himmelsgöttin Nut. Sagt ihr die was?
Florian: Den Namen schon mal gehört, ja.
Ruth: Das ist die ägyptische Göttin, die eigentlich den Himmel verkörpert,
Ruth: im wahrsten Sinne des Wortes.
Ruth: Also sie ist auch immer sehr körperlich abgebildet.
Ruth: Meistens nackt, passend zum Sommer und in einer Art Bogen, der sich dann so
Ruth: über die Dinge zieht. Sie steht meistens am Osthorizont mit ihren Füßen und
Ruth: hat die Arme am Westhorizont wieder auf der Erde.
Ruth: Also ein Downward-Facing-Dog. Für die Leute, denen Yoga was sagt,
Ruth: so irgendwie gebogen, steht sie quasi über den Dingen als der Himmel,
Ruth: als der bestirnte Himmel.
Ruth: Und manchmal hat sie auch Sterne an ihrem Körper, manchmal aber auch nicht.
Florian: Das heißt, wir schauen genau auf ihrem Bauchnabel, wenn wir nach oben schauen.
Ruth: Ja, genau. Ziemlich so. Genau. Diese Darstellung, die ist oft natürlich auf
Ruth: Sergen, auf Sarkophagen vertreten.
Ruth: Klar, weil der Himmel war ja quasi der Ort, wo dann die Toten quasi hingehen
Ruth: und dann, bevor sie wiedergeboren werden und so weiter.
Ruth: Aber das Erstaunliche an dieser Darstellung ist das, nämlich in dem Sarkophar
Ruth: der Körper von Nut, der Körper der Himmelsgöttin, bestirnt ist.
Ruth: Bestirnt? Sagt man das so schon.
Florian: Oder? Ja, kann man sagen.
Ruth: Und zusätzlich sich ein dunkles Band durch diese Sterne durchschlängelt,
Ruth: so ein ondulierendes dunkles Band irgendwie.
Ruth: Das hat sich dieser Astrophysiker jetzt genauer angeschaut und meint,
Ruth: dass die Form und die Kurven dieser dunklen Linie sehr gut zu Form und den Kurven
Ruth: der Dunkelwolken in der Milchstraße passen.
Florian: Okay, ja, noch überzeugt es mich nicht. Noch ist es, wenn ich sage,
Florian: auf dem Tiveau von irgendwie, am Mars ist ein riesiges Gesicht.
Florian: Also wir sehen halt gerne Dinge in Dingen.
Florian: Da sind wir recht gut drin. Da braucht es ein bisschen mehr wissenschaftliche
Florian: Analyse, damit ich das glaube.
Ruth: Naja, es ist halt doch nicht Astronomie, sondern interpretative Wissenschaft.
Florian: Auch andere Wissenschaften könnten in der Lage sein, Dinge rauszufinden.
Florian: Es geht ja nicht nur in der Astronomie. Auch die Geschichtswissenschaft wird
Florian: irgendwelche Standards haben, wie man Dinge rausfindet.
Florian: Beziehungsweise kann die Astronomie vielleicht auch was rausfinden.
Florian: Vielleicht waren die Dunkelwolken irgendwie damals besonders speziell und dann
Florian: kann man das abgleichen mit dem, was wir über die Bewegung wissen.
Florian: Also da kann man schon noch was machen.
Ruth: Naja, aber es kommt halt auch auf die Art und Weise an, wie es dargestellt ist
Ruth: und wie es gemalt ist. Und wenn es halt nicht besonders genau,
Ruth: sagen wir jetzt mal, irgendwie fotografisch genau gemalt ist,
Ruth: dann kannst du das ja auch nicht wirklich besser vergleichen.
Ruth: Also es ist auch so, dass natürlich die Art und Weise, wie die Milchstraße im
Ruth: Sommer steht, so ist, dass sie halt gerade beim Sonnenauf- und Untergang halt
Ruth: auch genau diesen Bogen von Osten nach Westen macht.
Ruth: Es ist schon so, dass die Darstellung von Nut als die Sonne verschluckende Göttin,
Ruth: die hat Ra, die Sonne, am Abend verschluckt und am Morgen wieder geboren eigentlich.
Ruth: Dann natürlich zusätzlich auch noch dann zu dieser Konstellation passt,
Ruth: dass dann genau die Milchstraße so steht, dass sie die Sonne verschlucken könnte
Ruth: dort, wo sie untergegangen ist und dann am nächsten Morgen quasi dort wieder auswirft.
Ruth: Also viel genauer so mit Konstellationen und zurückgerechnet und so weiter. Nein, das nicht.
Ruth: Aber das passt gut zu anderen Darstellungen, die wir kennen von der Milchstraße
Ruth: in anderen Gräbern und so weiter.
Ruth: Und eben die Interpretation von diesem Schriftzeichen, das oft in Verbindung
Ruth: mit Himmelsbeschreibungen vorkommt. Der Winding Waterway ist das,
Ruth: also der sich schlängelnde Fluss, der halt einfach der Name der Milchstraße sein könnte.
Ruth: Wenn das die Milchstraße wäre, dann würde das sehr gut passen.
Ruth: Das ist irgendwie so der Himmelsfluss im Gegensatz zum Erdfluss,
Ruth: dem Nil, der sich am Boden entlang schlängelt, der für Fruchtbarkeit,
Ruth: für Leben sorgt, gibt es diesen Himmelsfluss, der dann die Toten übernimmt.
Ruth: Also zuerst mal die Sonne, die kommt dann am nächsten Morgen wieder hervor und
Ruth: dann halt auch natürlich auch die Verstorbenen, vor allem Menschen von Bedeutung,
Ruth: so wie diese Priesterin,
Ruth: die dann irgendwie über diesen sich schlängelnden Himmelsfluss zuerst mal irgendwie
Ruth: in den Himmel und dann zur Wiedergeburt geleitet werden.
Ruth: Also man muss das alles so ein bisschen mehr in einem kulturhistorischen Kontext interpretieren.
Ruth: Es würde aber auch astronomisch sein.
Ruth: Zusammenpassen. Aber ich weiß, für dich reicht es nicht, gell?
Ruth: Du bist immer so ein bisschen...
Florian: Nein, nein, ich finde es interessant, aber das ist schwierig und das haben wir
Florian: ganz oft auch bei der Himmelsscheibe von Nebra, das habe ich jetzt im Kopf,
Florian: weil ich gerade dort war, da hat man ja auch ewig lang darüber nachgedacht,
Florian: was diese Sterne, die da abgebildet sind, heißen.
Florian: Da ist ja auch ein Haufen Sterne da abgebildet, dann ein Ding,
Florian: ein großes Ding, das könnte die Sonne sein oder der Vollmond und eine Sichel
Florian: und dann so komische Boot-ähnliche Dinge und da ist halt auch,
Florian: wir haben halt keine Ahnung, was die Menschen sich damals gedacht haben,
Florian: aber man kann dann zumindestens probieren, Wissenschaft draufzuschmeißen und
Florian: schauen, ob irgendwas rauskommt.
Florian: Zum Beispiel haben die rausgefunden, bei der Himmelsschwelle von Nebra jetzt,
Florian: dass diese ganzen Sterne nicht nur zufällig verteilt sind,
Florian: sondern so zufällig verteilt sind, dass man sie absichtlich zufällig verteilt
Florian: haben muss, damit die ja kein Muster bilden, bis auf den einen Cluster von Sternen,
Florian: die ganz eindeutig ein Muster bilden, die man halt dann mit den Plejaden identifiziert hat.
Florian: Und dann hat auch gezeigt, dass man mit den Plejaden, so wie sie da abgebildet
Florian: sind und den Mondsicheln, wie sie abgebildet sind, dass man da halt inzwischen
Florian: eine Schaltregel hinbekommt, eine, die sehr gut funktioniert.
Florian: Aber auch da weiß man am Ende nicht, was die sich gedacht haben.
Florian: Und wenn man jetzt da sagt, okay, wir haben da so eine komische Göttertussi,
Florian: die sich immer im Himmel biegt und die hat Sterne aufgemalt auf dem Körper,
Florian: dann, ja klar, kann man sagen, das ist die Milchstraße, aber vielleicht war
Florian: das einfach damals in, dass man sich so angemalt hat.
Florian: Vielleicht sind die damals mit Sterne rumgelaufen, weiß man ja nicht, was die gemacht haben.
Ruth: Ja, aber warum sollte sie dann gerade so eine sich auffällig schlängelnde dunkle
Ruth: Linie durch ihren gestirnten Körper hindurchgehen haben, wie es halt genau auch
Ruth: am Himmel mit der Milchstraße ist, die wird ja durch dieses dunkle Band geteilt.
Ruth: Und das ist genau das, was eigentlich flussartig aussieht.
Ruth: Das dunkle Band ist ja das, was sich schlängelt. Und es sieht dann so aus,
Ruth: als wäre es quasi links und rechts von einem Ufer von Sternen da begrenzt oder
Ruth: eingebettet. Also es passt schon auch.
Florian: Ja, ich sage nicht, dass es nicht passt. Ich sage, dass ich es im Endeffekt
Florian: nie so genau sagen kann, weil wir halt nicht wissen, was die Menschen sich damals
Florian: gedacht haben, als sie irgendwas aufgemalt haben.
Ruth: Was ich auch interessant fand, was ich nicht wusste, ist, dass die Ägypter den
Ruth: Nachthimmel gar nicht so gern mochten eigentlich anscheinend.
Ruth: Also er hat insgesamt 125 Abbildungen dieser Himmelsgörting Nut analysiert und
Ruth: es sind eigentlich nur sehr wenige mit diesem dunklen Band drauf und in überhaupt
Ruth: nur ein Viertel der Fälle hat Nutskörper Sterne.
Ruth: Das heißt, die war einfach nur der Himmel und zwar war sie in den meisten Fällen
Ruth: ein Himmel ohne Sternen, also der Taghimmel.
Ruth: Es war der Taghimmel einfach für die Ägypter von größerer Bedeutung als der Nachthimmel.
Ruth: Macht eh Sinn, oder? Es war irgendwie halt auch dieser Sonnenkult,
Ruth: diese Sonnenverehrung und so weiter.
Ruth: Der Nachthimmel war auch wichtig, aber das, was relevant war,
Ruth: war was irgendwie tagsüber passiert.
Florian: Einerseits ist es verständlich, andererseits wissen wir natürlich auch,
Florian: dass der Nachthimmel durchaus auch wichtig ist. Wenn man ihn genau genug anschaut, dann...
Florian: Kriegt man ein bisschen was raus über die Zeit und wie man die Zeiten messen
Florian: kann und wie man Kalender messen kann. Und das wäre für die Ägypten genauso wichtig gewesen sein.
Florian: Da gibt es auch die Geschichte mit Sirius und so weiter, wo man mit Auf- und
Florian: Untergang des Sirius zu bestimmten Zeiten und bestimmten Konstellationen vorhersagen
Florian: konnte, wann die Nilflut kommt und so weiter.
Florian: Also das muss schon auch eine gewisse Bedeutung gehabt haben.
Florian: Aber wir haben keine Ahnung, vielleicht war die Religion da irgendwie anders.
Florian: Vielleicht haben sie gesagt, nee, hier unsere Nut, die ist für einen Tag wichtig
Florian: und über die Nacht redet man nicht oder sowas. Keine Ahnung,
Florian: ihr werdet ja nicht, was da ist.
Ruth: Da schlaft man erst.
Florian: Genau.
Ruth: Ja, das war halt einfach der Himmel im Allgemeinen. Und das stimmt natürlich,
Ruth: dass wenn man schlafen auch noch muss, die meiste Zeit, wie man den Himmel hat,
Ruth: ist er hell und nicht nur mit Sternen übersehen.
Florian: Ja, aber wir wissen auch, dass in Ägypten auch eine sehr umfangreiche Astronomie
Florian: betrieben worden ist. Das wissen wir auch.
Ruth: Ja, ja, natürlich. Aber darum auch interessant, dass die Himmelsgottheit eigentlich
Ruth: hauptsächlich den Tageshimmel repräsentiert hat und gar nicht so sehr nur für
Ruth: die Nacht zuständig war.
Ruth: Das war halt ein Aspekt, dass sie halt auch dann mal mit Sternen überseht und
Ruth: vielleicht dann ab und zu auch dann mal mit dieser dunklen Linie dann da war.
Ruth: Aber sie war eigentlich ganz allgemein so für alles am Himmel zuständig. Eigentlich so wie wir.
Florian: Jetzt ist der Star-Astronome nicht genug, willst du jetzt Himmelsgöttin werden?
Ruth: Jetzt geht es erst los. Aber wo schlafen wir in der Nacht und wach bleiben? Es sind ja Ferien.
Ruth: Und ich nehme mal an, ihr bleibt ja auch ein bisschen länger wach.
Florian: Ich nicht, da habe ich nicht Zeit, so früh schlafen geht.
Ruth: Ja, stimmt, du nicht. Dich interessiert ja auch der Himmellicht und das, was man da sehen kann.
Ruth: Es ist nämlich so, dass jetzt auch, wenn man dann die Milchstraße genossen hat,
Ruth: genug genossen hat und schon ein bisschen die Nacht fortgeschritten ist und
Ruth: schon ein bisschen länger wach geblieben ist und sich überlegt hat,
Ruth: wie da wohl die alten Ägypter da, diesen Himmelsfluss und so weiter und so fort,
Ruth: Blickt man Richtung Nordosten und plötzlich sieht man sie,
Ruth: die andere Galaxie am Himmel. Andromeda ist auch schon wieder zu sehen.
Florian: Ja.
Florian: Aber schwer.
Ruth: Dann in der zweiten Nachthälfte. Naja, sagen wir mal, es geht jetzt schon eher Richtung Ende Juli.
Ruth: Dann ist er jetzt auch nicht mehr nur hell, es sei denn, ihr wohnt irgendwo da ganz weit oben.
Ruth: Aber kann man schon probieren, Andromeda wieder zu sehen. Und wenn ihr sie seht,
Ruth: okay, das finde ich immer ganz cool, wenn man sie sieht, sich vorzustellen,
Ruth: die kommt mit über 100 Kilometer pro Sekunde auf mich zu.
Florian: Ja, aber ich habe gelernt jetzt seit neuestem, die weicht uns aus.
Ruth: Aber vielleicht kommt sie eben nicht genau auf uns zu, sondern an uns vorbei.
Ruth: Naja, okay, wir wissen es nicht. Das war groß in den Medien.
Ruth: Wahrscheinlich habt ihr es ja auch gelesen.
Ruth: There is no certainty of collision between Andromeda und der Milchstraße.
Ruth: Wir haben ja bis jetzt immer so, also ich muss ich zugeben, ich auch,
Ruth: immer so getan, als wäre das irgendwie eine ausgemachte Sache.
Florian: Naja, war es ja im Prinzip auch, weil im Moment sind beides sehr, sehr große Dinger.
Florian: Und dass die jetzt bei dem Abstand, dem vergleichsweise kurzen Abstand, den sie haben,
Florian: und wir haben ja auch schon darüber gesprochen, dass quasi die alleräußersten
Florian: Bereiche der beiden Galaxien sich ja eigentlich schon berühren und dass da dann
Florian: plötzlich einer noch irgendwie so einen Schleifer zieht, wie man sagt,
Florian: und dann doch noch vorbeischießt.
Florian: Also mit dem hat man jetzt nicht so gerechnet und es ist auch nicht hundertprozentig abgesagt.
Ruth: Es ist alles andere als hundertprozentig abgesagt. Okay, also zur Wiederholung,
Ruth: Milchstraße und Andromeda werden miteinander verschmelzen. Die Frage ist nur, wann.
Ruth: Natürlich, früher oder später werden die miteinander verschmelzen,
Ruth: aber vielleicht nicht gleich beim
Ruth: ersten Treffen, das in etwa dreieinhalb Milliarden Jahren stattfindet.
Ruth: Also es kann sein, dass Sie bei Ihrem ersten Aneinander-Vorbeiflug tatsächlich
Ruth: sich auch wieder recht weit voneinander entfernen.
Ruth: Natürlich nicht ganz so weit, wie Sie jetzt sind, aber doch weit genug,
Ruth: um nochmal eine ordentliche Runde zu drehen.
Ruth: Das kann auf jeden Fall sein. Und das ist jetzt...
Ruth: Diesen neuen Simulationen einfach ein bisschen wahrscheinlicher geworden.
Ruth: Es ist immer noch so, dass die Kollision beim ersten Zusammentreffen,
Ruth: also das Verschmelzen, es ist ja keine Kollision im Sinne von Crash, Boom, Bang,
Ruth: sondern sie fliegen durcheinander durch und die Sterne fangen sich gegenseitig
Ruth: ein und dann bildet sich so eine große Blob elliptische Galaxie draus.
Ruth: Und das ist immer noch die wahrscheinlichste Option, auch in diesen neuen Simulationen.
Ruth: Was haben die Leute gemacht? Sie haben einfach kleineren Galaxien in der lokalen
Ruth: Gruppe in ihre Simulationen mit einbezogen, nämlich M33,
Ruth: die kleine Spiralgalaxie und die große Magellansche Wolke, die größte Zwerggalaxie
Ruth: in der lokalen Gruppe, die fast schon eine normale Galaxie ist,
Ruth: von ihrer Größe her, die ist gar nicht so klein.
Ruth: Und sie haben vor allem auch die Unsicherheiten in den diversen Parametern mit
Ruth: einberechnet, mit Monte-Carlo-Simulationen.
Ruth: So etwas, was ihr vielleicht auch macht, wenn ihr jetzt auf Urlaub seid, ins Casino gehen.
Florian: Die wenigsten unserer Hörerschaft werden Urlaub in Monaco machen und ins Casino gehen, glaube ich.
Ruth: Vermutlich, aber wer weiß.
Florian: Wenn doch, dann spendet uns was. Ihr habt genug Geld.
Ruth: Stimmt, gebt uns was ab von euren Gewinnen. Aber nicht von euren Verlusten.
Ruth: So macht man das gescheit. Also ich habe mir das Paper angeschaut,
Ruth: das ist in Nature publiziert worden, das reicht gut zu lesen.
Ruth: Und ich habe mir gedacht, hoffentlich haben die irgendeinen Scheiß zusammen
Ruth: gedreht, weil dann muss ich mein Lieblingsvideo im Planetarium nicht anpassen,
Ruth: das ja die Kollision der beiden Galaxien ist.
Ruth: Aber dann habe ich es mir angeschaut und das stimmt. Sie haben das schon ganz
Ruth: gut gemacht. Das stimmt schon wahrscheinlich.
Ruth: Und sie haben auch ganz gute, einfach Monte Carlo Simulationen, so macht man das.
Ruth: Man nimmt einfach die Unsicherheiten, die man bei einem Wert hat.
Ruth: Zum Beispiel bei der Masse, bei der Geschwindigkeit.
Ruth: Also die Radialgeschwindigkeit kann man sehr gut messen, das,
Ruth: was auf uns zukommt, Geschwindigkeit.
Ruth: Aber die seitliche Geschwindigkeit, was dann tatsächlich die Geschwindigkeiten
Ruth: der verschiedenen Galaxien sind, da gibt es natürlich Fehler und die sind gar nicht so klein.
Ruth: Und wenn man die mit einbezieht und dann sagt, in der Verteilung dieser Unsicherheiten...
Ruth: Mache ich mir jetzt ein Sample von irgendwie ein paar zehntausend verschiedenen lokalen Gruppen.
Ruth: Da habe ich eine lokale Gruppe, die mit den Werten ist, so wie ich sie messe.
Ruth: Dann habe ich eine lokale Gruppe, da kommt da ein bisschen was dazu und da nehme
Ruth: ich ein bisschen was weg. Und so macht man das irgendwie zehntausend Mal.
Ruth: Ich glaube, sie haben sogar 50.000 Simulationen gemacht. Und so hat man die Fehler gesampelt.
Ruth: Also ich habe jetzt so und so viele lokale Gruppen, die so und so verteilt sind,
Ruth: entsprechend meiner Unsicherheiten, entsprechend meiner Messungeneuigkeiten.
Ruth: Und dann kommt man eben drauf, dass tatsächlich in nur 54 Prozent dieser Simulationen
Ruth: es zu einer Verschmelzung nach der ersten Begegnung kommt.
Florian: Ja, aber es ist immer noch die Mehrheit.
Ruth: Es ist immer noch die Mehrheit. Und es ist nämlich der Grund dafür auch mitunter,
Ruth: dass die große Magellansche Wolke die Ebene ihres Orbits normal auf das Orbit
Ruth: zwischen Andromeda und Milchstraße steht.
Ruth: Also die Magellansche Wolke geht quasi so rauf und runter,
Ruth: während wir Richtung Andromeda fliegen und dadurch, durch diese quasi nach oben
Ruth: gerichtete Bewegung der Magellanschen Wolke, wird die Milchstraße so ein bisschen
Ruth: abgelenkt von ihrer Bahn.
Ruth: Die Magellansche Wolke zerrt ein wenig an der Milchstraße und so reduziert sich
Ruth: diese Kollisionswahrscheinlichkeit doch deutlich.
Ruth: Also das Ganze natürlich innerhalb der nächsten 10 Milliarden Jahre.
Ruth: Man sieht das recht gut, wenn ihr es euch genauer anschauen wollt,
Ruth: in der Figure 2, in der zweiten Abbildung in dem Paper.
Ruth: Da sieht man den Abstand zwischen den beiden Galaxien im Laufe der Zeit.
Ruth: Also dann sieht man, wie der Abstand so nach unten geht und in den meisten Fällen
Ruth: bleibt er dann auch dort unten, also bei Null, weil sie verschmolzen.
Ruth: Und dann gibt es aber einige, wo es wieder nach oben bouncet,
Ruth: wo sie wieder auseinanderfliegen.
Ruth: Und dann sieht man, die Kurve krümmt sich natürlich wieder, dann sind die zehn
Ruth: Milliarden Jahre vorbei. Also dann kommt es zur nächsten Annäherung natürlich
Ruth: außerhalb dieses Timeframes und dann kommt es irgendwann zu einer Kollision.
Ruth: Die werden miteinander verschmelzen, aber eben nicht unbedingt bei der nächsten Begegnung.
Florian: Na immerhin, Hauptsache am Ende ist alles eins und bis dahin haben wir noch mehr Zeit.
Ruth: So ist es. Damit sind wir auch schon mit meinen Milchstraßenthemen durch.
Ruth: Jetzt haben wir noch eine Frage, oder?
Florian: Genau, wir haben gedacht, für
Florian: die kurze Sommerfolge gibt es eine Frage pro Folge, die wir beantworten.
Ruth: Also Lucia stellt uns eine Frage, die auch schon von anderen Seiten da mal kommt
Ruth: und die ich auch ab und zu im Planetarium gestellt bekomme, muss ich zugeben,
Ruth: und die ich, obwohl ich es den Kindern versprochen habe, noch nie tatsächlich recherchiert habe.
Ruth: Aber du hast es recherchiert, das weiß ich. Und darum die Frage an dich von
Ruth: Lucia. Sie würde gerne wissen...
Ruth: Tiere ins Weltall geflogen sind, wenn ja, wie viele und wie sie sich dort verhalten haben.
Florian: Ja, da gibt es jede Menge Geschichten, die man erzählen kann.
Florian: Und Lucia, du kannst gerne Folge 336 meines Podcasts Sternengeschichten hören.
Florian: Die Folge heißt Felicette, die Weltraumkatze und andere Raumfahrttiere.
Florian: Und ich gebe gleich hier eine Warnung für alle, die Tiere sehr,
Florian: sehr gerne haben und nicht gerne hören, wenn Tieren etwas Schlimmes passiert,
Florian: dann höre ich das vielleicht doch nicht an.
Florian: Weil vielen Tieren, die ins Weltall geflogen sind, und es gibt viele Tiere,
Florian: die ins Weltall geflogen sind, ist es nicht gut gegangen am Ende.
Florian: Die allerersten Tiere, Brot, was waren die allerersten Tiere,
Florian: die ins All geflogen sind?
Ruth: Fruchtfliegen.
Florian: Richtig. Jetzt geraten oder gewusst?
Ruth: Na, geraten natürlich.
Florian: Ach so. Ja, die sind am 20. Februar 1947. Da haben die Amerikaner, die USA...
Ruth: Wow, so früh schon.
Florian: Ja, die haben wir damals aus der zweiten Weltkrieg, die ganzen V2-Raketen aus
Florian: Deutschland mitgenommen. Und dann haben sie gedacht, da stecken wir mal ein
Florian: paar Fruchtfliegen rein und schießen die hoch.
Florian: Und wollten gucken, ob da die Strahlung was macht in großer Höhe.
Florian: Hat man alles nicht gewusst damals.
Florian: Bevor man da mit Menschen anfängt, hat man sich gedacht, nehmen wir mal Tiere oder Fruchtfliegen.
Florian: Und hat die Rakete dann auf 109 Kilometer Höhe geschickt und dann die Fliegen
Florian: ausgeworfen mit einem Fallschirm.
Florian: Also nicht jetzt jede Flieger in einem einzelnen Fallschirm,
Florian: das war eine Kapsel und so weiter.
Florian: Und hat dann geschaut, wie es ihnen geht. Und die Fruchtfliegen haben es überlebt.
Ruth: Wie süß, oder? So Mini-Fallschirme.
Florian: Ja, so süß ist er.
Ruth: Wo bringt man die an? Wo befestigt man die am Körper der Fruchtflügel?
Florian: Theoretisch hätten die Flügel, aber egal. Und dann haben die Amerikaner mit Affen angefangen.
Florian: Also die Amis haben Affen geschickt am 11. Juni 1948.
Florian: Der Resus-Affe Albert hieß der, auch in einer V2-Rakete.
Florian: 63 Kilometer, also je nach offizieller Definition noch nicht im Weltall,
Florian: aber es hat trotzdem gereicht, dass er daran erstickt und stirbt.
Ruth: Was, die haben denn einfach ohne irgendwas in diese Rakete reingetan? Ohne irgendwas?
Florian: Das hat teils, weiß ich jetzt nicht mehr auswendig, irgendwas werden schon Messgeräte
Florian: dran gewesen sein, aber ich glaube, sie haben jetzt nicht unbedingt dafür gesorgt.
Ruth: Keine Luft auf jeden Fall.
Florian: Ja, da wird halt irgendwas anderes passiert sein. Ja, dann haben sie einen zweiten
Florian: Affen, den haben sie dann sehr, sehr unsensibel, Albert II genannt,
Florian: 1949 hochgeschickt, der hat 134 Kilometer erreicht und auch der ist gestorben,
Florian: weil der Fallschirm der Landekapsel versagt hat.
Florian: Wir haben es mit Affen gehabt in den USA, haben jede Menge Affen hochgeschickt,
Florian: aber nur ein Drittel hat überlebt und der erste Affe, der überlebt hat,
Florian: war ein Affe mit dem Namen Miss Baker und das war im Jahr 1959.
Florian: Ja und dann kennt man vielleicht den Schimpansen Ham, der ist mit einer Mercury-Raumkapsel
Florian: hochgeflogen, die man trainiert hat, dass er da Hebel und Knöpfe drückt,
Florian: wenn man schauen wollte, ob
Florian: der da bewusstlos wird so hoch oben und ob der immer noch drücken kann,
Florian: weil die Menschen mussten ihn auch immer mal drücken und hat er geschafft und so.
Florian: Ja, also ich kann ja nicht alle Viecher aufzählen, die da hingeflogen sind,
Florian: aber die Amerikaner haben viele Affen hochgeschickt, die Russen,
Florian: die Sowjets, haben Hunde hochgeschickt.
Florian: Das berühmteste Tier, Laika, die Hündin, 57 ins All geflogen ist.
Florian: Laika hat es auch nicht überlebt.
Florian: Die Nächsten, Strelka und Belka hießen die, die sind wieder lebendig zurück
Florian: zur Erde gekommen und ja, alle welchen anderen Tiere sind auch noch hochgeflogen.
Florian: Die ersten Tiere, die den erdnahen Weltraum verlassen haben, waren Schildkröten.
Florian: Die sind 1968 mit einer sowjetischen Mission um den Mond gekreist und sind zur
Florian: Erde zurückgekommen und haben den Ausflug überlebt.
Florian: Also die ersten Lebewesen, die einmal zum Mond zurückgeflogen sind,
Florian: waren zwei Schildkröten.
Ruth: Waren sie festgeschnallt?
Florian: Du fragst, sagst du, die Details kennen wir nicht.
Ruth: Ich stoße nur. Aber eine schöne Vorstellung, wenn man weiß, dass die Tiere überlebt
Ruth: haben, ist es doch eine schöne Vorstellung, zwei schwerelose Schildkröten in einer Raumkapsel.
Florian: Um die 50 Hunde haben sie hochgeschickt, die Sowjets. Sie haben den Hasen hochgeschickt, der hieß Marfusa.
Florian: Es gab Mäuse, die haben die USA wieder hochgeschickt. Es gab Frösche,
Florian: die sind auch mit explodiert mit der Rakete, so wie die Mäuse.
Ruth: Ich habe mir gedacht, die Frösche ist denn selber explodiert.
Florian: Russland hat ein Meerschweinchen hochgeschickt, das hat überlebt.
Florian: Es gab alles Mögliche, Wespen, Käfer, Bakterien, Pflanzen, Pilze und so weiter.
Florian: Und Fische gab es auch. Der erste Fisch 1973 aufs Keile mit den ersten Spinnen.
Florian: Die hießen übrigens Arabelle und Anita, das habe ich mir aufgeschrieben.
Florian: Grebse, Heuschrecken, Quallen, Karpfen, Schnecken, Seeigel, Schmetterlinge, alles gab es.
Florian: Und die titelgebende Felicette, die Weltraumkatze, die kam aus Frankreich.
Florian: Die hat Frankreich hochgeschickt.
Florian: Die wollten anscheinend auch mal testen, wie das so ist mit den Tieren im Weltall.
Ruth: War sie so glücklich, wie ihr Name es suggeriert?
Florian: Wahrscheinlich so lange, bis die Rakete dann am Boden angekommen ist.
Florian: Da war sie dann wahrscheinlich nicht mehr so glücklich, die Felicette.
Florian: Also mittlerweile hat man sich halbwegs darauf geeinigt, sowas nicht mehr zu
Florian: machen. Also es gibt schon noch entsprechende Experimente.
Florian: Man hat so Bio-Satelliten zum Beispiel
Florian: hochgeschickt mit so kleinen Mini-Ökosystemen drin, um das zu testen.
Florian: 2018, das fand ich, ich weiß nicht, ob ich es lustig finde oder nicht,
Florian: 2018 hat man 20 Mäuse mit einer Dragon-Kapsel von SpaceX zur Raumstation geschickt
Florian: und die hatten dort ein eigenes Rodent Research Hardware System,
Florian: also so ein eigenes Infrastruktur, um zu erforschen, was Schwerlosigkeit mit Mäusen macht.
Florian: Ich bin mir nicht sicher, ich habe jetzt den aktuellen Stand jetzt nicht,
Florian: wie es ist mit Tieren, aber mittlerweile haben wir wirklich,
Florian: glaube ich, schon genug Tiere umkommen lassen im Weltall und genug Erfahrung mit Menschen,
Florian: dass wir darauf verzichten können, weitere Hunde, Katzen, Affen oder sonst was in Raketen zu stecken.
Florian: Um die Frage von Lucia jetzt noch abschließend zu beantworten, ja,
Florian: es sind Tiere ins Weltall geflogen, es sind sehr, sehr viele verschiedene Tiere
Florian: ins Weltall geflogen und wie sie sich verhalten haben, naja,
Florian: den meisten hat es vermutlich eher wenig Spaß gemacht. und sehr viele davon sind auch gestorben.
Ruth: Sorry, Lucia. Aber das hat Lucia, glaube ich, auch schon gewusst,
Ruth: dass es den meisten nicht ganz so gut ergangen ist. Danke für die Frage auf jeden Fall.
Florian: Ja, schickt uns auch gerne eure Fragen an fragen-etwas-universum.de und fragt
Florian: uns was, wo die Antworten nicht so deprimierend sind, bitte.
Ruth: Was ganz und gar nicht deprimierend ist, seid ihr und eure Unterstützung ist
Ruth: alles andere als deprimierend, ist sehr erfreulich.
Ruth: Wir bekommen ja keine Kohle, kein Geld von irgendjemandem, über keine Plattform
Ruth: und kein sonst was außer von euch.
Ruth: Und das finden wir natürlich sehr,
Ruth: sehr lobenswert, dass ihr nicht nur uns zuhört und uns lustig findet,
Ruth: was ja schon lobenswert genug wäre, aber dass ihr tatsächlich dann eure Dankbarkeit
Ruth: dafür auch noch finanziell bekommt.
Ruth: Drückt und uns Geld zukommen lässt für unsere Arbeit.
Ruth: Es fallen ja da immer wieder auch so kleinere Kosten an natürlich und Arbeit kostet auch Geld.
Ruth: Zeit, Zeit kostet auch Geld. Also insofern ist das natürlich toll.
Ruth: Und seit dem letzten Mal haben uns wieder einige Leute unterstützt und zwar
Ruth: über PayPal waren das Hans-Martin, Martin, Ulrike, Markus.
Ruth: Ganz herzlichen Dank, Markus.
Florian: Ja, vielen Dank, Markus.
Ruth: Norbert, Franz, Dominik und Susanne und Johannes, die uns auch alle Geburtstagswünsche
Ruth: zum Universumsgeburtstag zukommen haben lassen. Susanne auf Niedersächsisch.
Ruth: Ich habe es verstanden. Niedersächsisch?
Florian: Plattdeutsch heißt es normalerweise.
Ruth: Sie hat gesagt aus Niedersachsen, auf Niedersächsisch, Niedersächsisch,
Ruth: keine Ahnung, whatever. Genau, ihr redet alles so da oben, oder?
Florian: Ja, willst du das mal vorlesen?
Ruth: Ja, willst du mich jetzt diskreditieren oder was?
Florian: Probier es leicht eng.
Ruth: Ich habe es auf jeden Fall verstanden. Also verstehen kann man es schon,
Ruth: aber ich weiß nicht, ob ich es richtig aussprechen würde.
Ruth: Liebe Ruth, liebe Florian, allerliebste und beste Wünsche.
Ruth: Toll das fünfjährige Jubiläum von der Welt, das Ende der Welt.
Ruth: Hier in Westerakommerzien.
Ruth: Was, wie spricht man das aus?
Florian: Wester Akumersil.
Ruth: Ah, ist so. Wester Akumersil, Niedersachsen, an der Nordsee.
Ruth: Anjai, wer blöd half so schön hier, an der Küst. Freue mich schon auf weitere Folgen.
Ruth: Ohne euch wäre es halb so schön hier, oder?
Florian: Ja, so ungefähr.
Ruth: So ein bisschen holländisch auch.
Florian: Ja, sehr plattdeutsch, ja.
Ruth: Habe ich es gut ausgesprochen?
Florian: Weiß ich nicht, also wenn meine Familie das redet, geht es anders.
Ruth: Sagt es mir lieber nicht.
Florian: Ja, aber vielen Dank, Susanne.
Ruth: Oh Gott. gut. Das war es auch schon mit den Spenden.
Ruth: Ja, vielen Dank. Über Steady und Patreon ist diesmal nichts reingekommen.
Ruth: Da war ja letztes Mal jede Menge los.
Florian: Ja, kann auch gerne jede Folge viel los sein.
Ruth: Ja, stimmt. Lasst euch nicht abhalten. Aber vielen Dank für euch und für euch. An euch.
Ruth: Die Hitze, die Hitze. Ich kann schon wieder nicht reden. Vielen Dank an euch für eure Spenden.
Florian: Ja, ich sage auch Danke und,
Florian: Veranstaltungsankündigungen gibt es keine, weil jetzt im Juli und August haben
Florian: wir, glaube ich, beide nichts anzukündigen, wo wir sind, weil wir da ja auch
Florian: mal Sommerpause machen mit den meisten Veranstaltungen und die gibt es dann
Florian: im September wieder und dann werden wir sie auch wieder ankündigen.
Florian: Ihr könnt natürlich gerne schon, da würde ich mich freuen, für die Sternengeschichten-Liveshow
Florian: in Leverkusen Tickets kaufen. Die findet am 28.
Florian: September statt und da ist noch mehr Platz in dem Veranstaltungsort,
Florian: als ich gerne hätte. dass da Platz ist.
Florian: Und ich kriege von diesem Veranstalter jeden Tag so automatisierte E-Mails,
Florian: wo für alle Veranstaltungen...
Ruth: Wow, jeden Tag?
Florian: Ja, das ist so automatisiertes Ding von dem Ticketservice. Da kommt jeden Tag
Florian: eine E-Mail, wo drinsteht, so und so viele Karten sind verkauft.
Florian: Letzte Show war in München. Die war sehr, sehr schön übrigens mit sehr,
Florian: sehr vielen netten Leuten, die ich getroffen habe.
Florian: Und seitdem kriege ich jeden Tag eine E-Mail und da steht aber drin dieselbe
Florian: Zahl und die ändert sich nicht.
Florian: Und wenn sie sich ab und zu mal ändert, würde ich mich auch freuen.
Florian: Also wenn ihr vorhabt, da hinzukommen, dann besorgt euch Karten, würde ich mich freuen.
Florian: Links in den Shownotes und restliche Veranstaltungen kommen dann später und
Florian: da passt gleich das nächste Thema dazu, denn wir hatten ja letztes Jahr im Sommer
Florian: ein sehr, sehr schönes Rätselspiel,
Florian: wo Evi uns Karten geschrieben hat von fiktiven Orten im Science-Fiction-Universum.
Florian: Ansichtskarten von ihrer Reise durch das Science-Fiction-Universum und ihr, liebe Hörerschaft.
Florian: Ihr solltet raten, wo Evi sich aufgehalten hat und für die, die es am meisten
Florian: geraten haben oder die am meisten richtig geraten haben, gab es dann Preise
Florian: und zu den Preisen gehörten auch Tickets für Veranstaltungen.
Florian: Und das werden wir jetzt wieder so machen. Also Evi wird uns wieder Karten schreiben.
Florian: Sie treibt sich schon wieder in der Science-Fiction-Welt herum den ganzen Sommer
Florian: lang und schickt uns eine akustische Postkarte davon, wo sie sich aufhält.
Florian: Und wenn ihr diese Postkarte jetzt gleich hört, dann könnt ihr mitraten, wo Evi sich aufhält.
Florian: Und am Ende werden wir dann schauen, wer am meisten geraten hat.
Florian: Und dann kriegt der Preise. Ihr könnt das Übliche haben. Also Evi.
Florian: Tickets für Veranstaltungen, wo wir sind oder Bücher, die wir geschrieben haben oder andere Dinge.
Florian: Das werden wir dann noch bekannt geben, wenn das Spiel vorbei ist.
Florian: Aber damit es anfangen kann, müssen wir uns anhören, wo Evi sich aufgehalten hat.
Florian: Und das machen wir jetzt gleich im Anschluss. Ich sage davor noch kurz was zu
Florian: den Regeln, weil ein paar Regeln muss es ja geben.
Florian: Es gibt eine kurze akustische Karte. Evi schreibt da, wo sie ist.
Florian: Und ihr müsst nicht nur erraten, wo sie ist, sondern diesmal auch vor allem
Florian: erraten, wie der Film heißt, der die Grundlage für den Ort ist, wo sie sich befindet.
Florian: Das heißt, als Antwort brauchen wir einen Ort und den passenden Science-Fiction-Film dazu.
Florian: Das könnt ihr sammeln über die vier Folgen hinweg, die wir diese Sommerserie
Florian: machen und danach schickt ihr
Florian: das alles an hello-at-das-universum.at und dann werden wir das auslosen.
Florian: Beziehungsweise ja einfach so vergeben, wenn zu wenig richtig geraten haben.
Florian: Ansonsten wird es ausgelost und dann gibt es die Preise. Das sind die Regeln.
Ruth: Sehr gut. Bin schon sehr gespannt.
Florian: Ja, wir verraten noch gar nichts, weil sonst wäre es ja unfair.
Florian: Und das hören wir jetzt an.
Florian: Und wenn wir es uns angehört haben, dann wird die Folge auch zu Ende sein.
Florian: Das heißt, wir verabschieden uns jetzt gleich und sagen Tschüss.
Ruth: Macht's gut. Bis bald.
Evi: Liebe Ruth, lieber Florian. Sommer, Sonne, Sonnenschein. Endlich Ferien.
Evi: Ich freue mich schon auf meine Auszeit und bin gespannt, was mich hier alles erwartet.
Evi: Zuallererst, ich bin gut angekommen. Und das Wetter ist auch fein.
Evi: Aber das war's dann auch schon.
Evi: Statt einer beeindruckenden Skyline und schicken Villen, dürfte ich wohl in
Evi: einer weniger feinen Gegend hier gelandet sein.
Evi: Armut und Arbeitslosigkeit ist hier allgegenwärtig. Eine Menge obdachloser Menschen
Evi: hier, die abends draußen vor ihren Hütten und Baracken um einen alten Fernseher
Evi: zusammensitzen und sich Werbung ansehen.
Evi: Ich habe unterwegs einen Typen getroffen, der eigentlich einen ganz netten Eindruck
Evi: gemacht hat. Auch wenn er ein bisschen bräulich daherkommt mit seinem Spruch,
Evi: er ist hierher gekommen, um Kaugummi zu kauen und Leuten in den Arsch zu treten.
Evi: Und mit dem Kaugummi ist er schon fast fertig.
Evi: Naja, aber das ist noch gar nicht das Schrägste an ihm. Gestern habe ich ihn
Evi: wieder getroffen, als ich durch die Stadt spazierte.
Evi: Plötzlich sah ich, wie sich zwei Typen in einer Seitengasse gegenseitig verprügelten.
Evi: Ich wollte schon eilig weitergehen, als ich erkannte, dass einer der beiden
Evi: meine neue Bekanntschaft war.
Evi: Na, jetzt hat er wohl wirklich keinen Kaugummi mehr, dachte ich,
Evi: und wollte mich schnell verdrücken. Aber da hat er mich auch schon gesehen,
Evi: sich schnell losgerissen und kam eilig auf mich zugelaufen, noch ehe ich mich verstecken konnte.
Evi: Er war ganz aufgeregt, weil er irgendwas ganz Großem auf der Spur sei.
Evi: Die Polizei habe die Baracken zerstört, berichtete er. Und bei seiner Flucht
Evi: hat er Kartons voll mit Sonnenbrillen gefunden, die er hier in einer Mülltonne
Evi: versteckt hat. Was ganz Arges geht hier vor sich.
Evi: Ich soll eine der Brillen aufsetzen. Dann würde ich verstehen und die Verschwörung
Evi: erkennen, in der alle drinnen hängen.
Evi: Die Konzerne, die Medien und wie sie uns steuern.
Evi: Das war mir doch zu steil. Als nächstes würde vielleicht noch behaupten,
Evi: dass das alles Aliens sind.
Evi: Jedenfalls lehnte ich dankend ab und ging schnell davon. Ich setze doch keine
Evi: Sonnenbrille auf, die im Müll gelegen hat. Wie unhygienisch.
Evi: Liebe Grüße, Evi.