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Das Universum

DU034 - Galaktische Panspermie in der klumpigen Milchstraße

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DU034 - Galaktische Panspermie in der klumpigen Milchstraße

Wie viel Kunst gehört in die Wissenschaft?

Die Milchstraße ist klumpig, Ruth immer noch nicht Astronautin und James Webb definitiv noch zu unbekannt. Nach diesen kurzen Einleitungsthemen leiten wir über zu einem “Alien”, das in Österreich gelandet ist, wobei es sich trotz anderslautender Schlagzeilen doch “nur” um einen Meteorit handelt. Was aber dennoch sehr cool ist, ebenso wie die Forschungsarbeit, die Florian in der Hauptgeschichte vorstellt: Es geht um die Frage, ob und wie gut sich Leben durch Panspermie in der Milchstraße ausbreiten kann. Stellt sich raus: Nicht so gut wie man denken würde. Natürlich beantworten wir auch wieder Fragen zu schwarzen Löchern, Parallelerden und Gravitationswellen. Und in “Neues von der Sternwarte” erzählt Evi von einer Vernissage, die sie dort besucht hat und wir diskutieren ein wenig darüber, ob Kunst und Wissenschaft sich feindlich gegenüberstehen müssen oder doch viel enger verwandt sind, als man denken würde.

Astronautin-Update

Ruth ist immer noch keine Astronautin.

Wer ist James Webb?

Der 18. Dezember 2021! Endlich hat die NASA ein Datum festgelegt an dem das James Webb Space Telescope ins All starten soll. Das ist großartig, weil das JWST ein enorm wichtiges Instrument werden wird. Wir aber fragen uns: Wer ist eigentlich James Webb. Dazu gibt es zwei Bücher: “The Man Who Ran the Moon: James Webb, JFK and the Secret History of Project Apollo” von Piers Bizony und “Powering Apollo: James E. Webb of NASA” von Henry Lambright. Die hat Florian aber noch nicht zu Ende gelesen und kann darum noch nicht so viel dazu sagen. Und übrigens: “The Man Who Sold The Moon” gibt es auch; das ist aber ein Sci-Fi-Buch von Robert Heinlein und auch sehr empfehlenswert.

Die Milchstraße ist klumpig

Unsere Milchstraße ist klumpig. Das klingt lustig, ist aber ziemlich spannend. Es geht darum, dass die schweren Elemente, die im Inneren von Sternen erzeugt werden, nicht so gleichmäßig im interstellaren Gas verteilt sind, wie man bisher dachte. Und das hat durchaus Auswirkungen auf die Forschung! Aliens in der Steiermark

In Folge DU012 des Podcasts haben wir über die Suche nach einem (vermutlich) in Österreich gelandeten Meteorit gesprochen. Die verlief damals erfolglos. Aber jetzt hat man das Ding tatsächlich gefunden was ziemlich cool ist, trotz der etwas irreführenden Schlagzeilen.

Astro-Geschichte: Galaktische Panspermie

Wie ist das Leben auf der Erde entstanden? Das ist eine sehr grundlegende Frage auf die wir keine Antwort haben. Aber vielleicht ist es ja auch gar nicht auf der Erde entstanden sondern irgendwo im Weltall? Diese These nennt sich “Panspermie” und sie ist mehr als 100 Jahre alt. Es geht dabei nicht um irgendwelche Aliens mit Raumschiffen, sondern um Mikroorganismen, die eventuell von der Oberfläche eines Planeten ins All gelangen können - zum Beispiel durch Meteoriteneinschläge - und zäh genug sind, um ausreichend lange zu überleben um einen anderen Himmelskörper zu erreichen.

Klingt seltsam, ist aber nicht unmöglich. Raphael Gobat von der Katholischen Universität in Valparaiso in Chile und seine KollegInnen haben sich das in “Panspermia in a Milky Way-like Galaxy” genau angesehen. Sie haben den ganzen Prozess simuliert und festgestellt: Kann schon sein, aber selbst wenn, dann wird die Panspermie keine große Rolle bei der Entstehung von Leben spielen.

Das sind schlechte Nachrichten für Star-Trek-Fans - aber so ist es eben. Wie das mit der Geschichte der Panspermie ist, kann man hier nachhören. Über die Migrationsmeteoriten gibt es hier mehr zu hören und wo die Erde ihre Meteoriten überall verteilt hat, kann man hier erfahren.

Fragen an das Universum

Ralf möchte gerne wissen, wie das mit dem Anblick der Milchstraße ist: ”Der Blick auf das Zentrum unserer Milchstraße ist allerding durch Gas- und Staubwolken verdeckt. Ich frage mich daher, wäre dem nicht so, wie hell am Nachthimmel wäre das Zentrum der Milchstraße für uns dann in etwa?”

Nicht so hell, wie man denken würde! Weil das Licht ja keine Punktquelle ist, sondern ausgedehnt!

Kat hat eine Frage zu primoridialen schwarzen Löchern: ”Sind die wirklich weniger schwer als normale schwarze Löcher. Warum finden wir sie nicht?”

Tja, das liegt daran, dass es sie vielleicht gar nicht gibt! Und wenn es sie gibt, dann sind sie tatsächlich sehr viel weniger schwer und deswegen auch schwerer zu finden. Auch Armin würde gerne wissen, wie klein schwarze Löcher werden können. Beliebig klein, im wesentlichen. Es kommt nicht auf die Masse an, sondern auf die Dichte!

Jürgen beschäftigt die Parallel-Erde: Kann es eine zweite Erde geben, die genau auf der gegenüberliegenden Seite der Sonne liegt und sich dort vor uns versteckt. Das verhindert die Himmelsmechanik und der Lagrange-Mechanismus. Aber, fragt sich Jürgen: ”Gelten diese Mechaniken überhaupt, wenn es sich bei beiden Körpern um zwei gleich große Objekte handelt? Also zwei Erden vis-a-vis vom Zentralgestirn.”

Nein! Tatsächlich sind die Gleichungen nicht mehr gültig in so einem Fall. Was aber am Befund nix ändert. Eine Parallelerde könnte sich dort stabil nicht bewegen.

Jens bezieht sich mit seiner Frage auf etwas, was Ruth in einer Folge des WRINT Podcasts über kollidierende schwarze Löcher gesagt hat: ”Dort wurde erwähnt, dass bei der Kollision der beiden schwarzen Löcher 50 mal mehr Energie freigesetzt wurde als alle Sterne im beobachtbaren Universum abgestrahlt haben. Welchen Auswirkungen hätte ein solch ein energiereiches Ereignis auf die Erde (unser Sonnensystem), wenn es in unserer Milchstraße geschehen würde?”

Überraschenderweise keine! Weil das ja Energie ist, die in die Verformung des Raums gesteckt wird und kein Strahlungsblitz oder so…

Neues von der Sternwarte: Science Fiction!

Das neue Semester hat immer noch nicht begonnen; Evi war aber trotzdem auf der Sternwarte und zwar, um dort eine Vernissage zu besuchen. Das war nett und inspiriert uns zu einer Diskussion um Kunst und Wissenschaft. Macht Wissenschaft die Fantasie kaputt, so wie es John Keats in seinem Gedicht “Unweaving the Rainbow” behauptet? Oder gilt doch eher das, was Richard Feynman über die Rose sagt: “Durch Wissen kommt immer nur Schönheit dazu”?

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Bücher

Florian hat ein neues Buch geschrieben, gemeinsam mit Helmut Jungwirth. Es heißt “Eine Geschichte der Welt in 100 Mikroorganismen”, ist sehr hervorragend, überall zu kaufen wo man Bücher kaufen kann, weswegen es natürlich auch von allen gekauft werden sollte. Wer mehr über den Inhalt wissen will, kann diese Folge WRINT Wissenschaft anhören.

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Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast zu hören.

Florian und Ruth findet ihr beide auch regelmäßig im WRINT Wissenschaft”-Podcast den es ebenfalls bei Spotify gibt

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Kommentare

by Thomas Ziegler on
Macht doch mal was zusammen mit dem „Weltraum Wagner“! Er hat euch in seinem Podcast ja auch schon empfohlen!
by Christian Berger on
Hier wird übrigens ein Stück von Herschel gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=-ncc3B1HER4 Der Pianist ist Patrick Moore, der moderierte bis vor ein paar Jahren die Astronomiesendung der BBC.

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Über diesen Podcast

Ruth und Florian reden über das Universum. Mit Fragen. Und Antworten.

Die Astronomin Ruth (Spezialgebiet Galaxien) und der Astronom Florian (Spezialgebiet Asteroiden) reden über das Universum. Ruth betreibt ein mobiles Planetarium; Florian erzählt auf Bühnen, in Büchern und in Podcasts über den Kosmos und beide plaudern gemeinsam über alles, was dort so abgeht. In jeder Folge erzählen sie einander eine spannende Geschichte aus der aktuellen Forschung. Und beantworten Fragen aus der Hörerschaft zu allem was man gerne über das Universum wissen möchte. In der Rubrik "Science Frames" untersucht Evi die Verbindungen zwischen Science Fiction und echter Wissenschaft.

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von und mit Florian Freistetter, Ruth Grützbauch, Evi Pech

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